Osterzeit
Otorongo: Heuer im Gegensatz zu letztem Jahr kein Schlangenjahr, dafür Hühnerpest, die die Enten hinweg rafft. Die Hühner selbst vermehren sich fröhlich, acht Hühnermütter stolzieren mit ihrem Anhang herum, sechs brüten an exzentrischen Orten (Küche, Abort, Kohlenhaus). Auch die Schildkröten, sowohl die zu Land wie die zu Wasser, vermehren sich gemächlich und genießen die Entvölkerung menschlicher Aufgeregtheit. Der Urwald seinerseits nächtens gespenstisch still, nur Grillen. Keine Frösche und Kröten, kein Rehbock, kein Nachtvogel außer, bisweilen, die ich beglückende Eule mit ihrem Getucker. Auch die Leuchtkäfer fehlen mir bereits seit ein paar Jahren. Brigitta, die treue, ist seit Februar bei uns hängengeblieben und wird, so sie es nicht bereits eingelöst hat, die Zeit der Verrücktheit mit Diäten und Lektionen der Charakterumformung durchtauchen und mich pekuniär unterstützen. Ein christlicher Akt der Sonderklasse. Dank ihr. Die Arbeiter, denen letztendlich sowieso alles zugeschanzt wird, sind froh, wenn es immer noch Arbeit gibt. Und Arbeit im Holz und am Dach gibt es immer.
In der Welt draußen, das heißt, bereits im Dorf, beginnt der allgemeine Wahnsinn, eine atemberaubende Hysterie sondergleichen, die die Qualität unserer Sozietät mit einer kleinen Handbewegung aufzeigt. Die Qualitäten sind handgreiflich, zuvorderst der Verlust der Vernunft, allgemeine Aggression, Selbstzerstörung, Totalitarismus, Arbeitslosigkeit, Dummheit an allen Ecken und Enden, Chaos. Das Chaos ist mit Händen greifbar und ebenso mit ein wenig Projektion in die Zukunft. Das Virus ist fuer sich rätselhaft und gibt schwer zu denken. Das Virus ist kein Organismus, es ist kein Bakterium. Was also steuert seine Zielgerichtetheit? Diese grundlegende Frage wird in der Medizin, die dem biologischen Nihilismus frönt, seit eh und je ignoriert. Das Chaos, wie es sich darstellt, zeigt nur auf, dass bereits die längste Zeit eine globale Alarmglocke läutet. Der Alarm beginnt mit der Frage, wie gehen wir mit exponentiellem Bevölkerungswachstum um? Gegenwaertig werden jährlich um 60 Millionen Menschen mehr geboren als sterben. Wohin mit diesen Menschen? Womit sie ernähren? Die 60 Millionen sind eine Zahl innerhalb exponentieller Dynamik. Die USA, Russland und China unterhalten strategische Papiere, um gegebenenfalls einzuschreiten. Das weiß auch die Weltgesundheitsorganisation. Militärische, und somit auch virologische Interventionen, ändern jedoch nichts an der zweiten Nemesis unseres Planeten, der menschengemachten Klimakatastrophe. Das Polareis schmilzt, Antarktika und Grönland freigelegt. Dürrekatastrophen, apokalyptische Zustände. Die 81 Millionen Menschen Äthiopiens akut vom Hungertod durch Heuschreckenplagen ungekannten Ausmasses bedroht. Ganz Afrika droht im Chaos zu versinken, zuvorderst der bevölkerungsreichste Staat, Nigeria. Indien, Indonesien, die Philippinen, Pakistan, Brasilien. Es ist schreckenerregend und nicht verleugbar. Wir haben das Chaos mitten in Europa, Griechenland. Das vereinte Europa gibt es nicht. Der Rest läßt sich von einem Sultan in Ankara auf das Schmählichste erpressen. Niemand spricht darüber, doch die meisten denken sich ihren Teil. Es brennt. Alle verlieren den Kopf. Eine verbale Befetzung findet statt, der Kampf um das Klopapier. Was braucht es mehr zum Nachweis des real existierenden Irrsinns? Nur die stolzen Schweden zeigen sich unberührt, Hut ab! Doch was folgt? Ein Halsabschneider (wörtlicher Ausdruck des ehrwürdigen argentinischen Papstes) wie Jeff Bezos zeigt vor, in welcher Liga des Abgottes Mammon er spielt und bereichert sich innerhalb von 5 Wochen um 33 Milliarden Dollar. Der Papst selbst, mittlerweile 83, humpelt deutlich. Er weiß, alleine in Ialien starben 63 Priester beim Spenden der letzten Ölung am Krankenbett eines Covid-Patienten in Agonie. Hunderte Personen der medizinischen Hilfe sind selbst gestorben. Derweilen bricht in Peru Weltuntergangsstimmung aus, der von einem Mädchen in Lima prophezeite Weltuntergang, ausgehend von Lima, in dessen Naehe ein Asteroid in den Pazifik krachen wird. Ganz Peru, ueber die sozialen Medien am Laufenden, rechnet damit, alle Märkte bleiben geschlossen. „Der Tag des Zorns Gottes“, wie alle evangelischen Sekten sofort in die Welt hinausposaunen. Doch was geschieht? So wie am 31.12.1999 und am 21.12.2012: Nichts. Natürlich nichts. Gott ist kein Handlanger des Menschen, wie don Agustin Rivas schon zu Zeiten predigte. Was hier geschieht, ist die Ausgeburt unserer Dummheit. So kann man es wohl bezeichnen. Wir haben riesigen, wir haben gigantischen Nachholbedarf, doch es gibt einen Bodensatz, so scheint mir, der sagt: „Ich schaffe das nicht. Wir schaffen das nicht. Besser, wir machen Schluß…“ „The Dark Fate“, die letzte Version der Terminator-Franchise, die nicht in die Kinos kam. „Judgement day is inevitable“, ein allgemeiner Stehsatz in den USA. Schrecklich. Deshalb heißt es Ernst machen. In meinen Fall heißt es Beten, schön Sprechen, auf andere Hören, sie Verstehen, mit den Vögeln Sprechen. So wie der Heilige Franciscus. „Wenn nichts mehr hilft, so hilft Beten“, hieß es früher in Ósterreich, so auch am 30.September 1939. „Gott steh‘ uns bei!“ Er steht uns bei. Ich weiß es.
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Die Auferstehung
Keine mehr in Mißkredit gezogene Person als Jesus von Nazareth. An der Rede über Christus im Randbereich der Kirche zeigt sich, was unser eigentliches Problem ist, nämlich „die Sache mit Gott“. Die Sache mit Gott hört nämlich nicht mit meinem Tod auf. Davon wissen die Kinder der Suizidanten ein nur allzu trauriges Lied zu singen. Die Tochter von Anthony Bourdain oder die drei Kinder von Robin Williams. Die meisten Suizidanten hinterlassen Kinder, und damit wird das Drama fortgesetzt. Menschen wie Adolf Hitler oder Jean Améry bilden die Ausnahme, und eine Ausnahme bildete auch das Ehepaar Göbbels. Doch mit den Nürnberger Urteilen und vorhergegangenem Standrecht war die Sache mit Gott nicht zu Ende, und sie war auch nicht zu Ende mit Maximilian Kolbe, Gertrude Stein, Franz Jägerstätter und den 1.200 Hingemeuchelten im Priesterblock von Dachau. Wer die Kirche anzünden, den Papst ermorden und das „Vater unser“ für obsolet erklären will, wird nicht um die Frage umhinkommen, ob der eigene Tod die Sache mit Gott ein für alle Mal erledigt? Der eigene Tod, und damit Schluß.
Das ist ein gravierender Irrtum. Mit meinem Tod ist ganz und gar nicht Schluß. Auch mit der Ausrottung der Menschheit ist ganz und gar nicht Schluß. Das müßte doch jedem klar sein.
Doch vor Gott treffen wir Jesus, den Menschen, den Auferstandenen, den König, den vom Vater eingesetzten Herrscher des Himmels und der Erde. Mit Erde ist der gesamte Kosmos gemeint. Man muß die Katechismen aller christlichen Kirchen im Detail lesen und begreifen, was damit gemeint und ausgesagt wird. Denn es ist von Relevanz. Das Christkönigsfest hat nichts mit dem Vatikan und der Vatikanbank zu tun, und nichts mit Ali Agca oder den Jihadisten, die in Frankreich unschuldige Menschen mit Messern abschlachten. Ich stand vor vier Jahren einem Jihadisten gegenüber, der in die Rocktasche nach seinem Messer griff. Das war mitten am Kirchenplatz von St.Valentin, etwa um 14 Uhr. Die Kirche war damals 963 Jahre alt. Ich war in Begleitung meines Vaters, des Obermedizinalrates, meines ältesten Sohnes, einem Mitglied der Jagdkommandos, und meiner Gattin, der Mutter meiner fünf Soehne. Wie der Mann, ein Afghane, auf mich zukam, schaltete etwas in mir um. Ich schlug meine Anoraktasche zur Seite und entsicherte mein Kampfmesser, eine Empfehlung des ehrwürdigen Herrn Marc Kettenbach aus Karlsruhe. Wie der Jihadist das sah, erscholl der Ruf seines Kumpans, der sich in der Küche des Restaurants, in welchem wir gerade gespeist hatten, ebenfalls ein Messer besorgt hatte. Der Koch kam ihm klarerweise nicht nachgerannt. Die beiden drehten um und zogen langsam von dannen. Langsam, schlendernd. Ich blickte still zur Kirche, meiner Heimatkirche. Meine Familie war geschockt. Im Auto fragte mich Isai, ob ich tatsächlich den Kampf aufgenommen hätte. Ich zeigte ihm die gesamte Montur, die mir mein Freund Steve McNamara für exakt diese Fülle zukommen hatte lassen. Dann fuhren wir heim, wortlos. Ich habe weder die Bürgermeisterin noch den Dechant benachrichtigt, die Polizei hingegen schon. Der eine Kapo fragte mich, warum ich sie nicht angerufen hätte, wie der eine Attentäter im Begriffe stand, sich auf mich zu hechten, um mir die Kehle durchzuschneiden. Da erkannte ich, alle stehen unter Schock, und das Morden wird auch in den kommenden Jahren kein Ende haben, zuvorderst nicht in Frankreich und in den USA.
Die USA schalten diese Mörder gezielt mit Drohnen aus und nehmen dabei Kollateralschäden in beträchtlicher Höhe in Kauf. Und die Produktion der Waffen geht ungehindert weiter. 2019 wurden weltweit Waffen in der Höhe von knapp 1,8 Billionen Dollar produziert. Und in Äthiopien drohen uns 81 Millionen Tote auf einen Schlag, d.h. innerhalb weniger Wochen. Davon redet keiner. Doch über den mystischen Körper Christi – nichts anderes ist die Kirche – zerbeißt sich jeder die Zunge. „Was ist das Heil Ihrer Lehre, eure Heiligkeit?“ So wurde der Herr in Rot-Orange 1986 vom Herrn in Weiß an seiner Seite gefragt. Eine Jahrhundertfrage. Antwort des Herrn aus Asien, auch genannt der „Ozean der Weisheit“: „Eure Heiligkeit, das Heil liegt für uns, die Buddhisten, in der Person des Gauthama, seiner Lehre und der Gemeinschaft, seiner Kirche. Sie sehen, der Buddha hat die essentiellen christlichen Elemente bereits 600 Jahre früher extrahiert und transponiert. „Und was hat es mit dem „Nirvana auf sich?“, fragte der nachdenkliche Heilige weiter. „Der Zustand reinen, ungetrübten Glücks und Friedens, in dem es keine Bewegung gibt.“ Der Tibeter schmunzelte. Seine Augen glühten. Der Pole verstand am Schlag. „Sie brauchen Gott Vater nicht, oder?“ „Doch!“ kam es als Antwort. „Wer braucht ihn nicht? Doch was läßt sich über ihn sagen? Nichts. Denn nichts wird ihm gerecht. So zumindest stellte es Meister Nagarjuna fest.“
Mit meinem Tod ist nicht Schluß. Ganz und gar nicht. Mit dem Tod endet nur die Versklavung. Die ist es doch, gegen die ich ein Leben lang ankämpfe. Ob Kampf oder Verteidigung, es ist wahrscheinlich das gleiche.
Der Heilsplan
Das Arbeiten in der Diät ist eigentliches Arbeiten, denn man wird untrüglich mit der Tatsächlichkeit des eigenen Lernbedarfes (einer Dringlichkeit sogar) konfrontiert, und keiner sagt einem, wie man die Sache, die einem unter den Nägeln brennt, angehen soll. Schlimmer wiegt zudem, dass einem klar wird, daß einem das Problem schon seit Jahren, ja gar seit Jahrzehnten unter den Nägeln brennt. Bestürzung überkommt uns, eine, die das ganze in triste Farben der Mut- und Hoffnungslosigkeit taucht, sosehr scheint einem der eigene Karren im Dreck verfahren. Der Dreck ist in diesem Fall ungezügelte Gewalt- und Pornographiephantasien, Allmachtsphantasien und schliesslich morbide Phantasien, wie es ist, wenn man uns eines Tages am Strick baumelnd als schon lange leblose Leiche vorfindet. Das alles erspart einem die Diät nicht. Scheinbare Ausweglosigkeit, sagt man sich. Ich bin geliefert. Da gibt es keinen Ausweg. Es braucht ohnehin keiner wissen. Das hat alles keinen Sinn, ich breche ab. Was soll ich denn hier noch tun? Draußen hat sich die Welt wegen meinem Opfer nicht um einen Millimeter verändert. Vielleicht steht die Heimat bereits in Flammen oder mein Konto wurde geplündert, von Betrügern oder meiner Ex, der die Bankvollmacht zu entziehen ich vor der Abreise vergessen habe. Ich weiß nur allzu genau, ich kann niemandem vertrauen, und den Abt hier wird ja sowieso niemals einer verstehen, diesen schrägen Typen in seinem katholischen Wahn. Zum Glück steht er bei uns zu Hause nicht an den Hausecken und predigt, die „Erwachet“-Zeitung hochhaltend, oder wie damals, vor 40 Jahren, der Typ am Karlsplatz im selbstgenähten Kartoffelsack, barfuß im Winter, die Bibel wortlos hochhaltend. Nur einen Tag, dann hatten sie ihn weggebracht, ich bin mir sicher, sie haben ihn auf die Baumgartner Höhe gebracht. Religiöser Wahn. Also, unter uns, mein Problem, recht bedacht, ist der Umstand, daß mir alles fremd ist. Die Welt, die Leute, ich mir selbst. Ich weiß nicht, wer ich bin, was ich will, was ich soll. Typisches Beispiel: Meine Schizophrenie in den Träumen. Ich weiss nicht, wo ich bin, noch, wer ich bin. Nie fragt man mich um meinen Namen, und wuerde man mich fragen, ich wüßte nicht, wie ich heiße. Das geht schon seit Jahren so. Unbekannte Leute, unbekannte Gegend, alles bedrückend, wie in Einzelhaft. Und alle Leute Teufel, das sowieso. Das ist von Anfang an klar. Alle grinsen wie Teufel, alle ignorieren mich wie Teufel. Sie warten nur darauf, dass ich mich vom Gipfelkreuz des Großglockners hinunterstürze. Seltsam, wie komme ich auf den Großglockner? Was, in Herrgott’s Namen, denke ich denn da gerade? Da gibt es Leute, die wünschen dem Handke wegen seiner Milosevic-Sache die Pest an den Hals. Wie kann ein solcher Eigenbrötler nur Srebrenica leugnen, fragen sie, so auch Frau Armanpour von CNN. Wie kann ein solcher selbstgerechter Naturstreuner und Pilznarr nur den Nobel verliehen bekommen? Was will der Handke eigentlich? Wo will er hin? Daß er in die Kirche geht, nehme ich ihm einfach nicht ab. Daß er den Brand der Notre Dame kommen sah, nehme ich ihm nicht ab. Ich nehme mir ja auch selbst das meiste nicht ab. Alles zum Genieren. Einmal stand ich dem Schönborn im Steffl Aug in Aug gegenueber, zu Fronleichnam. Er blickte mich strafend an, weil ich nicht schamvoll den Blick niedersenkte vor der Monstranz. Er blickte mich strafend an, Demut von mir stumm einfordernd. Dieses Schwein. Doch da schoss es ihm ein, er selber war in diesem Augenblick alles andere als heilig. Ich sah es an seiner Reaktion. Er erschrack, weil ich hart zurückgaffte. Der Schörnborn, „dieses Ding mit Badekappe“, wie ihn jüngst einer titulierte. Seltsam, was mir da gerade nicht alles einfällt. Seltsam. Diese Scheißkerle. Und eine Lehrerin fauchte mich einmal an: „Wenn Sie mich nicht ficken, bekommen Sie ein „Nicht genügend“.“ Wie peinlich! Bitte, wer peinigt mich da? Heiliger Geist, geht es nicht ein bißchen diplomatischer?
Der Onkel Bernhard, der zeitgleich mit meinem Vater gestorben ist, konnte von diesem Hadern mit dem stummen Himmelvater ein Lied singen. „Wo soll das hinfuehren, Karl?“, richtete er sich an meinen Vater, nach der Messe. „Die Leute kennen keine Schuld und Reue mehr. Nein, kennen sie nicht. Sie haben 500.000,- auf der Bank liegen, doch sind geizig bis zum Exzeß, jagen den Sohn vom Hof und beleidigen ihre Frauen heimlich bis aufs Blut. Doch zur Sonntagskommunion stellen sie sich an. Ich kann das nicht mehr sehen. Doch was soll ich machen? Ich kann ihnen die Kommunion nicht verweigern. Ein Teufelsschauspiel, so wie diese Blutorgien des Nitsch, der sogar in der Oper Aufträge hatte. Karli, wie soll man den lieben Gott verstehen, wenn es dermaßen krumm zugeht? Da koennen die Portugiesen noch sosehr in ihre Weisheitskiste greifen und Sprüche des Volkes herausfischen. Was nuetzt es mir, zu hören, Gott schriebe auch auf krummen Zeilen gerade, wenn mich die Teufel hämisch angrinsen. Diese Leute wissen nichts von Satan, und der Papst macht sich heute nur laecherlich, wenn er von den täglichen Attacken Satans spricht. Typischer Jesuit. Kennt keinen Genierer. Sogar beim Antrittsempfang des Diplomatischen Korps redete er so. Typischer Argentinier. Hat Moerdern die Hostie verabreicht. Der Kerl ist abgebrueht. Der richtige Mann zur rechten Zeit. Hoffentlich haelt er durch.“ „…und er stirbt nicht vor Benedikt. Das wäre eine Schande!“ „Du sagst es! Aber Beichten gehen sie trotzdem nicht. Alles grenzenlos Verlogene. Heuchler.“ „Bernhard, sind halt alle Schwächlinge. Wollen sich durchschummeln. Es gibt keine Schuld, es gibt nur Irrtümer. Hört sich doch modern an, oder?“ „Du sagst es, Karli.“ „Aber Bernhard, eine Frage, unter uns, hattest du mit dem Heilsplan nie Schwierigkeiten?“ „Davon rede ich ja gerade die ganze Zeit, Karli! Der liebe Gott macht uns total fertig mit seiner Engelsgeduld. Kein Wunder, dass die Theresa von Kalkutta an seinem Schweigen verzweifelte. Hast du davon gehört?“ „Ja, die Gertraud hat mir davon erzählt. Nichts Neues. Alle meine Dechante und Pfarrer sind daran verzweifelt. Wären sie nicht zu Frauen gegangen, hätte man sie einliefern müssen.“ „Das verstehe ich. Zum Glück bin ich ein Schwachmatiker. Mich hat mein bester Freund nie sonderlich gequält.“ „Mich schon, Bernhard. Zum Glück hat mich die Anni nie im Stich gelassen. Gegen den Mann als Eber ist kein Kraut gewachsen.“ „Meinst du wirklich?“ „Ja, Bernhard. Gegen all diese Druesen und Hormone ist kein Kraut gewachsen. Sei froh, daß du es überlebt hast.“ „Und du auch.“ „Ja, ist doch was, oder? Und ich bin nie fremd gegangen und habe nie abgetrieben. Dafuer danke ich Gott.“ „Ja, Karli, danken wir Gott. Du brauchst wirklich nicht beichten gehen. Ich falle eines Tages im Klosterpark tot um, Karli, und dann bin ich tot, ohne „Vergelt’s Gott“ an nichts und niemanden. Glaubst du, Gott wird sich meiner erbarmen?“ „Bernhard, wärst du nicht mein Freund, würd ich sagen, du bist ein gottesfürchtiger Spinner. Dir gehört wirklich ein Tritt in den Arsch. Schleich dich fort in den Himmel und warte dort auf mich.“ „Karli, das ist eine Red‘. Man merkt, du bist ein Sohn deines Vaters.“ (Stift Wilhering, Mai 2018)
Der Heilsplan ist nur einer, und er ist unendlich. Und der Tod ist in ihm nichts. Amen.
Der Marienmonat
Der Mai dieses Jahres 2020 bleibt mir unvergessen. Wenn es nach mir ginge, könnte er auch in den Juni hinein dauern, dieser unvergeßliche und dermaßen seltsame Marienmonat, in welchem, mitten im ersten Weltkrieg, in einem der blutigsten Kriegsjahre, in einem kleinen Dorf in Portugal die Gottesmutter drei Kindern auf dem Feld erschien, drei fröhlichen Kindern, Trost ihnen spendend für alles, was weiter kommen sollte. Die eine der Geschwister, Jacinto Marto, wurde nur 10 Jahre alt, hinweggerafft von der Spanischen Grippe. Der jetzige Papst sprach sie vor drei Jahren, am 100.Jahrestag der Marienerscheinungen am 13.Mai heilig, so wie ihren Bruder Francisco, der bereits ein Jahr vor seiner Schwester, 1919, im gleichen Alter abberufen worden war. Lúcia de Jesus dos Santos hingegen trat vier Jahre später, 1921, in den Orden der Dorotheerinnen ein, und starb hochbetagt, 98-jährig, 2005 in Coimbra. Fürwahr, der Marienmonat hilft uns und soll uns weiterhin helfen in diesen schwierigen Zeiten.
Die Zustände in Peru sind wahrhaftig beklemmend und ungekannt. Das Virus ist nunmehr auch zu uns gelangt und fordert seinen Preis. Eine Vielzahl von Nachbarn bereits erkrankt, allesamt hermetisch abgeschottet, sofern sie der Wahrheit ins Auge blicken gewillt sind. Die Todesfälle allesamt traurig, so auch unser guter Freund Professor Medardo von gegenüber. Seine Gattin wird ihm wohl bald nachfolgen. Die einzelnen Fälle bestürzen das Volk. Eine Person öffentlich zusammenbrechen und verröcheln zu sehen, zehrt nachhaltig an den Nerven. Noch mehr wäre es der Fall, sähen sie die Verbrennungen am Militärgelände. Zu mehrt. Mit Brandbeschleunigern. Dieses Virus attackiert zuweilen mit tödlicher Präzision, wie ein Schwertstreich, und es wird nicht auszurotten sein. Nein, im Gegenteil. Es lagert sich in vielen Teilen des Körpers ab, sogar im Gehirn. Von dort Gleichgewichts- und Gehörsstörungen sowie Geschmacksunempfindlichkeit. Die Szenen, die ich gestern in Iquitos wahrnahm, waren gewöhnungsbedürftig. Menschen, die vor Hunger in den Straßen dahinsiechen. Hunderte, die auf den Straßen übernachten, um vor mehreren Instituten Schlange zu stehen für das Kassieren ihrer Hilfsbedürftigenpension. Alle tragen Masken. Müll überall. Auf den Straßen selbst keinerlei Polizei mehr. Das Militär hat die Funktionen der verschreckten Polizei, von deren Korps mehr als die Hälfte infiziert ist, übernommen. Die Soldaten zeigen deutlich entspanntes Verhalten, ein Zeichen, daß sie mit dem Geschäft des Todes auf vertrauterem Fuße stehen. Irgendwie wohltuend. Keine Hysterie immerhin. Mein Geldwechsler läßt mir wie Rapunzel vom Turm das gewechselte Geld in einem goldemailierten Eimerchen von oben herunter. Das Geld wandert nunmehr überall sofort in Seifenlauge, denn es war einer der Hauptüberträger. Juan hat die Krise bereits überwunden. De Misere brachten ihm die Dollars ein, an denen das Virus klebte. Am Markt in Tamshiyacu sind alle Mauern geschliffen, Wind soll durchblasen, um das Virus lahmzulegen. Was es ist, weiß ja sowieso keiner, erst recht nicht, daß es mit uns Versteck spielt.
Das Wetter äußerst seltsam, viel Regen, praktisch jeden Tag. Wolkenmassen mehrere Kilometer dick. Es gibt praktisch keinen wolkenfreien Tag, das seit Wochen. Eigentlich müßten wir in den Sommer einschwenken, doch davon kann keine Rede sein. Das Vogelvolk vermehrt sich prächtig und zeigt sich ungemein zutraulich, sehr zur Erleichterung der Seele. Sie sitzen auf der Fensterbank und trillern, was die Brust hergibt. Ganz neu bauen sie Nester unterm Dach, dort, wo früher die Fledermäuse, die inzwischen ausgeräucherten, aus und ein flogen. Und nicht nur Sperlinge und Spatzen, nein, auch die bunten und selten gehörten, vermelden und schlagen an, die Paradiesvögel und jene mit exzentrischem Gehabe, oft ganz unerwartet, mitten im Nachmittag, und wir alle halten in unserem Tun inne, um dem ungekannten Gesang zu lauschen. Die Affen ihrerseits sind bereits Kilometer aus dem Busch herausgezogen, nähern sich dem Dorf an. Kürzlich kreisten sie direkt um das Fußballfeld oberhalb des Dorfes, dort, wo die Antennen stehen. Und ja, Agustín hat Abschied genommen, ganz salopp, über vier Stationen ließ er mir eine Videobotschaft in Form eines frei vorgetragenen, langen Gedichtes zukommen, das ich bereits kannte. Elegant und stilvoll wie nicht anders zu erwarten. Die Mapacho in seiner verkrüppelten Linken verglimmt ungeraucht. „Adios, los colegas…“ Ich bin nachhaltig beeindruckt. Sterben wird er dennoch nicht. Dazu liebt er Geld und die Frauen zu sehr.
Doch um zurückzukommen zum Anfang: Das alles ist von unerhörter Weite und Tiefe. Das letzte Wort ist noch lange nicht gesprochen, und auch der Teufel gibt noch lange nicht Ruhe. Das Ganze entwickelt sich, so scheint es mir, zu einem veritablen Kampf. Leichtfertigkeit, Vorwitzigkeit und Dummheit sollten wir schnurstracks in die Hochtemperatur-Brennkammer bugsieren. Beten hilft. Nur Dumme, die sich als aufgeklärte Liberale bezeichnen, titulieren in ihrem Blatt: „Beten hilft jetzt nicht!“ Oh weh, welche Verlorenheit. Sie wollen halt nicht ernst sein und nur schimpfen, oder die Zehen in die Kamera halten und das Essen, das sie gerade verzehren, während ungekannte Heuschreckenschwärme sich gebärden, als würde direkt vor unseren Augen von Mächten, die unser gesamtes Vorstellungsvermögen übersteigen, die Apokalypse eingeläutet. Leider. Denn bis zum Beten ist es ein weiter Weg.
Entscheidendes
31.Mai, Pfingstsonntag. In diesem zu Ende gehenden Marienmonat jährte sich außerdem zum 40.Mal die Eruption des Mount St.Helens. Am 18.Mai 1980, um 08:32, einem sonnig strahlenden Sonntag, explodierte die Nordflanke nach einem seismischen Beben, das einen Bergrutsch ungekannten Ausmaßes induzierte, sowohl von einem Geologen wie einem Hobbyvulkanologen unabhängig in Serienfotos und Film festgehalten, trotz allen sprachlosen Erstaunes. Die darauf folgende Eruption aus dem aufgestauten, gigantischen Druck im Inneren des Bergriesen war die größte wissenschaftlich beobachtete in den USA. Innerhalb weniger Sekunden fiel ihr als erstes der Vulkanologe David Johnston zum Opfer, ein 30-jähriger Idealist, der für das Wochenende für seinen Kollegen eingesprungen war. Eine Radionachricht, nach Vancouver, als sich die Eruption vor seinen ungläubigen Augen vollzog und er dem Tod ins Auge blickte, war gleichzeitig sein Testament: „That’s it!“ Und dann wurde er von einem 300 Grad heißen Glutsturm aus pulverisiertem Gestein, der mit 300 km/h daher jagte und alles in seinem Weg niederriß und verbrannte, hinweggefegt. Sein Leichnam unauffindbar verschwunden von diesem Erdboden. Das letzte der 57 Opfer (Menschen, nicht Vögel oder anderes Getier) starb in 34 Kilometer Entfernung. Die Eruption der Nordflanke veränderte die Landschaft total und legte den kristallklaren Paradise-Lake sowie alle Waldungen, die einfach umgeweht und verbrannt wurden, tot. Der Vulkan liegt in einem weitflächigen Naturschutzgebiet der USA, einem der idyllischsten Orte in diesem schlafenden Land am Rand der Pazifischen Plattenverwerfung. Die 57 Toten – die meisten von ihnen starben einen Sekundentod – nehmen sich klitzeklein aus, sieht und empfindet man die elementare Wucht dieses, eine Nuklearexplosion bei weitem übersteigenden, hoch- und hinausschießenden Ausbruchs. Und sie sind gar nichts zu jenem Desaster, das zur Weihnachtszeit 2004, Stefani, den indischen Ozean insgesamt heimsuchte und 200.000 Menschenleben, unter ihnen 9.000 Schweden, heimsuchte. Der einzigartige Augenblick. Auch der zweite Geologe, er im Randbereich des Feuersturms, verharrte nur erstarrt, auch er auf Radio-Sendung. „Ich glaube, ich schaffe es nicht!“, waren seine letzten Worte. Der dritte, ein Tourist, schoß zuerst Serienfotos. Dann merkte er, hier kommt ein Monstrum ungekannter Größe, Kilometer sind für es nichts. Er stieg in seinen Jeep und jagte los. Die Glut holte ihn ein. Dann kamen die Schlammmassen und erstickten ihn in seinem Auto. Die Kamera blieb unbeschädigt. Die Nespelem-Natives, heute ausgestorben, kannten die Gefährlichkeit des Mount St.Helens aus dem Jahr 1800. Sie nannten ihn den bezaubernden Feuerspeier, wegen einer kleinen Explosion, wie gesagt exakt zum Jahr 1800. Die davorgehende um 1480, fünf Mal so stark wie jene des 18.Mai, hatten sie wahrscheinlich nicht miterlebt, oder vielleicht erlebt, doch nicht überlebt. Wir wissen es nicht. Die nächste jedoch werden wir nicht erleben.
David Johnston +, etwa 13 Stunden vor dem Ausbruch des Mount St.Helens
Das Wüten
Der gestrige Pfingstsonntag ging in diesem vom Virus bzw. von der Angst vor ihm geplagten Land unnotiert vorüber. Es gab ja keine Kirchenversammlungen, kein Geläut, keinen Gesang, der auf die Straßen schallen hätte können. Pfingsten ist außerdem für viele ein abstraktes Fest. Zu sehr ist ihnen der Geist ungreifbar. Sie wissen, sobald man von „Geist“ redet, bewegt man sich auf Glatteis, zumal im Volksmund zuweilen ja auch die Rede von „bösen Geistern“ ist. Irgendwie hat sich ein Vorurteil, eine Handhabe eingenistet, alles, was unsichtbar ist, zum Reich des Geistes zu zählen, eben dem sprichwörtlichen unsichtbaren Geist, der sich nur mitunter lautstarkt zeigt, so wie im Donnergrollen oder dem aus dem Nichts hervorschießenden Blitz. Wolken formen sich aus dem Nichts, Stürme aus nicht faßbaren Wolken. Das gesamte Firmament ist eine Domaine des Geistes, mit dem wir uns eben nicht anlegen können, sosehr wir vielleicht versuchen, das Wetter zu beeinflussen. Das Wetter ist unsere Nemesis (das war es, seltsamerweise, bereits für Newton und für Hawking sowieso), doch die Domaine des Geistes ist es jeden Tag, und für den Antichrist, wie er wütet und Menschen wie Hühner in Hühnerfarmen zu zehntausenden jeden Tag verschlingt, ist die Geistzerstörung der Ausdruck eines unbegreiflichen, schreckenerregenden, wie manche Theologen sagen: abgrundtiefen, unversöhnlichen Hasses. Ja, der unversöhnliche, abgrundtiefe Haß dieses beinahe unsichtbaren Wesens, das sich durch die Luft bewegt, feiert immer Saison, und es verschlingt den letzten Rest an Humanität an und in jenen, die sich vor ihm, und sei es durch einen Rest an Christlichkeit, nicht schützen. Der Mann im Weißen Haus ist nicht er selbst. Man muß dieser schreckenerregenden Wahrheit ins Auge blicken. Dieser von einer unheilbaren Krankheit zerfressene Mann wird irgendwann den Befehl geben, auf das eigene Volk zu schießen. Das systematische Morden von Afroamerikanern hat er schon seit langem gut geheißen. Mehr denn je steht das Volk Abraham Lincolns und Martin Luther Kings vor einem Abgrund. In allen Großstädten brennt es, zehntausende, hunderttausende sind auf den Straßen, Barrikaden von martialisch gerüsteten „Robocops“, auf die sie prallen, warten auf den Befehl. Schlagstock, Tränengas, Gummigeschoße, Bluthunde oder scharfe Munition. Dem Ungeheuer im Weißen Haus ist alles recht. Doch wo soll das alles enden? Das ist ja die Frage. Wenn das Virus mit diesen Mengen auf den Straßen inmitten von nicht sich legenden Unruhen sich vervielfacht, haben wir bis Weihnachten statt 104.000 Toten eine halbe Million oder mehr, doch noch viel schlimmer, wir haben die stärkste Militärmacht der Erde, wie sie im Chaos der Arbeitslosigkeit und des Hasses auf die kapitalistische Ausbeutung versinkt. Ich warte nur auf den Ausbruch der Tollwut. Ich rechne mit dem Auftreten einer neuen Form von Tollwut, und als erstes beim Präsidenten selbst. Anbzeichen sind immer wieder zu bemerken. Und so schlittern wir unmerklich, doch schlimmer: unaufhaltsam, in eine unausdenkbare Zeit, die dem Titel „Worldwar Z“ nur schreckliche Bewahrheitung verleiht. Wir befinden uns in einer Zeitenkippe, in der der Planet selbst mit einem ersten Wort anhebt. „Wer ist für das Morden verantwortlich, für die Auslöschung der Tierarten?“ Der Planet schickt also seine Fledermäuse aus. Unter anderem. Batman hat noch keinen Auftrag. Der Planet wird sprechen. Es wäre ihm rechtens, sagte er, „ich habe euch hervorgebracht, aus meinem Bauch, also nehme ich euch auch wieder zurück, endgültig.“ Der Kollege im Vatikan ist da, es sei ihm hoch angerechnet, allerdings anderer Meinung, wenngleich er die Gegenthese sehr wohl kennt. Gestern erklärte Bruder Franciscus, im Heilsplan des Heiligen Geistes habe jeder Mensch seinen Platz, seine Aufgabe und seinen Namen, so periphär und vorübergehend sich diese einzelne Existenz auch ausnehmen möge. Heute, in der Phase der Stille, begehre ich wohltuenderweise dagegen nicht mehr auf. Wer bin ich denn?Zur Rebellion fehlt mir die Kraft und das Motiv. Ich weiß, im Heilsplan ist alles der Ewigkeit und ihrer Unendlichkeit anheimgegeben, der puren Unvorstellbarkeit. Nichts, aber auch gar nichts in meinem Leben ist mir eigentlich letztendlich vorstellbar, nein, eigentlich nichts. Nicht ich mir selbst, nicht auch nur der näheste meiner Mitmenschen. Ich weiß nichts. Ich weiß ja nicht einmal, was meine 950 Gedanken pro Tag sind. Wie also sollte ich behaupten können, was die 950 Gedanken meiner Gattin oder meiner geliebten Kinder, die noch in Christi Hand wandeln, sind? Die Plank-Größe ist einfach unvorstellbar, die Branen vor dem Urknall ebenso, detto das räumliche Ende des Universums, das vielleicht gar kein Raum ist, und, so nebenbei, die, hypothetisch, 600 Milliarden Sonnen der Via Galactica, und schon gar nicht der Kältetod des Universums, der für mich, den Gläubigen, nur die zynisch vorgebrachte, ultimative Hypokrisie geistesverwirrter, im Grunde zutiefst verschreckter, vorgeblich wissenschaftlich ausgerichteter Menschen darstellt. So können wir nur beten und uns gut benehmen und mit unserem Gewissen erforschen, was wir heute falsch gemacht haben. Ja, das ist die Hilfe. Gewissenserforschung mit Hilfe des Geistes, der nicht nur dort ist, wo er weht, weil er es so will, sondern der auch flüstert und der dort ist, wo ich bin, selbst wenn ich in der Todeszelle schmachte und morgen gehängt werde. Sie töten mich, den Mörder, morgen, und wir alle töten, wo es doch schon vor 2.600 Jahren hieß: „Du sollst nicht töten!“