Man hat mich gefragt, wie man zu Visionen bei Ayahuaska kommt und auch sonst Wahrnehmungen ausserhalb der normalen physischen Welt machen kann. Das Ayahuaskaritual haette man als wunderschoene, aussergewoehnliche Nacht erfahren und man erlebe die Musik von Don Agustin als sehr schoen, wuerde aber ansonsten nichts wahrnehmen. Dazu moechte ich sagen, dass es bei einem Ayahuaskaritual als Basis darum geht, einfach der Musik und den Gesaengen zuzuhoeren, welche Balsam fuer die Seele und sehr heilend sind. Auch kann man sich darauf verlassen, dass die Frage, welche man vielleicht vorher gestellt hat, beantwortet wird, wenn auch nicht unbedingt schon in der Nacht. Man hat jetzt den Kontakt mit dem Geist von Ayahuaka hergestellt, der noch eine Weile mit und in einem arbeiten wird.
Was es mit dem Mangel an visionaerer Wahrnehmungen unter Ayahuaska und auch sonst auf sich hat und wie man dies veraendert, moechte ich im Folgenden darlegen. Unabhaengig davon, ob Visionen bei Ayahuaska auftreten oder auch nicht, sollte man noch einen Schritt weiter gehen. wie der kolumbianische Schamane Kajuyali Tsamani in seinem Buch „Ayahhuaska – Yag?“ sagt (S.31): „Man muss lernen, im Yag? zu handeln … Man darf nicht passiv sein, sondern muss aktiv und wachsam sein. In der Vision, im Traum darf man nicht nur Zuschauer sein. Man sollte Experimentieren ueben. Mit dem Yag? aktiv sein … Der Wille zur Macht im Yag?. Darin aktiv sein. Vor dem Uebergang, waehrend man ueber die Schwelle schreitet, auf der Reise wie im Traum. Man muss ueber das Zuschauerdasein hinausgehen, darf sich mit der Betrachtung der Vision nicht zufrieden geben, man muss auf diesem neuen Gebiet handeln. Handeln und lernen auf diesem Gebiet. Ueber die Vision hinausgehen.“
Ich moechte dem noch hinzufuegen, dass dieses Handeln im Yag? (Ayahuaska) moeglich ist, unabhaengig davon, ob Visionen da sind oder nicht, da man automatisch durch Ayahuaska in dem Bereich ist, der von den Indianern Nagual (die wahre Wirklichkeit) genannt wird. (Tonal ist demgegenueber die „normale“ Wirklichkeit).
So kann man waehrend des Auahuaskarituals in sehr tiefe Meditationen gehen ueber das reine Sein (ICH BIN) oder jeden anderen Inhalt, aber auch schoepferisch aktiv sein, indem man schoepferische Ursachen fuer sein Leben setzt (Patnerschaft, Beruf, Finanzen, Gesundheit, spirituelles Wachstum usw.)
Wenn man z.B. eine glueckliche Partnerschaft sucht, so sieht und erlebt man sich in dieser Vorstellung in den verschiedenen Situationen in der Wohnung, im Kino, beim Spaziergang, Fruehstueck, Urlaub, Sex usw. Nachdem man dies mit moeglichst intensiven Gefuehlen von Freude, Dankbarkeit, Kraft, Gewissheit – dass es so ist – ca. 5 bis 10 Minuten erlebt hat, laesst man die Gedankenform los und denkt nicht mehr daran.
Analog macht man dies bezogen auf andere Themen, die schoepferische Intervention verlangen. Da man sich im Nagual befindet, haben diese Gedankenformen eine viel groessere Verwirklichungskraft, als wenn man dies vom Tonal aus realisiert. Der Mangel an Visionen liegt in der Regel im folgenden begruendet: Die meisten Menschen, welche sich konkret fuer spirituelles Wachstum engagieren, und insbesondere jene, welche seit Jahren regelmaessig eine spirituelle Praxis absolvieren, koennen davon ausgehen, dass ihre feinstofflichen Koerper (Aether-, Astral-, Mentalkoerper) sowie die feinstofflichen Zentren (Chakren) gnuegend entwickelt sind. Jetzt gilt es nur zwei Hindernisse zu ueberwinden, was die Wahrnehmung anderer Schwingungen als der ueblichen physischen Welt angeht. Zum einen fehlt den meisten einfach das Wissen und die Uebung, wie man die hoeheren Faehigkeiten anwendet, von denen die bekanntesten das Hellsehen, Hellhoeren und Hellfuehlen sind. Zum anderen ist in der Regel das Hindernis zu ueberwinden, welches in dem Glauben besteht, man haette diese Faehigkeiten nicht.
Ich moechte in diesem Artikel das notwendige Wissen vermitteln und habe ein paar einfache, aber effektive Uebungen zusammengestellt, welche sich leicht in den Alltag integrieren lassen und kaum Zeit-, Kraft und Energieaufwand erfordern, da die meisten westlichen Menschen heute ein sehr anstrengendes Leben fuehren, was wenig Raum fuer spirituelle Praxis laesst.
Im feinstofflichen und energetischen Bereich sind die jeweiligen Sinnesmodalitaeten „Sehen“, „Hoeren“ und „Fuehlen“ nicht so stark von einander abgetrennt wie im physischen. Man kann z.B. Gefuehlsbilder oder Hoerbilder „sehen“, d.h. Gefuehle oder Gehoertes erscheinen als visuelle Eindruecke. Auch kann die Kommunikation andere Kanaele benutzen, wie den Bild- oder den Gefuehlskanal anstelle des Denk-, Sprech-, Hoerkanals. Natur- und Elementargeister z.B. verstehen Gefuehle viel besser als Gedanken und Worte. Bei einem befreundeten Natur- oder Elementargeist kann man deshalb statt des Satzes/Gedanken „Ich freue mich, dich zu sehen“, sich auf das Gefuehl der Wiedersehensfreude konzentrieren und dies zu jenem senden und warten, welche Gefuehlsantwort er zurueckschickt. So laesst sich auch ein Gespraech fuehren.
Sehen ist auch im 360?-Feld moeglich, ebenso das Innere eines Gegenstandes, was das Erkennen im Regelfall erschwert. Man kann u.U. Vergangenes oder Zukuenftiges sehen, hoeren, fuehlen. Auch kann das Wahrgenommene als Symbol geschaut werden, z.B. als Engel, als nach oben gerichtetes strahlendes Dreieck, als Daemon, als nach unten gerichtetes dunkles Dreieck. Es gibt also viele Moeglichkeiten und Kombinationen, wie sich diese Sinnesmodalitaeten beim einzelnen zeigen koennen. Dies ist wichtig.
1.Hellsehen
Wenn jemand von sich sagt, dass er hellsehen kann, weiss man noch nicht, in welchem Bereich, denn es gibt aetherisches, astrales, mentales, kausales und buddhisches Hellsehen. Solches durch den Raum, durch die Zeit (prophetisches Hellsehen), durch die Materie bis vielleicht zum Atomkern, indirektes Hellsehen, direktes und indirektes Lesen der Akashachronik, Hellsehen ueber den Solarplexus oder das Dritte-Auge-Chakra.
Wenn jemand z.B sehen kann, wie das Gegenueber auf der Ebene des hoeheren Selbst aussieht (kausales Hellsehen), so heisst das nicht, dass er auch Naturgeister schauen kann (aetherisches Hellsehen) oder die astrale Aura (astrales Hellsehen). Auch gibt es grosse Qualitaetsunterschiede, wie gut man auf der jeweiligen Ebene sehen kann. Hellsehen bedeutet nicht, das man spirituell weiter entwickelt ist als jemand, der es (noch) nicht kann. So sehen etwa viele kommerzielle mediale Lebensberater ueber das Solarplexuschakra, was die adaequate Form in der atlantischen Periode war, heute aber das Bewusstsein und die Chaktren in die damalige Funktionsform zurueckzwingt. Man hat sich also dann in Wirklichkeit zurueckentwickelt. Auch das direkte Lesen in der Akashachronik wird von deren Huetern, den Tawonelerzengeln, nicht haeufig erlaubt, da es eine hoehere Reife des Antragstellers und eine Berechtigung fuer das Anliegen verlangt, was bei kommerziellen medialen Lebensberatern oft nicht gegeben ist. Diese lesen dann nur die Widerspiegelung der Akashachronik in der Astralebene mit dem entsprechenden Fehlerpotential. Dass der Sachverhalt also vielleicht etwas komplizierter als vermutet ist, sollte den Leser aber bitte nicht erschrecken! Mir geht es nur darum, ein solides Wissensfundament aufzubauen. Die grundlegende Basis jeder medialen Wahrnehmung ist Passivitaet! Das heisst in Bezug auf das Hellsehen, dass die in vielen spirituellen Praktiken geuebte – sehr wichtige(!) – aktive schoepferische Imagination Hellsehen nicht foerdert, da man Bildersehen dann oft aus der Gewohnheit heraus mit einer gewissen Anstrengung, Willen und Konzentration verbindet, was Hellsehen erschwert. Die Basis zum Hellsehen ist das passive Bildersehen, was man durch folgende Uebung leicht lernt:
1.Uebung: „Tagesrueckschau“
Am Abend vor dem Zubettgehen oder auch im Bett nimmt man sich ein paar Minuten Zeit und laesst die erlebten Situationen des Tages vom Abend bis zum Morgen noch einmal auf seinem geistigen Bildschirm erscheinen. Wenn Situationen unguenstig verlaufen sind, sieht und erlebt man diese nochmal in der guenstigen Version, da das Unbewusste nicht zwischen „realer“ und vorgestellter Wahrnehmung unterscheiden kann. Man stellt dadurch wieder inneren Frieden her. Dieses passive Bildersehen, was auch Menschen koennen, die behaupten, sie koennten sich nichts vorstellen, ist eine ausgezeichnete Uebung zum Hellsehen, da dies nicht anders verlaeuft. Man moechte eine Wahrnehmung zu etwas machen und wartet, passiv, entspannt, ohne Druck, Erwartung und Willenseinsatz, was erscheint. Wenn nichts kommt, sagt man sich: „Okay, ich sehe nichts. aber was wuerde ich denn sehen, wenn ich etwas sehen koennte.“ Dieser kleine Trick hilft schon, die Glaubensblockade, man koenne nicht hellsehen, zu ueberwinden.
Es wird jetzt vielleicht der Einwand kommen, ob das, was man eventuell sieht, nicht „reine Einbildung“ sei und keine Realitaet. Diese Unterscheidung wird nur vom Standpunkt des Tonals aus gemacht. Ist man im Nagual, der „wahren Wirklichkeit“, so sieht man, dass ausnahmslos alles, auch das mit den physischen Augen Geschaute, „reine Einbildung“ ist, und die im Tonal, der normalen Wirklichkeit, getroffene Unterscheidung zwischen „reiner Einbildung“ und „wirklich real“ nur graduell ist im Sinne von sehr subjektiver „reiner Einbildung“, wo die Wirklichkeit des Individuums mehr Raum hat (z.B. Sehen von Bildern aus dem individuellen Unbewussten), hin zu kollektiver „reiner Einbildung“, wo man sich mehr auf den unbewussten allgemein verbindlichen Konsens bezieht (z.B. Sehen eines Engels oder Naturgeistes, oder Sehen der „festen Materie“ mit den physischen Augen).
Im Laufe der Zeit bekommt man aber auch diesen Unterschied mit und kann dann differenzieren. Das ist also in Wirklichkeit kein Problem.
2.Uebung: „Rosen lesen“
Eine ausgezeichnete Weise, um das Glaubensprogramm, man koenne nicht hellsehen, aufzuloesen. Man praktiziert indirektes Hellsehen, indem man Wahrnehmungen durch einen Filter mit wenig Parametern laufen laesst. as hat neben dem Umgehen der Glaubensblockade auch den Vorteil, dass hier die Information gefiltert wird und so leichter verstehbar wird. Wahrnehmungen von hoeheren Ebenen koennen naemlich so komplex und ungewoehnlich sein, dass man keine Ahnung hat, was man da eigentlich sieht. Wer in der Lage ist, sich eine Rose vorzustellen – was fuer die meisten gelten sollte -, kann mit dieser Methode arbeiten.
Die Grundsituation besteht aus einer Rose mit Stengel, Blaettern, Wurzeln, Erde und der Wettersituation, also Sonne, Wolken, blauer Himmel, Gewitter us., wobei die Rose ein Symbol darstellt, z.B. eine lebendige Person. Man kann jetzt jede beliebige Frage stellen und sich dann das sich ergebende Bild anschauen. Etwa: Wie ist mein Gesundheitszustand oder der einer anderen Person oder der eines Organs? Was blockiert Partnerschaft oder die richtige berufliche Situation? Was muss ich machen, um meine finanzielle Situation zu verbessern? Wie kann ich mein spirituelles Wachstum foerdern? Das Bild, welches erscheint, gilt es danach nur mehr zu interpretieren, was mit etwas Uebung leicht gelingt. Man kann so auch seine persoenliche Aura oder die eines anderen lesen, indem man schaut, welche Farbringe um die Bluete erscheinen. auch kann man die Rosensituation durch aktive Imagination veraendern, wenn etwas nicht stimmig ist, um so eine neue Richtung vorzugeben. Man stellt z.B. eine geknickte Rose wieder aufrecht, voller Kraft und mit wunderbarem Sonnenschein, wolkenlosem Himmel und fruchtbarer Erde.
Beim Hellsehen ist es guenstig, entspannt die Aufmerksamkeit auf die Stelle zwischen den Augenbrauen (Drittes Auge-Chakra) zu richten. Waehrend der Ayahuaskasitzung kann man auch gut mit dieser „Rosen-lesen-Methode“ arbeiten, um seine Fragen zu klaeren, positive Ursachen zu setzen, Heilung zu initiieren usw. Sinnvoll ist natuerlich, das vorher einzuueben und zu benutzen.
Wenn man haeufig hellsieht, sollte man danach die Augen mit der Imagination violetten Feuers reinigen, da haeufiges Hellsehen sonst das physische Auge schwaecht.
2.Hellhoeren
Hierzu gehoert, die Gedankenstimmen anderer Wesenheiten zu verstehen, die innere Stimme, sowie auch das Hoeren durch Raum und Zeit. Auch hier gelten die einfuehrenden Worte wie beim Hellsehen, was Ebenen, Qualitaet u.a. des Hellhoerens angeht. Als besonderes Hellhoeren wird das Verstehen der Sprache aller Tiere bezeichnet. Die Basisuebung zum Erlernen des Hellhoerens ist auch einfach und leicht in den Alltag zu integrieren.
3.Uebung: „Nach-innen-Horchen“
Statt nur auf die Geraeusche der aeusseren Welt zu hoeren, sollte man lernen, mehr oder weniger permanent nach innen zu horchen, da das hoehere Selbst und die „Freunde drueben“ gerne Hinweise und Kommentare geben, diese jedoch wegen des Abgelenktseins des Empfaengers nicht durchkommen. Anfaenglich wird man die „Gedankenstimmen“ vielleicht nur schwer von den eigenen Gedanken unterscheiden koennen, aber auch hier erkennt man mehr und mehr die unterschiedliche Vibration und Toenung. Das dem Hellhoeren zugeordnete Energiezentrum ist das Kehlkopfchakra.
3.Hellfuehlen
Alles Grundsaetzliche ist wie beim Hellsehen und Hellhoeren. Das Zentrum, auf das man seine Aufmerksamkeit verlagert, um besser wahrnehmen zu koennen, ist nicht festgelegt, sondern haengt von der urspruenglichen Elementedominanz des Betreffenden ab. Urspruengliche Elementedominanz deshalb, weil es im Laufe der Entwicklung darum geht, dass alle vier Elemente (Feuer, Luft, Wasser, Erde) ausgeglichen vorhanden sind. Bei einem Willens- und Tatmenschen (Feuer) ist das Stirnzentrum dasjenige, worauf man die Aufmerksamkeit richtet, um hellfuehlen zu koennen. Beim Denker (Luft) ist es das Herz. Der Gefuehlsmensch (Wasser) richtet sich auf das Solarplexuszentrum und der Pragmatiker/Phlegmatiker (erde) auf die Hand- oder Oberschenkelinnenflaechen.
4.Uebung: „Sich hineinfuehlen“
Immer, wenn man Lust dazu hat, verlagert man seine Aufmerksamkeit auf das einem persoenlich entsprechende Hellfuehlzentrum, und von dort auf das Gegenueber (Mensch, Tier, Pflanze, Berg, Landschaft, Raum, Gruppe, Zukunft usw.) und wartet passiv auf die Eindruecke.
Die Wirkung von Ayahuaska haelt ca. 3 Stunden an. Man hat also genug Zeit, der Musik zu lauschen, fuer Meditationen und fuer das Erschaffen von Gedankenformen. Ob es dabei zu Visionen kommt oder nicht, ist demgegenueber nicht so wichtig, da das alleinige Dabeisein bei diesem aussergewoehnlichen Erlebnis schon fruchtbar und heilend wirkt.