Feuer zieht mit mir

Das Wuestenvolk, das von draussen nichts mehr wissen wollte, erhob sich, ein letztes Mal, so glaubten sie, gegen die mexikanischen Despoten. Tatabete, der "rollende Stein", ihr Anfuehrer. Grossgewachsen, muskuloes und stets mit einem schleppenden, ja schleifenden Gang. Ein Frauenverfuehrer ersten Ranges, mit sinnlichen Lippen und immer uebernaechtigt. Sein Volk lehrte er, in den Wuestenwinden zu kaempfen, wo sie sich eingruben und den versprengten Truppen des Porfirio Di?z einen Hinterhalt legten, nur mit Messern und Steinschleudern bewaffnet. Tatabete ueberlebte nicht, jedoch jene, die noch heute an ihn glauben. Auch jene paar Frauen aus seinem Landstrich, die sich unter dem Einfluss der Franziskaner entschlossen haben, das Feuer des Geistes zu leben.

Die Verschwoerung der indianischen Traeumerinnen, die sich, in gigantischen zylindrischen Raumschiffen, navigiert von Mentaten des "Murallo-Ordens", auf die Ueberfahrt begeben, hinauf zu Solaris und seinem Planeten, Dune, den Calixto Muni statthalterisch verwaltet. Die Verschwoerung der Frauen, die sich, im wiegenden Tanz der Nachtlokale, "Blue Velvet" auf den Lippen, dem Staunen der Potentaten entziehen und doch deren Einfluss suchen, nichts anderes im Sinne als die Befreiung ihres entfuehrten Kindes. Kyle Mc Laghlan, noch immer unschuldig und doch bereits im Staatsdienst, als Polizeivoluntaer, kann nicht glauben, welche inszenierte Verfuehrung vor seinen Augen passiert. Er hoert etwas anderes im Singen von Isabella Rosselini, es ist die sonor-schnarrende Stimme dieses Sueditalieners, dieses dunkelaeugigen Innbegriffs eines sonnenverbrannten Fischers, dem einzigen, dem es gelang, Maria Callas ins Boot zu hieven, – Pier Paolo Pasolini. "Wueste, mein lieber Freund", sagt Pasolini, "Wueste ist das, was bleibt." Und da ueberlagert eine Vision Isabellas Singen, vor Agent Cooper’s Augen tritt Atxiomis Ap-heb-hor-eb, der Zwerg, ebenso sich in in den Hueften wiegend wie die Rosselini, und seine zerhackten Worten, diese so nachdruecklichen, ohne dass er schreien muesste, exklamieren …. "Feuer zieht mit mir". Der Herold, der in der Hoehle des Jergon lebt, ohne dass ihn dieser bisse.

So kam eine der Traeumerinnen nach Rom, Karia hiess sie, den "Nuovo Horizonte" trat sie bei, machte sich dienlich, so erfolgreich, dass die Tauben eine Frohbotschaft tanzend gurrten. Da war eine andere, Angela, verdiente Satanistin. Eine Frau, die der leibhaftigen rituellen Aufopferung eines Saeuglings beigewohnt hatte. Sie wurde ausgesandt, den Wirkkreis von Karia zu befreien. Sie macht sich auf den Weg, an einem nebligen Abend, die Pistole in der Manteltasche griffbereit. So laeutet sie an der Eingangspforte der "Nuovo Horizonte". Die Nonnen sind im Gebet begriffen, Karia hoert die Stimme des Herrn: "Eine Frau wird an deiner Tuere klopfen. Mach ihr auf und nimm sie auf in meinem Namen." Seine Worte enden, es laeutet. Karia erhebt sich, geht zur Tuer, oeffnet sie. Draussen die Attentaeterin. Ein Blickwechsel. Karia umarmt Angela. "Sei willkommen im Herrn."

….

Der Satansorden bekam Wind vom Verrat seiner Provinzialin und sandte Meuchler aus, die Verlorene zu entleiben. Schwester Karia wandte sich an den Vatikan, wo sich ein hoher, heute mehr denn je bekannter, Wuerdentraeger der gefaehrdeten Angela schuetzend annahm, ueber Jahre hinweg, bis Angela hinueberging, nach Medjugorje. Dort ist sie fuer die schweren Jungs zustaendig, – Gefaengnisentlassene, Kriegsverbrecher und geisteskranke Veteranen. Sie formte ein Asyl und eine Schutzgarde fuer die diversen religioesen Einrichtungen am Wallfahrtsort, Bollwerk gegen mitunter heranrollende italienische Menschenwogen. Karina ihrerseits wirkt immer noch in den "Nuovo Horizonte" in Rom. [Mitteilung der ehrwuerdigen Schwester Benedicta].

Ein Wind weht von drueben, vielleicht ist es der Sonnenwind in der Finsternis, der uns sagen will, alles Licht ist truegerisch. Nur eines nicht, das in den Zweigen der Douglas-Foehren bei Calgary, dort, wo es hinuebergeht zu den Kaltwasser-Forellen in den rauschenden Stromschnellen des Manitoba, an der Ableitung der immer noch bestehenden Miller-Saege vorbei. "Feuer-zieht-mit-mir", warnt uns Atxiomis, der Zwerg, der sich so unvermutet aus dem Boden erhebt. "Alles hat seinen Schatten und wird schlussendlich zu Schatten." Es segelt ein Bote vom Himmel herab, er verwandelt sich zu einer Blase. Nur eine Nonne ueberlebt, nicht unweit vom Zentrum, ein Wunder. Hiroshima.

"Mein ist die Rache", sagt auch Tatabete, der rollende Stein. Nur eine stellt sich ihm entgegen, besaenftigend, eine stellvertretend fuer die vielen, an denen er sich verging. "Wer will nicht seinen Vater raechen?", fragt David Lynch, und nimmt den Moment des Entzuendens in den Blick. "Vater, der Schlaefer ist erwacht", sagt Kyle Mc Laghlan, gerichtet an Juergen Prochnow, den Vergifteten. "Ich habe vom Wasser des Brunnens der weisen Frauen gekostet." Er zieht in den Krieg, der Planet schon vordem verwuestet. Ein Palast bleibt uebrig, eines Maharadschas wuerdig, doch niemand belebt ihn. Der Planet wird leer, Calixto Muni, der geschundene und gevierteilte, schwebt ueber ihm. Nichts reisst diesen Anker los. Die Sonnenwinde, die er magnetisch anzieht, sind ihm ein Lied.

Dune, der Wuestenplanet.

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  1. Dune, der Wüstenplanet

    Sonntag, 2.August 2014. Feuer.

    Feuer auf Gaza.

    Syrien.

    Irak.

    Brasilien.

    Argentinien.

    Ebola in Westafrika.

    Die Ukraine.

    Der Krieg wird um des Krieges willen geführt. Um des Tötens willen. Darin waren sich Thomas Bernhard und Elias Canetti einig. Dem Menschen geht es um das Töten des Mitmenschen. Das ist ihm der höchste Genuß.

    44 Ärzte sind mittlerweile an Ebola gestorben. Gestern haben sie den ersten US-amerikanischen Arzt nach Atlanta ausgeflogen. Er gehört einer religiösen Organisation an, so wie seine Gehilfin, eine Krankenschwester.

    Der Schwarze der aus Liberia ausflog, brach am Flughafen in Lagos zusammen und verstarb wenig später. Er flog mit einer Maschine aus Togo. Die WHO stellt 100 Millionen Dollar zur Verfügung. Das wird nichts helfen. Ganz und gar nichts.

    So wie auch die 298 Toten der Malaysian Airlines nichts wieder in dieses Leben zurückrufen wird. Begrapschte Leichen. Betrunke Freischärler.

    Wer beliefert die Hamas mit all diesen Raketen? Das Königreich Saudi-Arabien und die Golfstaaten. Der Hamas-Führer brüstet sich: "Wir werden dieses Gebilde zerstören. Eines Tages wird es soweit sein." Er meint einen ganzen Staat. Er nimmt sich ein Vorbild an den Schergen der "Isis". Teufel, direkt der Hölle entsprungen. Zehntausende töten sie auf die gräulichste Weise. Und diese Mörder stehen nur 100 Kilometer von Bagdad entfernt. Das ist wie in Saigon 1969. Das ist wie in Ruanda. Eine Million Gemeuchelte. Auf Zahlen kommt es diesen Bestien nicht an. Wer beliefert diese Bestien mit Waffen. Die sunnitischen Ölstaaten. Wer kauft den Bestien das im Irak erbeutete Öl ab? Mafiosis, die es durch die Türkei und in den Iran – Schiiten – durchschleusen.

    In Tromsø findet gerade die Schacholympiade statt. Hinter den Kulissen tobt der Mafiakrieg des Kirsan Ilyumschimov, eines Wasserträgers Putins. Ein Auftragsmörder. In den nächsten 14 Tagen entscheidet sich zum allerletzten Mal das Schicksal des königlichen Spiels. Mein Freund Wassily Iwantschuk wird auf offener Szene einen Nervenzusammenbruch erleiden. Er erträgt die Situation in seiner Heimat, der Ukraine, nicht mehr. Zuhause tobt ein Bürgerkrieg, das Haus seines Bürgermeisters in Lvov wurde mit einem Raketenwerfer beschossen, und er soll gutes Schach abliefern. "Chucky" steht knapp vor der ultimativen Demission. Und wenn es ganz schlimm verläuft, werden sowieso die Jihadisten die Olympiade in die Luft bomben. Es gab Drohungen. Die Polizei von Tromsø – und nicht nur die – ist alarmiert. Der norwegische Schachweltmeister Magnus Carlsen wir auch einen Skandal verursachen. Er wird sich auf offener Szene mit Gary Kasparov solidarisieren und dann wahrscheinlich, so wie sein Mentor in den 90er-Jahren, von der FIDE abspalten.

    Argentinien im Staatsbankrott. Eine seit zwei Jahrzehnten korrupte Regierung führt das Land zum zweiten Mal in den Abgrund, in die Dunkelheit. Das ficht die Staatspräsidentin Kirchner in der 17 Millionen Megalopolis Buenos Aires – größte und zugleich am meisten lärmdurchtoste Stadt Südamerikas – nicht an.

    Brasilien brennt. 2016 wollen sie die Olympischen Spiele veranstalten. Ich kann es mir nicht vorstellen. Die Segelbucht ist eine einzige Kloake, berichtet der Lokalaugenschein.

    Auch unsere Dschungelhauptstadt ist im Aufruhr. Ein undurchsichtiges Komplott hat den charismatischen Gouverneur von Loreto, Ivan Vásquez Valera, in Untersuchungshaft befördert. Die gekaufte Richterin hat ihm 18 Monate aufgebrummt. Untersuchungshaft! Die Stadt brennt. Strassenschlachten! Noch nicht Krieg. Zum Glück!

    Wir können nur den Seelenfrieden bewahren, in all diesem Chaos. Das ist schon herausfordernd genug. Fehlt nicht mehr viel, und ich reihe mich ein in …, na, ich weiß nicht was. Kopf hoch und aufmerksam bleiben! Wir stehen unter Dauerbeschuß. Stalinorgeln prasseln von der Laußnitzer-Höhe auf unsere Köpfe. Wird Berlin fallen? ("First, we take Manhattan, then we take Berlin!", singt Leonard Cohen).

    In Tirol und Vorarlberg wollen sie den Zugang zu Abtreibungen in öffentlichen Krankenhäusern erleichtern. Wer als Leserbriefschreiber so wie im seriösen "Standard" auch nur den Hauch eines Wortes des Einwands erhebt, wird verbal niedergemacht. "Märchengläubige", nennt man sie, die Gläubigen. Sie sollen sich zu den Kretins der Kirchenblatt-Leser gesellen. Recht auf Leben?

    Währenddessen werden die Christen des Irak und Syriens niedergemetzelt, auf fürchterlichste Weise. Sie wissen nicht mehr, wohin. Selbst in den Flüchtlingslagern Deutschlands werden ihre Kinder von Tschetschenen als "Ungläubige" geschlagen.

    "Wohin, wohin mich wenden, wenn Gram und Schmerz mich drücken?" Ein Begräbnislied. Ich habe es oft genug gehört. Amen.

  2. Dante’s Inferno (2)

    Ferguson in Missouri brennt. Der Preis der Tötungswut schußgeiler Polizisten. Der Preis des Hasses gegen die Schwarzen, die Abkömmlinge von Millionen Sklaven, jener Sklaven, die vor 250 Jahren unter anderem dort eingeschifft wurden, wo heute Ebola wütet. Der junge Michael Brown wurde mit sechs Schüssen getötet. Ein Unbewaffneter. Ein schweres Vergehen gegen Gott und die Menschlichkeit.

    Das, Mister President, kriegen Sie nicht so schnell weg. Im Gegenteil: Das zerstört Ihnen nachhaltig Ihren „American Dream of Life“. Ein Traum, der durch die allseits grassierende Gier auf Wallstreet ohnehin schon seit Jahrzehnten mutwillig zu einem Albtraum pervertiert wurde. Das Traurige an diesen Geschehnissen jetzt in Ferguson ist jedoch, daß die Regierung nicht den Mut finden wird, das, was wirklich hier passiert, zur Rede zur bringen und in einen Staatstrauerakt einfließen zu lassen.

    Mister President, Sie sollten für Ihr Land, die USA, eine einwöchige Staatstrauer proklamieren. Sie als Friedensnobelpreisträger. Sie als Schwarzer. Sie als kluger Mann, der von den Schwarzen gewählt wurde. Alleine die Tatsache, daß Ihre Polizei mit Kriegsgerät ausgerüstet ist und sich noch dazu mit diesem Stolz zeigt, als befände sich ihr Land „in a situation of war“, zeugt bereits vom schlechten Gewissen der sogenannten „Sicherheitskräfte“.

    Das Problem, das Sie haben, Mister President: In Ihrem Land weiß niemand mehr, was „Sicherheit“ ist. Der Wert, der in Ihrem Land zum Götzen erhoben wird, jeden Tag, jede Stunde, ist der Wahn, die Illusion. In Ihrem Land, Mister Obama, haben sie sich seit Jahrzehnten die Teufelsanbetung eingehandelt. Der Götze, das ist der Wahn. Und Wahn ist keine Sicherheit. Er führt direkt über kurz oder lang ins Final. Ihr Vorgänger Ronald Reagan, der Verstorbene, murmelte vom „Reich des Bösen“. Er proklamierte den Raketenschutzschild (wurde nicht verwirklicht) gegen die Sowjetunion. Doch das Feuer rast durch die Straßen der Südstaaten, es rast durch den Geist Ihrer Bürger. Massenmörder, Serienkiller, Amokläufer, Rasende.

    Mister President, Sie besuchten den Papst, Sie, als Christ (ich denke, doch wohl schon). Und Sie erheben nicht Ihre Stimme, … zuhause. Für Ihre Bürger. Bitte tun Sie es. Danke für die Yeziden und die Kopten. Aber zuhause, bei Ihnen, Herr Präsident, brennt es.

    Meine Damen und Herren der NSA: Diesen Brief so schnell als möglich checken und an den Präsidenten weiterleiten. Ein Christ spricht zu einem Christen. Danke und Amen.

    Wechseln wir das Thema. Ich wollte eigentlich von etwas anderem sprechen, aber der farbige Bub aus Ferguson läßt mich nicht los. Diese Szene des mutwilligen, teuflischen Tötens. Das ist der Kern: teuflisch. Die Teufelsbesetzung.

    Die Hölle, das ist allgemeines Rasen. Allen Menschen wird das Rasen gemein. Potentiell. Jene, die Zugang zu Waffen haben, sind besonders gefährlich. Sie sind besonders gefährdet. Das beginnt bereits mit dem Küchenmesser. An dem fehlt es in keinem Haushalt. Man kann Veganer sein, doch es fehlt nicht am geschliffenen Gemüsemesser. Das Brotmesser mag weniger scharf sein. Waffen haben ein vielfältiges Gesicht. Manchmal sind sie unsichtbar, so wie die Nervengase. Eine Lüge ist auch eine Waffe. Sie zersetzt die Gemeinschaft. Ein Fluch, das hassende Wort ist eine Waffe, so wie der hassende Blick, ohne Zeugen. Ja, warum hat sich Robin Williams denn umgebracht, der Arme? Und noch dazu auf diese ungustiöse Weise? Konnte er denn nicht an seine Gattin denken, von der er doch wissen mußte, daß sie ihn in der Früh‘ finden würde?

    Robin Williams, der Lehrer aus dem Club der toten Dichter, starb einen Stellvertretertod. Das wissen nur die Allerwenigsten. Dieser Mann war radikal. Er war kein Schelm. Als Lehrer im Club war klar, dieser Mann ist ein Todeskandidat. Dieser Mann spielt sich selbst, so wie Heath Ledger, der Joker. Der Blick dieses Mannes war abgründig, sogar in diesem Dschungelfantasiekinderfilm „Shumanji“, wo er aus dem Dschungel auftaucht, ein seit einem Jahrhundert Verschollener, ein Verdammter. Die Todesgefahren, so Robin Williams‘ Blick, sind todernst, mitten im luxuriösen Vorstadtidyll. Er bewegte sich wie Freiwild. Wie ein Wilder. Ein Unsteter. Ein nie Ruhender. Diejenigen, die nie ruhen, sterben früh. Williams war 61. Heute kein Alter. Doch er hatte bereits seit langem gelitten. Ich kenne sein Leben nicht. Ich hätte gern mit ihm geredet. Jetzt kann ich nur mehr trauern.

    In diesem Jahr 2014 sterben die Schauspieler und Musiker wie die Fliegen. Man entschuldige mir diesen Ausdruck.

    Wie entkommt man der Hölle, der sogenannten ewigen Verdammnis? Genau besehen – durch Hoffnung. Als Mensch von „ewig“ zu sprechen, ist lästerlich, ebenso wie von „Verdammnis“. Fragen wir besser: Wie in der Hölle leben, in unserer Hölle, dieser Hölle hier, vor unseren Augen? Eine willkommene Antwort finden wir in beispielgebenden Menschen: Nehmen wir Mutter Theresa von Kalkutta (sie lebte doch wohl in der Hölle), oder nehmen wir ihren Kompagnon, den heiliggesprochenen Polen in Weiß. Er lebte zwar nicht in der Hölle, sondern eher im fürstlichen himmel, doch er wußte doch wohl, was die Hölle sein konnte, – hier auf Erden. Er wurde aus nächster Nähe angeschossen, von einem Handlanger der Sowjets, einem Profikiller, der nie – selbst als er bereits in der Einzelzelle saß – verstehen sollte, warum er gefehlt hatte. Er konnte nicht glauben, daß die sogenannte „Muttergottes“, jene von Fatima, mit ihrer Hand die todbringende Kugel abgelenkt haben sollte. Der Pole führte ein asketisches Tagebuch, das heuer veröffentlicht wurde. Man kann sagen, er entkam der Hölle durch disziplinierte Geistigkeit und Schaffenskraft. Er hatte einen eisernen Willen. Kraft dieses Willens konnte er sein vorletztes Buch mit „die Schwelle der Hoffnung überschreiten“ betiteln.

    Er lebte in einer Welt, die für die Mehrheit der Menschen unverständlich ist. Das ist schade. Denn die Frage liegt doch nahe: Wenn jemand nicht in der Hölle lebt, wo lebt er dann? In einer Haltung der Dankbarkeit? Herr Nachbar, bitte kommen Sie mir nicht mit diesem pietistischen Geträufle! Für das Leben dankbar sein? Daß ich nicht lache! Das Leben ist doch schon schlimm genug, und es verläuft tödlich! Genügt Ihnen das nicht? Schauen Sie sich doch diesen armen Zimmermannssohn an, den die verehren! Wie endete er? Na, sehen Sie? Was habe ich Ihnen gesagt? Das Leben endet tödlich. Finden Sie das erheiternd? Den armen Kerl haben sie ausgepeitscht. Das Fleisch hing ihm in Fetzen vom Leib. Er hätte bereits auf dem Marsch hinauf nach Golgotha tot unter der Last des Kreuzes zusammenbrechen können! Er hatte Pech! Warum hat er seine Schnauze nicht gehalten? Er war halt ein Quassler, ein verquerer Revolutionär, so wie Ché Guevara. Seine Anhänger haben den Leichnam heimlich beiseite geschafft und seine Auferstehung erfunden. Und weil sie machtgeil waren, ließen sie sich auf das Spiel ein, die Lehre ihres Rabbis zur Religion zu erheben. Das war ihnen auch der eigene Tod wert. Alle Achtung, immerhin! Und nach 300 Jahren hatten sie es geschafft. Konstantin machte das Christentum zur Staatskirche. Netter Erfolg! Und die Kirche ging gleich daran, ein despotisches Herrschaftssystem aufzuziehen. Schauen Sie sich nur all die Reichtümer an. Blutgeld! Alles von den Armen bezahlt. Wieviele Sklaven starben bei den Kirchenbauten? Unzählige. Und dieses System haben wir bis heute. Kirchensteuer! Gerichtlich gepfändete Kirchensteuer! So lebt es sich leicht! Also hören Sie mir davon auf! Diese Schauspieler mit ihren pompösen Kleidern und Pappmützen! Und dieses ekelerregende Kreuz! Rote Lederschuhe, Hermelinwintermütze, goldener Ring, brilliantbesetztes Kreuz, was noch? Diese Pimmellutscher! Hab ich nicht recht? Ekelerregend! Hören Sie mir auf davon!

    Es sind nicht wenige, die so reden. Sie ereifern sich. Sie hätten sich etwas Besseres gewünscht. Sie sagen, da ist etwas grundlegend falsch. Da ist ein Wurm im Gebälk, ein Jahrhundertwurm. Das Lügengebäude kann jeden Moment über uns zusammenbrechen. Besser, rechtzeitig das Weite suchen. Ich weine diesem Verein keine Träne nach. Ich kann mich nur über mich selbst wundern, so lange ausgehalten zu haben.

    Ja, es ist bitter, liebe Leserinnen und Leser. Es gibt geistliche Schwestern, die werden pensioniert. Am Tag ihrer Pensionierung treten sie aus dem Kloster aus. Es gibt noch andere, radikalere: Sie treten in jungen Jahren aus dem Kloster aus und gleich dazu auch noch aus der Kirche. Da läuft doch etwas grundlegend schief. Und über allem der diskrete Mantel des Stillschweigens. Wird totgeschwiegen. Hat nie stattgefunden.

    Ein junger Mann sagte mir vor vier Jahren, die Kirche ist die größte Verbrecherorganisation auf Gottes Erdball. Ja, so drückte er sich aus. Eine Woche später brachte er sich um. Ich war geschockt und machte mir Vorwürfe.

    Karol Wojtyła hatte doch wohl einen Einblick in die Slums dieser Welt. Als er Mutter Theresa besuchte, bekannte er, von den Zuständen tief gerührt, tatsächlich spontan: „Eigentlich müßte ich hier arbeiten!“ Worauf ihm die Albanerin erwiderte: „Eure Heiligkeit, Ihr Platz ist im Vatikan und der meine ist hier. So hat es Gott gewollt. Und außerdem, wenn Sie hier mitarbeiten wollen, hätten Sie viel früher hierherkommen müssen. Als frisch Gefangener hält man das hier nicht aus.“ Und Wojtyła strubbelte ihr wieder durchs Haar (so oder ähnlich).

    Die eine Szene geht mir nicht aus dem Kopf: Mittwochvormittag, allwöchentliche Generalaudienz am Petersplatz, 10 Uhr Vormittag. Wojtyła steht an seinem Fenster. Da kommt eine weiße Taube geflogen und nimmt auf seinem Kopf Platz. Will Platz nehmen. Denn Wojtyła erschrickt und duckt sich weg, greift instinktiv nach seinem weißen Käppi. Der Heilige Geist erwischte ihn auf dem falschen Fuß. Damit war der Gute nicht allein. Bleibt ein Trost: Gott ist barmherzig, sogar in dieser Mörderhitze. Danke.

    Dante’s Inferno haben wir also jetzt aus der Ferne in Ferguson erlebt. Die kriegsmäßig ausgestattete US-Polizei muß sich vor den Augen der Weltpresse zurückhalten, um die paar Schwarzen nicht über den Haufen zu schießen. Manch einen juckt der Finger gewaltig. Wirklich gewaltig. Sosehr, daß er in Facebook posten muß. Er prahlt damit, wieviele Schwarze er schon legal über den Haufen geschossen hat. „Komme mir keiner in die Quere!“, schreibt er. Jetzt haben sie ihn suspendiert. Diese hunderten schuß- und mordgeilen weißen Polizisten müssen sich zurückhalten, denn der Teufel reitet sie. „Erschießt mich doch endlich, Motherfuckers“, schreit sie ein anderer in St.Louis an und steckt die Hand in seine Pullovertasche. Er ist unbewaffnet. Die armen Kerle, die es nicht anders gelernt haben und noch weniger es besser wissen, schießen ihn natürlich über den Haufen. Das ist die Hölle: Die Mordgeilheit von weißen US-Cops, die besser ausgerüstet sind als ein US-Bataillon in Afghanistan, schreibt ein Afghanistan-Veteran, und listet deren Bewaffnung auf. Bitte, man möge sich nur vorstellen, wie der arme 18-jährige Brown mitten auf der Straße exekutiert wurde: Mit sechs Schüssen, davon zwei in den Kopf. Das heißt, die sechs Schüsse, abgefeuert aus mindestens 15 Metern Entfernung von einem einzigen Polizisten, das geht nur, wenn der Mann hochtechnisch mit einer automatischem Schnellfeuergewehr und Präzisionszielerfassung ausgestatt ist. Das heißt, die sechs Schüsse töten den armen Kerl, diesen Buben, innerhalb von zwei Sekunden noch im Stehen, bevor er nach hinten auf den Boden geworfen wird. Das ist Mord. So wahr mir Gott helfe. Und der Teufel wird nicht ruhen. Der Todesschütze wird sein Leben lang keine Ruhe mehr finden. Der Teufel wird ihn quälen bis an sein Lebensende. Diese Typen wollten sogar die Reporter quälen (und taten es auch), denn die waren unliebsame Zeugen und – Scheiße nochmal – Weiße. Die konnten sie nicht über den Haufen knallen. Aber sie starrten ihnen haßerfüllt entgegen, in deren Kameras, mit aufgerissenen Augen. Den CNN-Reporter schubste einer sogar weg, live. Leider weiß ich nicht, ob er auf Sendung war und davon berichtete. Jetzt werden wir sehen, wieviele von den ausländischen Reportern das nächste Mal nicht mehr einreisen dürfen, grade die deutschen und italienischen. Die Liste der 47.000 an der Grenze Vorgemerkten wird mit der Berichterstattung über diese neuartige Form von Pogromen anschwellen. Und schlimmer noch: Immer noch werden sich nur die Allerwenigsten trauen, den Mund aufzumachen im Land der Freiheit, im Mutterland der Demokratie, wie sie meinen. In diesem Land, das einem einzigen Pulverfaß gleicht. Dem Land, daß neben Russland die meisten freien Serienmörder aufweist. Und das trotz aller Zivilüberwachung. Das gleiche trifft auf Good Old England zu: 500 Moslems mit britischem Paß reisen ungehindert in die Hölle des Nahen Ostens, um an der Seite der identitätsstiftenden Mörder der ISIS zu kämpfen und US-Reporter vor laufender Kamera den Kopf abzusägen. Und wer von den Menschen hierzulande sieht sich dieses Video an? Alleine der Gedanke daran läßt mich jetzt beinahe vom Sessel kippen. Mister Cameron: Angeblich ist Ihr Land das bestüberwachte. Eine verspätete Orwell’sche Vision. Bitte! 500 Engländer morden auf Seiten der ISIS. Niemand muß sich aufregen, weil ihm deshalb der Urlaub unterbrochen wird. Mister Cameron: Das, ja, DAS nenne ich eine Staatskrise. Danke für Ihr Gehör! Sie sind ein sympathischer Gentleman! Bitte tun Sie alles Ihnen Mögliche. Mister Cameron! Danke!

    Ich höre von keinem der europäischen Spitzenpolitiker und Regierungschefs und Möchtegernregierungschefs auch nur einen Ausruf des Entsetzens. Diese feigen Hampelmänner betreiben auf breitester Front Vogel-Strauß-Politik, ja, sie gehen auf Tauchstation, irgendwo unter Wasser, wie Kapitän Nemo, während über die Welt eine Feuerwalze hinwegrast, von den Slums Monrovias angefangen über Lagos, Lampedusa, die Ukraine und den gesamten Nahen Osten. Und die Waffenindustrie hüben wie drüben, in allen zivilisierten Landen – oder beinahe allen – leckt sich die Lippen, wenn es wieder einmal heißt: Israel gegen den Rest der Welt, Mexiko, Iran, Irak, USA, Ukraine, Afrika, Nordkorea.

    Der Teufel arbeitet mit System und verschont dabei nicht einmal vormals sicher geglaubte Bastionen des christlichen Glaubens wie die Alpenrepublik. Nein, nicht einmal die kreuzbrave Alpenrepublik wird von ihm, dem dämonischen Clown, der bereits seit Unzeiten den nicht auszurottenden, gräßlich anzusehenden Generalfeldmarschall abgibt, verschont. 700 schwer adjustierte Polizisten rücken aus, um in Wien 2., zwölf Hausbesetzer aus einer Ruine zu delogieren. Was für eine Schande, meine Herren! Was für eine Schande! Meine Herren, irgendwer der Oberen spuckt Ihnen hier dreist ins Gesicht. Irgend jemand, der sich sagt, ich scheiße auf Konfliktabsenkung. Ich scheiße auf Gespräch und Dialog. So wie dieser freigestellte FPÖ-Gewerkschafter, der mit einem Pseudopolizei-Mannerwaffel-Fantagetränke-Leberkäse-Auto wie der Würstelmann am Sportplatz vorfährt, um seine hochgefährdeten Kameraden moralisch zu unterstützen. Er trägt Ruderleiberl, Sandalen und dreiviertelsichtbar einen lässigen Colt im Gürtel. Schießt sie über den Haufen, kolportiert er den Kollegen. Dieser Punker-Abschaum hat es nicht anders verdient. Nur mit der Ruhe, Kollegen!, ruft er ihnen insgeheim zu. Wir von der FPÖ arbeiten mit Hochdruck am Vierten Reich. Dann wird es so etwas nicht mehr geben. Dieselbe Botschaft in Ferguson: „Mister President, scheren Sie sich zum Teufel!“ (so postete es der Verrückte). Wieviele schwer beeinträchtigte Cops in den Staaten phantasieren jetzt soeben von einem Amerika ohne Schwarze? Ist doch nicht unsinnig, werden die sich sagen. Erfordert nur die entsprechende Endlösung. Dieser Gedanke ist doch rechtens, oder etwa nicht? Ich hätte auch gern ein Österreich ohne Schwarze, vor allem von jenen Schwarzen, die mit ihren riesigen Schwänzen unsere Mädels verführen. Und dazu hätte ich auch noch ein moslemfreies Telfs in Tirol (jenes Telfs, aus dem im 19.Jahrhundert die 150 Pozuzo-Gründer kamen)! Wünsche an den Coca-Cola-Weihnachtsmann darf man doch wohl noch äußern, oder nicht?

    2014 wird nicht zur Ruhe kommen. Mein Gott, was für eine Feigheit! Der Startpfiff für die Bundesliga ist allemal wichtiger.

    Und in diesem tränengas- und kugelgetränkten Fanal gehen die Bestien der ISIS daran, in Syrien Männer zu kreuzigen. Und Papst Franziskus ist zum Heulen, denn sein Alter macht ihm zu schaffen. Er hat eine etwas ernsthafter angekratzte Lunge, schon seit langem. Das läßt mich an Albino Luciani denken. Das wäre wirklich ein Heiliger geworden, dieser „lächelnde Papst“. Allein, Gott schenkte ihm nur ein Monat. Ja, wer oder was ist Gott? Das ist die zentrale Frage, besonders in diesen anspruchsvollen Zeiten. Finde ich schon. Ich wollte eigentlich über IHN schreiben, aber die Feder ging in die andere Richtung. So halt beim nächsten Mal.

    Ein Bruderkuß den toten Schwarzen in Missouri. Alles Andere regelt ein anderer. Und ich schreibe nicht: „Eine andere.“ Heutzutage ist eben alles anstößig. Aber wo steht geschrieben, daß heutzutage jedermann (oder jede Frau) fortschrittlich und modern sein muß? Denn in der Hölle gilt ja doch wohl ein Gesetz: Alles ist erlaubt. Denn die Hölle zeichnet sich so wie das himmlische Jerusalem durch eines aus: Es gibt in ihr nicht mehr den Tod.

    Wie gesagt, wir machen das nächste Mal dort weiter. Beim göttlichen Heilsplan, wie die Herren in Weiß (nicht nur sie) es immer wieder nennen. Und mit Thomas Bernhard, meinem Liebling.

  3. Game of Thrones

    Das Mittelalter. Das Mittelalter? Ein Kontinent. Ein Kontinent, von Norden nach Süden und nach Osten. Das Violoncello spielt die Titelmusik. Miniaturstaedte erheben sich. Der König in Sevilla, ein 17-Jähriger, ein Monstrum, aus Geschwisterinzest geboren. Eine nicht für möglich gehaltene Zeit. Ritter. Schlachten jeden Tag, Intrigen jede Minute. Todesurteile zu jedem Moment. Rotgekleidete Hexen, die den “Meister des Lichts”, des Feuers anbeten, einen Dämon, den die Hexe gebiert. Drachen in der Arabischen Wüste.

    Game of Thrones, dessen fünfte Staffel am kommenden Sonntag weltweit in “HBO” anlaufen wird, 93 Länder, so höre ich, haben die Staffel gekauft, um den Fortgang des Schicksals des Zwerges Tyrion Lannister und all seiner ausschweifenden, im Laster und der Lüge lebenden Zeitgenossen mitzuerleben. Wer wird den eisernen Thron besteigen? Wer wird auf ihm verbleiben. Wie lange wird die himmelhoch aufragende Mauer des Nordens, ein schier unüberwindlicher Gigant, weiter bestehen. Die Völker massakrieren sich gegenseitig. Niemand bleibt verschont. Jugendliche Waisen lernen frühzeitig zu töten. Doch nicht genug: Da gibt es noch die weißen Schneewanderer, Untote, die nur morden wollen, egal ob Mensch oder Pferd.

    Der Kampf um den Thron, der Kampf um die Macht, der mit allen Mitteln geführt wird, blutstrotzend, über jedes Leben, wie zart es auch sein mag, hinweg. Die Politik der Verehelichung auf dem Rücken 14-jähriger Jungfrauen. Und keine Spur einer Kirche. Das ist das Besondere an “Game of Thrones”. Die Inszenierung einer faszinierend-schreckenerregenden Niezscheanischen Vision, in der einzig der “Wille zur Macht” dominiert, ohne jedewede Kirche, dafür mit einer Reihe von Alchimisten und “Teufelsanbetern”. Die Menschheit außerhalb Sevillas, so hat es den Anschein, lebt in der Nähe des ewigen Eises, des Nordpols. Der äußerste Stützpunkte des Königs die sogenannte “Nachtwache”. John Snow, der Freund des Wolfes, kehrt dorthin zurück, mit drei Pfeilen seiner geliebten Ygritte, einer rothaarigen Barbarin, die ihm verfallen ist, im Leib. Es dauert nicht lange, und die Barbaren, mit Giganten, fünf Mal so groß wie ein Mensch, und Mammuts verstärkt, greifen die Verteidiger, jene in Unterzahl, an, doch es langt nicht, die Wikingerin haucht ihr Leben in den Armen des Geliebten aus, so wie andere auch.

    Ja, eine Welt fernab aller Moral. Nichts plakativer als die Brechung der scheinbar gesellschaftliche etablierten Moral durch persönliche Willkür. Es gibt nur Liebe und Haß. Verbotene Liebe und Todeswunsch, der nicht einmal in der eigenen Sippe innehält. Lord Baelish stößt seine Gattin, vor der ihm ekelt, in den Abgrund. Die Brüder ziehen gegeneinander in die Schlacht. Die Ritter und Adeligen unterhalten Bordelle. Die freizügigen Sexszenen verblüffen das Publikum. Man trinkt Wein und duelliert sich. Das Chaos, so Lord Baelisch, der königliche Berater mit der Vipernzunge zu seinem Kollegen, dem kalhköpfigen Eunuchen, ist kein Graben, sondern eine Leiter. Alle streiten mit allen, um daran hochzukommen. Verblüffend, welche Dialoge in “Game of Thrones” geführt werden, bar aller Schminke. Der monströse “minderjährige” König macht sich einen Spaß und tötet die gefesselte, nackte Prostituierte mit der Armbrust. Die Ankündigung des Filmes vermeldet lapidar: Für Zuseher unter 18 Jahren nicht geeignet.

    Fürwahr: erstaunlich! Welch ungekannte Freizügigkeit! Und das in den USA und im Reich der Königin! Haben wir etwas nachzuholen? Müssen wir vielleicht die Realität, die uns da in unserem Seifenoperndornröschenschlaf davonzueilen droht, gar einholen? Werden wir auf etwas vorbereitet?

    Wie auch immer: die Kinder sind fasziniert. “Diese Welt ist sehr gefährlich”, sagt Salomon (und er ist grade mal elf und erst dabei, Englisch, die Sprache der Serie, zu lernen). “Man muß sich auskennen und wissen, wer gut und wer böse ist.” Bei den Sexszenen verläßt er unseren Fernsehsaal, es ist ihm zu peinlich. Er hat bereits Vieles gelernt. Er weiß, Sir Eddard Stark, “Right Hand of the King”, fiel einem Komplott zum Opfer und wurde öffentlich enthauptet. Seine jüngere Tochter Arya wird Rache üben. Die ältere, dem Monster versprochen, ist geistesverwirrt. Glücklicherweise landet sie bei dem Zwerg, der dem Tod von der Schaufel springt und in einer Gemüsekiste in ferne Lande verschifft wird. Ab kommenden Sonntag werden wir wissen, wie das Land heißt, an dem sein Schiff anlegt. Und wir werden erfahren, ob die Mutter der Drachen die Endschlacht gewinnen wird, mit ihren drei Drachen und dem Heer der arabaischen Eunuchen.

    Kommenden Sonntag, dem Sonntag des “Göttlichen Erbarmens”, werden wir etwas klüger sein. Und dann werden wir auch – um zu einem ganz anderen Thema umzuschwenken – wissen, wer das diesjährige Masters in Augusta gewonnen hat, jenes Turnier im malerischen Tennessee, unter frühlingshaften Magnolien. Doch davon … ein andermal.

    Ostermontag 2015

  4. Sommer 2015

    "Das Aussehen des Himmels wißt ihr zu beurteilen, aber die Zeichen der Zeit könnt ihr nicht verstehen." (Matthäus 16,4)

    "Wir stehen am Vorabend eines wissenschaftlichen Bankerottes, dessen Folgen noch unübersehbar sind" (Jakob Baron von Uexküll, 1912)

    Ich wurde gebeten, meine Meinung zu Österreich im Sommer 2015 kundzutun und stelle mich somit heute dieser Herausforderung. Meine Darlegungen sollen jedoch nicht auf Österreich beschränkt bleiben, sondern eine persönliche Perspektive zu einem weiten Feld darstellen.

    Doch beinahe alle Menschen, die sich für Politik interessieren und regelmäßig informieren, sorgen sich über das, was heuer geschieht, und das sind bei weitem nicht nur die Flüchtlings- und Wanderungsströme.

    Nehmen wir nur die USA. Ferguson brennt schon wieder. Allein im heurigen Jahr wurden über 350 Schwarze von weißhäutigen Polizisten erschossen. In den USA sitzt proportional zur Einwohnerzahl der weltweit größte Anteil an Bürgern im Gefängnis, noch vor Nordkorea oder China oder Südafrika. Die USA unterhalten Konzentrationslager für Obdachlose, die dort dauerhaft unter Gefängnisbedingungen ohne Gerichtsverfahren angehalten werden. Manche sprechen von systematischen medizinischen Versuchen. Die nationale Polizei der USA verfügt über ein militärisches Ausrüstungsniveau, das in keinem anderen Land existiert. Barack Obama befindet sich im letzen Jahr seiner Amtszeit. Hoffen wir, das Land findet einen niveauvollen Nachfolger. Die Aussichten sind jedoch schlecht. In den letzten 4 Amtsperioden haben die USA ein Spionagesystem weltweit hochgezogen, das vor niemandem halt macht. Der Schluß liegt nahe, daß es sich hier um ein hochgradig paranoides System handelt. Die Wirtschaftspolitik der USA ist auf globalem Niveau hyperaggressiv und im allerhöchsten Maße umweltschädigend. Die USA unterhalten einen Militärapparat, der jeder Beschreibung spottet. Futuristische Waffen in jedem Bereich. Mehr als in jedem anderen Land arbeiten US-Bürger direkt oder indirekt in Bereichen der militärischen Forschung oder Ausrüstung, ohne jedes währungspolitische Bedenken vor dem Hintergrund einer Staatsverschuldung von 14,46 Billionen Dollar oder 98,6% des Bruttoinlandsproduktes. Die USA sind das einzige Land, das es sich leisten kann, geopolitische Interessen in allen 6 Kontinenten zu verfolgen. Das Pentagon hält detailierte Einsatzpläne für jedes Land der Welt parat. Deutschland ist nach wie vor ein von den USA besetztes Land. Ramstein, die NATO-Einsatzzentrale, ist exterritorial. Das US-Außenministerium unterhält in Bagdad in Gestalt der US-Botschaft ein Gebäude, das an Größe und militärischer Sicherheit seinesgleichen sucht. Kein Gebäude der US-Regierung ist aufwendiger gebaut als jenes im Irak. Es ist unangreifbar, so wie das Pentagon. Es verfügt über Waffen jeder Art, mit Ausnahme atomarer. Warum wohl? Selbst die US-Botschaft auf Malta hat etwas von Fort Knox. Sie reicht tief in die Erde hinab. Auf das Konto der US-Regierung gehen zerstörte Staaten wie Afghanistan, Pakistan, Libyen, der Irak, Somalia und in Teilen auch Syrien.

    Die USA befinden sich in einem permanenten Cyberkrieg mit China. Inwieweit die Russen mitmischen, bleibt ungeklärt. China erlebte vor wenigen Tagen eine Chemiekatastrophe, die leicht in eine Apokalypse ausarten hätte können. 700 Tonnen Natriumzyanid waren im Containerhafen der 15-Millionen Einwohner-Stadt von Tianjin, immerhin dem viertgrößten weltweit, nur 120 Kilometer von Beijing entfert, aus bis dato ungeklärten Gründen gelagert. Es kam zu einer verheerenden Explosion aus unbekanntem Grund. Wer die Luftaufnahmen der Anlage betrachte, hält den Atem an. Ein 10 Meter tiefer und gute 100 Meter runder Krater. Der Containerhafen großflächig plattgewalzt. Es hätte genügt, das Gift wäre in Kontakt mit Salz- oder Schwefelsäure geraten. Weit mehr als 100.000 Kubikmeter Blausäure hätten sich in der Luft verflüchtigt. Das hätte den Genozid der chinesischen Nation bedeutet. 1,2 Milliarden Menschen. So wie bei Senfgas, das im 1.Weltkrieg, der vor 101 Jahren losgetreten wurde, eingesetzt wurde, genügt ein winziger Tropfen, der nur in die Atemwege zu gelangen braucht. Manche meinen nun, dem CIA ist alles zuzutrauen, auch eine solche geheime Operation. Das ist in meinen Augen Unsinn. China hat ein anderes Problem: Das massiver Desorganisation auf Grund eines fundamentalen Orientierungsverlustes. Die sogenannte Kommunistische Partei, das Zentralkommitee, schlittert, wenn nicht gar schlimmer, in ein eklatantes philosophisches Dilemma nicht existierender und paradox aufgestellter bzw. postulierter Werte, die der Komplexität der sozialen Realität immer weniger bis nicht gerecht werden. Die Befehlsschienen werden brüchig und brechen im Belastungsfall zusammen. China droht ein Kollaps, den es im Notfall, wenn es sich an die Wand gestellt fühlt, aggressiv zu kompensieren droht. Die chinesischen IT-Hacker sind militärisch geordnet und geschützt. Einziger Feind: die USA.

    Auch zu Russland darf man eine Meinung äußern: Wo sehen Sie, werte Damen und Herren, ein aggressives Russland? In der Ukraine? Was wissen wir von der Ukraine? Waren Sie dort? Sie wissen, die Krim ist mehrheitlich von Russen bewohnt. Wollen Sie es den Krimrussen verübeln, wenn sie zu Russland überlaufen? Haben Sie den Eindruck, Russland wäre ein instabiles Land? Haben Sie den Eindruck, Russland wäre das Land der Serienmörder und Amokläufer? Haben Sie den Eindruck, die russische Bevölkerung verstünde vom „königlichen Spiel“ nichts? Wissen Sie, wieviele Russen in einem Schachklub spielen? Wissen Sie, aus welchen Spielern welcher Herkunft sich die zusammengewürfelte US-Nationalmannschaft im Schach zusammensetzt? Im königlichen Spiel laufen die USA unter „ferner liefen“. Spitzennationen sind China, Russland, Armenien und die Ukraine. Das Spiel des Geistes schlechthin hat in den USA keinen Auftrag. Dieses Faktum ist für mich bei der Sichtweise Russlands aus meiner Zwergenperspektive von Relevanz. Die Russen haben sich einen Fauxpas geleistet, das war Afghanistan, und sie hätten Grosny und mit ihm Tschetschenien und alle radikalen Moslems nicht dem Erdboden gleichmachen müssen, und der Mord an Anna Politkowskaya, die 4 Kopfschüsse, mit denen sie abends vor ihrer Wohnung ermordet wurde, ist bis heute letztendlich nicht geklärt, aber Putin, soviel ist zweifelsohne klar, ist nicht George W.Bush, dieser Massenmörder des 11.September.

    Die Russen haben den 11.September penibel gefilmt, aus dem Weltall. Dank ihnen und Dimitrij A.Kaleshov wurden wir von diesen welterschütternden Machenschaften, die der Welt ihr moralisches Fundament unter den Füssen entzogen, aufgeklärt. Putin war KGB-Oberst. Ich denke, er hat den Durchblick. Ich glaube nicht, daß er in Deutschland oder in Polen einmarschieren will. Was haben die US-Raketen rund um Russland zu suchen? Glauben Sie, die Amerikaner würden es dulden, wenn in Kanada, Mittelamerika und an der Nordküste Südamerikas plötzlich Mittelstreckenraketen aufgestellt werden würden? Russland lebte eine Zeit lang im zivilen Krieg mit tschetschenischen Terroristen, jenen Jihadisten, die sich selbst in die Luft sprengten. Jetzt wurde es darum ruhiger. Russland ist eine Gas- und Ölkooperation mit China eingegangen. Das Russlandembargo trifft, wie alle mittlerweile hinlänglich wissen, Europa am schlimmsten, derweilen die amerikanischen Farmer frischfröhlich weiter an Onkel Iwan liefern. Ich wundere mich nur immer wieder über eins: Wie glatt sich dieser Wladimir Putin beim G7- oder G8-Gipfel verhält, wie dezent er sich im Hintergrund hält, derweilen diese Kasperltheatermarionetten ihre Show abliefern. Ich kann Bekannte verstehen, die nach Russland auswandern wollen. Ernsthaft.

    Zu Afrika möchte ich auch etwas sagen. Vor einigen Jahren meinte Credo Mutwa, ein südafrikanischer Zulu, auf den ich viel halte, sein Mutterkontinent erlebe seit Jahren einen von der Weltöffentlichkeit nicht beachteten, zu Tode geschwiegenen Holocaust, der jenen der Nazis um ein Vielfaches in den Schatten stelle, über den aber niemand sprechen wolle, vor allem, weil auch gar nichts bekannt werde. Er sagte: „Völkervernichtung, breitflächig. Sie wollen den afrikanischen Mutterkontinent leerfegen. Wer? Warum? Jemand will sich den leeren Kontinent aneignen.“ Das ist auch meine Meinung. Ich bin davon überzeugt, daß das Pentagon Pläne unterhält, wie die Weltbevölkerung von 7,5 Milliarden auf 750 oder gar nur 75 Millionen Menschen reduziert werden kann, ohne den Planeten nachhaltig durch Radioaktivität zu schädigen. Das ist elitäres geopolitisches Denken. In Bern oder Vaduz oder Wien 1., Ballhausplatz, verschwenden sie daran keinen Gedanken, weil, wie sie sagen, unmoralisch. Doch Ebola ist auch unmoralisch. Es tötet Freund und Feind, ohne Unterscheidung. Ob mittlerweile 12.000 oder 120.000 oder 1,2 Millionen, wen interessiert es? Ebola hat sein Interesse verloren.

    Nun also zu Europa. Auf Indien und die Philippinen einzugehen, möchte ich mir jetzt ersparen. Diese Länder werden ohnehin in Bälde explodieren. Dazu braucht man kein Prophet sein. Ein kurzer Besuch vor Ort genügt. Zu Griechenland wurde genug gesagt, es sei nur angemerkt, während die Griechenlanddebatte lief, gab es im EU-Parlament Verhandlungen zu Fracking und dem Freihandelsvertrag mit den USA, in welchem die USA in einem Aufwaschen gleich übernationale, exterritoriale Schiedsgerichte einbauen wollten.

    Das Erste, was ich zu Europa sagen möchte, sind die Temperaturen. Europa befindet sich mitten im 3.Weltkrieg, wie Papst Franziskus, eine meiner weitgehend ungetadelten Referenzpersonen, verlautbarte, und die Temperaturen sind dementsprechend. Aber keinen, so scheint´s, stört es. Die „Zeit“, immerhin eines der nobelsten deutschen Blätter, flechtet in den Bericht des Bundesligaspiels Borussia Dortmund gegen Hertha BSC Berlin von gestern, Sonntag, ganz nonchalant ein, das Spiel fand bei hochsommerlichen Temperaturen statt, 42° auf dem Spielfeld, das Spiel wurde ein paar Mal zum Wassertrinken der Spieler angehalten. 42°, „hochsommerlich“.

    Das nenne ich ideologische Beschwichtigung, Verharmlosung.

    1995 hatten wir, zum ersten Mal, seit ich denken kann, in Wien zu Mittag 35°. Herr Andert und ich sahen einander im Büro an, und wir dachten, ehrlich wie wir waren, das gleiche. In meiner Kindheit und Jugend waren 32° das höchste. Bei 27° waren wir im Schwimmbad. Daß 1995 ein Teil des historischen Altbestandes an wertvollsten Eichen im Schönbrunner Schloßpark abstarb, daran erinnert sich heute schon niemand mehr. Für mich ist und bleibt das alles erst gestern. Im „Standard“ sehe ich Bademassen in Italien wie eh und je. HC Strache kam grad von einem Marsch auf den Glockner zurück. Er vermeldete Null komma Josef von der Nichtexistenz der Pasterze. Das ist nur konsequent, denn dieser Vorzugsschüler unter den Disco-Busengrapschern hat eine neu bestellte Umweltsprecherin, für die die Aufheizung der Erdatmosphäre eine glatte Lüge und Verschwörung ist. Soviel zu dieser Witzpartei FPÖ. Ich komme dann nochmal darauf zurück.

    Das erste, was wir in unsere Agenda einbauen müssen, ist das Diktum von Stephen Hawking, 2060 werde es Schwefel vom Himmel regnen. Stephen Hawking ist nicht irgendwer. Wußten Sie, daß Tokio nur einen bis 1,5 Meter über dem Meeresspiegel liegt? Sëoul ähnlich. Von Bangla Desh und Kalkutta reden wir nicht. 2060 wird mein jüngster Sohn Elias, so er es mit Gottes Gnade erlebt, 52 Jahre alt und sehr viel weiser sein.

    Wir können den 3.Weltkrieg definitiv lostreten und vielleicht überleben ihn 75 Millionen oder 750.000 oder 75.000. Doch auch die Überlebenden werden den Klimakollaps nicht aufhalten können. Der Startschuß fiel vor langer Zeit. Was jetzt in der Atmosphäre passiert, ist unumkehrbar, auch wenn diese US-Döseln mit ihren nicht gekennzeichneten Transportflugzeugen tonnenweise Bariumaluminat ablassen. Das einzige, was diese patentgeschützten Miesepeter damit bewirken, ist nur eine weitere Schädigung der Atmosphäre, aber erst recht des Bodens. Aber wen interessiert denn schon EU-Boden? Die Chinesen können die halbe Ackerfläche des ukrainischen Ackerbodens aufkaufen, wir in EU, wir düngen mit Bariumaluminat. Aber nein, Sonnentage sind „geil“ und bescheren der Eisindustrie und den Freibädern Rekordumsätze. Und zum Weltklimagipfel in Brasilien fliegen alle ein, so wie nach Lima und irgendwann nach Sydney. Wenn die Kappe des Nordpols abschmilzt, hat das desaströse globale Folgen. Wenn die Antarktis nachfolgt, sind wir am Ende.

    Gut, was machen wir mit den Flüchtlingen? Wer kann überhaupt etwas sagen?

    Ich kann zuerst einmal nur assoziieren:

    Mehrheitlich junge Männer. Mehrheitlich Moslems. Schauen Sie nach Calais: Ein einziges Pulverfaß. Wer hat all die Schlepper bezahlt? Wollen Sie mir sagen, jeder der 800.000 Deutschlandflüchtlinge hatte 10.000,- Euro gespart? Haben diese Ströme ein Ende? Was soll die Zukunft sein? Wer hat das losgetreten? Es gibt Leute, die sagen klar, das ist Teil eines politischen Destabilisierungsprogramms, ausgehend von den USA. Soziale Destabilisierung in Europa, wirtschaftliche Destabilisierung, politische. Bürgerkrieg in Deutschland, Zusammenbruch des Staates, dann Krieg auf europäischem Boden, gegen Russland klarerweise, Beseitigung aller Staaten, New World Order aus dem Gutdünken der 200 reichsten Männern dieses Planeten, Company-ruled. Eugen Drewermann sagte es jüngst unverblümt und unter Tränen: Die 200 reichsten Männer arbeiten an einer globalen Versklavung. Die Flüchtlinge kommen alle aus Kriegsgebieten, auch jene aus Schwarzafrika. Aber auf die Insel, England, kommen sie nicht. Die Engländer wollen mit Europa und dessen Problemen nichts zu tun haben.

    Das nächste, was massiv auffällt, ist das Redeverbot. Massive Zensur in den Medien. Den Leuten wird verboten, offen über ihre Ängste und ihren Unmut zu reden. Sogenannte „Haßpostings“ werden kriminalisiert. Lächerlich und völlig unpädagogisch. Was diese „Moralapostel“ damit bewirken, ist nur eine Radikalisierung.

    Diese unappetitliche Rechthaberin Angela Merkel maßt sich grade heute an, offen jenen mit der "vollen Härte des Rechtsstaates" zu drohen, die sich verhetzen lassen. Das ist autoritär und höchst unklug. Denn Frau Merkel wird die nächsten 40 Jahre nicht überleben. Sie wird das, was in 20 Jahren in Deutschland passiert, nicht verantworten können. Niemand weiß, wie lange er lebt und ob nicht spätere Nachkommen auf das eigene Grab spucken werden.

    Der Großheros Ingmar Bergman, der doch immerhin die diamantene Palme von Cannes für sein Lebenswerk verliehen bekam, voll zurecht, sagte einmal in einem Fernsehinterview in Schweden, in Anwesenheit seines Freundes Erland Josephsson, er hasse den Schlechtredner seiner Familie – gewissermaßen seinen Intimfeind – über dessen Tod hinaus. Das ist rechte Rede. Menschliche Rede. Ich war damals, als ich das Interview sah, baß erstaunt und konnte meinen Augen und Ohren nicht trauen. Was für eine skandinavische Zivilcourage, dachte ich. Heute bleibt mir Bergman auch wegen dieses Zitats unvergessen.

    Haß ist menschlich und nicht unmenschlich. Christus peitschte, wie im Detail beschrieben, mit seinem Leibgürtel die Geldwechsler und Taubenverkäufer aus dem Tempel hinaus. Was war das? Wut, Zorn, Ärger, Haß, Groll?

    Wenn wir uns unserem persönlichen Haß nicht stellen, werden wir tiefgreifend geisteskrank. Dann werden wir zu Amokläufern. Aber nein, scheinbar ist doch Gefühlskälte in Mode und erwünscht. Denken Sie humanitär, das die allgemeine Forderung. Doch in keiner Hauptschule wird den 14-Jährigen die Präambel Nummer Eins der Charta der Vereinten Nationen erklärt. Bis zum 18.Lebensjahr meidet das Schulwesen des Westens, mit seinen Schülern über den Sinn des Lebens zu meditieren. In meinen Augen ein Kapitalfehler. Dafür genießen die akademischen Faschisten in ihren positivistischen Hermelinmänteln völlige Narrenfreiheit, so wie die Teilchenzertrümmerer in Genf.

    In den Zeiten der Kinderpornographie, der sexuellen Bestialität und der in den USA standrechtlich erschossenen Schwarzen werden Menschenrechte systematisch zu Tode geschwiegen.

    Ich hasse Dennis Melka. Er hat direkt neben mir, Otorongo, das Nichts geschaffen, indem er 10 mal 20 Kilometer Primärurwald rodete. Dennis Melka ist ein Teufelsanbeter, ein Nihilist, ein Drogenhändler, der seine Umgebung systematisch korrumpiert. Ich hasse ihn.

    Diese Politiker und Redakteure wollen das Volk maßregeln, indem sie ihnen ihre Gefühle vorschreiben wollen. Wenn Kids von „Feuerwerfern anstatt von Wasserschläuchen“ reden, die sie auf die Flüchtlinge gerichtet sehen wollen, dann ist das ganz zuvorderst eine Gefühlsäußerung. Und wenn Sie das verbieten wollen, liebe Damen und Herren der Gedankenpolizei, dann sollten Sie schleunigst Ihre Bewerbung beim faschistischen Allmachtsstaat der Gleichschaltung abgeben. Jeder falsche Gedanke, jedes falsche Gefühl, alles, was nicht genehmigt und genehm ist, wird, wie in Saudi Arabien, mit 20 Peitschenhieben oder, wie bei den Taliban, mit Enthauptung geahndet.

    Frau Merkel kann diesen Kids für ihre ehrliche Gefühlsäußerung ja lebenslänglich verpassen. Was dann daraus wird, wird sie nicht mehr erleben, sehr wohl jedoch die Reaktionen einer Reihe von osteuropäischen und baltischen Staaten, die so gar nicht nach der Berliner Pfeife tanzen wollen.

    Aber daß sich bei den Flüchtlingen aus Syrien ISIS-Schläfer eingeschlichen haben könnten, davon spricht im allgemeinen Chaos keiner, und ob bei den Flüchtlingen Selbstmord-Ebola-Attentäter dabei sein könnten, das ist Ihrer werten Aufmerksamkeit entgangen, werte Wahrheitsbesitzer. So wie es ein Freund aus Graz jüngst formulierte: „Islam und Christentum scheinen unverträglich zu sein. Wenn du heute in einer Wiener Hauptschule oder sogar im Gymnasium den Fehler begehst, etwas gegen die Militarisierung des Islams zu sagen, kann es dir passieren, daß dir im Handumdrehen nachts bei einem Spaziergang mit einer Rasierklinge die Schenkelschlagader aufgeschlitzt wird. Jihad wird mitten in Österreich auf Knopfdruck funktionieren. Dann kommt einer mit einer MP auf den U-Bahn-Perron oder die U4 wird in die Luft gesprengt.“ Der Mann hat nicht Unrecht mit seinen Sorgen. Einem Freund von mir wurde dessen Sohn mit einer Rasierklinge attackiert, nachts, in Wien. Der Bursch war ein Kämpfer, aber die Moslems waren ein Pack. Sie waren mordlüstern. Der Freund wählt nicht mehr sozialistisch.

    Das ist der Charakter von Angela Merkel, wie er offen zutage tritt. Sie stellt sich damit selbst ins Abseits. Eine Vasallin der USA, die dem NSA-Direktor für ihr abgehörtes Telefon eben keine Ohrfeige verpaßt, wie es einer rüstigen Bundeskanzlerin doch wohl gut anstehen würde.

    Wie gesagt, die USA betreiben eine geopolitische Strategie. Das Strategiepapier der Verschwörer von 2001 trug den doch bezeichnenden Titel: „Szenarien zu einer Vormachtsstellung der USA im 21.Jahrhundert.“ So ein Machwerk ist aus Moskau oder Peking nicht bekannt. „Wir benötigen ein Szenario, ein Geschehen, wie jenes von Pearl Harbour.“

    Da kommen Flüchtlinge im Railjet aus Budapest an. Auf dem Foto fuchteln vier an ihren Smartphones herum. Sie kanzeln die Polizisten ab. Wir nehmen eure Hilfe für Wasser nicht an. Wir wollen am schnellsten Weg nach Deutschland.

    In Lesbos kommen sie mit dem Boot. Rüstige Burschen und Männer, wie bei einem Wanderausflug. Gutes Schuhwerk, Rucksäcke. Handys in der einen, das „Victory-Zeichen“ in der anderen Hand. Eine Strandliegende quatschen sie an, ob sie ihnen nicht mal schnell das Handy leihen könnte, um zuhause anzurufen. Sie überrennen uns. Diese Männer werden ausschwärmen. Dann beginnen die nächtlichen Einbrüche, und dann die Übergriffe gegen europäische Frauen. Denn das sind Moslems. Frauen zählen da nicht.

    Andere Flüchtlinge, die Seiten aus dem Koran reißen, treten sie mit ihren Füssen beinahe zu Tode. Unbescholtene mazedonische Grenzpolizisten erstechen sie. Das alles läßt mich nicht kalt. Sollen wir untätig zusehen?

    Bei dem, was da passiert, ist keine „Endlösung“ in Sicht. Niemand hat auch nur irgend eine tragfähige Antwort. Einen solchen Zustand nennt man für gewöhnlich „Chaos“. Im Chaos hat nichts Bestand, auch nicht das Wort von Frau Angela Merkel, und auch nicht das Wort von Busengrapscher und Disco-Autographer HC Strache, jenes glorreichen Glockner-Siegers, der die Oktober-Revolution für Wien ausgerufen hat. Sollte er wirklich Bürgermeister von Wien werden, dann werden wir eben freiheitliche Schutztruppen erleben. Aber Mauthausen wird auch er nicht wiedereröffnen. Und wir werden auch kein zweites Ruanda erleben, wo eine Million Schwarzer die Blaue Donau hinuntertreibt.

    Was wir doch wohl benötigen, das wären Einsatztruppen europäischer Freiwilliger in Syrien und im Irak. Mutige, die die Bestien töten. Denn die Teufel der ISIS rekrutieren aus, wie wir erfahren, 69 Ländern. Das sind keine GI´s oder Navy Seals-Elitetruppen. Das sind Gelangweilte und Fanatisierte, oft Minderjährige. "Schläfer". Solche, die Haß hegen gegen ihre Lebensumstände und die Menschen, unter denen sie wohnen. Die Teufel der ISIS werden unterstützt von reichen Golfstaaten, die im Brudermord zwischen Sunniten und Schiiten und sonstigen Gruppierungen meinen mitmischen zu müssen.

    Doch der Teufel, der "Vater aller Lügen", der Tod, der niemandem gehorcht, hat sich verselbständigt, und er wütet unter der zivilisierten Welt, wie er in den letzten 50 Jahren noch nie gewütet hat.

    Der Teufel arbeitet mit System. Er verbrennt die Nerven aller Zeugen. Sie bilden eine Kette von 1.000 hingeknieten Gefangenen, Männer in Graublau, die Hände hinten gebunden. Hinter ihnen stehen 1.000 Mörder in Orange. Dahinter ein Propagandaslogan, angeheftet am Tempel von Palmyra. Jeder der 1.000 Mörder hantiert mit einer Pistole. Sie töten im gleichen Augenblick die 1.000 vor ihnen Knieenden mit einem Genickschuß. Wenn sie enthaupten, 100 Gefangene, mit einem Schlachtmesser, eine Absäbelung im Blutrausch, filmen sie es. Der Teufel fordert einen Treueschwur. Der Schwur besteht in einem Mord.

    Den Chefarchäologen von Palmyra haben sie enthauptet, die Jahrtausende alten Tempel haben sie gesprengt, so wie die Taliban diese Riesenstatue des Buddha im Fels.

    Alle fliehen vor diesen Teufeln und ihren Brüdern in Nigeria und Somalia. Und keiner schreitet ein, gegen diesen Erzfeind, den Antichristen. Auch nicht HC Strache, der am Stephansplatz die Bibel hoch hält. Leider, er hat sie nicht gelesen. Das, lieber Herr Strache, ist schwach. Seien sie doch so gut und lesen Sie die vier Evangelien. Viel Glück!

  5. Eine tote Familie

    Die Familie Kurdi kam aus Kobane. Sie waren syrische Kurden. Als solche wurde sie nicht über die türkische Grenze gelassen. Sie nahmen den langen Seeweg ueber die Ägäis. Abdullah, der Vater, Rihanna, die 27-jährige Mutter, Ghaled, der 5-jährige Sohn und Aylan, 3 Jahre alt. Mutter und Söhne ertranken vor den Augen des Vaters, vor der Küste von Bodrum. Der Vater wird nach Kobane zurückkehren und seine Familie dort bestatten. Er will sich zu ihnen hinzulegen, sagte er.

    Das alles verschlägt mir die Sprache.

    In Mazedonien wurden 14 Flüchtende von einem Nachtzug überrollt.

    Die politischen Eliten haben breitflächig versagt, schreibt Robert Misik in der "Zeit". Ein behäbiger Elefantenapparat von Funktionären, die sich seit Jahren in einem völlig überflüssigen Brüssel zu hunderten durchmästen (anders kann und will ich es nicht nennen), gefiel sich in völliger Ahnungslosigkeit und Untätigkeit. Bis zuletzt hielt es der österreichische Bundeskanzler für gerechtfertigt, sein privates traditionelles Sommerfest abzuhalten.

    Den unsäglichen Zahntechniker sieht man mit einer in die Jahre gekommenen politischen Überläuferin Bier trinken. Er hofft auf den Bürgermeistersessel in Wien. Und was wird er dann tun?

    Was werden wir in diesem Herbst tun, in diesem Winter? Was im Frühjahr, was im Sommer 2016? Was wird in einem Jahr, am 4.September 2016, noch Bestand haben? Wir können ja nicht einmal davon sprechen, dann noch am Leben zu sein.

    Unsere Optionen sind begrenzt. Vielleicht ist unsere Position schon seit langem gar nicht mehr haltbar. Der sogenannte "Rechtsstaat", mit dessen voller Härte Angela Merkel, diese unsägliche, mit Francois Hollande posierende Dame, droht, dieser Rechtsstaat wird sich in seiner Behäbigkeit, wo alle durcheinander- und gegenrufen, nicht ordnen. Das Gegenteil wird leicht geschehen, wenn der Erste zur Waffe greift, jener Waffe, die wir medial nicht präsentiert bekommen, jene 250.000 gas- und bombentoten Syrer, von einem Teufel, der sich Staatspräsident nennt, massakriert. Einem Teufel, der eine tote Mimik zur Schau stellt, und der sich von anderen Teufeln, russischen und iranischen, unterstützen läßt.

    Ein anderer Großfürst, der Oberbefehlshaber der zweitstärksten NATO-Armee, läßt gnadenlos kurdische Dörfer bombardieren und Anti-ISIS-Demonstrationen in seiner größten Stadt, Istambul, niederknüppeln. Der Diktator, der jeden ihm nicht zu Gesicht Passenden, so wie den Chefredakteur der "Hürryet", sofort strafrechtlich verfolgen läßt.

    Niemand wird sich vorstellen, was mit den Yesiden passiert ist, den irakischen Christen.

    Und schon gar keiner weiß, was in Nigeria passiert und in Westafrika und in Somalia generell. Ein totgeschwiegener Genozid (Credo Mutwa). "Nicht 6 Millionen, – 60 Millionen, und mehr!" "Was für ein ausgemachter Bloedsinn", kommentiert der gebildete Europaeer.

    Diese Menschen flüchten nicht, weil es ihnen Spaß macht, sondern sie fliehen vor der Enthauptung, der sexuellen Schändung. Das sind die einen. Doch in diesen Massen der angespannten Gesichter gibt es noch die zahllosen Anderen, die Undokumentierten, jene, die sich mit Leichtigkeit über jede nationale Grenze hinwegsetzen.

    Wir sehen hier Tag für Tag, vor unserer Haustüre, eine gigantische Tsunami in Zeitlupe, doch diesmal nicht im Indischen Ozean vor Indonesien und auch nicht in der Japan-See vor Hondo. Das Epizentrum liegt weit entfernt, in einer Insel namens "Manhattan", "unbeweglicher Fels". Der unbewegliche Fels bebte, 2001, atomar erschüttert, und er gebar eine weltweite Schockwelle, die seitdem um den Globus zirkuliert wie das Pendlerkind "El Niño", das sich noch zu einem Monstrum auswachsen wird.

    Krieg allüberall. Davon schweigt Washington, davon schweigt London, der Alliierte, davon schweigt Paris, die ehemaligen Herren von Schwarzafrika, davon schweigt Moskau, der ehemalige Afghanistan-Usurpator. Und in China rollen seit Tianjin die Köpfe. Der viertgrößte Containerhafen der Welt verharrt im Schockzustand. Das Menetekel der Blausäure schwebt über Beijing. Die chinesischen Börsen in Beijing und in Shanghai brechen zusammen. "Nike" und hunderte andere "Global Players" (ein Wort, das Brechreiz bei mir auslöst) haben ihre strategischen Sitzungen bereits abgehalten. Die Nerven sind zum Zerreissen gespannt.

    Das alles macht die Toten des Mittelmeeres nicht mehr lebendig.

    Welche Entscheidungen können denn noch gefällt werden? Doch nur die persönlichen. Die Bauersmaid hängt über dem Abgrund, an der Hand der Königin. Sie fällt. In diesem Moment kommt Hrogars Hand, die sie packt, Beowulfs Freund. Er hat die Kraft und den sicheren Stand. Dank den Kindern, dank dem Allmächtigen Geist.

    Jetzt. Das Leid ist jetzt. Es schreit zum Himmel. Es stinkt, wir wissen es, zum Himmel. Ich bitte um Verständnis und um einen Bissen Brot, ein Schluck Wasser, für diese Mitmenschen. Wir sind in biblischen Zeiten. Vielleicht in alleräußersten. Vielleicht genügt ein Funke und alles explodiert. Der Herr wird uns helfen. Amen.

  6. Ein christlicher Sonntag

    Guten Morgen. Heute ist Sonntag, der 13.September 2015. Ich möchte wiederum einige Gedanken darlegen und bedanke mich im Vorfeld bei den geschätzten Leserinnen und Lesern für Ihr freundliches Interesse.

    Bray Llucema, mein Taxifahrer, hat nicht auf mich vergessen. Er fährt gerade beim Haus vorbei, um zu fragen, ob es beim Badeausflug zur Collpa bleibe. Nein, wir verschieben den Badeausflug, denn die Kinder nehmen an einem Malwettbewerb in der Schule Don Agustins teil. Don Agustin wurde vor 16 Tagen 82 Jahre alt. Er hat sich vollkommen in Yushintaita zurückgezogen. Sein letzter öffentlicher Auftritt fand vergangenes Jahr statt, am Hauptplatz, wo er gegen die Kakaofirma Dennis Melkas Stellung bezog. Er meinte, der Erdre drohe das Schicksal des Planeten Mars. Die meisten lächelten hinter vorgehaltener Hand. Der alte Spinner. Der springende Punkt: Die meisten der Zuhörer wußten nicht, was der Planet Mars ist.

    Wir erleiden jetzt mit ungekannter Wucht die Juli- und Augusthitze Europas. Doch im Gegensatz zur gesteuerten Presse in Deutschland spricht hier niemand von „hochsommerlichen“ Temperaturen, sondern von „Qual“ und „besorgniserregender Abnormalität“. Wohin sollen diese Temperaturen führen? „Papi, warum ist es so heiß?“, fragt der 11-jährige Salomon, er, der weise werden will.

    Die Figur des Dennis Melka ist bezeichnend. Ein Mann tschechischer Herkunft, amerikanischer Staatsbürger, der auf den Cayman-Inseln residiert. Ein Milliardär, ein Verbrecher. Der Eigentümer des größten Kakao-Konglomerates weltweit. Ein Mann, der Indonesien und Malaysia ausgeraubt hat und den sie von dort vertrieben haben. In Peru fand er ein willkommenes Zuhause. Er lächelt hocherfreut: Die niedrigen Arbeitskosten! Er hat sich eingekauft, beim Präsidenten Ollanta Humala angefangen. Humala kandidierte vor vier Jahren als Pendant von Evo Morales. Ein nationalsozialistisches Programm. Ein linksgerichteter Patriot. Die bürgerliche Presse lamentierte: Ein zweiter Evo Morales! Er will alles verstaatlichen. Den nicht!

    Heute sind wir weit davon entfernt. Humala verkauft Peru an die Konzerne. Sogar sein Sicherheitsprogramm, das man ihm abnahm, war er doch Militär mit internationaler Erfahrung, hat sich als leere Versprechung erwiesen. Peru erlebt heute haarsträubende Kriminalität. Menschen werden aus nichtigem Anlaß von „Hampones“ und „Sicarios“ auf offener Straße erschossen. Sogar Hochzeitsgesellschaften werden überfallen. Humala trat in Tamshiyacu auf, neben dem korrupten Bürgermeister Josue Vásquez, dem, der die italienische Entwicklungshilfe um eine Million Euro betrog, und dem neugewählten, undurchsichtigen Regionalgouverneur Melendez. Humala trat unter einem lächerlichen Vorwand auf, um im eigentlichen der Mafia in deren Anwesenheit grünes Licht zu geben. „Alternative Pflanzungen sind für die Region gut“, sagte er. Zwei Jahre zuvor ließ er mir einen Brief von einer Angestellten des Öffentlichkeitsministeriums zukommen. Er wäre für meinen Warn- und Beschwerdebrief die falsche Ansprechperson. Zuständig für die Rodungen sei der Regionalgouverneur, damals Ivan Vásquez Valera, im Volksmund wegen seiner Glatze der „Kahlkopf“ genannt.

    Vor ein paar Jahren wollten eine brasilianische Ölfirma im Indiogebiet des Departamentos „Amazonas“ Ölbohrungen initiieren. Sie boten dem Ministerpräsidenten unter Alan García je eine Million Dollar für jede Bohrgenehmigung in sogenannten „Lotes“. Der Ministerpräsident wirkte seriös. Der Deal flog auf. Der Regierungskoordinator mußte gehen. Im Indiogebiet gab es Krieg. 25 tote Polizisten, 13 tote Indios. Die Indios kämpften nur mit Pfeil und Bogen und Macheten, die Polizisten mit MP´s. Alan García tobte und wollte das ganze Gebiet niederbomben. Europa intervenierte noch am selben Tag. Dominikanerpadres aus Italien hatten Alarm geschlagen.

    Dennis Melka verfolgt einen teuflischen Plan, denn er ist vom Teufel besessen. Es geht ihm um die Zerstörung der Schöpfung, also des Urwaldes, der Lunge dieses Planeten. Es geht ihm um Landraub, auf lange Frist. Vor ein paar Wochen ging eine Gruppe von Besuchern unter der Führung meiner Gattin, die Agraringenieurin ist, hinaus, ins Nichts. Die Frauen weinten. Eine erlitt beim Anblick der unabsehbaren Zerstörung einen Kreislaufkollaps. Eine Fläche von 10 mal 20 Kilometer ist vom Boden aus unabsehbar.

    Das ist der Antichrist. Er will die Zerstörung des Menschen als eines gottgeschaffenen Wesens. Er will die restlose Zerstörung der göttlichen Schöpfung. Er will diesen göttlichen Glanz, der auf der Schöpfung liegt und in ihr wohnt, entweihen. Deshalb sagte ja Agustín auch: Das Schicksal von Mars. Ein Planet ohne organisches Leben.

    Nun gibt es Leute, die sagen hinter vorgehaltener Hand: „Der Himmelbauer ist ein Fanatiker und eigentlich ein Idiot. Er redet nur Unsinn. Weiß er denn nicht, daß die Religion ausgespielt hat?“ Andere Leute, die mich nicht kennen, sagen Ähnliches. „Religion ist Schmarren, Unsinn. Der Mensch ist ein Produkt des blinden Zufalls. Die Wissenschaft ist frei.“

    Diese Leute graben sich ihr eigenes Grab. Sie wissen nicht, was sie da reden. Sie glauben, sie können in verschiedenen Interviews in Presse oder Fernsehen daherplappern, was ihnen, den hochbetuchten Universitätsprofessoren, gerade in den Sinn kommt. Es gibt sogar einen Stern an der „Schulter“ des Andromedanebels (einer Galaxie, wie jedermann weiß), der nach der Präsidentin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Frau Dr.Renée Schröder, benannt ist. Frau Dr.Schröder ist Molekularbiologin. Von ihr stammen die obigen Zitate. Sie weiß nicht, welchen globalen Flächenbrand sie damit auslöst. Sie geht dieses Jahr in Pension, in Tirol, und wird Bergbäurin, hat sie kundgetan. Aber gerade diese ihre eigene Entscheidung hat sie nicht hinterfragt, denn sie ist wie Stephen Hawking der Meinung, die Philosophie sei tot. Unter dem Hermelinmantel aufgeblähten Eigendünkels weicht sie einem Hornissenschwarm an Fragen, die sich aus ihren ideologischen Glaubenssätzen zwangsläufig ergeben, geflissentlich aus. Der logische Positivismus entzieht dem Abendland jede moralische Basis, und das führt zum Fanal.

    Das Fanal begann am 11.September 2001. In diesem heurigen Jahr, in diesem Monat, September 2015, ernten wir die „Früchte des Zorns“.

    Eine Tsunami überflutet Europa. Jeder, der die Videos von Stephani 2004 gesehen hat, weiß, was sich da abspielt. Zuerst dumme Spässe. Dann ein Staunen über die Brandung „da draußen“. Dann kommt die Woge und mit ihr der Tod. In Japan haben sie keine dummen Spässe gemacht. Sie hatten gerade das Erdbeben überstanden, das viertstärkste im globalen Register. Dann kam die Woge und putzte ganze Dörfer und Stadtteile weg.

    Und jetzt haben wir Europa 2015, apokalyptische Zustände. Wir haben stündliche Alarmmeldungen. Wird alles verschwiegen. Wir haben Bürgermeister, die kollabieren, Helfer, Feuerwehrleute, Rot-Kreuz-Helfer, Katastrophenbeauftragte und –helfer. Sie brechen zusammen. Und über allem herrscht die Zensur. Der Rumer Bürgermeister, ein Herr um die 60, seit Jahrzehnten im Amt, hochangesehen, veröffentlicht in seinem Dorfblatt (Rum liegt im katholischen Tirol. „Gott schütze Tirol!“… mein Ausspruch) einen Hilferuf. 200 Millionen Afrikaner wollen nach Europa, schreibt er. Was sollen wir tun? Das ist doch ein Hilferuf, oder? Der Mann hat Angst. Das ist seine persönliche Meinung. Aber was tut der sozialistische Landesvorsitzende von Tirol? Er posaunt hinaus: Das ist nicht die Parteilinie! Er werde erst nach einem Gespräch mit Wien entscheiden, ob er den Rumer Bürgermeister zu sich zitieren werde. Der grüne Tiroler Vertreter nimmt es mit Humor: Soll er doch so schnell als möglich in Pension gehen, der alte Bürgermeister.

    Das alles wird jedoch – und das wird all jenen Ideologiebegradern und Zensurverwaltern langsam klar – angesichts dessen, was wirklich auf uns zu kommt, völlig, aber auch wirklich völlig unerheblich. Dann nämlich, wenn die Gewalt ausbricht und dieser Ausbruch nicht mehr verschwiegen werden kann.

    Einer der ungarischen Bischöfe, ein Katholik, sagte öffentlich. „Diese Menschen sind gefährlich und undankbar. Sie steigen aus dem Zug aus und brüllen „Alláhu akbár!“. Sie werfen die angebotenen Mineralweasserflaschen auf die Geleise, weil sie als Moslems nichts von Christen annehmen, schon gar nicht von christlichen Frauen.“ Sie wollen uns übernehmen, sagt er. Diesen eindruck habe ich auch.

    Der österreichische Bundeskanzler Faymann, den man auf Fotos aus Brüssel noch neben seinem ungarischen Amtskollegen lachend sitzen sieht, polemisiert nunmehr gegen denselben Herrn Órban, nur weil dieser Maßnahmen setzt, um sein Land zu schützen. „Herr Faymann", möchte ich ihm antworten, "… das hat nicht Stil. Wenn ich schon in Brüssel neben meinem Landesnachbarn sitze und mit diesem scherze, dann tue ich das doch wohl, weil wir auf dem Weg zu einem brüderlichen Schulterschluß sind. Was verstehen Sie unter Freundschaft, Herr Faymann? Wie wollen Sie die nächsten Jahre mit Herrn Órban zusammenarbeiten?“

    Wie kann ich es mir anmaßen, über Herrn Órban zu urteilen? Wer bin ich? Ich bin ein Wurzelsepp. Ich schütze den Wald und glaube an den christlichen, geoffenbarten Gott. Ich trage nicht diese Last der Verantwortung wie Herr Órban. Ich bin kein Rassist. Als solcher wurde ich in Facebook angepatzt, von einem Herren, von dem ich es nicht erwartet hätte. Aber die Nerven liegen überall blank, auch die meinen sind nicht die allerbesten. Habe ich eine Lösung? Nein, bei Gott nicht. Ich kann nur sagen, das ist eine Tsunami, die sich in Superzeitlupe abspielt, und keiner kann sagen, wie lange sie noch über Europa hinwegschwappen und was dann von Europa übrig bleiben wird.

    Was ich aber als erstes sage: Niemandem wird hier das Wort verboten.

    Ein guter Freund von mir ist ein eifriger Facebook-Poster. Er macht Station am Bahnhof von Wels, trinkt im dortigen Restaurant seinen üblichen Kaffee, den er über alles liebt. Die Kellnerin blickt auf den Perrón hinunter, sieht, was sich da abspielt, und sagt. „Wie lange wir das noch aushalten werden…“ Mein Freund postet auf Facebook: „In diesem „Wir“ war ich nicht eingeschlossen.“

    Das ist der Punkt, bei dem ich innehalten möchte. Mein Freund möchte zum Ausdruck bringen, er habe eine andere Auffassung als die Kellnerin. Es erheben sich hier sofort eine Reihe von Fragen: Welcher Auffassung war die Kellnerin? Warum findet es mein Freund wert, davon zu berichten? Hat er der Kellnerin geantwortet? An wen wendet sich mein Freund? Hat er die Kellnerin verstanden? In weiterführender Hinsicht bin ich meinem Freund für dieses Posting dankbar. Es regt mich zum Denken an. Und ich benutze diese Gedanken, um sogar über sie zu schreiben. Ich könnte sagen, meinem Freund, der doch ein Mann der Öffentlickeit ist und der sich auf Rethorik versteht, habe es in diesem Augenblick an Empathie gemangelt. Doch kann ich ihm dies zum Vorwurf machen? Nein, das wäre undankbar. Er gibt mir mit seinem Posting einen Denkanstoß. Doch zur Bemerkung der Kellnerin kann ich nur sagen, sie ist mir aus dem Herzen gesprochen. „Wie lange wir das noch aushalten werden…“

    Denn die eigentliche Frage ist ja ihr Verständnis des Wortes „das“. Das. Was hat sie mit „das“ gemeint?

    Ich persönlich würde sagen, es sollte nicht ausgeschlossen werden, daß diese gute Welserin mit „das“ einfach „das Leben“ meinte. Oder ist dem Menschen dieser Gedanke fremd: „Wie lange sollen wir dieses Leben noch aushalten?“ Wie lange sollen wir diese Sonne noch aushalten? Beispielsweise.

    Victor Órban sagte, es gäbe kein Geburtsrecht auf ein „gutes Leben“. Diesen Ausspruch hat bezeichnenderweise niemand aufgegriffen, denn für Philosophie oder Theologie ist ja, wie allgemein nachvollziehbar, jetzt keine Zeit. Außerdem ist die Philosophie, wie wir nur allzu gut wissen, ja tot. Etwas Ähnliches mußte sich sogar Joseph Ratzinger auf Castell Gandolfo aus dem „Mund“ von Stephen Hawking anhören.

    Der Ausspruch des ungarischen Ministerpräsidenten ist aber fundamental.

    Es gibt ja Leute, die sagen, es gibt kein Geburtsrecht.

    Und es gibt Leute aus meiner Fraktion, die sagen, Praxis nach diesem Motto ist fatal. Die systematische Abtreibung von Trisomie 21 ist ein Verbrechen gegen Gott, sagen die Vertreter meiner Fraktion. Sage ich auch. Andere antworten: „Sie Narr! Halten Sie ihr dreckiges Maul!“

    Nein, es gibt kein Geburtsrecht. Nicht heute. „Was ich mit meinem Bauch mache, bestimme ich!“ so wird gegeifert. Das, mit Sicherheit, ist kein christlicher Gott. Ein Götze. Ein Abgott. "Ich bin frei! Ich kann tun und lasse, was ich will. Gott ist tot! Wir haben ihn getötet. Es war höchst an der Zeit."

    Andere sagen noch mehr. Sie propagieren öffentlich, es gibt kein Lebensrecht. Und das sagen viele, allen voran die Mörder, unter anderem die Mörder der ISIS. Die „Welt“ bekam ein Video der ISIS zugespielt. Zwei Buben, einer ein Deutscher, der andere Österreicher, beide nach meiner Schätzung nicht 24 Jahre alt, propagieren die Politik des Mordens der ISIS, auf Deutsch. Sie sind unmaskiert. Beide sind bärtig und wie Soldaten technisch voll ausgerüstet. Keine „Barfußsoldaten“. Sie propagieren den Mord in Europa, an den „Ungläubigen, die nichts weiter als Hunde sind, mit Messern, die groß genug sein sollen“. Dann erschießen sie zwei Geiseln kaltblütig.

    "Und zuletzt: teuflisch ist, wer das Reich der Lüge aufrichtet und andere Menschen zwingt, in ihm zu leben. Das geht über die Demütigung der geistigen Abtrennung noch hinaus, dann wird das Reich der verkehrten Welt aufgerichtet, und der Antichrist trägt die Maske des Erlösers, wie auf Signorellis Fresco in Orvieto. Der Teufel ist nicht der Töter, er ist Diabolos, der Verleumder, ist der Gott, in dem die Lüge nicht Feigheit ist, wie im Menschen, sondern Herrschaft. Er verschüttet den letzten Ausweg der Verzweiflung, die Erkenntnis, er stiftet das Reich der Verrücktheit, denn es ist Wahnsinn, sich in der Lüge einzurichten.“

    Arnold GEHLEN, Moral und Hypermoral 1969

    Das ist das, was uns bevorsteht. All diese Infiltranten, die sofort als Undokumentierte untergetaucht sind. Alle hatten genug Geld eingesteckt, alle waren mit Smartphones bestückt. Im Zug in Ungarn instruieren sie die Mitfahrenden. Beim Aussteigen wird skandiert. Das alles ist systematisch geplant. All diese Männer um die 20 bis 25 steigen in Wien und in München in Taxis ein und verschwinden. Undokumentiert. Sie bauen den Untergrund aus. Ober Grund baut sich eine Parallelgesellschaft auf, eine moslemische Gesellschaft. Frauen mit Burkas. Moslemische Pseudopolizeistreifen vor Discos. Und dann kommt der politische Schlag. Michel Houellebecq hat es beschrieben. Man schaue doch nur, was sich in Paris abspielt.

    Die Gutmütigkeit, die Hilfsbereitschaft, christliche Grundwerte der Deutschen und Österreicher, werden heimtückisch ausgenutzt. Dann brechen die Helfer an Erschöpfung zusammen. Das Chaos bricht aus. Das Chaos hat kein Ziel. Es gehorcht nur den Gesetzen von Zusamenstoß und Vernichtung der bestehenden Struktur. Das Chaos des Menschen hingegen hat ein Gesicht, und es ist kein menschliches Gesicht. Es ist Häme, kalte Häme, so wie sie in den Gesichtern der ISIS-Schergen zum Vorschein kommt, die ihre Mordopfer als „Hunde“ ansehen.

    Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich wirklich hilflos. All dieses Leid. Die geflüchteten Familien. Ausgemergelte, erschöpfte Gesichter. Manche von ihnen wurden auf der Flucht zerrissen. Aber Syrien ist nur ein Land von anderen, vielen. Afrika bricht zusammen. Der Kongo, eine Republik riesigen Ausmaßes, wird von Warlords regiert. Diese kontrollieren die Metallminen. Jene Minen, die höchst seltene, von der Handy-Industrie hochbegehrte Edelmetalle beherbergen. Ein Blick in das Gesicht dieser Schwarzen genügt, und man fühlt einen Schauder. Libyen, was war das doch für ein schöner Staat. Heute? Zerstört. Niedergebombt. Franzosen, Amerikaner und Engländer. Gaddhafis Geld liegt in Paris. Die ISIS macht sich breit. Die beste Operationsbasis gegen Europa, so wie am Sinai und in Damaskus.

    Die Russen schauen nicht mehr zu. Was auch immer Wladimir Putin an diesem Massenmörder Bashar al Saddat findet, er beginnt Damaskus vor den einfallenden Horden zu schützen. Putin macht ernst. Schwere Antonow-Maschinen landen in Serie. Die USA waren nicht fähig, ihre eigene Brut zu eliminieren. Sie wollen 12.000 Familien aus Syrien aufnehmen, mehr nicht. Was die Briten tun, werden wir noch sehen. Alles Lippenbekenntnisse. Europa brennt. Die Feuerwehr hat den Notruf abgeschaltet. Zuerst der Sommerurlaub, jetzt das Wochenende.

    Diese Hitze. Und dazu das Feuer. Das erste: Sich schützen, wie Lawrence von Arabien, dick vermummt, der mit seinen arabischen Kämpfern auf seinem Dromedar die Wüste Nefud durchquerte. „Camelíto, camelíto, ziehe Du doch mit mir…“ „Oh mein lieber Lawrence, durch die Wüste Nefud willst Du ziehen jetzt mit mir?“

  7. Die Rückseite des Spiegels

    Die Argumente wachsen stündlich, und mit ihnen, paradoxerweise, die Ausweglosigkeit. Víctor Órban nennt es im ungarischen Parlament ein „Überrannt Werden“. Sie hämmern nicht mehr nur an unserer Tür, sie drücken sie bereits ein. Und Millionen bereiten sich vor, ihnen nachzufolgen. Zäune zu bauen ist die einzige momentane Lösung. Der Zaun ist nicht das Problem, sondern die Lösung. So Órban im ungarischen Parlament. Ich gebe ihm recht, abgesehen davon, daß ich, wie schon vor kurzem dargelegt, nicht die Verantwortung des ungarischen Präsidenten trage. Órban sagt, wir wollen unsere Kultur, die ohnedies ja schon eine multikulturelle ist, behalten. Wir wollen uns nicht islamisieren lassen. Ferdinand Fellmann, deutscher Philosoph, Jahrgang 1939, nennt es eine „Völkerwanderung“. Die dekadente, weil kinderfeindliche Kultur des Abendlandes wird weggeschwemmt. Michel Houellebecq, französischer Schriftsteller, nennt es „geforderte Unterwerfung“. Moslems und Rechtsradikale stehen sich 2021 in Frankreich gegenüber. Ein Moslem wird Staatspräsident. Die Frauen verschwinden aus dem öffentlichen Leben. Houellebecqs Protagonist, ein vereinsamter Literaturprofessor, konvertiert zum Islam.

    Das wird so nicht kommen. Mit der jetzigen und zukünftigen Überschwemmung stossen wir an unsere Grenzen, als erstes. Grenzen in jeder Hinsicht, aber vor allem kognitiv und emotional. Dann haben wir Krieg. Irgend jemand von den Einheimischen wird, begreiflicher- und nachvollziehbarerweise, Amok laufen. Andere werden nachfolgen. Dann kommt es zum Krieg. Die Moslems werden direkt ins Feuer laufen, mit ihrem „Alláhu Akbár“ auf den Lippen. Denn die Attitüde der „Ankommenden“ ist die der Besetzung. Sie fordern Frauen, Essen, Unterkunft und Taschengeld. Sie hinterlassen Müll. Der Großteil der Ankommenden sind Analphabeten. Die verlassenen Railjets von Ungarn nach Wien zeigen ein Bild der Verwüstung. Die Toiletten eine einzige Kloake. Wer mußte diese reinigen? Wir haben es mit einer Invasion zu tun. Scheinbar getraut sich das niemand auszusprechen.

    Die Wortmeldungen der Abgeordneten in Brüssel sind eine Farce. Europa ein System der Geld- und Souveränitätsvernichtung. Diese Woche wollen sie sich wieder treffen in Brüssel, sogar die Regierungschefs. Sie werden keinen Konsens finden. Und schon gar nicht werden sie den Mut finden, zu besprechen, was auf uns zukommt. Am Ende werden sie sich alle abschotten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Militär aufmarschiert. Oder zumindest das, was von den staatlichen Militärs übrig geblieben ist. Das Militär in Österreich wurde systematisch zu Tode gespart. Dem Vaterland zu dienen geriet hochgradig in Mißkredit. Zeichen der Dekadenz.

    Diese Leute werden sich im Nu wie Kletten in den einzelnen Ländern festsetzen und dort ihre Parallelgesellschaften nach patriarchalisch-autoritärem Vorbild errichten. Keinen einzigen der illegalen Undokumentierten aus Afrika oder Burma wird man zurückschicken. Diese Leute werden alle im Untergrund leben. Das ist die Kehrseite des Spiegels: Ein bürokratisches Europa, in dem die Festnagelbarkeit jedes Bürgers unter allen möglichen Gesichtern oberste Priorität hat, werden plötzlich über Nacht Undokumentierte dahergeschwemmt, die in der Schnelle noch dazu professionell zu lügen gelernt haben. Burschen mit Irokesenfrisur sind Syrer, Schwarzafrikaner sind Syrer. Sie singen sogar die syrische Nationalhymne. Ich spare mir alles Weitere. Es wird sich ja ohnehin noch alles zeigen. Fragt sich, wer von uns wird es erleben?

    Der deutsche Volkswagenkonzern befindet sich in einer veritablen Bredouille. Die Regierung Barrack Obamas fordert die Rückholung von 450.000 Dieselfahrzeugen wegen überhöhter, vertuschter Emmissionen. (Stand Dienstag, 22.9.: 11 Millionen Fahrzeuge). Die Fahrzeuge täuschten bei der Messung in der Garage mittels eingebauter Motorprüfungssoftware niedrigere Werte als im Strassenalltag vor. Eine Strafe von 18 Milliarden Euro droht. Das sind Hypo-Alpe-Adria-Dimensionen, die 12 Milliarden Euro an Aktienverlust von heute Montagmorgen (Stand Dienstag, 22.9.: Zusätzliche 15 Milliarden) noch nicht mitgerechnet. VW-Chef Winterkorn trat noch am selben Tag den öffentlichen Canossagang an. Er bedauert aus tiefstem Herzen den Vertrauensbruch an den Kunden und der Allgemeinheit. Ein konzernexternes Unternehmen wurde mit der Prüfung, wie es zu diesem Betrug kommen konnte, beauftragt. Und Winterkorn wird gehen müssen. Der Gigant unter den Autoherstellern schlechthin wurde in den USA waidwund geschossen.

    Wir haben es hier mit einem US-amerikanischen Breitfrontangriff gegen das Flaggschiff der deutschen Autoindustrie zu tun. Die Frage erhebt sich, ob dieser Schlag strategisch geplant war. Denn das nunmehr zugeschaltete Justizministerium kann auf eine Datenmenge zurückgreifen, die an Sensibilität nicht zu überbieten ist. Winterkorn nannte die Anschuldigungen gestern seine „persönliche Toppriorität“. Die Beratungen, die jetzt in Wolfsburg hinter verschlossenen Türen stattfinden, haben keine Zeugen. Sie werden militärische Spezialisten beauftragen, alles nach Wanzen abzusuchen. Die Manager werden durch Metalldetektorenschläuche durchgeschleust. Keiner wird auch nur irgendein Metall- oder Plastikteil bei sich tragen. Winterkorn wird als erstes beratschlagen: Wie kommunizieren wir? Wie schirmen wir uns gegen die Industriespionage der NSA ab? Haben wir Garantien, daß wir nicht Opfer eines gigantischen Komplotts wurden? Wer hat die Software entwickelt, wer sie installiert? Wessen Idee war das? Wessen Schnapsidee, Herrgott nochmal, war das, ausgerechnet in den USA?

    Angela Merkel sagte in einem Aufruf vergangenen Samstag, also vorgestern, „alleine können wir das nicht schultern.“

    Und was, wenn diese Völkerwanderung erst der Anfang ist?

    Und wie wollen wir mit diesen aggressiv auftretenden Männern umgehen, für die Christen „Hunde“ sind? Ihr Wegwerfen der Mineralwasserflaschen auf dem Perrón der Raaberbahn hatte System. Sie waren genau instruiert. Ihre penibel durchdachte Botschaft: Wir unterwerfen moralisch diese Leute, die uns helfen wollen, indem wir ihnen signalisieren, für uns stolze Moslems sind sie Untermenschen. Auch wenn wir dürsten, aus deren Händen nehmen wir nichts an, schon gar nicht aus der Hand von Polizistinnen. In Radkersburg auf der Draugrenzbrücke tritt eine Hundertschaft dieser mehrheitlich Männer sage und schreibe vier österreichischen Polizisten entgegen. Die Polizisten strecken, wie um den geforderten Stopp zu signalisieren, die Arme auseinander und fordern eine Dokumentation der Personaldaten. Ein gewitzter Herr zückt ein Papier und fuchtelt damit in der Luft herum. Die anderen schieben die Polizisten zur Seite. Keiner der vier Polizisten greift zur Dienstwaffe.

    In Kärnten fordern sie 2.000,- € Taschengeld und die Ausstellung von Reisepässen. Eine polizeilich dokumentierte Dreistigkeit sondergleichen. Das meine ich mit "Strategie der Unterwerfung".

    Hinter dieser Strategie steckt ein Bekenntnis: Dies sind Ungläubige, Teufelsanbeter, Vollgefressene, Kriegszündler, Alliierte der USA. von diesem Bekenntnis kommt die Frechheit. Sie fühlen sich im Recht. Sie fühlen sich schon jetzt als die Herren von Europa. Die Gangs haben sich in Deutschland bereits formiert. Die Schwarzen dealen ungehindert in den Parks.

    Der christliche Bischof von Mossul sagte bei einem Treffen am Rande des Stephansdomes: „Europa wird ebenso leiden wie wir schon seit Jahren unter dieser aggressiven moslemischen Intoleranz.“ In den deutschen Flüchtlingsquartieren schlagen Marokkaner bereits afrikanische Christen zusammen und machen selbst vor Schwangeren nicht halt.

    Wir alle fühlen es: Hier ist ein Countdown im Gange. Niemand, aber auch wirklich niemand dieser braven New Yorker in Manhattans Strassen konnte glauben, daß diese stählernen Ungetüme, die massivsten, die dieser Globus je gesehen hat, zusammenbrechen würden. Manche wandten sich glücklicherweise unter Tränen, verzweifelt, vorzeitig ab. Als dann die Staubwolke kam, begann auch der letzte der ungläubig Staunenden zu rennen.

    Die Atomspaltung ist das Verhängnis der Menschheit. Die modernisierten Atombomben, deren Stationierung auf deutschem Boden Merkel und Gabriel gestern (21.9.2015) genehmigt haben (entgegen dem Beschluß des Bundestags von 2012), werden im Ernstfall von deutschen Piloten in Tornado-Jägern abgeworfen. "Nuclear participation" für taktische Atomschläge, nennt sich das. Nuklearbomben liegen auf deutschen – wohlgemerkt nicht US-amerikanischen – Militärflughäfen. Wofür, bitte?

    Das alles muß man sehen. Griechenland, Fracking, Freihandelsabkommen, Katastrophenhitze, Völkerwanderung, Atombomben. Doch von Barrack Obama keine einzige substantielle Wortmeldung. Derweilen werden die Aussagen Putins in der Schweiz totgeschwiegen. Das größte Land Europas wird von jenseits des Atlantiks zum Oberteufel und Feind des kultivierten Europas hochstilisiert.

    Wie ein kluger Freund aus Dresden schrieb: Ein ausgeklügeltes Drehbuch.

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