Ankunft des Herrn, Dezember 2011

Die Gedankenfülle einer Konzentrationsübung, wie etwa in einer Zeremonie in Ayahuasca, kann bedrängen, ja geradezu bestürzend sein, so wie noch die Fortsetzung der nächtlichen Feier bereits im Bett, wenn die Bilderflut ungehemmt weiter fließt. Sitze ich später, bei Tag, am Tisch, kann ich mich nur genieren über meine alltägliche Ignoranz. So vieles, das meiste, bleibt doch ungesagt. Ja, mehr noch: bleibt unbedacht. Die eigene Scham aus gerade jenem inneren Geständnis, zumeist unter dem, was der Eine Geist mir eigentlich abfordert, zu bleiben, bringt meinen stierenden Blick hervor, denn der Abgrund rückt jäh näher. Die unerledigte Ableistung einer Lebensaufgabe, deretwegen ich ins Leben gerufen wurde. Denn gerade das will ich nicht verstehen: Wegen einer Aufgabe wurde ich ins leben gerufen? Konnte es nicht bei nichts bleiben? „Irrtum!“, ruft der Widersprecher. „Du bist! Zu leben ist ein Befehl. Verstehe diesen Befehl!“ Und ich verstehe, denn mir wegen eigener Stupidität das Leben zu nehmen, war nie eine Idee. Irgendwie, irgendwann entsteht Sinn; findet selbst das blinde Huhn ein Maiskorn.

Das Leben, dieses eine, unser Leben, ist kein Zufall. Wer, bitte, will das Gegenteil behaupten? Wer von diesen Herren der akklamierten Evolutionstheorie sieht sich ohne Widerrede als Produkt des blinden, ziellosen Zufalls? Wer von Ihnen, werte Herren des staatlichen, elitären Universitätsbetriebes, der Ihnen ungeschorene Gedankenfreiheit garantiert? Und was hält Sie am Leben? Von wo her nehmen Sie den unverrückbaren Wert, der Ihr Leben lebenswert macht, den Spaß?

Weihnachten 2011. Von Christus, so scheint’s, keine Spur. Der amerikanische Santa Claus, der wohlgenährte, rotbackige Großvater, mit seiner Nickelbrille und der roten Zipfelmütze auf dem gelichteten, weißen Haupt, fährt seinen warenbepackten, rentiergezogenen Konsumschlitten wie einen Stratoliner durch die Lüfte und bringt Völlerei und Gelage, – jenen auf der wohlbestallten Nordhalbkugel. Am 25., zu Mittag, sind alle Konsumtempel wieder offen. Das Christkind hingegen? Doch wohl eine Narretei! Der Stall zu Bethlehem? Niedliche Folklore! Willkommenes Motiv für die Krippenindustrie. Sankt Nikolaus am 6.Dezember: was ist das? Advent? Unbekanntes Fremdwort. „Stille Nacht, heilige Nacht“: im salzburgischen Oberndorf am Vorweihnachtsabend 1898 von einem Organisten und einem Pfarrer komponiert? Sie machen wohl Witze, mein Herr! Wir singen es auf Englisch, auf Spanisch, in unserer Façon, in unserem Land, zu unserem Zweck, denn derZweck heiligt doch wohl die Mittel. Und vom finalen Zweck brauchen wir doch wohl nicht weiter reden. Oder kennen Sie, werter Herr Nachbar, ein besseres Argument als den globalen Geldumsatz? Seien wir froh, daß es Weihnachten gibt, denn sonst hätten wir es noch irgendwann erfinden müssen.“

Doch Weihnachten kommt uns zuvor. Jemand erhebt das Wort. Etwas. So wie zu Stefani 2004. Der Meeresboden vor Indonesien wölbt sich auf. Innerhalb von einer Stunde ertrinken 200.000 Menschen. Der Tod fordert kein Recht. Er ist das Recht. Er richtet, weil er der einzige ist, der fort nimmt. Und das, ohne uns auszulöschen. Der Tod, der jemand anderem gehorcht, nimmt uns fort, mitten zu Weihnachen.

In Iquitos, Loreto, Peru, Heiligabend 2011 – ja, Heiligabend -, überfallen drei Männer am helllichten Vormittag im dichtesten Menschengewühle im Stadtteil Bethlehem einen Laden, erschießen als erstes den Wachebeamten und raffen das Tresengeld an sich. Draußen vor der Tür entwickelt sich eine Wildwestschießerei. Die Menschentrauben schwappen von einer Seite zur anderen, über alle Verkaufsstände hinweg, die in der Panik noch dazu geplündert werden. Ein weiterer Polizist und zwei Passanten werden tödlich getroffen, ehe die Räuber erlegt werden.

Der Christ, der verheißene Messias, also der Erlöser, wird im Stall zu Bethlehem geboren. In aller Armut. Der gelobte Heiland, der gekommen ist, die Welt zu retten.

Wer versteht heute noch diese Sprache?

Was soll das heißen: „… um die Welt zu retten“?

Stellen wir uns doch nur vor: eine Welt ohne Christus. Wo wären wir heute, wäre er nie geboren? Wo war die Menschheit – die wenigen, im Vergleich zu den sieben Milliarden heute – vor dem Erscheinen des Nazaräners? Bei Mord und Totschlag. In purer Barbarei. Im tiefsten Kannibalismus. Bei Menschenopfern.

Und wo sind wir heute? Wo sind wir heute? Jeder von uns weiß eine Antwort.

Wir befinden uns auf dem Luxusliner nicht mehr zu überbietender Borniertheit. Wir haben das Gesetz der linearen Kausalität auf unsere Flaggen gehißt. Wir sind die messerwetzenden Freibeuter der Meere, die sich vor den Küsten Afrikas ein Stelldichein geben. Wir entern alles, was sich uns in den Weg stellt. Wir kapern das Schiff namens „Unschuld“, das vor dem Kap der Guten Hoffnung sein nicht weiter erwähnenswertes Ende finden soll. Die Entermesser zwischen unseren gebleckten Zähnen stehen uns gut. Warnung kennen wir nicht. Wir, die Besatzung des neu in Dienst gestellten atombetriebenen Flugzeugträgers „George W.Bush“, gebieten der See, dem Meer der Zeit. In Ehrfurcht beugen die Völker das Knie vor uns. Shogun wandert durch sein Reich. Wer ihn anblickt, dem wird von der Leibstandarte standrechtlich der Kopf abgeschlagen. Japan im Mittelalter. Christus unbekannt. Atomare Verstrahlung, die nicht per Knopfdruck zu beseitigen ist.

Doch Jesus von Nazareth wurde geboren. Er, der Erlöser. Die Welt ist nicht ohne ihn vorstellbar. Das Licht kam durch ihn in die Welt, und die Finsternis, wie es in der Schrift heißt, „konnte hm nichts anhaben“. Das göttliche Licht, das durch den Heiland erstrahlte, leuchtet uns immerzu, immerzu, ja, noch durch den Tod hindurch. Der Heiland brachte uns das Leben.

Der Heiland brachte uns das Leben.

„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“

Welches Leben meinte er? Ja, welches Leben? Davor wendet sich die eine Bestie ab. Vor dieser Wahrheit wendet sich der eine Feind, mit dem wir geschlagen sind, geifertriefend ab. Denn das Leben, das der Heiland immerzu meint, ist das ewige.

„Was für ein Schmarren!“ zischt der Vernichter. „Kindergewäsch! Eines für Heulsusen! Ewiges Leben? Die größte Lüge, die Ihr Naiven euch einreden lassen könnt! Macht doch die Augen auf! Ihr sterbt, und damit hat es sich! Schaut besser zu, daß euch nicht vom Nachbarn der Schädel eingeschlagen wird!“

Das ist die Sprache des Anti-Christ, die er uns jeden Tag aufs neue einflüstert. „Du bist allein und stirbst allein, und niemand kann dir dabei helfen.“

Doch dieser Satz ist Unglaube. Das Gesicht des Unglaubens. Das Gesicht eines Schlächters.

Das Gesicht des Heilands ist ein anderes. „Mein Friede sei alle Zeit mit euch. Ich bin der gute Hirte. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“ Ein solches Wort gläubig anzunehmen, ist nicht schändlich. Weihnachten ist das Fest des Mysteriums der Menschwerdung Gottes. Ein solches Mysterium ist wohl nur über den Glauben zugänglich und erschließbar. Doch eben dieser Glaube ist heute zutiefst desavouiert. Ein gläubiger Christ: Wo hat er heute seinen Platz in dieser Welt der enthemmten Triebhaftigkeit? „Ich glaube nur das, was ich sehe“, sagen die allermeisten, ja selbst die klugen. Die einen schwören auf die kritische Vernunft, die anderen auf die skeptische, und wieder andere auf pure Gewalt. „Lehre ihm Mores.“ Das Evangelium selbst, die frohe Botschaft, wir können es in der Rumpelkammer der Moderne entsorgen. „Wer kann solchen Schmarren heute noch lesen? Frommes Kindergewäsch!“ Aber da muß ich doch aufzeigen, gehört doch die Bibel im Nachtkästchen immer noch zur Standardausstattung vieler Hotels. ZUM GLÜCK!

Aber Christkind zu Weihnachten? Leider, immer mehr der Entsorgung ausgeliefert. Leider. Abgetrieben. Santa Claus auf dem Coca-Cola-Truck verkauft sich besser als ein wimmernder Säugling in einer Futterkrippe. Feuerwerkskörper in Lateinamerika besser als Gedächtniskerzen. Kulinarische Gelage besser als der Fastengedanke. Blutige, zynische Gewalt besser als Friedfertigkeit.

Doch die Geburt Christi war ein Versöhnungsakt zwischen der einen und wahren Quelle allen Seins und uns, ihren Geschöpfen, dem Menschen in Freiheit. Was Freiheit ist, können wir wohl nur ahnen, denn wir sind unterwegs. Vielleicht endet unsere Reise in der Selbstauslöschung. Vorstellbar ist es. Es wird auch propagiert, dieses kollektive, globale Ende. Das Paradies friedvollen Zusammenlebens, hingewendet zu Gott, wird als Illusion hingestellt. Das Erlösungswerk des Nazaräners glattweg geleugnet. Diese Werk, indem er die Tür zu ihm, dem Vater, wieder aufmachte. Denn diese Tür war vor ihm zu. Der Mensch starb ohne Hoffnung, und das ist der Kern. „Wozu brauche ich Hoffnung?“, sagte Adolf Hitler. „Hauptsache, ich falle den Russen nicht lebendig in die Hände!“ So sprach er und setzte sich die Pistole an die Schläfe. Da war Eva Braun, seine Frischvermählte, schon tot.

Ohne dieses Werk des Erlösers, welches das weltbewegende Werk der Menschheitsgeschichte schlechthin darstellt, wäre der Mensch verloren in purer bedeutungsloser Nichtigkeit, einem Schlund der geschichts- und gesichtslosen Dunkelheit, in der niemand befugt wäre, das Wort zu erheben.

Weihnachten 2011, liebe Mitstreiterinnen, liebe Leser, liebe Freunde, ist wiederum, wie jedes Jahr, das Fest der Besinnung. Und doch mehr denn je. Das Fest der Stille, das Fest des Innehaltens. Wir hören ein Stimme. Sie gibt uns Antwort auf eine ungestellte Frage. „Ein Licht ist uns erschienen“, spricht sie, „in dieser Dunkelheit. Ein Licht, das niemals erlöschen wird. Es verleiht uns die Hoffnung, gerade in seiner Kindlichkeit. Heilger Kindlichkeit.“

Aus ganzem Herzen wünsche ich Ihnen, werte Leserinnen und Leser, friedvolle, geweihte Nächte im Kreise ihrer Lieben. Verzweifeln Sie nicht. Bei Gott geht niemand verloren.

0 Antworten

  1. Der göttliche Heilsplan

    oder

    Verlassen und verloren(?)

    Astronomen der Universität von Tennessee veröffentlichten dieser Tage eine Berechnung, die im Abstand von mehreren Tagen in diversen Tageszeitungen herumzugeistern beginnt, zuletzt auch in meiner hochseriösen „República“. Den Forschern zufolge wird am 16.März 2880 ein Asteroid von gut einem Kilometer Durchmesser mit etwa 56.000 Kilometern pro Stunde auf die Erde stürzen. Der Asteroid rotiert mit einer Geschwindigkeit von zwei Stunden und sechs Minuten um sich selbst. Das und seine Geschwindigkeit sprächen eigentlich dafür, daß er schon längst hätte auseinanderbrechen müssen – oder dies in Zukunft geschehen wird -, doch oh weh‘, es gibt hier Kohäsionskräfte, nach dem Chemiker van der Waal benannt, die von einem geologisch hohen Reinheitsgrad des Asteroiden sprechen, d.h. es sind nur wenige Elemente in ihm versammelt. Daher die hohe Kohäsionskraft. In den Zeitungsartikeln findet sich jedes Mal ein ominöser Satz: Die Wisschenschafter wissen einstweilen noch nicht, wie sie dieser Gefahr begegnen sollen, vor allem, wenn der Asteroid so wie bisher kompakt bleibt. Der Himmelskörper wurde erstmals 1988 gesichtet, dann wieder in 2000. Mit anderen Worten, der Asteroid befindet sich auf einer Umlaufbahn um die Erde. Der Himmelskörper wurde auch bereits codiifiziert: 1500 DA. Ein Himmelskörper, von dem derart präzise Daten bekannt sind, muß sich in Griffweite der menschlichen All-Teleskope befinden.

    Eines der vielen griffigen Indizien, die ein Schlaglicht auf unsere gegenwärtige Verfassung werfen und über die wir, ohne es zu merken, Tag für Tag stolpern. Die Wissenschaft und ihre Lehre ist frei, heißt es überall. Doch was wir mit den Beobachtungen der Wissenschaft, ihren Erkenntnissen machen, wir, die Menschen, das, doch wohl nicht, das kann nicht wertfrei sein. Der Asteroid wird auf die Erde plumpsen, und was dann? Ja, was dann?

    Hoppla, hat jemand das Datum genauer betrachtet? Steht da 2880? Ahäm…

    Die Frage, die dem einen oder anderen Frühstückszeitungsleser somit aufstossen mag: Inwiefern ist das für mich, inwiefern ist das für uns relevant?

    Das ist Wissenschaft. Und es ist schlimmer: In einer breitflächig analphabetischen Gesellschaft (Analphabetismus wächst weltweit, so wie auch die Wüsten weltweit wachsen) verstehen die Menschen eine solche Meldung nicht mehr, selbst wenn sie sie zu entziffern verstehen.

    Denn wer von den Menschen auf diesem Planeten macht sich eine Vorstellung vom Jahr 2880? Wer, bitte?

    Doch zum Lesen dieser Meldung investieren wir zwei Minuten unserer Lebenszeit.

    Wir haben hier also nicht Wissenschaft vor uns, sondern Manipulation. Im besten Fall haben wir hier eine metaphysische Frage vor uns (eine medienpolitische sowieso). Die metaphysische Frage, die mit einer solchen astronomischen Beobachtung und nachgeschobenen kepplerschen mathematischen Schlußfolgerung ins Spiel der Gedanken eingebracht wird, lautet: „Kann es mit der Menschheit einmal aus sein?“ Diese Frage hat mehrere Angelpunkte, doch der bedeutendste, der massivste, ist jener der Schlagartigkeit, der über Natur- und Nuklearkatastrophen hinausgeht. Und die schlagartige Auslöschung, die sich wie eine Potenzentladung einer All-Macht ausnimmt, gemahnt an religiöse Vorstellungen. Und damit sind wir auf der Spielwiese der monotheistischen Religionen. Einer Spielwiese mit Dickicht, Dornengestrüpp, Sumpf und Spalten. Und Irrtümern und Versuchungen. Läßt Gott die Auslöschung der Menschheit zu?

    Ein gläubiger Christ wird sagen: „Nein.“ Ein Atheist wird sagen: „Die Fragestellung ist unzulässig!“ Ein Astronom oder ein Geologe (und noch andere mehr) werden dem beistimmen. Sie werden sagen, der Mond ist ein beredtes Zeugnis. Das, was sich am Mond abspielt, spielt sich noch verstärkt bei uns ab. Wir können nur von Glück reden, daß wir eine Atmosphäre – die zuvorderst – und Ozeane besitzen. Der Christ wird sagen, das ist mein Glaube. Ich habe keine Gewißheit, doch ich glaube es. Und sollte es doch geschehen, so ist es der letzte Tag der Menschheit, das Jüngste Gericht, wie es im Buch der Apokalypse heißt.

    „Euch ist es nicht gegeben, den Tag noch die Stunde zu kennen, an dem ich wiederkehren werde, nur dem Vater im Himmel“, sagt der Herr, Momente vor seiner Himmelfahrt, zu seinen perplexen Jüngern. (Was für ein pittoreskes Wort: „Himmelfahrt“). Nein, die Jünger wußten es nicht. Zuerst hegten sie die Hoffnung, es geschähe in wenigen Jahren. Doch es geschah nicht. Nein, es geschah nicht. Sie starben. Sie starben alle, ohne Ausnahme. Die Kirche stellt fest: All diese, die Mitglieder der Urkirche, sie starben gläubig Nur von Maria wird noch gesagt, sie wurde in den Himmel „aufgenommen“. Von Josef wissen wir nicht einmal, wann er starb. Wir haben nicht die leiseste Ahnung. Die Brüder des Herrn starben, alle gewaltvoll, und alle Frauen, von denen uns die Evangelien berichten. Auch Lazarus starb, er ein zweites Mal. Niemand blieb über, keiner von den Guten, keiner von den Schlechten. Keiner bleibt über.

    Was soll das also: Der göttliche Heilsplan? Für wen gilt er? Wo gilt er? Wer von uns stirbt heil? Wer von uns stirbt bei gesundem Verstand? Wer von uns stirbt gläubig? Wer von uns stirbt wohl vorbereitet, ausgestattet mit dem Sakrament der „letzten Ölung“? Wer von uns stirbt im Frieden, ausgesöhnt mit sich, Gott und der Welt?

    Was geschieht hier überhaupt?

    Worin besteht der göttliche Heilsplan, wenn das Heer der Toten immer größer ist als das Heer der Lebenden? Was ist die Erlösung, die uns der Herr gebracht hat? Das ist meine erste Frage. Alle anderen Fragen erscheinen mir gegenüber dieser einen nachrangig, unwichtig. Was ist diese Erlösung, die uns der Herr, der eine, gebracht hat?

    Für die Indios, besonders jene in Südamerika, und hier ganz besonders die Dschungelindios, war gerade ein Aspekt der Lehre der mit der Konquista einfallenden Jesuiten ganz und gar närrisch, und wurde in seiner Narretei noch überboten durch das Requisit, das dieselben Jesuiten am Gürtel trugen, nämlich das Kruzifix. „Dieses Männlein, das ihr auf diesem Baum gekreuzigt habt (der genaue Wortlaut wurde aus Mangel an adäquaten Worten nie überliefert), das soll euer Gott sein, vor dem niederzuknien ihr von uns fordert?“ So fragten sie. Mit dem Kruzifix verloren sie alle Achtung vor den Jesuiten und schlachteten sie, ohne mit der Wimper zu zucken, ab, und verspeisten sie, das heißt, sie gaben ihren Frauen und den Mädchen von dem Menschenfleisch zu essen, nicht den Buben und nicht sich selbst, denn in ihren Augen waren das keine Krieger, sondern Kretins, die da verspeist wurden. Und damit wurde das Rad der Rache in Gang gesetzt. Die spanische Kirche rächte den Tod ihrer Missionare blutig. Doch das ändert am Blick der heutigen Indios gegenüber dem Kreuz nichts, auch nicht in Cuzco, wo der Blick des unbescholtenen Besuchers im Inneren der durch und durch morbiden, von mehr Dunkelkeit als Licht erfüllten Kathedralen der ehemaligen Inka-Weltreichs-Hauptstadt auf sechs bis zehn schmerzerfüllten Heilanden auf einem Fleck hängenbleiben kann. Die Indios Südamerikas, heute, sind ins Exil gegangen. Wenn man ihnen zu nahe an den Pelz rückt, servieren sie einem eine grimmige Antwort: „Warte ab, was nach deinem Tod geschieht!“ Auch die Mestizen sind skeptisch. Hält der Padre sich einen zu großen Hund, z.B. einen Bernhardiner, wo wird der vergiftet. Auf der Straße kommen zuerst die spielenden Kinder, dann der herumlaufende Hund. Wenn er das nicht versteht, kommt sofort das Gift ins Spiel, die Retourkutsche für giftige Worte.

    Die meisten gebildeten Kirchgänger verschweigen ihre Kommunion. Zumindest die europäischen. Manche genieren sich. Doch in Afrika und in Südamerika, und in Indien und Südostasien (die Philippinen einmal ausgenommen) steht es noch viel schlimmer. Und ganz schlimm in der moslemischen Welt: „Wie, ihr eßt euren Gott?“

    Doch genau diese Kommunion ist Teil des göttlichen Heilsplans. Sie ist zentraler Teil, der Hauptanker des Glaubens. Diesen Ausspruch, den er tat, „Fürchtet euch nicht, ich bin bei euch, alle Tage der Welt, bis in alle Ewigkeit“, ja, das ist der Boden, und wenn wir diesen Boden nötig haben, wer, so fragt das neugieirige Kind, hat uns dann dieses Pandämonium eingerichtet, diesen Zoo des Todes, mit Taranteln und Anakondas und Weißer Hai und Krokodil und Parasiten?

    Davon beim nächsten Mal.

  2. Widerstandene Seinsvergessenheit

    10.April 2015

    Wir sind in der Nachosterwoche, nach wie vor und zum Glück, Sie wissen ja, liebe Leserinnen und Leser, wir sprechen von einem Hochfest, und an jenes von Ostern kommt nicht einmal eine rundum gelungene Megazeremonie mit "La Madre" heran, denn schlußendlich geht es um Auferstehung, und das heißt ja, nicht irgend eine Auferstehung. Es geht um den Sieg über den Tod, wie man so schön sagt, den Sieg des Heilands über den Tod, den irdischen Tod, und als Gläubiger bin ich verpflichtet, diesen freudigen Umstand wie ein nimmermüder, und so auch nicht lebensmüder Morgenhahn in die Welt hinauszukrähen, "der Herr", so sagt der Glaube, "hat uns das Leben gebracht, jenes Leben, das uns zuvor durch den Sündenfall der Ureltern genommen wurde." Von diesem Hochfest, dem Höhepunkt des Kirchenjahres, zehrt der Gläubige Tage, Wochen, Monate, Jahre, ja vielleicht ein Leben lang. Dank sei Gott, dem Herrn.

    Ich muß heute also über meinen Wahlonkel schreiben, das ist ein Befehl von La Madre, und in Zeiten von "Game of Thrones" wissen wir ein bißchen besser, daß der brave Ritter gehorchen muß, auch wenn dies einen Marsch, eine Rückkehr ins bitterkalte Fort der "Nightswatch" bedeutet, furchtlose Rückkehr ins Reich der Schneezombies, und nicht Flucht, Desertion, die mit "Kopf ab" geahndet wird.

    Ich möchte Dank sagen einem wirklich wohlgeborenen und wohlgearteten Herrn, einem Jahrgang 1931, ein Mann, der als Sohn eines Stiftsgärtners geboren wurde, im idyllischen Ort Wilhering an der Donau, Oberösterreich, einem Ort, der von einem raumfüllenden, gut erhaltenen barocken Zisterzienserstift dominiert wird. In jenem Kloster schaffte Bernhard Winklers Vater als Chefgärtner. Ich habe ihn noch gut in Erinnerung, den Winkler-Vatern, ein knorriger, muskulöser, freundlicher Mann von gedrungener Statur. Er ging gebückt, wohl vom jahrelangen Rosen- und sonstigen Beschneiden. Der Stiftsgarten von Wilhering ist eine friedliche Oase, die an Schönheit nicht zu überbieten ist. Baumriesen, knorrig, Linden und Eichen und Sonstiges, mehrere hundert Jahre alt, dazwischen Karpfenteiche, Stallungen und Kieswege hin zu versteckten Plätzen, ein Paradies für Kinder und jugendlich gebliebene Kindsköpfe, wie mich und meinen Vater.

    Bernhard hat ausführlich im Feuilleton der Linzer Nachrichten von seiner Kindheit und Jugend, den Jahren vor, während und nach dem Krieg geschrieben, eine stillistische Glanzleistung und lupenreine Ortsbeschau, wie sie typisch ist für Bernhard, der schon immer ein rhetorisches As war, und dem dieser Bericht, dem man ihm sichtlich von Redaktionsseite her abgerungen hatte, direkt aus dem Herzen geflossen sein muß.

    Mein Wahlonkel ist bis heute der beste Freund meines Vaters, beide sind jenseits der 80, der eine und wahre Geist belohnt sie schon zu Lebzeiten mit geistiger und körperlicher Frische, die beiden sind nicht moribund, sie marschieren rüstig dahin und machen sich wie Urvater Abraham einen Reim auf menschliche Leidenschaften und Irrungen. Ja, eine Freundschaft seit dem Jahr 1949, das ist schon was wert, da steckt Qualität dahinter, da ist echter Geist drin. Bernhard war der Trauzeuge meines Vaters im Jahr 1956, zu Martini 1956 heirateten meine Eltern, Bernhard war Trauzeuge, und auf Seiten meiner Mutter stand deren Schwager Anton Auer, der Gatte der vielgeliebten Schwester Cäcilia, kurz genannt "Cilli". Bernhard teilte mit meinem Vater das Zimmer im Studentenheim Porzellangasse, Wien 9., wir sprechen, wie gesagt, vom Nachkriegs-Wien, ein zerbombtes Wien mit einem Urbestand an faschistischen Meuchelmördern in der Zivilbevölkerung, die sich in den letzten Kriegstagen, die sich heute zum siebzigsten Mal jähren, nicht scheute, ein Beispiel an menschlicher Niedertracht abzugeben, indem es Deserteure lynchte und versteckt gehaltene Juden, die vorzeitig meinten, der Krieg sei bereits zu Ende und deshalb aus ihren modrigen Löchern gekrochen kamen, wie Hasen abschossen (dasselbe passierte landesweit in der Steiermark, im Burgenland und in Nieder- und in Oberösterreich: Die "Heimwehr", das "letzte Aufgebot", der "Volkssturm", die "Hitlerjugend", 15-jährige "Berschen", die sich einen Spaß daraus machten, den armen, geschundenen, ausgemergelten Kreaturen, die vom Frondienst und der heranrückenden Front abgezogen wurden, die Pistole an den Hinterkopf anzusetzen. Dies wird auf 1.000 Jahre als Fluch auf diesem Land "Ostarichi" liegen, und das ist es auch, was manchen Europäer erschrecken läßt, bis auf den heutigen Tag, wenn er den Namen der Alpenrepublik ausgesprochen hört. Diese geifernde Verlogenheit).

    Wien lag in Trümmern, doch das Leben, wie man so schön sagt, mußte weitergehen, und so studierten Bernhard und Karl Medizin, doch Bernhard war unschlüssig, es gab einen Ruf im Hinterkopf, und sein Freund Karl wußte davon, und eines Abend lagen sie in ihrem Doppelbett, oder was auch immer ihr Feldlager im Studentenheim war, auf jeden Fall lagen sie wie eine Magnetnadel, die Köpfe in entgegengesetzter Richtung, und der Vater bringt mit seinem Bein einen Hebelgriff bei Bernhards Bein an, der das seine nachlässig in der Luft wippen läßt, und somit, schwuppdiwupp, dreht sich Bernhard um 180 Grad, weiß nicht, wie ihm geschah, und Karls lebensbestimmender Kommentar: "Beweis erbracht! Der Herr taugt nicht für die Medizin, Schuster, bleib bei deinem Leisten, Du wirst es nicht bereuen, wirst sehen, Bernhard." Freunde prägen das Leben. So soll es ja sein!

    Und so folgte Bernhard Winkler dem Ruf des Unsichtbaren und setzte dem Ganzen noch eins drauf, schloß auch in Deutsch und Englisch mit einem zweiten Doktorat ab, das alles schüttelte er aus dem Ärmel, das war für Bernhard ein Leichtes, er verlor nie, aber auch wirklich nie ein Wort darüber, denn er war polyglott wie ein Fisch im Wasser, sprach fließend Latein und Altgriechisch (theologische Dissertation über Thomas von Aquin, alles in Latein gelesen, ziemlich herber Stoff, die Dissertation in Anglistik, wie könnte es anders sein, über Shakespeare, alles in Englisch natürlich), und das war es, was mich an diesem Mann über alle Maßen faszinierte, diese kreuzbrave, durch und durch distinguierte akademische Erscheinung, der keinerlei Aufhebens machte, daß er gerade in Harvard lehrte und beim Baden im Atlantik die Brille verloren hatte ("Ja, so ein Atlantik, der hat Macht! Das ist nicht das Mittelmeer!"). Bernhard gehorchte seinem Orden, und der schickte ihn nach ein paar kurzen Anfangsjahren im stiftseigenen Gymnasium in die weite Welt hinaus, und da kreuzte Bernhard herum, mit offenen Augen und nicht beschlagener Brille, er solidarisierte sich mit den Studenten und deren rauchgeschwängerten "Sit-Inn’s" in den 68ern, er war in Harvard, dann Bochum, Regensburg und Salzburg. Er kannte Ratzinger ziemlich gut, aus Regensburg, die beiden schätzten einander, sosehr, daß es der Altpapst für notwendig befand, Bernhard in seinem ersten Jesus-Buch in einer Fußnote zu erwähnen. Es ist kaum zu glauben, aber so verhielt es sich, Bernhard war auch Kollege von Kurt Krenn und ging bei Hermann Groer aus und ein (wer weiß, wo nicht noch), das alles läßt mich viel denken, ich habe den Eindruck, er war dem Nuntius nicht unbekannt, ganz und gar nicht, und Tatsache ist, Bernhard spendete seinem Mitbruder Groer die Letzte Ölung (Bericht des Vaters), kurz und gut, er wurde hinter den Kulissen gehandelt, ziemlich hoch gehandelt, und der gute Bernhard ließ das alles in allergrößter Demut geschehen, aber einmal, ein einziges Mal, ließ er sich in die Welt seiner Gedanken blicken, und er ließ einen Kurzkommentar vom Stapel: "Rom schön und gut und vor allem warm, das tut meiner Ischias gut, aber ich werde das nicht durchstehen, ich habe nicht die Roßnatur wie der gegenwärtige Papst, und außerdem, die Mühlen des Herrn mahlen barmherzig, ich bin eine Landpommerantsche und möchte eine solche bleiben (glatte Notlüge), und was sagt ihr (Fragezeichen; Wendung an die Eltern und mich, der ihm wie immer an den Lippen hängt), Wilhering ist doch ein Paradies und außerdem braucht mich doch der Orden hier bei all dem Priestermangel. Wir müssen doch imstande sein, herzeigbare Feiern an den Hochtagen abzuliefern." "Herzeigbare Messen", das war einer der Komplimente meines Vaters an seinen Lebensfreund. "Der Bernhard ist ein Schnelldenker. Ich mag seine Predigten. Ein Genuß. Da merkt man, da spricht ein Mann des Geistes."

    Bernhard blieb in Wilhering als seinem Stützpunkt. Von dort weg reiste er herum, ein notorischer Zugsreisender, der zeitlebens keinen Führerschein brauchte. Das war nur konsequent, denn ohne daß man es ihm angesehen hätte, der gute Mann war ein intellektuelles Arbeitstier. Er schrieb und las wohl an die 12 Stunden pro Tag. Und nur so konnte es geschehen, daß er eine nicht unbeachtete mehrbändige Arbeit über Bernhard von Clairveaux, einem nicht unbedeutenden Kirchenheiligen des Mittelalters, in die Welt setzte, ein Werk, das ausschließlich auf lateinischen Quellen basierte. Man muß hinzusagen, daß der Heilige ein ehemaliger Kreuzritter war, der im Heiligen Land gewütet hatte, und der zur Abbuße seiner blutstrotzenden Vergehen in den Priesterstand übertrat. Das alles in Frankreich. Bernhard Winkler war es seinem Namenspatron gewissermaßen schuldig, auf Spurensuche zu gehen, denn das war doch schlußendlich sein Métier: Kirchengeschichte, und diese Mission nahm der Onkel in seiner notorischen, ihn durch und durch charakterisierenden Prinzipientreue penibel ernst. Hörte man dem Professor bei seinen Streifzügen durch die Kirchengeschichte zu (zum Beispiel über die Zeit der Borgias), konnte man sich das Staunen nicht verhehlen. Bernhard verlor nie den ungeschminkten Blick auf die Wahrheit. Er war geradezu ein Verfechter der menschlichen Komplexität, – wollen wir es, auch wenn es schon ein wenig abgegriffen klingt, die menschliche "Abgründigkeit" nennen.

    Was mich an Bernhard Winkler immer faszinierte, war dieser kritisch freundliche Blick hinter den Augengläsern. Er war durch und durch spontan und machte aus seinen Gedanken keinen Hehl. Er sprach aus, was er sich dachte, aber am schönsten fand ich immer, daß seine Gedanken zumeist Einfälle waren. Das, was an diesem Mann faszinierte, war seine Gottergebenheit in der Praxis, im Gespräch. Er liebte es, eine gute Stunde nach dem Sonntagsgottesdienst am Vorplatz zu stehen und zu palavern, solange, bis niemand mehr da war. Im Sprechen vergaß er die Zeit. Sie hörte auf zu existieren. Alleine der Dialog zählte. Der freundliche Dialog. Das vorbehaltlose Eingehen auf den Anderen. Das offene interessierte Fragen. Das machte ihn einzigartig. Er war die Höflichkeit in Person. Er war das Innbild der Inspiriertheit. Darin war er Wucherer-Huldenfeld ähnlich, aber Bernhard fehlte das Theatralische völlig. Dafür ging er ins Theater, in Bochum zum Beispiel. Dort genoß er die Peymann-Aufführungen. ("Onkel Bernhard, was sagst Du zu Peymann?" "Wolfgang, ich bin kein Theaterfachmann, aber das Theater in Bochum: Höchst interessant! Würde Dr sicher auch gefallen!") Und er las Thomas Bernhard. Ich hatte im Lauf der Jahre irgendwann einmal – es war bei uns zuhause, bei einem seiner unvergeßlichen Besuche – den Einfall, ihn danach zu fragen: "Liest Du Thomas Bernhard, Onkel Bernhard?" "Ein bißchen", war seine Antwort. Die Antwort läßt mich heute noch schmunzeln. Dieses "Bißchen" hatte ich bei einem der frühen Besuche bei ihm in Regensburg – er hatte dort eine Dachwohnung – ermessen können. Er besaß keinen Schreibtisch, oder sagen wir besser: Er schrieb nicht am Schreibtisch, sondern an einem Stehpult, wo er auch las. Er hatte zwei Pulte, eines zum Schreiben und eines zum Lesen. Das Lesepult war exquisit gearbeitet, mit Halteleiste und Seitenspanner. "Im Stehen arbeitet es sich viel bequemer. Man bleibt konzentriert und es tut der Haltung gut." Das dritte Requisit war ein Betstuhl. Ich war damals um die 12 oder 13 und ihm gegenüber uneingeschränkt aufgeschlossen wie einem Herzeigeonkel, dem Favoritenonkel, und so fragte ich ihn: "Woher hast Du das, Onkel Bernhard?", "Habe ich mir machen lassen, Wolfgang. Wenn ich von hier wegziehe, nehme ich es mir mit. Das begleitet mich überall hin." Unvergeßlicher Ausspruch. Unvergeßliche Kultur.

    Berhard lebte strikt zölibatär, das war eines seiner Atouts. Etwas Anderes, und schon gar pädophile Mißgriffe, kam nicht in Frage. Er war ein Heiliger, einer der wenigen, aber er war es, ja, bis auf den heutigen Tag. Er bezahlte für seine Standhaftigkeit mit einem Körperleiden, welches ihn jedes Jahr zur Kur in italienischen Thermalquellen führte, aber er verzweifelte daran nicht. Bernhard war eisenhart in seinem Willen. Er maß sich an Karol Wojtyła. Das war auch einer seiner Sätze nach einem Kirchenbesuch, ich erinnere mich jetzt gut: "Der Papst leidet, also bitte. Schlußendlich sind wir doch Christen, oder nicht?" Und Punkt.

    Ja, wie Wucherer-Huldenfeld letztes Jahr zu Allergheiligen in der Predigt es anmerkte, es gibt Heilige zu Lebzeiten, und mehr, als wir denken, und warum sollen nicht auch wir alle Heilige werden, zu Lebzeiten, wann denn sonst? Bernhard ist die liebgewonnene Referenzperson, in allem. Eine maßgebende Person meines Lebens und in jenem meiner Eltern. Bis auf den heutigen Tag telefoniert mein bald 84-jähriger Vater mit seinem Freund aus dem Fauteuil heraus, meistens am Nachmittag, wenn er mit seinem siebten Sinn weiß, der Kampfgenosse sitzt gerade auch in der Stube, und ich denke an den Gottesmann regelmäßig, immer, wenn ich an der Kartause Gaming vorbeifahre Richtung Mariazell (Bernhard las am amerikanischen Seminar der Kartause, bis ins hohe Alter), und jedes Mal zu Weihnachten, ich weiß nicht, wie, doch Heiligabend nähert sich an, und es überkommt mich eine Vision, das abendliche Schneetreiben im Innenhof des Stiftes Wilhering, die Laternen, die Stille.

    Ach Gott, Bernhard, wie schön ist die Erinnerung, wie schön das Denken an Dich, du Guter.

Schreibe einen Kommentar

Weitere Artikel