Weihnachten 2014. Danksagung.
Liebe Freundinnen und Freunde Otorongos!
Dank Ihnen, und jedes Mal unermuedlich aufs Neue, fuer Ihre guten Gedanken und Ihre Sympathie, die Ihre Arbeit jeden Tag traegt. Dank von Herzen.
Dieses Jahr war ein Jahr der Gnade. Gott der Herr und hat uns ein weiteres Jahr des Lebens geschenkt, aus reiner Gnade. Ein weiteres Jahr des Lernens. Jesus, der Herr, hat uns gelehrt: "Liebet eure Feinde!" Das ist die Herausforderung. Die echte Herausforderung.
Ja, ich habe noch viel zu lernen. Doch mit der Heiligen Fuehrung wird es gelingen, im Vertrauen auf den Auferstanden. Im Vertrauen auf den Eingeborenen, unseren Erloeser. Erloesung, das ist Befreiung, Befreiung von allem Uebel. Frueher nannte man es "das Boese". Doch man muss den Menschen nicht Angst machen, nein, im Gegenteil: Hoffnung, die wir ihnen geben, zaehlt. Hoffnung, und, wenn es gelingt, kurzweilig, Frieden.
Der Friede des Herrn sei mit uns. Gehen wir weiter, im guten Mut, voll Dankbarkeit. Klaeren wir unseren Geist, selbst im schrecklichsten, quaelenden Moment. Jede Stunde zaehlt. Amen.
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Weihnachten jeden Tag
Nun sind wir in einem neuen Jahr gelandet. Auch wenn diese Aussage von Kleingeistigkeit nur so strotzt, lohnt es sich, kurz durchzuatmen. Wir befinden uns etwa 2023 Jahre nach der Geburt des Messias, des Heilsbringers, Jesus von Nazareth. Das ist christlicher Glaube, und nach meiner (nicht nur meiner) Überzeugung ist das Christentum fundamental. Die fundamentale monotheistische Religion schlechthin.
Ein Jahr wird nach astronomischen Maßstäben, nach Tagen, Stunden, Minuten, Sekunden und sogar Zehntelsekunden gemessen. Dennoch ein Näherungswert. Dieser Näherungswert an die Dauer einer vollständigen Sonnenumrundung beschert uns heuer am 29.Feber einen Schalttag, so wie alle vier Jahre. Doch was eine Sonnenumrundung tatsächlich ist und wo sie stattfindet, kann niemand sagen.
Natürlich interessiert mich Astronomie, so wie jedes Kind. Sie erfüllt mich mit Ehrfurcht. Mit Ehrfurcht. Nicht mit Angst, auch wenn ich mir als Phantasie vorstellen kann, wie es wäre, wenn ein Centaur wie der Chicxulub-Asteroid vor 66 Millionen Jahren auf Erden mit 120.000 Kilometern pro Stunde einschlagen würde. Dann wäre alles zuende. 120.000 Stundenkilometer, das sind 33 Kilometer pro Sekunde. Eine Gesteinsmasse von 10 Kilometern Durchmesser, die nur neun Sekunden lang über uns aufleuchtet, heller als jede Sonne, bevor sie einschlägt und, in weniger als einer Sekunde vollständig verdampfend, eine Kausalkette von globalem Ausmaß in Gang setzt. Das kann geschehen, und sicher, es wird eines Tages wieder geschehen. Eines Tages. Doch das ist, im Grunde genommen, völlig unerheblich.
Erheblich, unendlich erheblicher ist der Inhalt des christlichen Glaubens, dessen wir zu Weihnachten gedenken. Gottes Sohn wurde Mensch. Mit der Menschwerdung eines Gottes wurde das Schicksal der Menschheit neugestaltet. Christus, was "Heilsbringer" bedeutet, brachte uns das Heil (man kann es auch "Erlösung" nennen). Das Heil der Auferstehung von den Toten. Somit das ewige Leben. Christi Menschwerdung war die Erneuerung des göttlichen Paktes zwischen dem Menschen und seinem Schöpfer. Der Heilspakt, der die Kreatur Mensch im Lichte des Heils wandeln sehen möchte. Eines Heils, das bis zum sogenannten "Sündenfall" ursprünglich den Tod nicht kannte. Mit der Abwendung von Gott, dem "Nein-Sagen" des Menschen zu seinem Schöpfer, kam der Tod über ihn. Nach christlichem Glauben ein Tod ohne Hoffnung. Ein Sterben ohne Hoffnung. Das war die Geschichte vor Christus. Ein Blutbad ohne Ende, in abgründiger Verzweiflung. Öffentlicher, staatlich sanktionierter Mord im Kollosseum, zum Gaudium der Römer.
Dann trat der Nazaräner auf, und seine Botschaft war unerhört. "Wer an mich glaubt, hat ewiges Leben, auch wenn er stirbt. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben."
Es war eine weltbewegende Handreichung, einmalig in der Geschichte des Planeten. Diese Handreichung währt ewig. Johannes XI. formulierte es einmal so: "Wie könnte ein Mensch, der sich einmal der Möglichkeit der inneren Verlorenheit seines Lebens bewußt geworden ist, ohne den Glauben an die Erweckung der Toten innerlich überhaupt noch leben? Der Gedanke an die Existenz Jesu, an das Leben dessen, der den Lazarus aus dem Tode ins Leben zurückrief, ist die einzige Rettung des Menschen. Denn Jesus kam um zu suchen, was verloren ist."
Weihnachten, wir wissen es, das ist geweihte Nacht. Jede Nacht ist geweiht, sobald wir beten. Sobald wir unser Denken, unser Flehen, unser Herz, unser Sinnen zu ihm richten, dem Menschgewordenen, jenem Heiland, der vor aller Zeit bereits war.
All das läßt verstehen, warum wir den Glauben ein Geheimnis nennen. Glaube, das ist Gnade. Gnade, das ist göttliches Geschenk. Was ist ein göttliches Geschenk? Das Wort, das an uns ergeht. Wie ergeht das Wort an uns? Über die Evangelien und über die Stimme in uns. Und schließlich über all jene, die uns "Frohe Weihnachten!" wünschen.
In tiefer Zuneigung,
Ihr ergebener W.H.