Gestern erklang vermeintlich an allen Ecken und Enden des Dorfes Mundharmonikaspiel, als muessten sich mit der Abenddaemmerung eines wieder einmal Kapriolen schlagenden Sommertages die Einwohner Tamshiyacus zu einer geheimgehaltenen Leidenschaft bekennen. Woher nur moegen sie ihre Instrumente ergattert haben, so ploetzlich und elegisch einsetzend wie das Brautwerben der Koenigszikaden? Im Halbschlummer, als niemand mehr auf der Strasse weilt, kehrt die Erinnerung an des Meisters Spiel zurueck. Sein Spiel, das er konstant forciert hat. Deutsche und franzoesische Klassik. Die Nationalhymnen Deutschlands, Frankreichs und Italiens, Musik wie zum elegisch-melancholischen Unterlegen von Maigret-Filmen, nebelige franzoesische Hafendocks, Cherbourg, St.Nazaire, Brest. 50er-Jahre. Walzer zwischendurch, zum Auffangen.
Alle seine Feuerstuermer haben mittlerweile, heimlich oder nicht, eine Harmonika erstanden: Cornelia, Antonio, Eugen, andere. Den ganz Jungen hat er eine seiner exquisiten Hohners einfach so am Beginn der Zeremonie geschenkt.
Wenn er die Halbtonhohner mit variablem Schieber in den tiefen Trancen anstimmt, hoert man, wie ihn eine Frauensingstimme begleitet. Ein Alt-Tremolo neben dem Instrumentenklang. Die Wehmut, die seinem Spiel nachweht. Vielleicht ist das ihr Name. Wehmut der Zeitlichkeit im ewigen Spiel des …. Pan.