Brief an Papst Franziskus, Jorge Mario Bergoglio

Dieser Brief, Heiliger Vater, kommt von Herzen und aus Dank. Stören Sie sich bitte nicht an der Anrede, ich tue das als Traditionalist, und wer weiß, vielleicht spricht einer Ihrer Nachfolger Sie auch einmal heilig. So wie Sie es noch dieses Jahr mit Ihrem Vorvorgänger tun werdern, dem seligen Karol Woytyła.

Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Wahl unter den Flügeln des Heiligen Geistes. Es hätte keinen Besseren geben können. Das sage ich retrospektiv. Ich muß zugeben, ich kannte Sie vor der Wahl auch nicht, aber die Hoffnung bestand, es möge ein Latino werden. Da Sie zudem Italiener sind, hätte der Kompromiß angesichts der dräuenden Aufgaben nicht perfekter ausfallen können.

Heiliger Vater, packen Sie den Stier bei den Hörnern. Es ist das erste Mal seit 45 Jahren, daß ich mir denke, hier bewegt einer substantiell etwas. Einer, der zugänglich ist. Einer, der sich auf Augenhöhe des Volkes bewegt. Einer, der Humor beweist und der nicht nachläßt im Baggern. Einer, der weiß, das Volk, die Menschen, brauchen zuvorderst Seelsorger, keine Klugscheißer. Keine, die drohen…

Schlafen Sie vor allem genügend, Heiliger Vater, und essen Sie ausgewogen. Mein Gott, das klingt läppisch, aber ich meine es als Arzt nur gut. Sie befinden sich ja auch im fortgeschrittenen Alter. Ich gratuliere Ihnen auch zur Wahl des neuen Staatssekretärs. Wir brauchen junge Leute an der operativen Spitze, Heiliger Vater, und fromme Weise im Hintergrund. Sie leben es vor.

Mein persönliches Anliegen ist eines, das aus der Praxis erwachsen ist. Ich treffe eine Reihe von Menschen, die vom Christentum weit entfernt stehen, obwohl sie einmal getauft wurden oder sogar immer noch in der Nähe der Kirche arbeiten. Es taucht eine massive Sinnfrage in vielen Schattierungen und Tarnkleidern auf. Esoterisch angehauchte Menschen hantieren mit der Idee der Reinkarnation wie mit einem Bauchladen. In diesem selbstgestrickten Verständnishorizont verwischen sie bewußt die Disjunktion von Gut und Böse. Sie sagen, alles ist Erfahrung und fließt ein in die nächste Wiedergeburt. Ich kannte zwei Suizidanten, die in einer derartigen Welt lebten. „Heute bringe ich dich um, dann treffen wir uns im Jenseits und beschließen, im nächsten Leben bringst du mich um.“ Tatsächlich.

Andere sagen, wir sind Gott. Wir sind göttlich. Wir können machen, was wir wollen. Gott ist immer in uns, denn wir kommen ja von Gott, sind nach seinem Ebenbild geschaffen. Genau genommen gibt es das Böse nicht, denn alles ist Gott. Sie wissen es ja selbst zur Genüge, Heiliger Vater. Die Statements von Herrn Ratzinger waren alle angebracht und korrekt, erst recht sein Auftritt im Deutschen Bundestag, wo er den unvergeßlichen Ausspruch „Die Unterscheidung von Gut und Böse ist das Fundament des Rechtsstaates“ prägte. Aber er war leider altersschwach. Seine Stimme zitterte. Das nimmt viel von der Überzeugungskraft. Bei Ihnen hingegen bin ich sicher, Sie singen unter der Dusche und beim Kochen.

Das ist also der Grund, warum ich Ihnen heute zum ersten Mal schreibe, heiliger Vater. Wir brauchen ganz schleunig Fundamente für dieses Narrenhaus. Wir brauchen Pastoralseelsorge. Gute Hirten, die clever genug sind, auf diese schrecklichen Krausbirnprodukte passende, verständnisvolle Antworten zu finden, die einleuchten. Wir brauchen eine Auffangebene, ein Sicherheitsnetz, in das sich all diese exzentrischen Trapezkünstler fallen lassen können. Und dazu braucht es wohl endlich, endlich, Männer im Talar, die sich offen mit ihrer Frau zeigen dürfen.

Ich halte wirklich große Stücke auf Sie, Herr Bergoglio. Packen wir´s an. Wenn Sie erlauben, ich halte Ihnen den Rücken frei. Und noch eins: Waren Sie schon in Karol Woytyłas Schwimmbecken auf Castel Gandolfo? Schwimmen werden Sie ja doch wohl können, oder? Alles Gute, guter Freund. Gott segne Sie in jedem Augenblick Ihres Lebens!

Ein Treugläubiger.

0 Antworten

  1. Keine Mördergrube

    Lieber Bruder Franziskus!

    Zuvorderst einmal: Danke, daß Sie so großzügig sind mit den Ansprachen, die das Volk – und nicht nur das der Kirche – an Sie richten darf. Prinz Philipp, 91, hat Ihnen jüngst bei seiner Stippvisite schottischen Whiskey mitgebracht. Ich glaube, der edle Tropfen landet nicht in einer der Toiletten des Vatikans, sondern wird artgerechter Verwendung zugeführt. Derartigen Gesten stehen Sie freundlich gegenüber. All das mag ich an Ihnen. John Kerry fühlt sich beim Händeschütteln bemüßigt, Ihnen klarzulegen, daß er Katholik sei. Die Dolmetscherin übersetzte es, ohne rot zu werden. Sie ließen sich vom US-Außenminister nicht den Ring küssen. Bravo!

    Lieber geistiger Vater, bitte aufpassen auf die Gesundheit! Es wäre pittoresk, wenn Benedikt Sie überleben würde. Bitte eins nach dem anderen, immer Vorsicht mit den Tritten, besonders im Bad. Bitte genügend argentinische Küche. Diese Sache mit dem Alter, heiliger Vater, können wir nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Zeiten sind rauh, von überall pfeifen einem heiße Bohnen um die Ohren. Karol Woytyła hat das Attentat wohl doch auch gerade wegen seiner stählernen Skifahrer- und Bergsteiger-Gesundheit überlebt. Und er hat mit Parkinson gerungen wie ein Titan. Heiliger Vater, bitte, um Gottes Willen, nur ja nicht überarbeiten und täglichen Mittagsschlaf, eineinhalb Stunden lang! Essentiell! Wir haben nichts von einem toten Reformpapst!

    Nun gut. Die Sache, warum ich Ihnen heute, an diesem ruhigen, ganzbewölkten, etwas windigen 10.Juli 2014 vom Ufer des Großen Stromes, der Mutter aller Flüsse, schreibe, ist ein pastorales Anliegen, anknüpfend an Ihr dichtes Evangeliumsschreiben an die geweihten Damen und Herren der Kirche.

    Die Agonie, Bruder Franz, die Sie beheben möchten, kann man nicht einfach mit einem Appell beheben. Dazu bedarf es kontinuierlicher Vitaminspritzen, Heiliger Vater. Keiner kann über seine Gesundheit leben, auch Sie nicht. Kämpfende Soldaten im Feld sind nicht über 50, und die meisten haben Familie. Für wen soll das Fußvolk kämpfen? Für Heimat und Familie? Das ist der Punkt, Heiliger Vater: Heimat und Familie sind Ihren armen Männern und noch mehr den armen Klosterschwestern, die an Krebs erkranken, vorenthalten worden. Es ist ein Unding, sich auf die Ehelosigkeit Christi zu berufen, der der Klerus auf seiner immer dichteren Selbstchristifizierung nacheifern sollte. Das ist ein profundes und morbides Unding, und das wissen Sie selbst zur Genüge. Jeder Exeget wird Ihnen sagen, das, die Ehelosigkeit des Herrn, ist ein massiver Stolperstein. Woher nehmen wir die Sicherheit her? Dan Brown schreibt einen Megabestseller rund um Maria Magdalena. Was, wenn er recht hat? Diese geforderte praktizierte Sexuallosigkeit bringt Ihnen und mir die Kirche um, Bruder Franz. Sie treibt Ihnen diese ganze verruchte Homosexualität ins vatikanische Gebälk und, wie Sie es bestens wissen, erst recht diese pervertierte Kinderschändung, vor der sogar Benedikt zurückschreckte und die Augen verschloß. Aber das können wir nicht mehr. Das wäre das Ende.

    Ich fordere von Ihnen umgehenden freien Ehebund für das gesamte Kirchenvolk, Don Jorge. Wenn Sie, als Mann der längst überfälligen, breitflächigen Reformen, dieses Kardinalthema Nummer Eins nicht umgehend verwirklichen, wird die Kirche über kurz oder lang an innerer Geisteskrankheit, an Schizophrenie verbrennen. Der Priesterstand wird Ihnen unter den Fingern ausdorren. Da helfen auch keine polnischen oder schwarzafrikanischen Priester in Mitteleuropa mehr. Die Sexualpathologie wird uns die Kirche zerfressen. Das ist die wahre Schande, Bruder Franz. Die wahre Schande!

    Wie wollen Sie die Neuevangelisierung vorantreiben, wenn all diese Menschen des geistlichen Standes sich zutiefst vereinsamt fühlen, Unbedankte, die ihr Leben aufopfern für ein dermaßen delikates Thema wie den Glauben? Ein Thema, das ihnen die Leber und die Genitalien zerreißt, und das Gehirn, sobald im Schlafzimmer die Wände anfangen zu sprechen.

    Der Glaube wird zuerst in der Familie gelebt. Das schrieben alle Ihre Vorgänger. Karol Woytyła wollte als "Papst der Familie" ins kollektive Gedächtnis eingehen. Zu Recht. Und wo bleibt die Familie der Geistlichen? Wo können sich diese armen Männer ausrasten, die dem Volk mit gutem Beispiel vorangehen sollen, wenn ihnen die Pfarrersköchin bereits an Gebärmutterhalskrebs weggestorben ist? Etwa bei Meßwein, Tarock und Hauskatzen? Das ist hinfällige Masturbationskultur, Vater Bergoglio. Machen wir bitte Schluß damit! Ich bitte Sie!

    Und zum Abschluß noch eine Bitte: Bitte so bald als möglich in die USA fahren! Ein armes Volk am Rande des kollektiven Kollapses! Sie haben ja Ihre Meinung zu diesem Friedensnobelpreisträger und werden ihm letztens bereits auf den Zahn gefühlt haben. Aber wir brauchen, Heiliger Vater, schnell eine klare Rede im Kongreß auf Capitol Hill, so wie Benedikt im Deutschen Bundestag über "Gut und Böse" sprach. Gedankt sei ihm stets dafür.

    Und ehe ich’s vergesse: Bitte Assisi wieder aufleben lassen. Aber Hallo, Bruder Franz! Wenn schon, denn schon! Mit dem Mann aus Amdo, diesem Mann im Bettlergewand, an Ihrer Seite. Er ist Balsam auf jedermanns Wunde, dieser Schelm.

    In dankbarer Verneigung.

    W.H.

  2. Morgenmeditation

    Es ist wohltuend, Ihnen schreiben zu können, Heiliger Vater. Heute mal diese Anrede. Sie quillt mir flüssig aus dem Herzen.

    Ich wollte Ihnen schreiben, weil ich jemanden brauche, der meiner spontanen Wortmeldung Gehör schenkt und der mich versteht. Wahrscheinlich sind meine Sorgen auch Ihre Sorgen, aber nicht all die Ihren sind meine. Na, so ungefähr.

    Ich habe letztens geschrieben, bitte öffnen Sie die Tore für die Verehelichung Ihrer, unserer Priester. Ein paar von denen sind bereits, und nicht nur seit kurzem, echte Männer. Diese Heimlichtuerei ist doch jedermann unwürdig. Unwürdig! Bruder Franz, wir sind doch kein Kindergartenverein, wo den Buben das Geschlecht der Mädels als der Eingang zur Hölle erklärt wird! Sogar das Volk nimmt diese Politik, die der Vatikan den Priestern aufhalst, nicht mehr ernst. Im Gegenteil: Es sorgt sich um die Gesundheit der Männer. Zurecht, Heiliger Vater. Zurecht. Das ist systematische Verkrüppelung. Zaumzeugverunstaltung. All diese Männer werden verrückt, landen im Bordell, bei der Pfarrersköchin, bei alleinstehenden oder verheirateten Frauen, die sie unter einem Vorwand vormittags, wenn der Mann in der Arbeit fort ist, besuchen, oder sie werden homosexuell. Pfui. Und von den Bubengrapschern in der Ministrantenstunde wollen wir nicht mehr reden. Schauen Sie sich doch nur gewisse Kirchen an: Keine Ministranten mehr! Schrecklich! Unhaltbar! Das, Heiliger Vater, kostet die Kirche nicht nur in den USA Haus und Hof. Und Ihnen, Bruder Franz, bleibt nichts anderes mehr übrig als diese Männer ihres Amtes zu entheben. Aber Priester bleiben sie dennoch, wie wir wissen. So wie das Sakrament der heiligen Kommunion an General Videla unangetastet blieb, nur weil es die Zunge eines Mörders berührte. Bruder Franz.

    Mein Gott, das ist unterste Schmierenkomödie, Bruder Franz. Wenn nicht schlimmer. Zeigen Sie, daß Sie ein Mann sind, Vater Franziskus. Wir leben in der Endzeit. Wie lange wollen wir noch zuwarten?

    Wir brauchen alle diese verloren gegangenen Männer, Heiliger Vater, und auch alle übrigen "vom anderen Ufer", für die Aufrüstung. "Aufrüstungen zur Unsterblichkeit" nannte Handke einen seiner Essays. Ich würde sagen, Aufrüstung für heiße Zeiten. Wir haben hinten und vorne apokalyptische Zustände.

    Es scheint mir beinahe als stünden wir kurz vor dem Kollaps. in diesem heurigen Jahr, diesem menetekelhaften. All die Flüchtlingsströme kreuz und quer. All das Morden von Kindern. Die Aufheizung. Das globale Sklaventum. Der globale Krieg. Globales Händeabhacken. Das globale Aussterben. Globales Ebola. Vielleicht bekommen wir globales Ebola, Heiliger Vater. Ein Überschwappen auf Nigeria. Ein ebolaverseuchtes Flüchtlingsboot auf Malta oder Lampedusa. Ein unauffälliger Verseuchter, in dem das Virus noch nicht ausgebrochen ist, in Italien.

    Die Mafia in allen Bereichen. Danke für diese Ihre Predigt! Die Mafiosi auf Sizilien, verkleidete Teufel vor der Statue der Madonna. So wie die Drogenbosse in Mexiko, skrupellose Vielfachmörder in ihren Residenzen vor dem Ewigen Licht, mit umgehängtem Skapulier und Rosenkranz.

    Wenn wir all diese Mörder erreichen wollen, lieber Bruder Franz, all jene Menschen, die abtreiben, all jene, die zerlumpt durch die Millionenschluchten stolpern mit nur mehr einem Gedanken: "Hoffentlich ist es bald zu Ende!", all diese Verelendeten erreichen wir nur, wenn wir den Rücken frei haben, einen von der Familie gewärmten, doch nicht beladenen Rücken.

    Es muß sich eine nie gesehene Souveränität in unseren Herzen breit machen, um in diesen apokalyptischen Zeiten bestehen zu können. Der gestärkte Gemeinschaftssinn. Nicht nur der Heilige Geist trägt zu ihm bei, sondern wir in gehörigem Maße auch. Wir freien Menschen. Bitte Schluß mit dem Hampelmännertum, Bruder Franz. Schluß mit der Angst in Ihren eigenen Reihen! Offenes Wort, offenes Herz, offene Hand. "JA" zur Liebe zu den Frauen!

    Packen wir’s an! Danke für Ihr Ohr, ehrwürdiger Vater!

    Tamshiyacu, Ende Juli 2014

  3. Nachtgedanken

    Gütiger Bruder Franz!

    Die Mühen, die Sie sich vergangene Woche mit Ihrem Besuch Ecuadors, Boliviens und Paraguays angetan haben und die Ihnen ins Gesicht geschrieben waren, haben mich doch erschreckt. Das war ein ziemlicher Husarenritt auf dem Altiplano, mein lieber Scholli, guter Vater! Das wäre fast ins Auge gegangen. Sie mit Ihrem halben Lungenflügel, Franziskus. Man hat Ihnen schon in jungen Jahren die Flügel gestutzt, in einem höchsten Akt der Aufforderung, bescheiden zu werden. Göttliche Vorsehung. Sie wohl auch wissen, warum. Sie leben unter erschwerten Bedingungen, heiliger Vater. Haben wir den Autoritäten zu verdanken. Wem sage ich das! Sie sind ein Nachfolger Karol Wotyłas, Bruder Franz. Nicht im Attentat und nicht in der Reiselust, aber das, was sie sich da auf dem Altiplano und in der gedrängten Sonne von Quito und unten in Asunción angetan haben, hätte Sie schwer in die Bredouille bringen können. Das war alles schlecht geplant, und dieser Fuchs Evo Morales hat Sie, kaum hatten Sie in 4.000 Metern Höhe einen Fuß auf bolivianische Erde gesetzt, erbarmungslos instrumentalisiert mit der Überreichung dieses geschmacklosen Hammer-Sichel-Kruzifixes aus Eisen. Wirklich geschmacklos! Diese Impertinenz hätte ich Evo Morales nicht zugetraut, und es war nur allzu berechtigt, daß unser Erzbischof in Lima dazu Stellung bezogen hat. Das hat mich Herrn Cipriani in neuem Licht sehen lassen. Gott ist barmherzig und versteht eben von Dialektik mehr als jeder noch so gefuchste marxistische Chefideologe.

    Gut, ich hoffe, Sie sind gut nach Hause zurückgekehrt in der Maschine der Alitalia. Aber Ihr Hausarzt wird Sie geschimpft haben. Darf man ihm bitte nicht verdenken. Also, lieber guter Bruder Franziskus: In diesen schweren Zeiten, wo wir uns im Dritten Weltkrieg befinden, kann man nicht bitte fahrlässig eine Mücke machen. Wir können uns die Reihen nicht löchrig schießen lassen, und Herrn Ratzinger können wir nicht wieder reaktivieren. Das wäre zu peinlich. Und wir brauchen in Ihrer Person auch keinen Nachfolger Albino Lucianis. Wir brauchen einen fitten Papst, so wie ein Gesundheitsbewußter sein Dinkelbrot. Also bitte, folgen Sie dem ärztlichen Rat, heiliger Vater. Dieser Mann ist nur besorgt um Sie, wie um einen geliebten Bruder.

    Danke jetzt mal für die letzte Sozial- und Umweltenzyklika, Bruder Franz.

    Ich schlage ein Treffen mit Barack Obama in Washington und ein Treffen mit Herrn Putin im Kreml vor, und eines mit Herr Gyatso bei Ihnen, eines noch zur rechten Zeit. Alles noch zur rechten Zeit, hier und heute, wo die Welt brennt. Und warum fliegen Sie nicht auf einen Sprung hinüber nach Athen, als Stippvisite? Das wäre Labsal auf den offenen Wunden des griechischen Volkes, wahrlich!

    Nun gut. Sie können darauf zählen, ich denke jeden Tag an Sie, Bruder Franz. Bitte zur Erinnerung: Das Zölibat kann nicht ewig warten. Das müssen wir noch in Ihrer Periode unter Dach und Fach bringen. Gegen freiwilliges Zölibat wird keiner schimpfen (und jenen, die sich deswegen das Maul verreissen, brauchen wir keinen Pfifferling nachwerfen), aber als impertinente Eingangsforderung verspielen wir uns einen Großteil des still vor uns liegenden, in den Herzen von Fragenden schlummernden Hoffnungspotentials. Wir müssen uns um den Nachwuchs kümmern und das auch kommunizieren. Das sind ernste Themen angesichts der menschenentleerten Kirchen.

    Guten Abend, Danke für alles, Bruder Franz, besonders für Ihr Lächeln, und schlafen Sie gut, ehrwürdiger Vater!

    Ihr W.H., Tamshiyacu.

Schreibe einen Kommentar

Weitere Artikel