Sternenfall
Himmelfahrt durch die Mythengeschichte
Bei der Ersten dachte ich: ?Gl?ck.?
Bei der Zweiten: ?Aus den Plejaden:?
Beides intuitiv in dem Moment als sie die klare Nachtluft durcheilten.
„Potsdam (dpa) ? Tausende Sternschnuppen werden in der n?chsten Woche den Nachthimmel erhellen. Von Montag bis Freitag entfaltet der Meteorstrom der Perseiden seine gr??te Aktivit?t.?Der Pr?sident der Internationalen Meteor-Organisation (IMO) erl?utert, dass die Sicht nach Mitternacht am besten au?erhalb lichtverseuchter St?dte sei. Zu dieser Zeit bewegt sich unsere Erde auf das Sternenbild Perseus zu, aus dessen Richtung die Sternschnuppen kommen und nach dem sie benannt sind.
Woraus sie bestehen und wo sich ?Perseus? befindet ?berfliege ich zwar noch, doch bewahre ich mir den eigentlichen Zauber. Erinnerungen an die Momente eine Sternschnuppe gesehen zu haben, und sich ganz schnell etwas zu w?nschen, bevor sie verlischt. Als Kind wollte ich so fest daran glauben, dass dieser Wunsch in Erf?llung geht, dass ich sogar verschwieg eine gesehen zu haben. Ich dachte, wenn man laut ruft: ?Sieh, da ist eine!? w?rde sie vor Schreck schneller vergl?hen.
Sternschnuppen Plejaden ?> Maya, stand auf dem Post-it, den ich am gestrigen Morgen vorm Verlassen des Hauses an die T?r klebte. Hastig geschrieben, bemerkte ich den Irrtum nicht. Sp?ter dann tauchte ich ein, in eine verwickelte Gedankenwelt und ber?hrte die Oberfl?che des Geschichten-Spiegels.
Die Aborigines erz?hlen sich die Entstehung der Plejaden so:
Wurrunna befand sich auf Wanderschaft als er in der W?ste auf sieben junge Frauen stie?. Da sie alleine lebten, entschied er sich f?r einige Zeit bei ihnen zu bleiben. Er geno? ihre Kochk?nste so sehr, dass er bald beschlo? zwei von ihnen zu heiraten. Der alten Aborigines-Sitte folgend, mu?te er sie jedoch zuvor einfangen.
Listig stahl er zwei ihrer Bumerange, in dem Wissen, dass den Frauen diese zu wertvoll waren als ohne sie weiterzuziehen. Die Frauen dr?ngten zum Aufbruch, so blieben die zwei Bestohlenen suchend zur?ck.
Wurrunna schnappte sie sich und feierte Hochzeit. Mehrmals suchten die Frauen zu entkommen, doch vergebens.
Nach Wochen der erzwungenen Dreisamkeit schickte Wurrunna die Frauen, ihm die Rinde eines bestimmten Baumes zu holen, der weit weg von ihnen wuchs. Die Frauen warnten ihn, sie w?rden fliehen, doch Wurrunna lachte nur. So gingen sie zu dem Baum und begannen seine Rinde abzukratzen. Nach kurzer Zeit begann dieser besondere Baum zu wachsen und trug die beiden Frauen hinauf zum Himmel.
Dort warteten schon ihre f?nf Schwestern. Zusammen bilden sie nun dort ob das Sternbild, dass die Aborigines Maya-mayi nennen.
In der griechischen Mythologie waren die Plejaden die sieben T?chter des Atlas und Pleione.
Ihre Namen waren Alkyone, Merope, Kelaino, Elektra, Sterope, Taygete und Maia.
Orion, der m?chtige J?ger und Sohn des Poseidon, entflammte in Liebe zu den Schwestern. Er begann sie zu verfolgen und schlie?lich zu jagen. Als Zeus genug davon hatte, setzte er sie alle als Sternbilder in den Himmel. Dort jagt Orion die Schwestern weiter ohne sie erreichen zu k?nnen.
Merope heiratete nicht standesgem?? einen Sterblichen, Sisyphos.
Dies erz?rnte Zeus. Er beraubte sie ihres Antlitz, wodurch sie weniger hell als die Anderen leuchtet.
Der l?ngste Zyklus im Kalender der Maya betr?gt 26.000 Jahre, so lange dauert die Umdrehung unseres Sonnensystems um die Sternengruppe der Plejaden. Die Tibeter, Alten ?gypter, Cherokee- und Hopi-Indianer beziehen sich in ihren mystischen Glaubenssystemen und Zeitrechnungen genau wie die Maya auf einen solchen Zyklus. [Major Jenkins]
Bei den noch heute lebenden Maya wird die Sternengruppe der Plejaden ?eine Handvoll Mais? genannt. Eine Verbindung zum h?chsten Sch?pfungsgott Itzamna, der die Menschen in der Mythologie aus Mais erschuf.(?)
?Die Gestirne wurden von den Maya mit G?ttern identifiziert. Bestimmte Sternenkonstellationen und die Milchstrasse waren von gro?er Bedeutung. In der mesoamerikanischen Mythologie bilden die sichtbaren Himmelsbewegungen das Grundmuster. Hier wird die Milchstrasse, welche sich vom Skorpion im S?den am Polarstern vorbei nach Norden zieht, als Weltenbaum gedacht. Durch diesen Weltenbaum windet sich die doppelk?pfige Schlange. Sie ist damit gleichzeitig Ausdruck des Himmels und Symbol f?r die Ekliptik. Die Milchstrasse war auch der Weg nach Xibalb? (Unterwelt).? [mysteria3000]
Die Kunsthistorikerin Susan Milbrath: ?Using the Pleiades as the rattles of a snake, one can follow the crooked line of stars in Perseus, the snake?s body, along the Milky Way toward the W-shape of Cassiopeia. Right at the head of the snake is the wonderful double cluster..?
So fand ich doch eine Verbindung zwischen meinen notierten Plejaden und den angedachten Perseiden.
Die Perseiden ist ein j?hrlich um die Zeit vom 8. ? 12. August wiederkehrender Meteorstrom.
Die Sternschnuppen werden im Volksmund auch ?Laurentiustr?nen? genannt.
Die Legende erz?hlt vom M?rtyrer Laurentius. Er war der erste Erzdiakon des r?mischen Bischof Sixtus II, also f?r die Finanzen und die Sozialarbeit der Kirche von Rom zust?ndig.
Unter der Christenverfolgung Valerians wurde Sixtus festgenommen und nach der Folter enthauptet. Laurentius weinte der ?berlieferung nach bitterlich, weil er nicht wert erachtet wurde diesen Tod mit seinem Hochgestellten und Freund zu teilen. Doch Sixtus tr?stete ihn mit der Verhei?ung, dass er ihm schon in drei Tagen nachfolgen werde. Er gab ihm den Auftrag den gesamten Kirchenschatz unter den Leidenden und Armen zu verteilen.
Kaiser Valerian erhob Anspruch auf diese Sch?tze und suchte Laurentius mit Gei?elung zu ihrer Herausgabe zu zwingen. Er erhielt drei Tage Bedenkfrist. Laurentius wurde nicht in Gewahrsam genommen und so verteilte er in den folgenden drei Tagen alle kirchlichen G?ter. Er pr?sentierte die so beschenkten Armen dem Kaiser als ?die wahren Sch?tze der Kirche?. Der Zorn Valerians kannte keine Grenzen und so wurde Laurentius schlie?lich auf einem Rost zu Tode gemartert. Er starb am 10. August 258 in Rom, dort genie?t er noch heute die beinahe gleiche Beliebtheit wie Petrus und Paulus.
Bei den Maya findet sich eine G?ttin, deren Wahrzeichen Sternschnuppen und Regenbogen sind. Ihr Name ist Ix Chell ?die Regenbogenfrau?, die hell und rein den Mensch von seinen Leiden befreit. In der Erde ist sie die Schlange der Tiefe, die Kr?utermedizin, das heilige Kind, die Wasser, die durch die Erde ziehen.
Am Himmel ist Ix Chell die Mondg?ttin, die lehrt neue Wege einzuschlagen. Sie pflanzt den Samen der Hoffnung und der Liebe in die Herzen der Menschen.
Die Sturmg?ttin soll eine weitere Inkarnation von Ix Chell sein, die die Macht hat mit der Himmelsschlange Fluten zu erzeugen.
Ix Chell ist die Gemahlin von Itzamna dem Sch?pfergott, Herr des Himmels, Gott von Tag und Nacht. E wird als zahnloser alter Mann mit gro?er Hakennase dargestellt. Er hilft den Menschen mit seinen heilenden Kr?ften, erfand die Schrift und war Sch?pfer der religi?sen Zeremonien.
Die Maya rauchten Tabak zur Kontaktaufnahme und Zwiesprache mit den G?ttern.
Der Name ?ciquar? bedeutet ?etwas Brennbares, das gut schmeckt und gut riecht? und wurde von den G?ttern erfunden, um sich selbst zu beschenken. Jedesmal, wenn es blitzt und donnert, schlagen die G?tter Feuer, um sich eine Cigarre anzuz?nden.
Und die herabfallende Asche der g?ttlichen Cigarren sehen wir Menschen als – Sternschnuppen.
Ich ende meine Geschichten-Reise, wo ich begann. Der zunehmende Mond geht dunkelorange erst weit nach Mitternacht auf. Ich bin sicher, seine Farbe l??t sich wissenschaftlich erkl?ren und auch weshalb er die zweite Nacht in Folge dieses Schauspiel gibt, also begn?ge ich mich mit diesem wahrlich mystischem Anblick.
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Wir haben nat?rlich abnehmenden Mond ? freud?scher Verschreiber.
Erg?nzend zu den T?tigkeiten der Perseiden. Obwohl sie jedes Jahr um diese Zeit auf uns niederregnen, rechnen die Forscher heuer mit einer besonders starken Aktivit?t. Besonders in der sp?ten Mittwochnacht. ?Dann n?hern wir uns einem Teilchenschlauch, der 1862 entlassen wurde.? [Rendtel, IMO]
Wir hoffen also auf gute Sicht, n?rdlich und s?dlich des ?quators.