Kommt man aus dem Dschungel zurueck, empfaengt einen der bruellende Laerm der Rikschataxis und die Menschenmassen auf den engen Strassen von Iquitos. Mehr braucht es nicht, um einen das Erlebte zunaechst einmal vergessen zu lassen.
Jetzt um Weihnachten ist es besonders arg. Weite Bereiche des Prospero sind zu endlosen Verkaufsstandschlangen umfunktioniert worden. Der Verkehr muss ausweichen und zwaengt sich in einer blauen Abgaswolke durch die Parallelstrassen. Vom Frieden niemals eine Spur.
Vielleicht ist die Botschaft von Weihnachten in allen Amerikas deshalb so schwach, weil sie so spaet hier ankam. Es regiert der perverse Materialismus, der seine Ignoranz wie ein blinder Wurm zur Schau traegt, um die letzte Unschuld mit seinem Schleim zu zersetzen. Die Marktfrauen tragen rote Zipfelmuetzen. Ebenso bemuetzte weissbaertige Herren mit Brille grinsen einem von den Waenden entgegen, ueberall blinkt es. Verschmutzte Kinder, keine 5 Jahre alt, laufen in den Abendstunden barfuss bettelnd herum.
„Wo sind deine Eltern?“
„Weiss ich nicht.“
Das Weinen des Kindes zwingt einen, ehrlich zu fuehlen.
Juan Matus sagt, die Tatsache, dass wir dermassen den Tod verleugnen, kann den Untergang der ganzen Menschheit bedeuten. Er sagte das vor dem Hintergrund der Notwendigkeit, dass sein Zoegling lernen musste, die Welt anzuhalten, waehrend rundum eine hermetische Abdichtung stattfindet. Die Abdichtung, die kein Innehalten erlaubt. Nichts ist geaechteter als Innehalten. Die „Konjunkturlokomotive“ darf nicht an Dampf verlieren, denn der Materialismus ist unser einziger Trost. Bricht das materielle System, das monetaere, zusammen, erhebt der Krieg sein Haupt. Es gibt mit Sicherheit krude Kriegsplaner, so wie jene, die gegen den Irak loszogen. Reine Beutezuege, ideologisch-religioes verbraemt, mit wohlkalkulierter Dezimierung der lokalen Bevoelkerung, weit mehr als jene 4000 des 11.September. In den Staedten, auf die der Bombenhagel niedergeht, bricht die reine Panik aus. Kinder im Arm ihrer Muetter, von einem Augenblick zum anderen nicht mehr. Jene, die auf die Knoepfe druecken, duerfen nicht innehalten. Die Ingenieure von Halliburton auf dem Boden der Wiege der ersten Hochkultur duerfen nicht innehalten. Sie sind ergebene Diener der gruenen Scheine. Ein Knopfdruck exekutiert einen virtuellen Geldtransfer.
2000 Jahre nach dem Weihnachtsmysterium zieht unser Planet immer noch vorgegebene Bahnen. Er wird es noch tun, wenn das Wahnsystem des Menschen seine eigenen Kinder verschlungen haben wird. Doch was ist die Absicht des Wahns?
Die Argonauten, die innehalten, erhalten die Autoritaet der Wahrhaftigkeit. Wie das weinende, mutterlose Kind. Die bekennenden Argonauten, das Kreuz der Sterblichkeit auf der Stirn, das Kreuz des Suedens im Blick, hissen ihre Segel. Das Herz blaeht sich im Geist. Niemand stiehlt ihnen diesen Augenblick der Wahrhaftigkeit, in keiner einzigen Folterkammer des Schlachthauses, zu keinem Moment wahnhafter Zeit.
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„La gran novedad del Evangelio no es tanto que Dios sea la fuente de bondad, sino que los humanos pueden y deben reaccionar a imagen de su Creador. Por la venida a nosotros de su Hijo, esta fuente de bondad nos es desde ahora accesible. Nos toca convertirnos en seres capaces de responder al mal con el bien, al odio con el amor.“
Mit freundlicher Genehmigung entnommen der Zeitschrift „El Domingo“, VI, N? 95, 25.12.2005, und feierlich gerichtet an alle Festtagsleser, im besonderen an Schwester Gertraud Theresa vom Kreuz, Medjugorje, Bosnien Herzegowina; an Dr.Dieter Katterle, Nuernberg, sowie an Prof.Gerhard B.Winkler, Stift Wilhering.