Fantasie oder Wahrheit
9.April, Ostersonntag
Rückblickend auf Mitte Jänner. Ich stehe mit Schwindel auf, schon in der Nacht im Schlaf spüre ich den Schwindel, der sich heimtückisch in mein System schlich. Ich setze mich auf und alles dreht sich, ich falle zurück auf mein Bett. Mit Mühe stehe ich auf, um im nächsten Augenblick mich auf das Sofa zu legen, was passiert hier? In meinem Kopf dreht sich ein Karussell, es verdreht mir die Augen. Die Frage kommt auf, ist alles nur eine Illusion? Sind auch die Schmerzen, die ich seit 2017 habe, eine Illusion? Ist das Blinde Auge Illusion oder der Tinnitus? Fragen über Fragen tun sich auf. Alles will auf einmal gehört werden, alles dreht sich, mich! Ich versuche in den nächsten Tagen meinen Geist zu ordnen doch das ist unmöglich. Die Vergangenheit holt mich ein. Geschehnisse aus der Kindheit, das Leben meiner Ehe, meine Eltern und Geschwister, der Tod meines Bruders. Ein Monat vergeht,, es ist Februar, der Schwindel hält weiter an mit großer Übelkeit,… es ist zum Kotzen!
Heute träumte ich wieder von der Mutter, sie schimpft und sie sagt, ich hätte sie gefälligst anzurufen, ich rede zurück und sage ihr, dass sie mir nicht zu sagen habe, wie ich lebe. Es geht mir etwas besser, und ich habe mich etwas erholt, aber in den nächsten Stunden bekomme ich eine körperliche Attacke, mit letzter Kraft gehe ich zu Bett, um mich dem hinzugeben, wenn es Gott gefällt. Weinattacken, Schüttelfrost, Bilder und Gedanken vernebeln meinen Geist und eine Erinnerung kommt hoch. Schon seit 20 Jahren transformiere ich von anderen Menschen, was immer das auch heißen mag, ich habe nie danach gefragt.
Meine Erinnerung besagt: Wir leben auf dem blauen Planeten, unser schöner Planet wird stückweise zerstört schon seit vielen Jahren, ich brauche die Bilder nicht hervorholen, womit, ihr wisst das! Die Erde hat einen Ton und der hat sich geändert und er wird beschleunigt, die Frequenzen und die Schwingungen der Erde ändern sich, wir bereiten uns vor, in eine neue Dimension zu wechseln, wir müssen das tun, wir sind an einem Punkt angelangt, wo wir das tun müssen, denn wir zerstören alles hier, es ist die größte Show, die sich vollziehen wird, das Alte wird abgeschafft, und die neue Erde wird geboren, wie? Wir können es an unseren Körpern fühlen, wir haben körperliche Beschwerden, wir gehen zu Ärzten die nicht wissen, was uns fehlt, sie können nichts finden, was falsch mit uns ist, sie kennen diese Symptome nicht, denn unsere DNA verändert sich.
Unsere Mutter Erde ist schwanger.
Bild: die Erde liegt in einer Netztasche, seitlich davon öffnet sich die Tasche und da schiebt sich ein Kind – eine kleine neue Erde heraus und wird geboren, mit der Geburt werden zeitgleich die Lichtmenschen mit Bewusstheit durch den Geburtskanal herausgeschoben, das ist für uns schmerzhaft. Schwindel, Übelkeit, Knochenprobleme, Kopfschmerzen, Nervenschmerzen u.v.m. Die Ärzte wissen nicht, was uns fehlt, denn der Körper ist in Ordnung. Die Menschen spüren jetzt das Magnetfeld, die Sonnenstürme, es fühlt sich an als wäre man an Strom angeschlossen, der innere Körper bebt, innere Kälte wie in der Antarktis, dies geschieht meist in der Nacht. Ich fühle mich wie durch den Fleischwolf gemangelt. Durch meinen Geist zieht die Vergangenheit, die Stationen meines Lebens, grausam in Bildern auf einer Leinwand und unwiederbringlich und echt. Diese Transformation kenne ich nun schon seit 20 Jahren jedoch so wie in den letzten zwei Jahren genau ab Jänner 4 Monate lang durchgehend, mit den beschriebenen Symptomen, waren die anderen Jahre leicht. Jetzt lag ich mehr als ich gehe wegen der durchgehenden Übelkeit und körperlichen Attacken bis zum Sterben. Es ist wieder ein Vormittag ich liege und bete zu Gott, Jesus, Maria, Padre Pio und lade die Wesen des Dschungels ein, ich liege im Delirium, in der Dunkelheit, sie alle stehen an meinem Fußende, ich bitte um Hilfe und Gnade so gut ich eben kann. Stunden vergehen und ich liege im Weinkrampf. Nach gefühlter Ewigkeit war alle Traurigkeit zu Ende und ich schlief ein.
Eine Neue Erde wird geboren, der Grüne Planet. Da gibt es nur mehr Liebe, Freude und Glück, wir werden uns translozieren können und mit Telepathie verständigen, es gibt keine Krankheiten, es wird ein Leben wie einst in Lemurien oder Atlantis.
Am blauen Planeten, der einst unsere Heimat war, bleiben alle Kriegsführer, Mörder, Vergewaltiger, Ungläubigen und Dämonen zurück.
Wann dies geschieht, ist nicht genau vorhersehbar. Unsere gute Mutter liegt in den Wehen, die Geburt ist eingeleitet. Im Traum flog ich über diesen grünen Planeten, blaues, Meer, weißer Strand mit vielen Palmen und vielen glücklichen Menschen.
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Ein Leben retten
Wo ist Rettung? Wo ist Heil? Es fehlt mir an nichts. Ich bin bei Verstand, ich bin gesund. Ich danke Gott, daß ich am Leben bin. Und doch höre ich den Ruf. Diesen Ruf in den Straßen meiner alten Heimat. Im Himmel über dem Dorf meiner Kindheit. Ich sehe ihn geradezu, diesen Ruf, in den Gesichtern meiner liebgewonnenen Dorfbewohner. Dies ist die Insel der Seligen. Fürwahr. Und so soll es bleiben. Widme ich mich somit der Beantwortung dieses Hilferufs. Eile ich herbei. Wer rettet meine Seele? Wer unsere? „Save our souls!“ Auf hoher See, in tiefer Nacht. Spiegelglatt die See. Das Wasser ist eiseskalt. Ein Ertrinkungstod mit aufgerissenen Augen. Kein Glockenschlag um 12 Uhr. Bitterste Verzweiflung. Das Verschlungenwerden im Orkus, ohne Gedanken an die Heiligkeit. Purer Schrecken, pure Angst. Der Tod ohne Vorwarnung. Das ist es. Das genau ist es, was mir Angst macht. Der plötzliche Tod ohne Vorwarnung. Einfach nicht mehr sein, von einem Moment auf den nächsten. Welche Zumutung! Bin ich denn ein Märtyrer, der für seinen Glauben sterben müßte, so wie es die Kardinäle bei ihrer Angelobung durch den Papst heilig versprechen? Was haben diese armen, frauen- und lieblos lebenden Männer mit uns, dem Volk, zu tun? Was ist das überhaupt, das Volk? Ich sehe nur leere Kirchen und eine Atomisierung einer durch und durch verschreckten, gemarterten, vergewaltigten Gesellschaft. Ich sehe nur leidende Frauen, alte wie junge, gepeinigt von Einsamkeit und Unverstandensein. Niemand will hören. Niemand will das Weinen hören, das Stöhnen, das Jammern. Schmerzen auf der ganzen Linie, innen wie außen. Unerklärliche Schmerzen. Phantomschmerzen. Ratlose Ärzte. Ratlosigkeit sowieso überall. Rasen aus Ratlosigkeit. Geisteskrankheit aus Ratlosigkeit. Wo also ist Halt? Was ist der Anker? Welcher Anker, welches Schiff läßt mich selbst im gewaltigsten Sturm nicht untergehen? Wieso muß ich überhaupt hinaus auf die hohe See? Gott sei gewarnt! Was habe ich auf hoher See verloren? Was habe ich verloren vor der Nordflanke des Mount Saint Helen, am Morgen des 18.August 1980? Und was habe ich am Morgen des 6.August 1945, um exakt 08:16:02 in einer japanischen Stadt namens Hiróshima verloren? Ich sitze vielleicht auf einem Pferd nahe einer Brücke, als ich in einem Sekundenbruchteil samt meinem Pferd verdampfe. 80.000 Menschen sterben mit mir in derselben Sekunde. Ich weiß, es wird ein Tag kommen, da werden es viel mehr sein. Und wer gebietet all diesem Irrsinn Einhalt? Einem Irrsinn unter Gebeten! („Allmächtiger Vater, der Du die Gebete jener erhörst, die Dich lieben, wir bitten Dich, denen beizustehen, die sich in die Höhen Deines Himmels wagen und den Kampf bis zu unseren Feinden vortragen. […] Wir bitten Dich, daß das Ende dieses Krieges nun bald kommt und daß wir wieder einmal Frieden auf Erden haben. Mögen die Männer, die in dieser Nacht den Flug unternehmen, sicher in Deiner Hut sein, und mögen sie unversehrt zu uns zurückkehren. Wir werden im Vertrauen auf Dich weiter unseren Weg gehen; denn wir wissen, daß wir jetzt und für alle Ewigkeit unter Deinem Schutz stehen. Amen.“)
Und somit schluchze ich. Weine ich. Niemand versteht das Ausmaß meines Leidens. Dieses grausame Leiden. Wie nur, um alles in der Welt, kann überhaupt Erlösung von all diesem Leiden geschehen? Selbst der Tod muß doch erschaudern vor der Last, der Unerträglichkeit dieser Zumutung. Die lebendige Kreatur wird vernichtet. Tod, Du, ja siehst Du denn nicht, was Dir hier zugemutet wird? Welche Macht gebietet über solche Vernichtung? Warum muß dies alles sein? Unwiderrufliche Vernichtung auf ewig! Auf ewig! Wer rettet mich vor solcher Ungheuerlichkeit? Wer mutet mir solche Ungeheurlichkeit zu? Die totale Unfaßbarkeit! Alleine mir dies einzugestehen, zermerschert mir Haut, Fleisch, Knochen und Verstand. Ich wundere mich, daß ich noch immer da sitze und schreibe und über Nichtigkeiten wie meinen eingebildeten Hunger nachdenke. Ja, was habe ich denn? Antwort einer Dame: „Nur mich in meiner Einsamkeit. Und ich will auch nicht mehr fort!“ Und eine andere: „Ich und meinen Haß auf alles.“ Leider.
Doch dann, bei all dem Leiden, flüstert mir eine Stimme sanft und friedlich im Geist. „Dies ist nicht die Wahrheit! Die Wahrheit findest du jenseits deines Todes.“ Seltsam, wie ich es annehmen kann.
Ankommen. Endlich ankommen.
(In memoriam Franz Plöchl)
Die Vielen, die bereits gegangen sind, wie viele sind es doch. Unwiederbringlich sind sie gegangen, und ich trauere jedem Einzelnen nach. Ich will sie gar nicht zählen, so viele waren es. So viele sind es. Ayahuasca bringt sie mir jede Nacht wieder. Das Totengedenken ist heilig, denn die Toten relativieren mir alles. Und es geht nicht nur mir so. Mit dem Gedenken an die lieben Verstorbenen stoppt meine eigene Angst, und neben und mit der Angst stoppt wohlgefälligerweise auch noch manches Andere. Die Selbstzweifel, das Hadern mit mir und den Feinden, die Begriffsstutzigkeit. Ayahuasca ist Klärung in der Nacht, Weltenklärung geradezu. Die Medizin säubert. Sie säubert moralisch. Es ist eine Befreiung, eine Klärung in Schritten. Die Krise ist eine des Bekenntnisses zur Wahrhaftigkeit. Dieses Bekenntnis kann nur schrittweise erfolgen, gnädigerweise, möchte ich sagen. Wir werden gefragt: „Willst du das? Willst du es wirklich?“ Ich wünschte, diese Frage wäre immer schon in meinem Leben an mich ergangen. Aber leider, das spielte es nicht, und wie denn auch? Sie hätte mich vor Vielem bewahrt. Doch nein, es sollte nicht sein. Mein Wunschdenken. Ein massiver Felsen im Wildbach. Es konnte nicht sein, denn meine himmelschreiende Sturheit war vielfältig bedingt. Wir waren immer schon Verlorene und Vergessene, Abgeschobene. Wer denn konnte jemals etwas mit uns anfangen? Wir selbst hatten ja sogar alle Hände voll zu tun. Wir haben doch nur gedampft. Wie hätte es anders sein können? Dramatisch genug, daß es dermaßen Zeit braucht. Reifung kann wohl nicht beschleunigt werden. Wie denn auch? Es genügt die Einsicht heute. Doch Einsicht ist noch kein Garant für geänderte Praxis. Einsicht und Praxis müssen Hand in Hand gehen, jeden Tag aufs Neue. Das beginnt bei der täglichen Müllentsorgung, bei der täglichen Mülltrennung und führt zuletzt – höchste Kunst – zu proaktiver Müllvermeidung. Die aber ist eine harte Nuß, denn sie erfodert Geduld und Nachsicht gegenüber jenen, die mit der Vermüllung der Welt absolut kein Problem haben. Diese Leute, jung wie alt, leben in einer nihilistischen Blase, im Vakuum der Selbstanbetung, der Selbstgefälligkeit. Diese zur Schau getragene Selbstanbetung ist fein verästelt und durchzieht die gesamte Medienlandschaft. Die schriftliche Wörterproduktion ist im Prinzip Absurdität. Bezeichnend, daß die Naturvölker allesamt die Schrift nicht kannten. Für Atahualpa war dieses Unwissen sein Todesurteil. Er hielt sich die Bibel, die ihm der Jesuit Pizarros überreichte, ans Ohr. Er meinte, er könnte, wie erklärt, aus dieser Schachtel die Stimme Intis, des Sonnengottes, hören. Er schüttelte die Bibel wie einen defekten Apparat und reichte sie mit blasiertem, skeptischem Gesicht zurück. Diese Geste kommentierten die Spanier unverblümt. „Ein Barbar. Er verdient den Reichtum nicht. Diese Brudermörder verdienen ihr Leben nicht.“
Die Schriftproduktion ist ein gelindes Übel. Auf jeden Fall aber ist sie paradox, und großteils sogar absurd. Denn wie das Sprichwort redet: „Papier ist geduldig“. Leser sind immer geduldig. Ein Glück, wenn sie dem Schriftverfasser gegenüber Gewogenheit empfinden. Doch keiner der Schriftverfasser legitimiert sein Schreiben. Auch nicht jene, die ich wirklich schätze. Und die meisten sind ja ohnehin bereits schon wieder tot, so wie Henry Miller, Charles Bukowski und Jack Kerouac. Tonnen und Abertonnen von Papier, selbst wenn es virtuelles ist. Der moderne Ekel einer Vielzahl (der überwiegenden Mehrheit) von Menschen gegenüber dem Papier, dem Buch, ist nur allzu beredt. Es fehlt die Legitimation, sagen sie sich. Es fehlt an allem, erst recht an Zeit, all diesen Unsinn, diesen selbstvoreingenommenen Schwachsinn zu lesen. Die Schriftstellerei ist in einer Krise, die akademische Buch- und Artikelproduktion sowieso, – und dies nicht erst seit gestern. Die einen verfassen Tagebücher und lassen sie sogar drucken. Ist dies denn nicht aufgeblähte Ich-Verhaftung? Ja, diese Frage heute ist wirklich brennend: „Was ist heute noch lesenswert?“ Mit dem Untergang der Kulturen fällt auch die Schriftkultur. Was an Zeugnissen bleibt, ist aus Stein, oder in Stein gemeißelt, auf Stein gemalt. Oder in die Wüste überlebensgroß gescharrt. Diese Zeugnisse überdauern die Zeit. Sie überdauern den Irrsinn des Menschen. Die afghanischen Mujaheddin, die riesige Buddha-Statuen sprengen. Die leere Felsenhöhle bleibt ein Mahnmal. In tausend Jahren allemal. Niemand weiß, was in tausend Jahren von dem Heutigen noch bleiben wird. Erst recht nicht in 10.000 oder gar 100.000 Jahren. Vielleicht ist alles unter Wasser oder unter einem kilometerdicken Eispanzer begraben. Und wer, wenn solche Zäsur vielleicht wieder vorüber ist, ist dann noch hier, auf diesem Planeten, um Fragen nach der Vergangenheit zu stellen? Doch das Schreiben in bester Absicht zählt. Jenes Schreiben ohne Hintergedanken. Das Schreiben als Disziplin und Selbsthinterfragung jede Sekunde. Selbsthinterfragung als höchstes Zeichen von Intelligenz und Kultur. Die ehrliche Hinterfragung, die bereit ist, Antworten zuzulassen. Antworten aus zuständigem Mund. Das sind nicht Kommentare, mir abschätzig wie einem Hund zugeworfene Knochen. Antworten, die mich selbst zum Fragen und Erörtern bringen. Solche Antworten kommen eben zuvorderst nicht aus Menschenmund. Es sind abstrakte, hörbare Stimmen. Es genügt eine Person, ein Geist. Und es genügen die Toten. Die Toten allemal. Von ihnen gilt alles, denn ich weiß, durch ihren Tod wurden sie selbst ganzheitlich, und somit ihr gesamtes Lebenswerk, relativiert. Das, was ich von ihnen in Erinnerung behalte (ich steuere diesen Behaltensakt ja gar nicht; er drängt sich mir auf), ist jetzt von Belang, in einer Weise, die mein Abmessen bei weitem übersteigt. Ich werde den Tod meiner Lieben (es sind Hunderte) in seiner Totalität niemals endgültig ermessen können, doch ich kann ihnen Ehre erweisen, indem ich mich vor ihnen verneige, innerlich zumindest verneige. „Ja, ich vermisse euch“, flüstere ich in Gedanken, und damit hebt sich wieder ein weiterer Vorhang. Die Klarheit, daß ich binnen Kurzem zu den Toten, ihnen, zählen werde. Und was dann bleibt von mir? Was an Schrift, was an Bildern, was an Worten, was an Erinnerung. Ich habe keinen Einfluß darauf, und doch bin ich es, als Person, die leibhaftig hier herumwandelt. Hinterlasse ich Spuren? Will ich überhaupt Spuren hinterlassen? Wozu, bitte? Ist es rechtens, Spuren zu hinterlassen? Wer gibt das Recht? Der Tod? Bin ich hier an einer Schwelle? „Der Mensch ist absolut nichts!“, rief Don Segundo, mein 60-jähriger verdienter Motorsägenmann, vor knapp 2 Monaten beim Mittagessen um 15:30 am Langtisch in Otorongo neben den versammelten Arbeitern aus. Es war eine persönliche Stunde, unter Freunden. Ich ließ es so stehen. Zum Glück habe ich endlich gelernt, meine Schnauze dann zu halten, wenn es unpassend ist. Freundliche Zurückhaltung zählt. Gewährenlassen. So wie die einsamen Negerleins im Zug. Gestern traf ich einen freundlichen. Er grüßte, als ich mich zu ihm setzte, mit „Grüß Gott“ und bedankte sich mit weiten Augen, daß ich mich beim Aussteigen von ihm mit einem „Auf Wiedersehen!“ verabschiedete. Er antworte in gebrochenem Deutsch: „Danke, sehr lieb von Ihnen!“ Und wieviele der Liebgewonnenen gingen mir ohne Verabschiedung voraus. Dank sei ihnen im nächtlichen Gebet. Sie hören es. Amen.