Gegen 2:18 Uhr fand ein Prozess seinen Höhepunkt, der schon Stunden zuvor schleichend begonnen hatte: Durch die ungleiche Verteilung der enormen Wassermenge im Schiffsinneren wirkten Kräfte, für die die Konstruktion nicht ausgelegt war. Hatte sich der Schiffsrumpf bislang nur verbogen, konnte er den immer stärker werdenden Kräften nun nicht mehr standhalten und zerbrach in der Umgebung von Kesselraum Nummer eins. Dabei wurden auch die Dampf- und Stromleitungen gekappt, und das Schiff lag im Dunkeln. Der Bugabschnitt, der zu diesem Zeitpunkt schon fast komplett unter Wasser lag, ging unauffällig unter, während sich das Heckteil steil aufrichtete und schließlich gegen 2:20 Uhr versank.
Das Wrack sank auf der ungefähren Position 41° 44′ N, 49° 57′ W und schlug in 3.821 Meter Tiefe mit einer Geschwindigkeit zwischen 50 km/h und 80 km/h auf dem Meeresgrund auf. Insgesamt riss die Titanic zwischen 1.490 und 1.517 Passagiere und Besatzungsmitglieder in den Tod, darunter den Kapitän, der freiwillig mit seinem Schiff unterging. Auch bekannte Persönlichkeiten wie Benjamin Guggenheim, Isidor Straus, John Jacob Astor IV, Jacques Futrelle und Charles Hays starben beim Untergang.
Nach dem Untergang mussten die geretteten Menschen in den Booten noch ungefähr zwei Stunden warten, bevor sie von der RMS Carpathia aufgenommen werden konnten. Die Nacht des Untergangs war sehr kalt, die Wassertemperatur lag unter 0 °C, etwas oberhalb des Gefrierpunktes von Meereswasser. Viele Menschen starben nicht während des Unterganges auf dem Schiff, sondern erst danach im Wasser an Hypothermie (Unterkühlung) und trieben bei Ankunft der RMS Carpathia (mit ihrem Kapitän Arthur Rostron) der britischen Cunard Line um 4:10 Uhr morgens leblos im Wasser. Obwohl in den Titanic-Booten noch insgesamt mehrere Hundert Plätze frei waren, ruderten die Insassen von den um Hilfe Rufenden weg, aus Angst, ihr Boot könnte kentern, wenn zu viele der im Wasser Treibenden versuchten, ins Boot zu klettern. Lediglich Rettungsboot Nummer 4 kehrte um. Es konnten allerdings nur noch fünf Überlebende geborgen werden, von denen zwei im Boot starben. Gegen 3 Uhr, also etwa 40 Minuten nach dem Untergang der Titanic, verstummten auch die letzten Hilferufe aus dem Wasser. Erst danach kehrte auch Boot Nummer 14 unter dem Kommando des 5. Offiziers Lowe, der die Passagiere in andere Rettungsboote hatte umsteigen lassen, zu den im Wasser Treibenden zurück. Es wurden nochmals drei Menschen gerettet, die sich zunächst auf Treibgut gerettet hatten. Nur insgesamt 704 Menschen überlebten laut dem britischen Untersuchungsbericht. (Zitat Wikipedia).

Das Chaos in Ayahuasca
"Das Wort Chaos [ˈkaːɔs] (von altgriechisch χάος cháos, deutsch: "der weite leere Raum") bezeichnet alltagssprachlich zumeist einen Zustand von vollständiger Unordnung oder Verwirrung (Wirrwarr), in der antiken Mythologie und in der Philosophie fungiert er im Rahmen von Kosmogonien und Kosmologien als Gegenbegriff zu Kosmos, dem griechischen Begriff für die (Welt-)Ordnung oder das geordnete Universum, in modernen naturwissenschaftlichen Theorien (Chaosforschung) hingegen zur Bezeichnung der Unvorhersagbarkeit von Prozessen." (Zitat Wikipedia)
Die Medizin zu trinken sei niemandem verwehrt. Das ist die Haltung der Indios. Manche Gringos können noch am selben Tag erst ankommen, am frühen Nachmittag, beispielsweise. Dann wird sie einer der Assistenten einer kurzen Traktur mit Brechnuß unterziehen, die Klienten erbrechen, und um halb Neun geht es bereits in die regelmäßig gut gefüllte Malocca, la Madre wird serviert, und das ist nicht die bekannte Medizin der Mestizen. Der Zeremonienleiter, der kein Scharlatan sein möchte (unverrückbarer Ehrbegriff), tritt im spärlichen Licht einer einzigen Glühbirne unübertreffbar unspektakulär im Pyjama und in Badeschlapfen auf, zumal er ja hier im Indianerland zuhause ist. Er gibt jedem die Hand. In der Linken hält er seine noch ungestopfte Pfeife (Medizinpfeife; Shipibos rauchen nicht untertags, sondern nur Pfeife zu festlichen Anlässen). „Freut mich, Sie zu sehen! Wie geht es Ihnen?“ Die Indios kennen uns zur Genüge. Sie wissen, wir sind verstrahlt und besetzt. Das, was sie uns zu trinken geben, ist exorzistische Medizin. Stufe Neun oder Zehn. Die Franzosen rasen und die Russen noch dazu. Das ist la Madre. Kein Egotrip und auch kein Esotrip. Es ist fundamentaler Krieg. Es ist ein bißchen so wie das unerwartete Ankommen in der Hölle, die ihr unverschleiertes Gesicht preisgibt. Die unverschleierte bleierne Realität der menschlichen Bedingung. Wir werden zermalmt. Und das ist erst der Anfang. Am Anfang steht die Explosion eines infernalischen Erbrechens unter Brüllen. Manche Teilnehmer defäkieren fortgesetzt. Sie schaffen es gerade noch ins Freie, doch nicht bis zur Toilette (viele Indio-Camps haben Fließwasser auf der Toilette; das sind die gut gehenden Camps). Die Besucher reißen sich noch rechtzeitig die Hose vom Leib, bevor es herausschießt. Dann reinigen sie sich mit Sand. Einen Moment später realisieren sie, daß dies noch nicht das Ende ist. Also bleiben sie nackt. Sie hocken da wie Kröten und starren mit glasigem Blick ins Leere. In den Ohren sirrt es. Grillen zirpen fortgesetzt. In der Ferne Lastwägen auf der nächtlichen Carretera. Die Apokalypse ständiger Bewegung, das Irrewerden an verunmöglichter Stille. Diese Welt. Alles ist erschreckend, nur nicht mein Zustand. Das hier ist ehrlich. Die Indios wissen, was sie tun. Das ist doch offensichtlich. Sie singen zu dritt, jeder für sich. Reine Icaros. Reine Singstimme. Keine Trommel, keine Mundharmonika, keine Chacapa. Reine Stimme, vibrierend.
Die Hose liegt irgendwo in Griffweite. Nach ausgiebiger Weile kehren sie in die dunkle Malocca zurück, zurück in den Mahlstrom. Sie kehren nackt zurück. Sie sagen sich, ich bin beileibe noch nicht vor allerlei Unbill gefeit. Da kann immer noch was kommen. Ich bin so dermaßen jenseits von Gut und Böse, ich habe keinerlei Garantie. Nur eines weiß ich sicher, DAS HIER kann ich niemandem erzählen. DAS HIER ist unbeschreiblich. Mein eigenes Befinden ist bereits unbeschreiblich. Die Heftigkeit meines Erbrechens brauche ich niemandem zu erzählen, erst recht nicht, wenn ich diese Folter morgen wiederholen sollte. Ich brauche meinen Wahnsinn nicht preiszugeben, und auch nicht, wie sehr mir vor dem allen schaudert. Schaudert vor diesem Leben, odet besser: vor den Menschen. Und abgesehen davon, die Frage, wer hier wahnsinnig ist, brauche ich nicht zu beantworten. Es genügt, daß es stattfindet. Und ganz zu schweigen von den Schwerkranken, diesen Armen. Zu Zeiten Christi kann es nicht ärger gewesen sein. Das hier ist der Weltuntergang, der des Einzelnen so wie der der ganzen Menge. Diese Indios tun gut daran, in Deckung zu bleiben. Wie die Fledermäuse hängen sie an den Bodenwänden. Und sie verschwinden um Eins in der Früh in aller Stille, ohne sich zu verabschieden, weil sie wissen, wir sind zu geordneter Verabschiedung nicht fähig, weder sprachlich noch mental. Vielleicht sind manche bewußtlos oder schlafen tief und fest. Da drüben, zum Beispiel schnarcht doch jemand wie der größte Unschuldsbär! Ich höre doch richtig! Da mitten in der Hölle schläft jemand tief und fest, so wie Christus bei stürmischer See im Bug des Fischerbootes. Was muß dieser Dickbauch doch für ein Gemüt haben!? Womit hat er das verdient? Ich hingegen dampfe. Wohl besser, wenn ich mich komplett ausziehe. Die Matratze ist ja mit einem Leintuch drapiert. Das alles ist doch nebensächlich. Mein Problem sitzt mir nicht nur im Nacken, es scheint mich geradewegs zu verschlingen. Ich weiß, ER könnte mich im Handumdrehen zermalmen, mich, die kleine ignorante Spinnenexistenz. Wie konnte ich nur die längste Zeit dermaßen ignorant sein? Dem kann und muß ich nur abschwören, hier und jetzt. Erbarmen! Ich hätte nie gedacht, daß ich zu Flehen imstande bin, und, schau doch nur, da rinnen mir doch tatsächlich Tränen aus den äußeren Augenwinkeln! Ich wußte gar nicht, daß ich traurig oder was auch immer bin! Mir fehlt die Sprache. Was passiert da? Ich will es nicht missen! Nicht DAS!