Die ruhigste Zeit
21.Dezember, Winterbeginn. Vorgestern war Vollmond. Der Mond geht um 19 Uhr mächtig auf, direkt in der Verlängerung der Gonzales Prada. Ein regenreiches Jahr, das nahtlos in die Regenzeit überging. Auch ein seltsames Jahr. Die Nachtvögel machen sich rar, auch Frösche und Kröten. Dafür eine überquellende Baucar-Webervögel-Kolonie in der mächtigen Kastanie. Bemerkenswerter Friede am Hühnerhof. Der zweite Leithahn, der grauweiße, am Morgen tot im Hühnerhaus, Skorpionstich. Bemerkenswertes Skorpionaufkommen jedenfalls. Weitere Anomalie: Die gelben Stuben-Wespen bauen vermehrt Nester an Holmen, alles in Menschennähe, in deren Hütten. Die Küchenschaben ihrerseits mausern sich zu echten Trümmern. Die katerlosen Kätzinnen freuen sich über die Ankunft des Jungspatzes Dorian. Aus dem kleinen Matz wird wohl in absehbarer Zeit ein Frechdachs. Dann, endlich, gibt es kein fruchtloses Mautzen mehr von traurigen Kätzinnen in der Rolle. Das heurige Jahr war ein fruchtbares Jahr. Alle haben gelernt. Praktisch die gesamte Bevölkerung ging durch dieses exzentrische Virus. Sie nehmen es als Grippe, somit als Naturzustand. Das raubt niemanden die Fassung. Die Todeswelle schwappte schlagartig ab. Die Menschen in unserem Dorf beschäftigt Anderes: Das schnelle Altern und das persönliche Abfinden damit. Mehr denn je leben die Menschen hierzulande im Moment. Mehr denn je in der Musik. Auch die Alkoholleichen wurden weniger. Der eine alte Bettler, meiner, starb zwischendurch, ohne Aufheben. Ein paar Fürsorgliche bescherten ihm ein nächtliches Flußbegräbnis, mit stiller Genehmigung der Polizei. Auch Luis Panduro, mittlerweile 12 oder 11-facher Vater, wurde über Nacht grau. Alle halten inne. Alle fragen sich, was wird hier überhaupt gespielt? Kann es sein, daß dieses Dorf eines Tages wieder verschwindet? Doch niemand bringt sich deshalb um. Die Musik muß alles auffangen. Erstklassige Lieder. Wahrhaftig: Die Musik genießt in Peru eine Heimstatt. Dutzende von Ohwürmern. Die Frauen trällern mit. Die Jaguare im Wald lassen sich zum Glück nicht ausrotten. Mit der Kakaoplantage haben sie eine nette Spielwiese gefunden (2 mal 9 Kilometer…). Wettertechnisch, um es nicht zu vergessen, dürfen wir vermelden, die Klimakatastrophe hält sich in Grenzen, es gab nur 2 Tage mit 35°, angeblich, denn wer denn schaut hierzulande auf ein inexistentes Thermometer?, das also im September. Der Rest Regen, Gewitter, Blitz und Donner und zur Feier des Tages jüngst ein Erdbeben, eine geschlagene Minute lang, lang genug jedenfalls, um die Frauen doch in Panik zu versetzen. Padre Ivan, der weißhaarige, dünne Kanadier, leidet sichtlich an Gedächtnisschwund. Seine Kirche leert sich immer mehr. Es ist traurig mitanzusehen. Die Kirche verliert im Eiltempo ihre Stimme. Die religiös gestimmten Menschen emigrieren. Die Schwindsucht der katholischen Kirche ist eine ernstzunehmende Krankheit. Ein Naturgesetz. Wie die Rache der Natur. Sie hat das letzte Wort. Mutter Erde verschlingt alles, auch das modrige Holz der Kirche im Dschungeldorf. Zurück bleibt, vielleicht, eine Glocke im Busch, in hundert Jahren. Zu einer Zeit, wo auch die paar eisernen Kreuze am Friedhof längst wieder überwuchert sein werden, und niemand, absolut niemand, mehr wissen wird, wer Don Walter Munjoz und Don Hilario Medina (beide mit 94 gestorben) gewesen waren. Zu einer Zeit, wo ich, vielleicht, Herrn Agustín Rívas Vásquez auf himmlischer Spielwiese antreffen werde, ihn, jenen, der seinen hintergründigen Humor niemals verlieren wird, komme, was da wolle.
(In memoriam Leonard Cohen)
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Die geweihte Nacht
2021. Üppiger Regen. Bewölkter Himmel. Die Zeit steht still am Ufer des Río Amazonas. Alle wenden ihre Köpfe zur Seite. Alle schlafen auf den Booten. Beinahe alle. Der graue, dunkle Himmel verdeckt jeden Anflug von Sonne. Das trägt zum Eindruck der Zeitlosigkeit bei, so wie in der Welt der Bufeos, der Flußdelphine, von der die „Wassergeher“ sagen, sie ähnle einer amerikanischen Großstadt, und wo die Sonne niemals sichtbar wird. Eine Welt in Grau, doch ohne Grauen. Eine Welt, in der Geld nicht existiert, und alle Personen, die einem begegnen, nicht Menschen sind. Es wird Zeit, Innenschau zu halten. Ab Heiligabend, bis Silvester. Die letzte Woche des Jahres gehört traditionell den Toten. Zurecht. Denn irgendwann verschaffen sie sich Gehör, inmitten der Hölle des Lärms. Die Toten sind mächtiger als die Lebenden. Erst bei den Toten ist es gestattet, von „Macht“ zu sprechen. Die Toten lügen nicht. Und mehr noch: Sie sprechen von Wahrheiten, die uns zutiefst erschüttern. Von Wahrheiten, die uns sprachlos staunend zurücklassen, doch nicht erdrückt. Die Toten, unsere Toten, bringen sich in Erinnerung. Sie bringen sich in Erinnerung, weil es der Totenwächter ihnen gestattet. Das Gesetz des Totenreiches, eingelagert in das Himmelsreich. Ein Totenengel gewährt ihnen mit einem Fingerzeig ein Wort, gerichtet an uns Lebende. An einen von uns. Ein Wort wie etwa: „Bedenke!“ Und so denke ich zurück. Der Geist führt mich zurück. All diese Worte. Unhaltbare Worte. Erst der Tote wird mir endgültig sagen, was in der Ewigkeit Bestand hat.
Christus, der Gesalbte, der Erlöser, kam also zu uns. Gott wurde Mensch. Das läßt mich innehalten. Dankbar innehalten. Ich kann mit dieser Wahrheit leben. Ich brauche kein „X-mas“ und keinen „Santa Claus“. Ich brauche diese Verbrechen nicht. Ich steige aus dem Terror aus. Ich ziehe mich wie Freund Dieter für 14 Tage ins Kloster zurück. Von Heiligabend bis Dreikönig. Ich bete und schweige. So steige ich aus dem Terror aus. Ich versenke mich in diese Wahrheit. Gott wurde Mensch. Ein Versöhnungsakt sondergleichen. Versöhnung wofür? Für diese scheinbare Todesverdammung. Für die Vertreibung aus dem Paradies. Mit der Vertreibung aus dem Paradies kam der Tod in die Welt. Globaler Tod, der nicht zu ermessen ist. Kein einziger der 115 Milliarden Menschen, die auf dieser Erde einen Menschentod gestorben sind, ist stofflich verschwunden, und sei es atomare Plasmahitze. Nichts verschwindet. Es löst sich nur auf, wird unsichtbar. Doch meine Erinnerung bleibt immer unsichtbar. Meine Gedanken bleiben immer unsichtbar. Von den meisten meiner Gedanken merke ich nicht einmal etwas. Meine Kinder fragen mich mehrmals am Tag: „Papi, was denkst du gerade?“ Eine Frage, für die ich immer, immer, dankbar bin. „Ich denke gerade darüber nach, was Haß ist, Elias.“ „Ach ja.“ „Papi, was denkst du gerade?“ „Ich schäme mich gerade abgrundtief für mein Mördertum, Michael.“ „In Ordnung, Papa.“ Christus also, der Erlöser, erlöste uns von ewigem Tod. Das leuchtet mir ein. Das ist eine Grundwahrheit, die auf ewig lebensfähig bleiben wird. So wie der Jahrhundertsatz des Polen Wojtyla: „Das Schicksal des Menschen ist es, ewig zu leben.“ Das ist mein Satz Nummer Eins. Ein Jahrhundertgeschenk. Ein Lebensgeschenk. Und der zweite Satz, von einem Heiligen unter Tränen mir gegenüber in hell erleuchteter Kapelle geäußert: „Gott liebt Sie mehr als Sie es sich jemals vorstellen können!“ Die Saat dieses Ausspruches von vor sechs Jahren ist heuer aufgekeimt. Damit ist Friede eingekehrt. Der Friede (wenn schon nicht die Freude) des Kindseins. Ein bißchen Konzentration ist also von Nöten. Ein bißchen Geistesgegenwart. Ein bißchen Kunst. Kunst! Die Rettung kommt von alleine. Dann, wenn die Posaunen erschallen.
Kriegerdialoge
Rückschau auf die Reden meines Lehrmeisters. Weiter, umfassender Rückgriff.
Silvester 2021
Die letzte Zeremonie des Jahres. Zuvor Altjahresbesuch bei Herrn Rívas. Der Weg nach Yushintaita kaum mehr wiederzuerkennen. Ein Weg der Erinnerungen an 14 Jahre nächtlichen Marschierens oder von Motorradfuhren mit Don Cecilio, dem Bäcker. Der Meister wurde heuer 88. Sein Gedächtnis nach wie vor intakt. Charápa Máma, das Teichanwesen, eine Idylle von Paiche-Fischen, Gamitanas, Schildkröten und Enten. Alles wirkt wie im verschachtelten Zwergenland. Hüttleins, Stege, Öfen, Unterstände. Aus dem Nichts telefoniert der Meister mit einem Uralt-Taschentelefon mit einem Freund in Buenos Aires. Keiner fragt sich, wie geht das zuwege, hier, mitten im Dschungel, abseits von aller Technologie? „Yushintaita ist abgebrannt, vor drei Tagen, Doktor. So endet alles. Der Blitz, wenn er spricht, läßt alle schweigen. Er läßt die Leute vergessen, daß sie überhaupt sprechfähig sind. Dasselbe, wenn wir sterben. Alle ziehen denselben Weg zurück, im völligen Schweigen. Ich hätte schon letztes Jahr sterben können, doch ich wollte noch nicht. Ich habe mich wie eine Schildkröte von Salat ernährt. Und Ersticken wollte ich um keinen Preis. Meiner unwürdig. Immerhin kann ich behaupten, einem der Geheimnisse von la Madre auf die Spur gekommen zu sein. Ein Braugeheimnis. Ein Fingerhut genügt. Wie visionär! Vergiß nicht auf mich, bitte auf demnächst, wir haben noch etliches zu besprechen. Du solltest mich einweihen, wie du die Sache anpacken willst. Gott jedenfalls läßt mit sich reden. Das Cascavél-Baby hat dich gebissen? Du Glücklicher. Und der Skorpion noch dazu? Direkt nach Ayahuasca? Ja, so ist Gott. Er schickt seine Botschafter, seine Tierchen. Du erinnerst dich, wie es mir damals, Ende der Siebziger muß das gewesen sein, wie mich die Tarantel biß, wie es damals war? Und dazu ein Weltuntergangsgewitter, sodaß die Felsblöcke zu rollen begannen. Ich erbrach mich von oben bis unten, dampfte im Fieber und mußte danach trachten, nicht Hab und Gut in der Sintflut zu verlieren, grade nicht mein Gewehr und die Patronen und die Taschenlampe mit den Batterien. Das war damals Gebirgswildnis. So begann dieses Jahr damals, als mich der Herr an die Knute nahm. Ich war die zwei Nächte mehr drüben als herüben. Jedenfalls wachte ich nach der zweiten Nacht im Sturm auf, als alles vorüber war. Ich mußte meine sieben Sachen zusammensuchen. Teilweise vom Wasser weggetragen. Ich hätte leicht irgendwo abstürzen können, geschwächt vom Fieber, wie ich war. Wie wild damals alles war! Und dann die Gorillas in der Zeremonie. Sechs mächtige Gorillas mit Kohlenaugen, rot. Angst hatte ich nie. Ich roch es jedes Mal, wenn der Tod im Anrollen war, egal, ob ich auf Lastwägen mitfuhr oder im Flugzeug. Die alten Propellerflugzeuge. Du weißt schon. All die Geköpften. Oder die frisch gestrichenen Silos. Wumm. 20 Anstreicher auf einen Schlag tot. Eine simple Zigarette genügte. Ich ging rechtzeitig in Deckung. Wumm! So war es auch damals mit dem Asteroiden. Den Atlantern verschlug es die Sprache. Sie konnten nicht glauben, was sie in den letzten Sekunden ihres Lebens sahen. Gibt dir das zu denken? Natürlich gibt es dir zu denken. Wir ziehen am selben Strick. Du denkst dasselbe wie ich, und umgekehrt. Du fragst dich, ob der Tod Triumph kennt. Natürlich kennt er ihn nicht. Gott ja auch nicht. Denkst du, Gott kennt Zorn oder Rache? Kein größerer Unsinn! Wenn er überhaupt etwas kennt, dann vielleicht Barmherzigkeit. Er in seiner Unendlichkeit. Dann, wenn wir mausetot und im nächsten Moment zu Asche zerfallen sind. Und sich niemand, absolut niemand, mehr je an uns erinnern wird. Wie sagen die Dichter?“ „… und der Rest ist Schweigen.“ „Ja, der Rest ist Schweigen. Nur die Vögel bleiben, und die Grillen.“ „Und Freund Frosch.“ „Ja, Freund Frosch. Die Ayahuasca-Frösche von Yushintaita. Und all die besinnungslos Betrunkenen, die in der Kloake aufwachen. Von Glück können sie reden, wenn sie sich nicht selbst besudelt haben. Meinst du, Christus besudelte sich selbst ab der Gefangennahme in Gethsemani, Doktor?“ „Es war Weltuntergang, Don Agustin. Er war eine Fleischmasse.“ „Ja, du sagst es. Der Herr verzeihe mir meine Frage.“ „Ich glaube jedenfalls, es war der finsterste Tag in der Geschichte der Menschheit, Don Agustin. Unvorstellbar. Ich hätte das sogar als Zuschauer niemals überlebt.“ „Da hast du wohl recht. Atahualpas Todestag war ein Schmarren dagegen. Bei seinem Garrottentod gab es kein Erdbeben. Zumindest wurde nichts berichtet.“
Unwiederbringliche Momente
Nur ein einziges Mal (ein einziges Mal im vergangenen Jahr!) flog der Aymama ins nächtliche Anwesen, drehte seine Runde, dabei klagend rufend. Es war eine Mondnacht. Er klagte und rief. Niemand und nichts antwortete ihm. Wir lagen alle wach. Es war gegen 23 Uhr.
Es gab keinen Blitzschlag, auch nicht in der Nähe. Auch keinen gefährlichen Baumwurf, nirgendwo. Es gab keine Anaconda-Sichtungen, nicht einmal erzählte, und auch keine Begegnungen mit dem Buschmeister, dies allerdings im Gegensatz zum vorvergangenen Jahr, wo die Bestie sogar ins Dorf kam, zur Wasserpumpe, wo sich scheinbar noch Kröten im Übermaß finden.
Anfang Dezember hingegen hatte Bray Llucema auf der Langbrücke der Colpa, dort, wo Otorongo bereits begonnen hat, eine unvergeßliche Begegnung mit einem Waldteufel, ganz wie er in den Legenden beschrieben wird, Zyklopenschädel, das Ganze am Vormittag. Zotteliges Braun, kräftigste Stierbeine, die ihresgleichen suchen, allergrößte Behendigkeit. Ein Dimensionseinbruch sondergleichen um 10 Uhr vormittags, völlig unvorhergesehen natürlich, doch es hatte sich in Ayahuasca bereits abgezeichnet. Das inmitten komplexer Virussituationen allüberall.
Vampirfledermäuse, die eindeutig die Unterredung mit dem Menschen suchen, das mitten im Dorf.
Und immer noch niemand auf den kriminellen Holzplattformen am Puerto Láo abgestürzt, hinunter in die Steilkloake, während oben das Platzgedränge mit all den fliegenden Händlern immer enger wird.
Kein bewaffneter Überfall, nirgendwo. Und kein einziger Bericht von übergriffiger Polizei.
Im vergangen Jahr 2021 starben in Iquitos etwa 3.000 bis 5.000 Menschen (maximal) am Virus. Das sind 10 bis 14 pro Tag. Iquitos zählt grosso modo 400.000 Einwohner. Das Bevölkerungswachstum von Peru betrug von 2018 auf 2020 1,67 Millionen Menschen, mit einem deutlichen Sprung im Jahr 2020, also dem Jahr des Ausbruchs der Pandemie. In Peru starben 2020 knapp 2 Millionen Menschen, 3,5 Millionen wurden geboren.
In Tamshiyacu wohnen etwa 6.000 Menschen, im Bezirk Fernando Lores 18.000, mehr als die Hälfte davon Kinder und Jugendliche. Wir hatten 2021 etwa 200 Corona-Tote (Maximalschätzung), das sind 3% der Bevölkerung. Fast alle jenseits der 60, der überwiegende Teil Männer. Im selben Zeitraum wurden mindesten 350 Kinder geboren, eines pro Tag.
Im ganzen politischen Bezirk ertranken vergangenes Jahr etwa 10 Personen. Etwa 20 Männer starben im Alkoholsuff an Gehirnschlag. Zehn, allesamt Burschen, an der „Paste“. Eine Person an Suizid, zwei bis drei durch Mord in Lima. Etwa 2 bis 3 an Baumwurf im Sturm. Niemand an Vipernbiß. Etwa 5 Jugendliche an Aids. Der Friedhof von Tamshiyacu platzt aus allen Nähten. Nächstes Jahr steht ein Grundstückskauf für die Toten an.
2021 war lebhaftes Jaguarjahr, ebenso lebhaftes Hühnerhabichtsjahr. Kein Frosch- und Krötenjahr, auch kein Schlangenjahr. Alles mucksmäuschenstill, so als ob gewisse Populationen der Tierwelt gar nicht mehr existierten. Die Eulen und Kautze machen sich dermaßen rar, daß es einen schmerzt. Auch die Gürteltiere kommen nicht mehr aufs Anwesen, dafür die Marder verstärkt. Stinktier und Ameisenbär machen sich ebenso rar.
2021 war ein Erdbebenjahr und auf jeden Fall wasserreich. Es war ein friedliches Hühnerjahr. An einer Stelle gab es massiven Hahnüberschuß. Wir verkauften alle, den Rest verzehrten wir zu Johanni. Es gab war wiederum ein üppiges Kückenjahr, sehr zur Freude der Frauen, ohne Katastrophen. Alle Mutterhennen Profis, souverän. Würfe mit 10 „Buserl“ keine Seltenheit. Keine Ertrinkungstode der G’schrappen in Sintflutregenfällen, wo die Mutter nicht weiß, wo vorne und hinten ist, während die kleinen Kreaturen weggespült werden.
2021 war das Jahr des neuen Sprechens mit Gott. Lehrreich sondergleichen.
Des Pudels Kern
„Alles geht vorüber. Alles ist vergänglich. Betrachte dein Inneres, wie es sich in dir bewegt. Damit bist du bereits am rettenden Ufer. Beobachte, wie es sich in dir bewegt. Halte inne. Nichts bleibt. Schon ist es vorüber, selbst das Gräßlichste. Schon ist es vorüber. Niemand macht sich eine Vorstellung über das Ausmaß der Vergänglichkeit, Erleuchtete ausgenommen.“ So redet mir ein Engel zu.
Der Chullachaqui-Caspi Baum
Gertraud Wild, Dezember 2021
Zwei Huyhuyshu Vögel rufen immer an der gleichen Stelle ihr „Hurra, hurra, hurra, hurra“, in einer aufsteigenden Tonleiter. Ich habe sie das erste Mal richtig gehört, nachdem ich meine Angst vor dem Jaguar überwunden hatte. Wie doch das Gehirn Außenereignisse sofort auf sich bezieht!