"First we take Manhattan …"
Erster Brief an Barack Obama
Sonntag, 10.Feber 2013
Sehr geehrter Herr Präsident Obama!
Die im Herbst des vergangenen Jahres von Dimitri A.Khalezov, einem ehemaligen Mitarbeiter des russischen geheimen Nukleardienstes, auf YouTube veröffentlichte, mich wieder aufs Neue erschütternde Dokumentation „Die Dritte Wahrheit“ veranlaßt mich, Ihnen heute, am Tag des Herrn, aus einem friedlichen Heim in den Tropen diesen aus einem Herzensanliegen geborenen Brief zu schreiben. In ihm möchte ich einen Großteil dessen an- und aussprechen, was mir den Schlaf und die Seelenruhe raubt, und ich meine, ich bin darin nicht der einzige.
Herr Präsident, Ihnen wurde unmittelbar mit Ihrem ersten Amtsantritt, auf den so viele der Schwarzen Bevölkerung der Vereinigten Staaten beinahe messianische Hoffnungen für neue Gerechtigkeit, ja eine „große Wende“ und moralische Erneuerung setzten, der Friedensnobelpreis verliehen. So wie dem Dalai Lama, den die tibetische Bevölkerung mit „Eure Heiligkeit“ anspricht. Ich kenne Ihre spirituelle Ausrichtung nicht, Herr Präsient, weiß nicht, ob Sie Christ sind, weiß nicht, von welchem Grund aus Sie Ihre Auffassung von Gerechtigkeit und Wahrheit ableiten oder aufbauen. Auf YouTube hörte ich Sie in einer gefilmten Ansprache, die Sie noch als Senator hielten, gegen den Alttestamentarischen Gott, den Gott Abrahams und Isaacs, polemisieren und führen es als gerechtfertigten Grund für die ideell abgeleitete religiöse Pluralität und den modernen Humanismus Ihres Landes an. Als erstes muß ich Sie daher fragen, sind Sie Christ, Herr Präsident? Glauben Sie an Gott? Sie haben vor wenigen Tagen zum zweiten Mal den in der Verfassung Ihres Landes direkt formulierten Amtseid abgelegt, vor dem Obersten Richter, und endeten mit dem Satz „So wahr mir Gott helfe!“ Also wird Ihnen Gott etwas bedeuten. Was bedeutet Ihnen Gott, Herr Präsident?
Guantanamo besteht noch immer, Herr Präsident. Auch das Waterboarding wurde bisher nicht abgeschafft, – im Gegenteil: Ihr neuer CIA-Direktor Brennan kennt sich mit dieser Foltermethode gut aus. Und die 300 Drohneneinsätze, die Sie persönlich im arabischen Raum genehmigt haben, Herr Präsident, haben 3.000 Menschenleben gefordert, hauptsächlich Unschuldige. Ist Ihnen Ihre Politik, die Politik der Vereinigten Staaten von Amerika, das wert? Die systematische Folterung und Auslöschung moslemischer Menschen. Wie konnten Sie nur die Tötung von Osama Bin Laden im Operations Room des Weißen Hauses mitansehen und dazu auch noch Ihre Außenministerin, die mittlerweile krankgewordene, dazu verpflichten? Herr Präsident: Sie als Christ und Friedensnobelpreisträger. Wer oder was zwingt Sie, jedesmal aufs Neue einen Drohneneinsatz zu genehmigen? Wohin als zu ewiger Rache in der arabischen Welt – und auch Afrika wird immer mehr arabisch – soll das führen? Und Sie wissen nur allzu genau: Osama Bin Laden war nicht der Drahtzieher des 11.September. Für was machten Sie ihn verantwortlich? War er etwa eine Gefahr für die Bush-Familie? Noch in Ihrer Rede in der Universität von Kairo behaupteten Sie dies. Herr Präsident, mittlerweile klebt Blut an Ihren Händen. Kehren Sie um! Die Politik Ihres Landes benötigt nicht diesen Terror. Sie machen sich nur selbst schuldig, alleine schon vor der Menschheit und deren Kindern, und vor den Frauen und Müttern. All diese Frauen, deren Bäuche Ihre zu Bestien mutierten Soldaten aufschlitzen, nachdem sie sie vergewaltigt haben, all die arabischen Männer, Familienväter oftmals, denen sie den Kopf abschlagen. Welches Blut wird hier auf tausend Jahre vergossen, Herr Präsident! Sie führen die Welt moralisch ins Nichts. Ihr CIA-Chef spricht es aus: „Ich weiß nicht, was die Wahrheit ist.“ Ein nihilistisch-atheistischer Ire, dreifacher Familienvater. Wie nur, Herr Präsident, kann das sein? Doch nur, wenn dieser Ihr Mitarbeiter genügend Zeit und Wissen hatte, über den 11.September zu meditieren.
Und darüber möchte ich mit Ihnen sprechen, Herr Präsident. Sie haben sich in einem Geheimpapier vom Justizministerium die Vollmacht zur kollateralen oder direkten Tötung von US-Bürgern durch Drohnen geben lassen. Sie kennen das Gesicht Ihres Vorgängers zur Genüge, um dessen moralische Verkommenheit erahnen zu können. Dieser revolverschwingende Texaner, ein skrupelloser Massenmörder, der bei seinem Amtsantritt demonstrativ seine stiefelbewährten Beine auf den Schreibtisch des Oval Office hievte, hat es Ihnen nur durch seine schmalen Lippen und Augen einer in die Enge getrieben Bestie signalisieren müssen, damit Sie verstanden. Er brauchte Sie nur an die Mitarbeiter des Pentagons verweisen. Und er brauchte Ihnen nur einen kryptischen Satz auf den Tisch legen: „Die Staatsvernunft des Präsidenten muß jede Möglichkeit in Betracht ziehen, so unpopulär sie auch sein mag.“ So wie die Versailles-ähnlichen Dimensionen der neuen US-Botschaft in Bagdad. Wollen Sie den Irak die nächsten 100 Jahre besetzt halten, Herr Präsident? Solange, bis sich Ihre Wirtschaft das Öl dieses Staates zur Gänze gratis einverleibt hat?
Sie haben, Herr Obama, indem Sie mit dem Texaner, dessen linke Hand einstudierterweise immer wie eine Greifvogelhand über einem imaginären Colt schwebte, 10 Jahre nach 9-11 auf „Ground Zero“, dem Ort der nuklearen Sprengung, auftraten, sich in eine Situation manövriert, aus der sie nicht unbeschadet herauskommen. Ich glaube, Sie ahnen es selber. Das raubte Ihnen in der ersten TV-Konfrontation mit einem alle Dämme brechen wollenden Mitt Romney die Schlagfertigkeit. Sie begannen schlafzuwandeln. Denn die Tea-Party Ihrer vermeintlich still loyalen Verbündeten hat doch im Wahlkampf alle Verleumdungen und Schmähungen, die man sich nur aus den Fingern saugen kann, gegen Sie in Stellung gebracht. Diese Vampire der amerikanischen Nation, die sich an diesen mehrere Hundert Millionen Dollar schweren Herausforderer anklinkten, um mit ihm nach oben zu treiben, trauen Ihnen nicht über den Weg. Ja nicht einmal Clint Eastwood traut Ihnen. Warum nur, warum? Wer hätte das gedacht? Eastwood zog Sie öffentlich durch den Kakao, in einer peinlichen, niederträchtige Posse. Vergessen Sie daher bitte nicht den 22.November 1963. Sie haben doch gesehen, was Ihr eigener Secret Service in Cartagena aufgeführt hat.
Mister Präsident, um alles in der Welt, lassen Sie sich nicht zur Strohpuppe, zum Sklaven dieser skrupellosen Multimilliardäre, die ganz unverhohlen die Weltherrschaft anstreben, entpersönlichen. Werden Sie bitte nicht selbst zum Killer, der dem entmündigten Volk der Armen einen Meineid leistet. „Du sollst nicht töten!“ Dieses Gesetz hat ewige Geltung. Entgegen jedem Raisonnement. Herr Obama, Sie wissen, was Ground Zero war. Drei Sprengungen mit mindestens je einer nuklearen 100 Kilotonnen-, wenn nicht gar 150 Kilotonnen-Sprengvorrichtung. Dem Achtfachen von Hiroshima! Innerhalb der die Türme mit Überschallgeschwindigkeit hochjagenden Bruchzone wurde alles zu mikroskopischem, in der Natur nicht vorkommendem Staub pulverisiert. Der unterirdische Kessel mit mehreren tausend Grad brodelte noch Monate danach. Giuliani wußte nur allzu genau Bescheid. Seine Rettungshelfer, diese armen, wochenlang ungeschützt auf den Trümmern arbeitenden Männer, bezahlten es mit ihrem Leben: Knochenmarkskrebs und allen anderen Formen von Krebs. Die Zeugen wurden getötet und Ihr Vorgänger durfte auf Ground Zero den Daumen hochheben, einen Fireworker unter den linken Arm nehmen und ihm auf die Schulter klopfen, während er gleichzeitig keinen Zweifel daran lassen wollte, daß der eigentliche Massenmord erst bevorstehen würde, auf der anderen Seite des Globus. Diese unsägliche Seele, die sich von Gott abgewendet hat, zögerte nicht einen Moment, den Chefstrategen dieser einzigartigen Gotteslästerung seine Unterschrift zuzubilligen und sie nach getaner Tat, einer Mordtat, umgehend zu befördern. Dieser Mensch hat das amerikanische Volk geteilt, ja geradezu zerrissen, zumindest die New Yorker. Seine Helfer kauften hunderte, wenn nicht tausende. All die falschen Zeugen, die Laienschauspieler, die, die beim fingierten Einschlag im Südtower "Holy Jesus" und "Fucking Christ" ausrufen durften, und all die kühlen Star- und Sensationsreporter von CNN, NBC und Fox vor laufenden Kameras, die unmittelbar die einstudierte eiserne Schiene der Terroristenflugzeuge zu fahren begannen. Und die, die sich nicht kaufen ließen, all die jungen Leute, Vorläufer des 9-11-Truth-Mouvement, bezahlten mit ihrem Leben, und bezahlen weiterhin. Herr Präsident, die Herrschaft der Nazis konnte nicht schlimmer sein. Nicht einmal in Auschwitz, nicht einmal ein Dr.Mengele kannte die Foltermethoden, die Ihr Auslandsgeheimdienst in Guantanamo anwendet. Und in Guantanamo schmachten auch Unschuldige.
Herr Präsident, der Globus ist verstrahlt. Ihr Militär ist in das Uran verliebt. Die Menschen beginnen zu rasen. Sie haben selbst genug Amokläufer im eigenen Land, gerade in Aurora, in Newport und vor Ihrer eigenen Haustüre. Das liegt nicht alleine am Waffenfetischismus. Das liegt an einer teuflischen Gesinnung und Geisteskrankheit, die bis in den 11.000 Meter tiefen Marianengraben hinabreicht. 9-11 hat Ihnen die Nation entzweit, aber nicht nur das: Es hat sie in einen Abgrund der Hoffnungslosigkeit geschmettert, vor dessen gähnender Finsternis die Sünden von Abu Ghraib wie harmlose Übertreibungen anmuten. Diese abgrundtiefe Schizophrenie wird Ihnen die Nation zerstören, Herr Präsident, denn mit der unterirdischen thermonuklearen Sprengung der 3 WTC´s und der radioaktiven Verstrahlung an Ground Zero, diesem Massenmord am helllichten, strahlenden Herbsttag und nicht einem versmogten staubbraunen Himmel, wie all die computergefälschten Fernsehbilder einem Millionenpublikum weltweit suggerieren wollten, haben diese Mörder die Zukunft Amerikas mit einer permanent aufrecht erhaltenen Lüge ins Nichts geblasen, es sei denn, die Himmelsmacht schreitet ein. Die New Yorker sind zutiefst verängstigt, erst recht die Augenzeugen dieses helllichten, strahlend blauen Vormittags. Und immer noch will keiner den Mund aufmachen, ja, ihre Bürger finden nicht einmal die Zeit, denn die Finanzmanipulationen von 2008, in denen nicht nur die 600 Milliarden Dollar der Lehmann Brothers umgeschichtet wurden, waren nur der Beweis, daß mit dem kostenlosen Öl des Irak und den Gewinnen aus Afghanistan nunmehr Männer an den Schalthebeln der Macht sitzen, die im wahrsten Sinne des Wortes auch Ihr eigenes, so geliebtes Land, die USA, ihrer Wurzeln berauben können. Alle redeten 2012 angesichts von mehr als 15,3 Billionen Dollar Staatsdefizit vom Staatskollaps durch Hyperinflation, und Sie, sehr geehrter Herr Präsident, haben gerade erst im Jänner einen nochmaligen Canossa-Gang zu den Republikanern angetreten, um das Schuldendach zu erhöhen, aber realistisch betrachtet, ehrlich gesehen, Herr Präsident, wie können Sie mit der aufrechterhaltenen Lüge des 11.September und dem von Ihnen angeordneten Mord von Osama bin Laden das Militär dazu bewegen, auch nur ein Scheibchen von seinem horrenden Budget abzugeben? Wie lange soll diese vielköpfige Hydra, die Ihnen durch Manhattan schleicht, noch ihr Unwesen treiben? Sie züngelt alle Passanten an, auch jene, die ganz unbedarft Fotos schießen.
Herr Präsident, wir können nur beten. So wie vielleicht Ethna Kintran, die im Explosionsloch des Südtowers stand, und nicht wußte, wie ihr geschah. Abgrundtief verzweifelt, und nur Sekunden später durch das atomare Gas des zerstrahlten unterirdischen Granits in Pulver verwandelt. In mikroskopisches Pulver, Herr Präsident. So wie die 3.000 Feuerwehrmänner. Mikroskopisches Pulver. Das ist schlimmer als Auschwitz, Herr Präsident! Und Auschwitz konnte nicht verheimlicht werden. Und Auschwitz bleibt für 1.000 Jahre eine Hypothek der Menschheit, so wie Kambodscha und so wie der Irak.
Sie wissen, Herr Obama, Sie können die Russen nicht an der Nase herumführen. Wenn schon Ihr Spaceshuttle die Rauchsäule von Ground Zero Wochen danach filmte, wer gibt Ihnen die Sicherheit, daß nicht die Russen selbiges auch taten? Entschuldigen Sie diese rethorische Persiflage. Sie kennen die Antwort besser als jeder von uns. Der Zar im Kreml, der unbescholtene, wird es Ihnen auf die eine oder andere Art bereits signalisiert haben.
Herr Obama, bitte, machen Sie es doch Ihrem Vorgänger nach: Pilgern Sie in den Vatikan, lassen Sie sich von dem Herrn in Weiß (und es wird nicht mehr der treue, maueralt gewordene Deutsche aus Regensburg sein) eine Privataudienz zugestehen, beichten Sie ihm alles, und er wird das Kreuz über Sie schlagen. Laden Sie den Mönch aus Amdo zu sich ins Weiße Haus und speisen Sie mitsamt Ihrer Familie mit ihm, vertraulich. Das Kapitol hat ihm bereits Ihr Vorgänger gezeigt. Ihren Töchtern wird die Begegnung mit diesem halbnackten Mönch, dessen Schmunzeln und die hinter der Brille aufmerksam funkelnden Augen unvergessen bleiben. Und dann fragen Sie ihn, was er zu diesem speziellen Fall meint: der Reinkarnation all der Seelen eines momenthaften Massenmordes, und der Reinkarnation eines Massenmörders. Das hat der Herr aus Texas nicht zustandegebracht. Verständlicherweise. Aber Sie haben studiert und Ihr Studiengeld noch ein Jahrzehnt nach Ihrem Abschluß zurückgezahlt. Und holen Sie sich den heuer 78-jährigen Chansonnier aus Montreal ins Weiße Haus, diesen messiashaften Leonard Cohen, der an Christus glaubt, obwohl er Jude ist, und lassen Sie ihn sein Gedicht rezitieren, "… bring it back, democracy to the U.S.A.“ First we take Manhattan, than we take Berlin.
Sie haben es in der Hand, Sir, so wie es Benedikt der 16. in der Hand hatte, und der so nicht zögerte, der Wahrheit, der geliebten, seinen Tribut zu zollen. Am helllichten Tag verkündete er seinen Kardinälen und der Welt seinen Rücktritt, ohne in der Stimme zu zittern. Sie bräuchten nur zu sagen, meine Damen und Herren, der 11.September 2001 ging auf Kosten des U.S. Governments.
Herr Obama, die Vision Ihres US-Schauspielers Brad Pitt muß sich nicht erfüllen. Die Parole darf nicht heißen "Killing them softly". Amerika muß sich zur Nation des Volkes formen und nicht zu einem Albtraum der Geld- und Waffenoligarchie pervertieren. Wohin wollen Sie mit einem betrogenen und belogenen Volk, das systematisch und tagtäglich mehr seiner Rechte, seines Stolzes und seines Besitzes beraubt wird, schreiten? In welche Zukunft, wenn diesen armen Menschen unter den Füssen der Bodengrund jeden Vertrauens weggesprengt wird?
God bless you, Barack Obama, and your family.
Yours truly.
Dr.Wolfgang Himmelbauer
Tamshiyacu, Loreto, Peru.
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Sehr geehrter Herr Präsident!
Erlauben Sie bitte, Ihnen hiermit weitere Gedanken eines besorgten Erdbewohners zu Ihrer werten Kenntnisnahme darzulegen. Gedanken, die das im ersten Brief Gesagte noch weiter vertiefen wollen, da die gesellschaftlich-humanitären Implikationen des 11.September für jeden Erdenbewohner von Relevanz sind, nicht nur für die US-Bürger, doch für diese, wie sich versteht, zuvorderst.
Herr Präsident, Sie haben in Ihrer ersten Rede nach Ihrer Wiederwahl, zu der ich Ihnen von Herzen gratulieren möchte (die Kraftanstrengung, die Sie während der Wahlkampagne geleistet haben, war geradezu übermenschlich! Bitte trachten Sie danach, immer genügend Schlaf zu finden), zur Lage der Nation mehrere wichtige Themen angesprochen, die der Nation darzulegen allerhöchste Zeit war. Und dann haben Sie berechtigterweise umgeschwenkt zum Waffenfanatismus und der Zahl der Morde in Ihrem Land. 35.000 ermordete Menschen pro Jahr. Das sind 100 Menschen pro Tag. Eine Horrorzahl. Ein Drama sondergleichen, unvorstellbar in anderen Ländern. Sie haben dargelegt, wie sehr ihnen die Ermordung ihrer 15-jährigen Wahlhelferin Nadiya Pendleton, ihrer Nachbarin, zu Herzen gegangen ist. Jenes Mädchen, das mit Ihnen auf der Bühne stand, als Sie in Chicago Ihre Dankesrede anläßlich der Wiederwahl hielten. Wir kennen nicht die Umstände. Es ist furchtbar grausam. Sie haben vom unfaßbaren Leid der Eltern gesprochen. Sie haben die Ermordung des Mädchens zum Anlass genommen, um für strenge Waffengesetze zu plädieren. Das ist unerläßlich und unumgänglich.
Doch am Anfang steht das Mordmotiv, Herr Präsident. Die Mißachtung der Würde des Menschen. So wie Ihre Gegner Sie, Herr Präsident, in Ihrer Würde als "Farbigen" mißachten und ebenso alle Sozialhilfeempfänger mißachten. Die Mißachtung, das aktive in den Schmutz-Treten der Würde des Menschen, an dessen Ende die Ermordung steht, das ist das Grundproblem, an dem Ihre Nation leidet, und an dem der Globus leidet. Die Mißachtung der Präambel Nummer 1 der Charta der Vereinten Nationen.
Doch in Ihrem Land sind 35.000 Mörder teilweise auf freiem Fuß, und noch schlimmer, zukünftige Massenmörder ebenso. Nach James Holmes kam der Rasende von Newmont, der Kinder abschlachtete und Anders Behring Breivik uebertreffen wollte. Herr Präsident, was fuer ein Haß. Herr Präsident, dieser Haß verstrahlt Ihnen die Sozietät, er verstrahlt das gesamte Land. Überall offenes Uran in den Ländern, in denen Ihre Männer Krieg führen, offenens Uran in Fukujima, im Land Ihres größten Gläubigers, Japan, offenes Uran in Ihren Raketensilos. Herr Präsident, der Haß verglimmt nicht so einfach. In seinem Feuer verbrennen unzählige Opfer. Leukämie, Gehirntumor, Knochenkrebs, Lymphdrüsenkrebs. Meine Schwägerin kann ein Lied davon singen. Ihr Mann starb innert eines Monats, aus hilfloser, stummer Wut.
Sie haben mehr als 100.000 Soldaten, die an posttraumatischem Streßsyndrom leiden. Männer, die unfähig sind zu schlafen, die unfähig sind, liebevolle Familienväter für ihre Frauen und Kinder zu sein. Die, wenn sie die Augen schließen oder in einem unbeobachteten Moment in die Ferne stieren, den Mord vor ihren Augen sehen. Und wieder kocht das Blut.
Wie nur können all die Menschen schlafen, die an diesem verheerenden, breitflächigen Mordkomplott des 11.September mitgewirkt haben? Und lassen wir jetzt einmal die Mörder beiseite, denn diese stehen ohnehin, so wie wir alle, vor einem Richter. Doch all die Mithelfer, die vielen Zeugen, die von "Flugzeugen" sprachen. Mittlerweile wird diesen Gekauften klargeworden sein, dass sie an einem Mordkomplott mitgewirkt haben. Unzählige Augenzeugen so wie Millionen vor den Fernsehschirmen waren geschockt an jenem 11.September, als sie zwei stählerne Riesen zu mikroskopischem Staub zerfallen sahen, einfach so. An jenem 11.September hat sich in der ganzen Welt eine dumpfe Wut aufgebaut, die viele Zeitzeugen bereits ins Grab gebracht hat, ganz zuvorderst die Fireworker, die sich an den hilflosen Aufräumarbeiten beteiligt hatten, bei denen zum allgemeinen und doch geheimgehaltenen, maßlosen Erstaunen keine einzige Leiche gefunden wurde, kein einziges Büroutensil…
Herr Präsident, glauben Sie allen Ernstes, all die Bürger von Manhattan, die diesen Mord direkt miterlebt hatten, zollen dem Bericht der 9-11-Kommission blinden Glauben? Ein Kommissionsbericht, der die fugenlose Auslöschung des 7er-Gebäudes zu vollständiger Asche glattweg verschweigt! Einer Auslöschung, die von CNN präziswerweise nur von einem fernen Zeppelin aus gefilmt wurde und von der Wolf Blitzer, der Maschinengewehrmann als Anchorman "in a situation of war, the U.S. under attack" – ich habe ihn noch immer nach all den Jahren im Ohr – lakonisch sagte, "Ach ja, collateral dammage".
Tausende Zeugen haben sich abgewandt. Sie wußten, mit diesem Präsidenten zieht der Patriots Act in den USA ein. Ziviler Krieg, ziviler Terror, jeden Tag. Gedankenkontrolle. Ein permanente Lüge zieht in jeden Haushalt ein, auf unabsehbare Zeit.
Das ist der Punkt, sehr geehrter Herr Obama. Die Mörder halten Waffen, Handschellen und Folterinstrumente in den Händen. Die Zeitzeugen wagen nicht die Wahrheit zu denken. Und die Wahrheit hat einen Namen, Herr Präsident: "Ground Zero". Ground zero! Ort der nuklearen Explosion. Nach Hiroshima und Nagasaki drei weitere Sprengköpfe. Im Herzen von Manhattan. Was für eine Ungeheuerlichkeit …
Das war der Freibrief. Die Mörder zersprengten Manhattan, New York, die USA. "Das ist keine Nation, das ist kein Land", sagt Brad Pitt in seinem Film "Killing them softly", "… das ist nur eine Agglomeration von "Business"". Krieg ist Geschäft, Mord ist Geschäft, Beihilfe zum Mord ist Geschäft. Jeder soll für sich schauen, wie er durchkommt. Wie, ist völlig egal.
Der 11.September hat allen signalisiert, alles ist erlaubt. The New World Order, wie der erste Bush es unverhohlen vor den Vereinten Nationen predigte, und sein Sohn machte es ihm vor demselben Forum schmallippig und aggressiv nach: "Komme mir keiner, der verabscheuungswürdig von "Conspiracy theories" spricht." Dieser Mann, der eines Tages vor den Richter treten wird, sprach vor den Vereinten Nationen. Und es gibt Leute, Herr Präsident, die behaupten, nicht nur unter dem Sears Tower liegt ein weiterer Controlled Demolition-Sprengkopf, sondern auch unter dem UN-Gebäude am Hudson River.
Herr Präsident, bitte verifizieren Sie das. Ich bitte Sie! Wenigstens darüber müssen wir Klarheit haben.
Und wollen wir den iranischen Staatspräsidenten nicht als fanatisch-muslimischen Geisteskranken hinstellen, als er zum 10.Jahrestag der Vernichtung in Manhattan in eben demselben UN-Hauptquartier im Plenum von einem strategischen Coup der US-Regierung sprach. Und er konnte dies zum Glück tun, ohne sofort in Handschellen abgeführt zu werden.
Sie selbst, sehr geehrter Herr Präsident, wissen um den Ernst der Lage. Sie doch besser als jeder andere. Die Gefahr, das sind doch nicht die Moslems, diese armen Wüstenbewohner. Das Böse, die Gier, die zivile, verdeckte Mordlüsternheit, sie kreist in den Köpfen der Herren im Nadelstreif, in jenen, die tatsächlich noch nie eine Waffe abgefeuert haben, weil sie dafür Handlanger zur Verfügung stehen haben. In jenen Herren, die tatsächlich von einer neuen Weltordnung ausgehen, ganz unverhohlen. In jenen, die meinen, mit Geld könne man alles regeln. Das sind die Menschen, die so wie die waffenstarrenden Mörder, jene, die wie Larry Silverstein, umgeben von zehn Sonnenbrillenbulldoggen, dem Mitmenschen ins Gesicht starrend, ihn hämisch fragen, "Wer sitzt jetzt wohl am längeren Hebel?", die also meinen, sie bestimmten die Regel, sie seien die Herren über Leben und Tod. Diejenigen Herren also, die sich zuprosten dürfen auf verschwiegenen Parties, von denen es nicht einmal geheime Video-Aufnahmen gibt. "Big business! Let’s do it!"
Herr Präsident, wir können nur auf Sie zählen. Horchen Sie auf Pastor Martin Luther King! Er wird es Ihnen sagen, als himmlische Seele. Lassen wir unsere Zunge leiten von dem, der die Wahrheit ist. Amen.
Ihr ergebener
Dr.Wolfgang Himmelbauer
Iquitos, Loreto, Peru, 23.Februar 2013
Der Untergang Roms
„Roma, urbs aeterna“, so nannten die Römer ihre Stadt. Ewige Stadt. Doch nichts währt ewig. Schon gar nicht das von Menschenhand Gemachte.
Rom, das Sinnbild menschenmöglicher Dekadenz, menschenmöglichen Wahnsinns. Das Kollisseum. Rom, die brennende Stadt. Rom, die Stadt der Sklaverei.
Nichts währt ewig. Aber alle tun so, als wäre das Gegenteil der Fall. Als regierte Unsterblichkeit allenthalben. Alle richten es sich, wie sie es brauchen, und gehen notfalls über Leichen. Wenn etwas grenzenlos ist, dann die menschliche Verblendung. Die Verblendung zu meinen, alles sei erlaubt. Zu meinen, Mord und Totschlag gehörten zum Unterhaltungsprogramm dazu, im Replay-Modus und in Zeitlupe.
Rom wird zu Staub zerfallen, von innen heraus. Das Feuer der Raserei versengt es unter der Oberfläche. Das Virus des elementaren, also des nuklearen Irrsinns, jenes Irrsinns, der permanent an der Grenze des Nihilismus ohne Bedenken der Schäden dahinschrammt, gewinnt die Oberhand.
Das hat Barack Obama nicht bedacht: Die Killer sind nicht Killer, weil sie Waffen benutzen. Sie könnten das Nachbarskind, das zur Schule fahren will, sie könnten Nadija Pendleton auch mit baren Händen erwürgen. Sie sind Mörder, weil sie eine überreife, vor dem Ausbruch stehende Mordabsicht hegen. Und sie hegen eine Mordabsicht, weil etwas sie in seinen Krallen festhält. Und dieses Etwas ist nicht das Nichts, und es ist auch nicht der Allmächtige.
Vom Bau der drei Nuklearsprengköpfe an, die unterhalb der 3 WTC´s auf Ground zero eingegraben wurden, bis hin zu ihrer Detonation am 11.September bedurfte es einer Vielzahl von Mitwissern und Mithelfern. Männern und Frauen, denen klar war, daß hier ein Verbrechen geschehen sollte. Unschuldige Feuerwehrmänner und Büroarbeitende sollten zu Tode kommen. Sie wirkten an dem Verbrechen mit, und es waren nicht nur Männer. Und wenn auch bei den meisten die Gier die Antriebsfeder war, das bohrende Stilett im Unterleib; bei manchen war es die Lust am theatralischen Töten. Es war die Lust im Kollisseum, an einem strahlend blauen Herbsttag. Die Fernsehkommentatorinnen ließen sich zu kühl berichtenden Sensationsmordschlampen mißbrauchen. Sie gefielen sich in ihrer Rolle. Aber sie wußten dennoch nicht, was sie da taten. Sie dachten, nun gut, Sprengungen im nationalen Sicherheitsinteresse. Wirklich clever.
Aber was sie nicht wußten, war das Mittel. Sie wußten und verstanden im Grunde auch nicht, daß es sich um ein Sakrileg der schlimmsten Art handeln sollte. Ein diabolisches Ritual.
Niemand der 80.000 Zuschauer im Kollisseum begriff, daß diese barbarische, durch Löwen herbeigeführte Tötung der Urchristen eine Gotteslästerung im wahrsten Sinn des Wortes bedeutete. Das Traurige und Beschämende an diesem Morden aber war und bleibt, daß all diese Mitwirkenden sich kein Verständnis der Bedeutung dieses Wortes "Gotteslästerung" erlauben. Von den 80.000 waren es sowieso nur 100, die von einem solchen Wort überhaupt wußten.
Damit fängt die Geschichte der Barbei an. Skrupellose, mordlüsterne Unwissenheit.
Und das ist doch nur die Haltung eines stierblökenden, uns entgegenstarrenden Teufels, der beobachten will, wie uns das Auge bricht. So wie Hitler mit den Attentätern des 14.Juli, an deren Verröcheln an den Schlachthaushaken er sich weidete.
Barack Obama steht unter Zugzwang, will er sich selbst treu bleiben. Zögert er zu lange, wir ihm der Kontinent unter den Füssen wegbrechen, so wie bei unserem Schwerenöter Roland Emmerich in „2012“ vorexerziert.
Doch 2012 war ein sanftes Lärcherl. 2013 wird deftiger, ja, so scheint´s, einzigartig. Das Jahr, in dem sich zwei katholische Päpste die Hand reichten. Aus Gottes Ratschluß heraus, wie Franziskus direkt in den ersten Minuten darlegte. Der Heilige Geist ist immer um uns. Er wirkt in uns. In jenen, die sich ihm öffnen.
Ja, kann ich da nur sagen, Hut ab vor Ihrer Geste, Professor Ratzinger. Nur allzu verständlich und zu einem besseren Guten. Lassen wir den Heiligen Geist wirken. Öffnen wir uns ihm. Nur einer hat das letzte Wort. Er wird richten, ob es rechtens ist, einem argentinischen Diktator namens Videla die Heilige Hostie zu gewähren. Nur einer richtet. Nur einer spricht. Und dann kommt das Flehen um Erbarmung. Und andere werden heulen, „Verdammt seid ihr alle, und mit euch der, der uns all dies eingebrockt hat.“ Gegen soviel Gellen hilft nur verdoppelte Standfestigkeit: Zwei Päpste, zwei Lebensversicherungen, zwei Gehirnhälften, zwei Hände und zwei Augen.
Aber nicht alle sind mundtot zu kriegen, nicht alle schweigen bis zu ihrer Hinmetzelung in unbetretenen Hinterhöfen oder nicht verzeichneten Gefängnissen in aufgelassenen Industrieruinen.. „Ich habe diesen Schritt viel zu wenig getan; zu wenig entschieden; zu wenig oft. Nur einmal noch seit Negotin habe ich mich zu einer der Gruppen der zighunderttausend Flüchtlinge in Serbien gewagt (und es war ein Sichhinwagen, ein Sichaussetzen). Die in Bor, die in Perucac bei Bajina Basta, die in Arandjelovac/Sumadija habe ich zwar aus der Distanz – das konnte auch eine Ellenbogendistanz sein – aufgenommen. Aber ich habe das Fragen, das Grüßen, das Michdazugesellen versäumt, bis jetzt jedenfalls.“ (Peter Handke, Die Tablas von Daimiel)
Rom währte nicht ewig und nicht das tausenjährige Reich. Nach nur 12 Jahren lag es in Trümmern und mit ihm, aber das schon längst, die Hoffnung der Verführten. Und all die Wendehälse, die vor den herannahenden Russen ihr Parteiabzeichen so schnell als möglich in den Rinnstein beförderten, sie hoben flugs die Hände. „Gospodin, ich bin unschuldig! Wenn du willst, ich spendier dir eine Flasche Wodka.“ Und für sich dachten sie, „So, das hätten wir überstanden. Wie geht es weiter? Wir werden Parteimitglied bei der chancenträchtigsten Partei.“
Was ist die chancenträchtigste Partei? Nicht die des Mutterschänders Nero und nicht die von Berlusconi. Die des Geldes schon. Welche Partei handhabt das Geld am besten? Die von Wladimir Putin! Doch oh weh, Wladimir Putin akzeptiert keine Alliierten. Wohin mich wenden mit meiner Kollaborationsfähigkeit? Zu den Mexikanern und Kolumbianern etwa? Wem darf ich meinen Meineid leisten? Oh weh, niemand nimmt mich! Und die, die mir nicht geheuer sind, verlangen einen Auftragsmord von mir als Eintrittskarte.
Nichts währt ewig. Kann ich das glauben? Ist mir eine solche Rede überhaupt wichtig? Ich stecke in der Tretmühle, und in ihr mußt du treten, Freund. Wir stecken mitten im Krieg, und im Krieg mußt du schießen, mein Freund, oder rennen, wenn du Beine hast und weißt, wohin.
„Im Nordturm haben wir Feuer, Leute. Alarmstufe zwei. Macht euch fertig. Ruft die Cops an, wir brauchen freie Fläche. Und haltet uns die Fernsehwagen vom Leib!“
„Mister President, the U.S. is under attack!“
“Mrs.Hagelsreiter, we are so sorry. Your husband won´t come back that night. The fire of the airplane has burnt him like the other colleagues too.”
“Mister Carry, this is David Letterman, good evening. I´d like to invite you for a new project. A little nice Talk Show with a title like “Who is the father of all lies?” What do you think about that? We had you in mind since your TV-spot appearance in favour of “911 emergency call.” “
“Danke”, erwidert darauf hin Jim Carry. “Ich fühle mich geehrt, aber leider, im Vertrauen, ich sitze momentan zu dick in der Scheiße. Die Freunde in Las Vegas wollen meinen Kredit nicht mehr verlängern. Wenn Sie sie mir vom Leib schaffen könnten, David, könnten wir weiterreden.“
Gesagt, getan. Und nach dem Tun die Aufräumer. Für die Spurensucher gibt es da schon lang nichts mehr zu suchen.
Schon wieder ein Sonntagsbrief
Hallo, Präsident Obama, schon wieder ich. Ein im fremden Land verschollener Österreicher, der sich die halbe Nacht um die Ohren schlägt, nur weil er sich immer wieder fragt, wie soll denn das alles weitergehen?
Denn es hat ja was mit "Weitergehen" zu tun. Giftgasattacken in Syrien, wo kommen wir hin? Giftgas in Palästina. Was werden die Russen tun, wenn Ihr Militär, Herr Präsident, Drohnen schickt? Wie nur können sich die Syrer so aufführen, collateral sogar gegen einen Nato-Partner, die Türkei? Zehntausende von Zivilisten gehen zugrunde. Aufständische Rebellen – ob Muslime oder nicht, Mudjaheddin hin oder her – bringen einen Blutzoll, Tausende. Das stört uns beim Frühstück nicht. Ein Thyrann, der im Gesicht auf seltsame Weise dem spanischen König ähnelt. Herr Präsident, hier können Sie verlorenes Terrain wiedergutmachen. Jenes Terrain, das Sie mit der Verurteilung der sogenannten "Whistleblower", den Dudelsackpfeifern Edward Snowden und dem Stabsobergefreiten Manning hoffnungslos verloren haben.
Herr Präsident, niemand kommt um die Frage umhin, welch Geistes Kind er ist. Auch nicht Ihr verehrter Justizminister, der Herrn Snowden einlädt, in die Staaten zurückzukehren, er habe nichts zu befürchten, er werde nicht gefoltert und es erwarte ihn nicht die Todesstrafe. Was für ein Schmierenkomödiant.
Da lobe ich mir Snowdens Vater. Der fliegt nach Moskau, aber nicht im Auftrag des FBI, die bei ihm zwecks väterlichem Ins-Gewissen-Reden des Sohnes schon vorstellig wurden, nein, sondern aus einfacher väterlicher Sorge.
Ja, Herr Präsident: Wie wollen Sie Mind-Control in Ihrem 35.000 Mitarbeiter starken Nachrichtengeheimdienst NSA gewährleisten? Sie kommen nicht umhin, lieber Herr Obama, in diesem monströsen, paranoiden Staatsapparat, der wie ein Vampir das Licht der Öffentlichkeit scheut, intelligente Spezialisten einzusetzen. Wollen Sie denen das Denken verbieten? Wollen Sie diesen Denkern und Tüftlern einen Dienstvertrag unterschreiben lassen, Herr Meyer, bei Datenklau, bitte, Todesstrafe oder lebenslänglich. Wir hoffen, Sie sind damit einverstanden.
Wer kontrolliert Ihre Hierarchie, Herr Präsident?
Wer kontrolliert diese verlogenen Mitläufer, die an nichts glauben und gleichzeitig das Waterboarding und Guantanamo befürworten?
Wer kontrolliert Sie, Herr Präsident? Wem legen Sie Rechenschaft ab?
Rechtfertigen Sie sich gegenüber Ihrem eigenen Gewissen? Was ist Ihr Gewissen, Herr Präsident, wo Sie doch über die Penetranz des Alten Testamentes, notabene die Abraham – Isaak – Szene, öffentlich vor Kameras zu schimpfen pflegten.
Warum sprechen Sie denn nicht einmal öffentlich von Ihrem Glauben? Was meinen Sie zu einem Satz wie: "Das göttliche Gesetz des Dekalogs hat als natürliches Gesetz bindenden Wert auch für diejenigen, welche die Offenbarung nicht annehmen." Bitte lassen Sie Ihren Nachrichtengeheimdienst recherchieren, wer diesen Satz geäußert hat.
Oder diesen Satz: "Gerade weil der Mensch ein personales Wesen ist, kann man nur erfüllen, was ihm gebührt, indem man ihn liebt."
Doch was tun Ihre Apache-Helikopter-Besatzungen in Bagdad? Sie schießen mit 30 Millimeter-MG-Bordkanonen auf Zivilisten und Kinder und nennen die Darniederliegenden "Schweinekerle", die jetzt bekommen hätten, was sie verdienten, nämlich den Tod. Und Ihr Militärgericht verurteilt Herrn Manning (einen unschuldigen jungenhaften Burschen, so sieht er aus), der das, dieses Verbrechen gegen die Menschheit, nicht mitansehen konnte, zu 40 Jahren Gefängnis. Das ist nicht nur zutiefst beschämend, das ist böses Unrecht, Herr Obama.
Was hier geschieht, Herr Präsident, ist eine "Verwüstung der Gewissen mit verheerenden Konsequenzen im Bereich sowoh der persönlichen als auch der familiären Moral sowie im Bereich der Sozialethik" (Autor bitte recherchieren), und diese Verwüstung, Herr Präsident, wird Ihnen Ihre Nation, in der Sie Kameras sogar in Waschküchen und in Toiletten legalisieren, austrocknen, und dann wird das kommen, was der mittlerweile berühmteste Künstler Ihrer Nachbarnation, einem "Freund der zweiten Kategorie", wie Ihr Staatsgeheimdienst Kanada kategorisiert, wie also der berühmteste Sänger Kanadas es akklamiert in London und Wien und in Pula singt: "I´ve seen the future, brother, it is murder." Wenn das Rasen beginnt und die Verschwörer wiederum 150 Kilotonnen-Sprengsätze im Granit von Manhattan zünden.
Sonntag, Tag des Herrn. Des Herrn, der für uns gestorben und auferstanden ist. Auferstehung von den Toten, Herr Präsident. Jüngstes Gericht.
Seien Sie christlich gegrüßt.
Dr.Wolfgang Himmelbauer
Tamshiyacu, Loreto, Peru
Das amerikanische Tagebuch
17.September 2013
Sehr geehrter Herr Präsident!
Gestern ist ein farbiger Marine auf Ihrem Stützpunkt in Washington Amok gelaufen und hat 11 Menschen mit in den Tod gerissen. 8 Menschen sind verletzt. Sie nannten es eine "feige Tat". Herr Präsident, wem sagen Sie das? Ist das Ihr Nachruf an den Toten?
Der Tote hat vier Jahre in Ihren Reihen gedient. Er litt laut Angaben seines bestürzten Vaters an posttraumatischem Streßsymptom. Er habe seine Wut nicht kontrollieren können, er habe einmal in der Wohnung geschossen und einmal die Reifen eines geparkten Autos zerschossen.
Der junge Farbige war nicht mehr in Ihren Reihen. Er war freiberuflicher IT-Spezialist und hatte als solcher Zugang zu Ihrem Stützpunkt. Warum war er nicht mehr in Ihren Reihen? Hat man ihn rausgekickt?
Der arme Mann wurde laut seinem Vater krank durch die Mithilfe an den Aufräumarbeiten auf Ground Zero. Herr Präsident, bitte halten Sie inne und bedenken Sie, was das bedeutet. Sie haben ein substantielles Risiko, Herr Präsident, unter allen Aufräumarbeitern, die überlebt haben. Denn jedem halbwegs Intelligenten mußte doch anschaulich klargeworden sein, daß hier ein Verbrechen des gröbsten Ausmaßes stattgefunden hatte. Zerschmolzenes und verbogenes Eisen, gar nicht zu sprechen vom zerschmolzenen Gestein unter den Fundamenten. VERSTRAHLUNG! Das muß ein Schock für alle Beteiligten gewesen sein.
Herr Präsident, Sie wollen das Denken in Ihrem Land verbieten. Ihr gigantisches Kasperltheater in Maryland sucht nach Terroristen, derweilen die wahren Terroristen, Betrüger und Diebe legitimiert uns, dem Volk der Wähler, auf der Nase herumtanzen und uns massenweise die haarsträubendsten Lügen aufoktroyieren dürfen.
Sie hatten Nidal Hassan in Fort Hood und sind hatten James Holmes in Aurora. Der erste ein Mediziner, Psychiater, der zweite Psychiatriespezialist. Herr Präsident, Sie müssen aufpassen. Demnächst wird einer Ihrer führenden NSA-Stabsoffiziere um ein Sabbatical ansuchen, doch dahinter stecken private Gründe. Der gute Mann möchte sich ein Jahr lang bei einem Psychoanalytiker auf die Couch legen. Er wird dem Psychiater gestehen, "Herr Doktor, ich habe einen fürchterlichen Verdacht. Bitte bestätigen Sie mir, daß ich nicht an Paranoia leide. Ich arbeite bei der NSA." Der gute Psychiater wird ihm erwidern, "Guter Mann, Mitarbeiter der NSA kann ich aus evidenten Gründen nicht behandeln. Bitte verlassen Sie sofort meine Praxis!"
Herr Präsident, Sie haben ein Problem. Wer wird nach Ihnen Präsident? Sie sind ja nicht, und das rechne ich Ihnen hoch an, ein zweiter Wladimir Putin, ein Langzeit-Diktator mit Samtstimme und hochsauerstoffgetränktem Privatswimmingpool, und schon gar nicht sind Sie ein kommunistisches chinesisches Schlitzauge, einer von 314 Dollarmilliardären, die China heute, wie ich gerade aus einer Kolumne von Paul Lendvai (bitte Ihren Geheimdienst instruieren: Wer ist Paul Lendvai?) erfahren habe, in seinen Reihen führt. Wird somit Hillary Clinton Ihre Nachfolgerin? Nein, sie wird es nicht. Die Gründe kennen Sie wohl noch besser als ich.
Was geschieht nach Barack Obama, Mister Präsident? Diese Aussichten sind wirklich nicht allzu rosig. Ich plädiere für Robert Redford oder Merryl Streep, oder wenn Sie es eine Nummer härter haben wollen, für Robert de Niro. Herr Präsident, wischen Sie diese Überlegungen nach Ronald Reagan nicht als hirnrissig so einfach vom Tisch. Bitte erinnern Sie sich, Ihr allseits bekannter und bewunderter Charlton Heston hatte nicht nur eine Vorliebe für Waffen, nein, er war auch ein redlicher Privatdetektiv und mußte erkennen, daß die US-Bevölkerung im Jahre 2021 mit Menschenfleisch ernährt wird. Möglicherweise geklontem Menschenfleisch. Das ist die Agenda 2021 für Ihren Nachfolger. Und die zweite die Will Smith-Frage: Was tun, wenn die Menschheit viral zu Bestien mutiert? Herr Präsident, Sie wissen, Ihre C-Waffen-Labors sind aus gutem Grund alle in der Nähe der Marinestützpunkte aufgebaut. Wie lange noch sollen Ihre Jungs mit diesem Zeug spielen? Wer hat Bashar Al Saddat die Chemiewaffen geliefert?
Herr Präsident, der arme Soldat, der gestern Amok gelaufen ist, war nicht der letzte. Sie mußten Ihre Rede zum 5.Jahrestag der Lehmann Brothers suspendieren. Doch heute können Sie sie wieder aufnehmen. Stellen Sie den Bogen her. Ihr Volk läuft Amok. Amok, das ist Grenzensprengung. Jemand sprengt sich selbst in die Luft und zieht "Unbeteiligte" mit in den Tod.
Was bleibt, ist Erinnerung und Mitleid. Mehr als tausend weinende und im Staub ihrer Siedlung vom Giftgas Sarin krepierende Kinder. Ich schlage nicht die Couch vor, Herr Obama. Ich schlage eine Blitzvisite bei Herrn Jorge Mario Bergoglio im Vatikan vor. Ich wäre gern dabei. Auf Knien.
Gott beschütze Sie, Herr Präsident!
Ihr ergebener W.H.
Nochmaliger Brief an Barack Obama
Samstag, 29.11.2014
Sehr geehrter Herr Präsident,
erlauben Sie, daß ich Ihnen heute, am Vorabend zum ersten Advent-Sonntag, wiederum ein paar Gedanken aus dem fernen Peru zusende. Gedanken der Offenheit, da ich Sie als einen durch und durch verantwortungsbewußten Menschen und Staatslenker ansehe, der sich über vieles Gedanken macht und der es versteht, dort, wo Not am Mann absehbar ist, selbst Hand anzulegen.
Mein erstes Anliegen ist eine stellvertretende Danksagung für Ihre Initiative gegenüber den vielen Hispanos in Ihrem Lande. Die Amnestie, die Sie den hundertausenden Illegalen zugesprochen haben und die Ihnen den Vorwurf der „königlichen Attitüde“ von seiten der Republikaner einbrachte, war ein fälliger Akt der Mitmenschlichkeit nicht nur aus pragmatischem Realitätskalkül heraus. Es war Mitmenschlichkeit. Millionen von Hispanics werden es Ihnen über Generationen und über Ihren Tod, Herr Präsident, hinaus, danken; dieses Bleiberecht, daß sie diesen vielen der Hoffnung Beraubten, diesen Kindern und Halbwüchsigen, die vor Mord und Totschlag und Brandschatzung in der Heimat über hunderte, wenn nicht tausende Kilometer hinweg geflohen sind, gewährt haben. Mit dieser durch und durch humanen Geste revitalisieren Sie zugleich mutig Ihre amerikanische Gesellschaft, Herr Präsident, denn in dieser amerikanischen Gesellschaft, Ihrer Heimat, grassieren – Sie wissen es selbst nur allzu gut, lieber Herr Obama – Zukunfts- und Lebensangst, Paranoia, exzessive Gewaltbereitschaft und Feindlichkeit dem Kind gegenüber. Und letzteres ist in jedem Land der Blankoscheck der sozialen Resignation, der Dekadenz, die in den Untergang führt. Danke im Namen aller Hispanos.
Das nächste Thema, das ich anschneiden muß, ist, mit Verlaub, die Verabschiedung von Chuck Hagel, Ihrem Verteidigungsminister. Die genauen Gründe kenne ich nicht, doch meine ich, er hat sich nichts zuschulden kommen lassen. Einen 67-jährigen, braven Familienvater, einen Republikaner, dem man doch beileibe nicht Inkompetenz wird vorwerfen wollen, nach nur einem Jahr wieder abzuziehen, gibt kein gutes Bild und ist geradezu unwürdig, ja noch mehr: Verursachtes Seelenleid. Sie selbst, Herr Präsident, gestanden doch noch vor wenigen Wochen eine gewisse Ratlosigkeit gegenüber diesen Teufeln der ISIS ein. Warum nehmen Sie diese verirrten Mörder als Argument für die Trennung gegenüber Ihrem treu ergebenen Mitarbeiter, und das noch dazu in einem dermaßen heiklen Moment, wo die Jihadisten ganz Europa in Brand stecken könnten? Herr Präsident, diese Männer der ISIS sind eine Hybridzucht Ihres CIA aus der Zeit des alten Bush. Es sind Hybridwesen, gegen die selbst die Genlabors von Monsanto noch kein Kraut gefunden haben, und vor denen auch Ebola nur eine Windpockenerkrankung ist. In diesen Männern wütet das Böse in Reinkultur. Ich meine das nicht symbolisch, sondern wörtlich, religiös-metaphysisch. Ich würde Ihnen empfehlen, so schnell als möglich nochmals mit Jorge Mario Bergoglio zusammenzutreffen, doch diesmal in einem echten Vieraugen-Gespräch. Ich glaube, damit wäre ein Anfang gesetzt. Bitte betrachten Sie das Gesicht des Bösen. Wir haben es hier nicht mit dem „sogenannten Bösen“ zu tun, sondern dem abgrundtief Bösen. Einer Bestie, die sich darin gefällt, mehr als 1.500 gefangen genommenen Männern vor laufenden Kameras den Kopf abzuschneiden. Alleine wie ich davon gelesen habe, mußte ich mit einem drohenden Kreislaufkollaps kämpfen, um nicht vom Sessel zu plumpsen.
Und das führt mich nochmals nach Ferguson, das schon wieder brennt. Herr Präsident, ich glaube, hier sind nicht viele Worte notwendig. Sie sehen es aus nächster Nähe. Ein Polizist erschießt einen Zwölfjährigen. Hier wird auf Jahrzehnte eine Saat gestreut, die Ihr Land ins Fanal führen wird. Diese schwerbewaffneten „Ordnungshüter“ würden, ohne mit der Wimper zu zucken, zehn-, wenn nicht hundertausende Schwarze, US-Bürger, „über den Jordan schicken“, wenn es darauf ankäme. Und das vor Weihnachten.
Kein Land macht mir mehr Sorgen als die Vereinigten Staaten, Herr Präsident. Der blanke Irrsinn, der im „Mutterland“ der modernen Demokratie zum Vorschein kommt. Diese nicht zu ertragende soziale Kälte. Diese krankhafte Egomanie. Diese zutiefst gestörte Kommunikation zwischen den Menschen. All die elternlosen Kinder. Diese Plastik- und Neonwelt in einem permanenten Konsumrausch, der zu Weihnachten den Gipfel seines Wahns erreicht. Ja, ich an Ihrer Stelle würde beim Papst in Rom anrufen, einfach mal so, ohne Vorabaviso, und ihn fragen: „Heiliger Vater, was ist Glaube? Was ist christlicher Glaube heute?“ Das ist eine ganz brennende Frage, Herr Obama. Nicht nur für die- oder denjenigen, der am Sonntag in die Messe geht.
Herr Präsident, ich danke Ihnen für Ihre Geduld und Ihr Verständnis. Sie sind doch Kosmopolit und ein Mann der Einsicht.
Ich wünsche Ihnen von Herzen einen friedvollen Advent, bei jedem Atemzug, jedem Herzschlag, jedem Fußschritt, jeder Handbewegung, jedem Wort.
Ihr ergebener Dr.Wolfgang Himmelbauer
Tamshiyacu, Loreto, Peru
Ein gesuchtes Gespräch mit Barack Obama
Tamshiyacu, Maynas, Loreto, Peru, 03-19-2015
Sehr geehrter Herr Präsident!
Menschen, an die man oft denkt, sollte man mitteilen, daß man an sie denkt. Das ist bei Ihnen, lieber Herr Obama, der Fall, und deswegen schreibe ich Ihnen. Ich habe Vieles, was ich Ihnen sagen möchte. Nennen wir es meine “Sorgen”. Ich schreibe Ihnen, weil meine Sorgen mit den Vereintigten Staaten zu tun haben, und weil ich gleichzeitig der Überzeugung bin, mit Ihnen kann man in Ruhe und kultiviert sprechen. Ich habe gelesen, Sie haben Stephen Hawking ausgezeichnet, ebenso Bob Dylan und, wenn ich richtig informiert bin, auch meinen Heros, Leonard Cohen, den Mann aus Montreal. Und außerdem waren Sie bei Herrn Franziskus im Vatikan, als Nicht-Katholik, was man als treuer provinzieller Kirchengeher ja als Privileg auslegen könnte. Somit nehme ich mir hier und heute das Privileg und schreibe Ihnen, gleichzeitig Ihr Wohlwollen erbittend. Ich schütte Ihnen, wie man bei uns zuhause, in Österreich sagt, “das Herz aus”. Anders kann ich es nicht nennen bei der Fülle des sich dräuenden atmosphärisch-sozialen Unwetters.
Ihre lockere Art bei David Letterman hat wohl mit dazu beigetragen, daß ich wirklich nicht schlecht von Ihnen denke, und jedes Mal, wenn ich von Ihnen lese und ein kleines Video ist beigefügt, schaue ich es mir an und lese alles gewissenhaft durch. Im gewissen Sinne bewundere ich Sie mehr als den Papst, denn der ist hemdsärmelig, und ich kann ihm das nächste Mal in Mariazell vielleicht sogar die Hand reichen, aber an Sie komme ich wohl nie ran (wollte ich auch noch nie), doch Ihnen brieflich zurufen, das ist mir ein Herzensanliegen, und ich veröffentliche im Forum meiner Webseite nur Herzensanliegen, die mir unter den Nägeln brennen.
Die US-amerikanischen Touristen, zum Beispiel, lieber Herr Obama, keine Senioren, die bei uns am Hafen von Iquitos im Bundesstaat Loreto aufkreuzen, sind hochgradig krank. Sie sind überdreht, ohne drogensüchtig zu sein. Sie gebärden sich wie Wahnsinnige und zugleich wie die Besitzer des Ortes, an dem sie gerade stehen. Sie sind hochgradig nervös, dermaßen nervös, daß das Gefühl sagt, das kann nicht gutgehen. 1999 hatte ich einen ähnlichen Eindruck in San Diego. Die Menschen kommunizieren mit dem Ausländer so, als wäre dieser ein potentieller Terrorist, vor dem sie sich in acht nehmen müßten. Mein Eindruck, sehr geehrter Herr Obama, ist ein pessimistischer. Eine kollektive, bewaffnete Paranoia grassiert in Ihrem Land. Ich fürchte eine Implosion. Ein wenig spüre ich von dieser allgemeinen Bombenentschärfungsnotwendigkeitsmentalität bei Ihren Talkshows, auch ehemals bei Jay Leno. Als könnte hinter jedem Gast, jedem Vis-à-vis, ein Rechtsfall eskalieren, der vielleicht über Nacht jemanden Amok laufen lassen oder in einen weiterführenden Krieg einmünden könnte. Das erinnert mich an Wounded Knee, jenen Vorfall in 1895, als der Clan von Chief Joseph im Winter von der US-Kavallerie aus nichtigem Anlaß hingemeuchelt wurde. Diese wahrlich unnötige Attitüde, aus nichtigem Anlaß einen Flächenbrand loszutreten, diese Attitüde hat leider, wie wir wissen, Geschichte in Ihrem Land, Herr Obama, sowohl innen wie außen. Bei dieser Gelegenheit darf ich Sie inniglich ersuchen, bitte lassen Sie endlich Leonard Peltier frei, den Lakota-Indio, der seit vielen Jahren ohne Urteil in einem US-Gefängnis schmachtet, und den das FBI als "Staatsfeind" einschätzt, was wirklich lächerlich ist bei diesem friedliebenden Mann, und ebenso bitte den zarten Bradley Manning, diesen gewissensbewußten, friedliebenden Christen. Bitte erreichen Sie ein dokumentiertes Agreement mit den “First People”, mit den Hopis, den Diné, den Lakotas. Geben Sie Ihnen freies Land, Herr Präsident. Freies Land zu eigenen Händen, verbrieft. Eine Wiedergutmachung der zahllosen gebrochenen Verträge. Die Sache der “Fist People”, Herr Präsident, ist ein Seismograph, wie es um Amerika steht. Die First People wissen es nur zu genau. Sie sehen es. Sie spüren es am eigenen Leib. Bitte geben Sie den Lakota die Pineridge- und die Rosebud-Reservation in South Dakota zu vollen Händen, und stoppen Sie den Uran-Abbau in den Black Hills. Die Black Hills sind für die Lakota wie der Sinai für die orthodoxen Juden. Heiliges Land.
Lieber Herr Präsident, es ist sehr spät. Ich bin zeitweilig sehr müde. Die Stiefel zerrinnen mir unter den Füssen, wie den Fireworkern auf Ground Zero. Meinen Sie, auf Ground Zero wird Friede einkehren? Meinen Sie, im neuen WTC werden sich genügend Mieter finden? Larry Silverstein kostete der Bau des neuen Gebäudes 3,8 Milliarden Dollar, wie ich aus dem “Standard” ersehen durfte. Er darf die restlichen 2,2 Milliarden seiner gerichtlichen Versicherungszusprache anderweitig anlegen. Herr Präsident, wir haben es hier mit Blutgeld zu tun, ähnlich dem Vermögen der mexikanischen und kolumbianischen “Narcos”, die ihr Geld teilweise in der Wallstreet anlegen.
Lieber Herr Obama, ich weiß, Sie tragen eine unvorstellbar große Bürde auf Ihren Schultern, doch Sie haben sich mit Ihrer Kandidatur dafür bereit erklärt. Wir haben sehr spät. Auch bei uns im vormals paradiesischen Dschungel haben wir es sehr spät. Einer Ihrer Landsmänner, Dennis Melker, ein Milliardär, hat eine Fläche von 10 x 20 Kilometer abgeholzt. Er baut Kakao und Palmöl an, aber die eigentliche Schandtat war, er hat sich, abgesehen von 2.200 Hektar, die er den analphabetischen Bauern für ein Spottgeld abkaufte, das Gebiet einfach einverleibt, mit Waffengewalt und Bestechung. Und heute lebt das Dorf Tamshiyacu, dieses arme, kleine, analphabetische peruanische Dorf, in seiner Geiselhaft. Der Klimazug, so sagt man, ist abgefahren. Die Polkappen schmelzen. Grönland schmilzt. Die Südseeinseln verschwinden. Vanuatu muß Stürme von 300 km/h über sich ergehen lassen.
Und die Weltbevölkerung wächst ungehemmt. Eine Reise durch Indien ist für einen US-Bürger unzumutbar. Dan Brown hat seinen Roman veröffentlicht, “Inferno”, angelehnt an Dante. Sicher haben Sie davon gehört. Auch Dan Brown spürt bereits das heraufziehende Feuer in seinem Nacken. Das globale Bevölkerungsproblem, was ja, wie jedermann weiß, ein globales Gewaltproblem darstellen wird. Doch Ebola, das geheimgeschwiegene Ebola, ist darauf nicht die Antwort. Ich denke nicht.
Die Antwort, sehr geehrter Herr Präsident, kann nur Ihre Grundsatzrede sein, vor den Vereinten Nationen, in New York. Bei Ihnen zuhause. Wer, wenn nicht Sie, der Friedensnobelpreisträger, der zwei Mal einen Amtseid auf die Heilige Bibel geleistet hat, ist imstande, vor den Menschen dieses Globus das Wort zu ergreifen in einer Angelegenheit, wie sie ernster nie war in der Geschichte des Menschengeschlechtes.
Ich danke Ihnen aufrichtig und zutiefst für Ihre Kenntnisnahme.
Gott schütze Sie!
Yours sincerely truly,
Dr.Wolfgang Himmelbauer
Winter is coming
Dear Mister President!
Ich wollte Ihnen nochmals danken für Ihre ehrlichen Bemühungen zur Besserung der sozialen Verhältnisse in Ihrem Land. Es liegt auf der Hand, daß die Wahl von Herrn Trump die denkbar schlechteste Entscheidung für eine politische Besserung in den Vereinigten Staaten darstellt. Ein Mann, der Sie persönlich beleidigt hat und der im Grunde nicht weiß, was er spricht. Ein „nationales Desaster“. Nicht nur Robert de Niro und Colin Powell denken so. Ein Mann, der in meinen Augen bedenklich krank, geisteskrank ist, und der keine Skrupel kennt, den monarchenähnlichen Protz in den mehreren Geschossen seines Penthouses abbilden und veröffentlichen zu lassen. Diese mehreren hundert Kilo an 24-karätigem Gold, die einem vom Mobiliar und den Installationen entgegenglänzen. Ein Mann, der, so wie er auftritt, über Leichen geht, selbst in seiner engsten Umgebung, und der seinen Reichtum raffgierig mit unrechtmäßigen Mitteln angehäuft hat.
Ich appelliere an Sie, Herr Obama, Ihre Stimme nicht ruhen zu lassen, wenn es gilt, Sorge um die Vereinigten Staaten zu äußern, ebenso wie Ihre zauberhafte, couragierte Gattin. Die Mehrheit der Wähler haben Hillary Clinton gewählt, um gute, wie kolportiert wird, zwei Millionen Stimmen mehr. Ein derartiger Unterschied hätte in jedem anderen demokratischen Land der Welt klare und allgemein applaudierte Konsequenzen. Nicht so in Ihrem Land. Das Wahlsystem mit „Wahlmännern“ ist deshalb obsolet. Es ist fundamental ungerecht.
Herr Obama, Sie hatten eine schwere Last in Ihren beiden Amtszeiten zu tragen. Niemand kann das objektiv abschätzen. Niemand kennt die Komplexität der politischen Welt besser als Sie. Sie haben collateral dammage on humans in Kauf genommen, als Sie sich entschieden, Drohnen zur Bekämpfung des Terrorismus einzusetzen. Da Sie den Papst bei zwei Gelegenheiten vertraulich sprechen konnten, weiß ich, daß Sie dem Christentuzm offen gegenüberstehen. Vielleicht praktizieren Sie sogar Ihren Glauben. Das Gewissen ist etwas, das uns von Gott gegeben wurde. Ich weiß, Sie sind kein Scharlatan. Christus sagte, wir sollten nicht richten, auf daß wir nicht gerichtet werden.
Herr Präsident, Sie sind eine glaubwürdige Autorität in Ihrem Lande, so wie auch Herr Bernie Sanders. Ein Mann, der eine bessere Wahl für die Demokraten gewesen wäre. Aber das ist Schnee von gestern. Sie kennen diesen Mann um Vieles besser als ich. Sie haben ihn zu Ihrem Dinner eingeladen. Geben Sie diesem Mann und seiner Familie die Chance, regelmäßig für demokratisch besorgte Menschen aufzustehen.
Manche Dinge könnten Sie immer noch aussprechen, sehr geehrter Herr Obama. Sachverhalte, um der Wahrheit und Gerechtigkeit willen. Überall dort, wo Menschen sterben oder gestorben sind, sollte man nicht schweigen. Denn die Toten sprechen zu uns. Unser Herz fühlt es.
Gott segne und beschütze Sie und Ihre Familie, Herr Präsident.
Herzlichen Dank!
Wolfgang Himmelbauer, Tamshiyacu, Peru