"Als der letzte grosse Kataklismo die Erde verschlang, vor etwa 36.000 Jahren, damals, als Atlantis versank und mit ihm der Kontinent, auf dem es lag, mussten Tausende von Jahren vergehen, bis die Erde wieder bewohnbar war. Sie fing von Neuem an, wie sie es unzaehlige Male zuvor schon getan hatte. Es brauchte 7.000 Jahre, bis die Ausserirdischen wieder auf den Plan traten, und Pflanzen und Tiere hierherbrachten, bevor sie den Menschen, einen neuen, einpflanzten. Sie brachten die Roten, die Weissen, die Schwarzen, die Gelben und die Blauen. Als die Ausserirdischen sahen, dass die Affen ueberlebten, brachten sie den Menschen und mit ihm Ayahuasca, die Medizin, die es ihm gewaehren sollte, wieder dorthin zurueckzufliegen, woher er gekommen war. Ayahuasca war ueber den gesamten tropischen Regenwald weltweit verbreitet, aber den weitesten Gebrauch machten sie im Land der Pyramiden. Die Aegypter, das weitest entwickelte Volk, das die Menschheit seit der Katastrophe gesehen hat, feierten ihre Ayahuasca-Zeremonien in Hohlraeumen im Inneren ihrer Pyramiden, Hohlraeume, die einen geheimen Ausgang nach oben hin, zu ihren Sternen, hatten. In Ayahuasca schwebten sie hoch, wie Blitze. Aegypten beeinflusste ganz Afrika und den Nahen und Mittleren Osten. Mit Sicherheit war es in Jerusalem bekannt. Wir sagen heute, Christus trank beim letzten Abendmahl Wein, doch Wein bringt keine Visionen, nur Rausch. Doch Christus war bei seinen Worten nicht berauscht, sondern vergeistigt. Er hatte den Geist einer Medizin in sich, Ayahuasca. Von wo haetten sie den Wein herbekommen sollen, arm wie sie waren? Glauben Sie, Christus hatte mit Wein etwas im Sinne? Ich sage Ihnen, er kannte Ayahuasca. Ich habe es in meinen Visionen gesehen. Zumindest war es so. Glauben Sie, er hatte diese Gottesinnigkeit aus dem Wein? Glauben Sie, er haette den Mut zu sterben gefunden im Wein?" (Agustin Rivas, 2006 + 2007, Yushintaita).
Wie Sie es selbst bezeugen koennen, liebe Freunde, wird die Welt nach Ayahuasca eine andere, erst recht, wenn man sie zum ersten Mal in Europa einnimmt. Es ist eine fremdartige Erfahrung, unvergleichlich, im alten Gewand eines Veranstaltungssaales, in dem Feiern anderen Charakters abgehalten wurden. Sie ist so fremdartig, dass es manchen wie seine letzte Stunde ueberkommt, ein Tod wie der einer Vergiftung. So redet manch guter Mann. Doch es ist der Kampf der Befreiung von anderer Vergiftung. Weltvergiftung, Seelenvergiftung. Ayahuasca ist Reinigung, die Jahre in Anspruch nimmt.
Ayahuasca ist ein Geist, der es gut mit uns meint. Mutter Ayahuasca. Sie ist Mutter. Sie war auch Christi Mutter, auf kongeniale Art. Die Mutter aus der Geistwelt. Und selbst wenn er sie nicht eingenommen haben sollte, sie kannte ihn dennoch, von nahe, wie eine Mutter. Sie kannte sein Leiden und seinen Weg, den er zu gehen bereit war. Einen Weg der Erloesung. Er erloeste nicht sich selbst, sondern die Menschen seiner Zeit. Und wenn wir die Demut aufbringen, es anzunehmen, auch uns, in dieser Zeit. Und in den kuenftigen. Er hatte eine Koenigin auf seiner Seite, nicht die Gottesmutter, sondern eine Ausserirdische, die in jener Zeit von den Elefanten und Giraffen bereits gaenzlich abgefressen worden war. Die Karthager brachten sie auf ihrer Flucht vor den Roemern auf ihren Hochseeschiffen nach Amazonien mit, aber sie war schon zuvor da. Ayahuasca war im Handgepaeck der transkontinentalen Siedlerstroeme, von Westen wie von Osten, so zumindest sagt es Agustin.
Der Europaeer, der mit Ayahuasca "von den Toten" auferstanden ist, wird bezeugen, dass sein Leben danach einen anderen Verlauf nimmt. Das Mysterium des eigenen Lebens, und das, was ihm darin zustiess, wird ihm aus neuer Sicht gewahr. Es zieht eine Einsicht ein, eine neue Sicherheit. Eine Ernsthaftigkeit. Unter Ayahuasceros geht es nicht ohne Funkenstieben ab, aber die meisten lernen in ihr doch, sich selbst zu hinterfragen. Sie lernen eine neue Form von Stille, eine Dankbarkeit der Schoepfung gegenueber.
Ayahuasca hat eine Stimme, die sie erhebt, wenn es passt. Den Moment bestimmt sie. Doch der Vertrauensvolle kann sie ebenso anfragen. "Was soll ich tun, Mutter?" Und sie versteht unsere Dualitaet, kennt unser Widerstreben, unsere Widerspruechlichkeit. Sie weiss, in wessen Griff wir zappeln. Sie kennt den Daemon, den Guhl, den Vampir. Sie kennt ihn, so wie der Meister von Yushin, wenn er zu Beginn den Tempel saeubert, in alle vier Richtungen hin, mit seinem Ruehrstab, an dem sie klebt, die Putzmeisterin. Ayahuasca schreit nie. Sie spielt auch nicht. Sie beobachtet uns aufmerksam, liebevoll. Sie laesst nichts durchgehen. Sie sorgt dafuer, dass wir nichts vergessen. In den Naechten macht sie sich breit. Denn als Ayahuascero hat man, wenn schon nichts sonst, eines gelernt: Still zu sitzen fuer Stunden, in der Finsternis. Das ist bereits eine Revolution, ein Kult. Und in den Haenden eines Grossmeisters wie Agustin ein Gottesdienst. "Sie sehen mich mit den Staeben hantieren, wenn ich operiere. Sie sehen, wie ich zu Beginn dastehe und einen in die Hoehe, den anderen auf den Patienten richte. Was glauben Sie, mache ich da? Ich sage es Ihnen jetzt, zum ersten Mal. Ich spreche. Und was spreche ich? Vater unser, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie in den Himmeln, so auf den Erden. Unser taeglich Brot gib uns heute, und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und fuehre uns nicht in Versuchung, sondern erloese uns von dem Boesen, denn Du bist der Eine.
Glauben Sie, ich kann mich der Purga entziehen? Wir alle sind Suender, und wir alle sind krank, ohne Ausnahme. Manche von Ihnen sagen: Mutter, komme zu mir, ich will Dich in Wuerde empfangen. Andere sagen, ich bin bereit fuer Dich, Dein Wille geschehe. Da sage ich: Recht so! Stellen Sie keine Forderungen! Bitten Sie um nichts! 3000 Mal Bitten zu stellen, wie in meinem Fall, wird eines Tages laecherlich. Stellen sie sich auf neutral. Stuetzen Sie ihren Kopf in die Haende, neigen Sie sich etwas vor und konzentrieren Sie sich. Wann wollen Sie denken lernen, wenn nicht in diesen Naechten, hier im Dschungel, beim Quaken der Froesche, zumindest jener, die "Blanco", mein Hauskater, uebriggelassen hat. Glauben Sie, den Geistern macht es Spass, an ihrem freien Ruecken zu hantieren, wenn Sie dauernd herumwetzen und sich hinlegen wollen? Welch Ausbund an Undiszipliniertheit! Schauen Sie, was Ayahuasca Ihnen zu sagen hat. Wenn Sie nicht verstehen, zu Gott zu beten und auf ihn zu hoeren, unsern Herrn, welch anderen Rat koennen Sie da noch annehmen, einen, der taugt, wenn nicht den unserer Mutter?"
Ayahuasca bedient sich der Tiere, der Laute der Natur, anderer Menschen. Mit ihr, liebe Freunde, kommt alles ins Lot, Millimeter um Millimeter. Wir werden kraeftig. Wir fassen Mut, Millimeter um Millimeter. Das kann noch nicht das Ende gewesen sein! Gott im Himmel, ich bin schon am Vermodern! Ein verfressenes Gewohnheitstier! Her mit der kalten Dusche! Weniger Essen geht auch. Reiss dich am Riemen, Freund! Schlafen kannst Du spaeter! "Und Harakiri begehen, auch!" (Agustin bei seinem "Gute-Nacht-Wunsch").
Es gibt eine Stimme, und sie ist nicht klein zu kriegen, selbst nicht in diesem Hoellenlaerm von Weihnachten und Silvester. Zum Glueck!
Auf ein Neues, Mitstreiter!
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Seltsame Zeiten sind es für mich, seit einigen Tagen ruft die Dschungel-Mutter in mir wie seit vielen Monaten nicht mehr. Dieser Text hier berührt mich, motiviert mich, die Worte regen etwas an. Kraft steigt in mir hoch, Verzagtheit schwindet und ich finde den Mut, wieder einen neuen Schritt zu machen, einen weiteren Anlauf zu nehmen. Ich weiss noch nicht genau wohin die Schritte mich führen wollen, aber es ist auch nicht eine Kopfsache, sondern eine Sache des Herzens, der Geister und Gott. Was wollen mir ihre Stimmen sagen und habe ich das Vertrauen und den Mut, ihrem Rufen zu folgen? ………..Und ja, weitere Reinigung ist angesagt, sachte, nichts übertreiben, aber beständig und geduldig dran bleiben.
Danke Wolfgang für Deine Worte!
Rolf