Ostern ist eine Zeitmarke, so wie Weihnachten. Vielleicht die einzigen, die noch laenger ueberdauern werden, aber nicht ewig. Die Ewigkeit liegt sowieso ausserhalb unserer Reichweite, aber sie bricht herein, so wie die Unendlichkeit, die staendig am Wirken ist. Es gibt nichts Banales. Es ist die Uebermacht, die unser Leben gestaltet, auch wenn wir es nicht merken.

Die meisten von uns gehen ohne Kommentar. Erst spaeter kommen den Nachkommen die Erinnerungen.

Christus ging nach mehrfacher Ankuendigung. Keiner verstand es. Als er ging, scheinbar auf profane Weise, war es ein Weltuntergang fuer seine Getreuen, ein Weltuntergang, der sie blind machte im Schock. In der Vollendung des Werkes des Nazaraenischen Kirchenstifters war es ein einziges Taumeln unter den Getreuen, sosehr war ihnen das Geschehen unbegreiflich. Es brauchte Jahre der Fassung, doch der Same ging bereits auf. Das Abgestorbene brachte neue Frucht hervor. Kurzlebige. Alle Juenger, bis auf einen, starben, unter den Roemern, soweit bekannt, den Maertyrertod, glaeubig. Noch ueber Generationen hinaus, die naechsten 200 Jahre.

Wir hingegen sterben einen Tod der Muedigkeit, wenn wir nicht aufpassen. Doch selbst wenn wir ihn so sterben sollten, gnadenvoll, zu einer unbekannten Zeit, im Erkennen des Einen und Allen, wir kehren heim auf einer breiten Strasse, von ihm geebnet, als Menschen, die anderen Menschen folgen, in Versoehnung. Ostern ist unser Trost und wird es immer bleiben.

Den Leserinnen und Lesern des Otorongo-Forums, allen Bekannten und Unbekannten, den Zeitreisenden, in respektvoller Verneigung, unseren und meinen Ostergruss in Dankbarkeit, von hier, aus Tamshiyacu, am Rande des Dschungels.

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