Heute habe ich mich neu eingeloggt, nachdem ich nach Besuch von Camp Agustin vor etwa zwei einhalb Jahren, lange nur Beobachter dieserWebseite war, doch sie lebt von den Beiträgen aller und auch ich will wieder zu diesem Leben beitragen.
Ich wollte eigentlich zu meiner Erfahrung mit Ayahuasca und Camp Agustin schreiben, was ich erlebte nach dem Camnp und der Entwicklung.
Doch ich las die Beiträge zum Recht nicht zu sein und wurde so angesprochen, das ich zunächst dazu etwas schreiben möchte. Besonders berührt, hat mich Wolfgangs Bericht zum Tod von Alice auch wenn ich diese niemals persönlich kennenlernte.
Der Bericht über Ihren Tod rührte Seiten und Fragen in mir an, die mich seit Camp Agustin und seit einer weiteren Erfahrung mit der Medizin in Deutschland ständig bewegen. Doch diese Fragen werde ich in einem weiteren Eintrag offenlegen.
Der freiwillige Gang in die Ewigkeit, in die Freiheit von einem nicht mehr akzeptablen Leben wurde vor knapp 8 Monaten auch von einem Freund von mir beschritten. Ich und ein weiterer Freund rechneten schon lange damit, hatte er es doch lange genug angekündigt. Ja er war sogar noch kurz zuvor in eine Klinik gegangen wo versucht wurde ihm zu helfen. Vergebens. Ich kannte ihn 20 Jahre und seitdem ich ihn kannte litt er an seinem Leben und der Welt.
Wenige Wochen später geriet auch ich in eine grosse persönliche Krise und fand mich in einem Park wieder, in welchem ich ganz nüchtern die Frage stellte, warum ich ihm nicht folgen solle, und ob seine Entscheidung ncht auch für mich die richtige sein könne. Nun, da ich heute hier sitze und schreibe, entschied ich mich offensichtlich dagegen.
Wäre er heute noch am Leben, wenn auch er die Möglichkeit gehabt hätte die Medizin zu nehmen, fragte ich mich damals und nun lese ich vom Tod einer Frau die ging trotz der Erfahrungen im Dschungel, trotz der Medizin. Erwarte ich zuviel von der Medizin?
Ist es überhaubt eine Hilfe Menschen die aus welchen Gründen auch immer nicht mehr wollen diese unbedingt zum Weiterleben zu ermutigen?
Ich arbeitete lange Jahre in der Psychiatrie, welche Qual kann das Leben sein und welch noch grössere, wenn der xte Suizidversuch wieder nicht gelang.
Für mich ist klar, Überleben um jeden Preis. so lange wie möglich kann nicht der Sinn und Zweck meines Lebens sein.
Hoffe, den Mut zu haben, wenn der Tag kommt, wo körperliches oder anderes Leid zu groß werden, ebenfalls den Schritt des wann und wo und wie der eigenen Entscheidung zu überlassen. Dieses auf dem Hintergrund wohl erfahren zu haben, was existentiuelle Todesangst ist. ( In Camp Agustin und in anderen Situationen )
Und ich frage mich, welche Erfahrung kann tief genug, stark genug existentiell genug sein, jemanden vor dem freiwilligen Schritt in die Auslöschung zu bewahren, wenn es sogar die Medizin, der Dschungel nicht vermochte?
Doch so, wie ich meinen toten Freund einschliesse in meine Gebete, so werde ich nun auch Alice, die mir unbekannt in meine Gebete einschliessen. Der Dschungel der Welt ist oft so tausendmal schlimmer als der Dschungel Perus. Ich weiss es.
Ha. Munawir