Heiligabend 2016
01:00 Uhr morgens. Manche Leute, nicht nur ich, können nicht schlafen. Da gibt es ein folkloristisches Weihnachtslied:
„Es wird schon glei dumpa,
es wird schon glei Nocht,
drum kimm i, zu dir, oh Herr,
mei Heiland, auf’d Nocht.
Wü singa a Liadl,
dem Liabling, dem kloan.
Du mogst jo net schlof’n,
i hea di nua woan.
Heiahei, heiahei.
Schlof siaß, heazliabs Kind.
Wo stehen wir?
Jeder auf seinem Platz.
Ist es unser Platz?
Hat jeder seinen Platz?
Die geweihte Nacht ist gefährdet.
„Wo ist Christus?“, fragt mancher. Nicht nur Christen stellen diese Frage, sofern sie sie überhaupt zu stellen wagen. Diese Frage bringt manchen in Verlegenheit, auch solche, die von Berufs wegen aufgefordert sind, darauf eine Antwort zu geben.
Andere fragen grundsätzlicher: „Wer war Christus?“
Darauf geben manche, die sich auf ihre spitzfindige Klugheit etwas einbilden, eine politische Antwort. „Es dünkt uns dienlich, den Glauben an diesen Herrn abzuschaffen. Und wenn wir schon den Glauben an diesen Herren nicht abschaffen können, so merzen wir jene aus, die an ihn glauben.“ Die Wahl der Mittel dieser angestrebten Ausmerzung variiert. Eines der Mittel ist die Kreierung eines Gegengottes oder, wie es das Alte Testament formuliert, eines Baals. Wir sehen den Baal zu Weihnachten tagtäglich. Der Baal tritt großväterlich auf, immer mit Bauch, und lacht sonor. Er lacht uns von überall entgegen. Er multipliziert sich medial, und er vervielfältigt sich umso rasender, je vehementer wir das Kind mit Namen Jesus von Nazareth umbringen wollen.
Denn nicht nur Herodes war ein Spezialist im Meucheln von Kindern, nein, wir heute sind es ebenso. Und wenn nicht wir, so zumindest unsere Nachbarn.
Die geweihte Nacht ist voll von Meuchelmördern. Manche morden auf Distanz, manche auf Waffenlänge, manche auf Armlänge, manche auf mikroskopischer Distanz, wenn sie Sonden einführen. Manche zielen auf Mord, schaffen den Mordakt aber nicht. So bleiben sie beim Wort. Sie setzen Worte wie eine Schwarze Mamba ein. Manche deichseln ihr Wort so, daß ihr Gegenüber sich selbst umbringt. Das nennen sie Subtilität. Mord über Gram, Wut, Zorn, Ärger oder nichtverstandenen Haß. Auch Mord über Verwirrung oder, im krassen Bereich, über gestifteten Irrsinn. Der gestiftete Irrsinn hat natürlich System, und das global.
Die Weltbevölkerung wuchs heuer, 2016, um 86 Millionen Menschen, so die Kurzmeldung eines eugenischen Statistikers. Keiner spricht weiter. Das offene Nitroglycerin wird stehen gelassen. Irgend jemand wird vorbeikommen, und irrtümlicherweise die Pipette aus der Haltevorrichtung stoßen. Für den Moment zählt, ich lebe nicht in Kairo, nicht in Jakarta, nicht in Bombay, Kalkutta oder New Delhi, auch nicht in Tokyo, Moskau, London, Paris oder New York. Und, Gott behüte, erst recht nicht in Johannesburg oder gar, Hölle auf Erden, in Lagos oder Ciudad de México. „Jedem seine soziale Realität“, ist das Motto der nach wie vor am Steuerpult sitzenden Retorte, so wie diese Retorte proklamiert: „Jedem sein Geburtsrecht? Das, werte Damen und Herren, können wir nicht versichern.“ Sie verstehen, daß wir das nicht können.“
Die Delegierten der Retorte benötigen diesen Argumentationsbogen als Boden für eine Aussage, die sie in die Öffentlichkeit nur heimlich diffundieren lassen können. „Ob Lebensrecht besteht, ist noch zu klären.“ Freilich, das hindert sie nicht, indirekt eine Antwort zu geben. Die Antwort der Schlachthöfe. Die Antwort der Walfangschiffe. „Walfang“: Die Lüge schlechthin. Eine faustdicke Lüge, die das Morden kaschiert, denn Walfische sind nun mal, darüber besteht Konsens, „Untermenschen“. Demnächst – warum nicht in 2017 (dem Jahr, nicht der Zahl)? – wird man im Magen eines Blauwals einen Propheten finden. Nicht Pinocchio. Einen leibhaftigen Propheten. Und was hat uns der Prophet zu sagen?
„Drah‘ di net um, der Kommissar geht um!“
So beginnt es, wenn die Toten, die 120 Milliarden der Menschheitsgeschichte, zu denen wir morgen bereits zählen werden, zu sprechen anheben.
Gott behüte uns. Amen.
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David Peterson, GI in Vietnam
David kam 2003 oder 2004 in Tamshiyacu an. Ein kalifornischer Rechtsanwalt. Er war damals etwa 57 Jahre alt, die man ihm jedoch ganz und gar nicht ansah. Er hatte wettergegerbte Haut, die im Nacken geradezu malerisch-pittoreske Formen annahm. Sein Gesicht war von feinsten Haarrunzeln überseht. Er ging gebückt. Sein Blick war leicht traurig und immer skeptisch. Ein wenig von einem durch Betonwüsten schlendernden Hund, der sich jedoch den aufmerksamen Blick bewahrt hat. Der Gesichtsausdruck zeugte immer Intelligenz, Korrektheit. Er war nicht verschmitzt oder humorvoll. David war kritisch. Er war ein Aussteiger.
Das hatte begonnen, als er 1968 aus den Streitkräften entlassen wurde. Er hatte sich freiwillig für Vietnam gemeldet. Dort entging er mehrmals nur hauchdünn dem Tod. Er wurde angeschossen, allerdings, wie gerade erwähnt, nicht tödlich. Wie viele Vietcongs er selbst „erlegte“, das ließ David nicht verlauten. Selbst ein entsprechendes Thema kam nie darauf, und ich hatte absolut kein Interesse, während des gemeinsamen Wartens auf das Ablegen des Schnellbootes nach Iquitos im Hafen von Tamshiyacu das Thema darauf hinzudeichseln. Es genügte bereits eine spontane Bemerkung zur zurückgelegten Karriere als Rechtsanwalt in Kalifornien. („A Sea of Sharks. Justice is godless.“ Aus Davids Randbemerkungen war ebenfalls zu entnehmen, er hatte eine Zeit lang in Japan verbracht. Er hatte nach seiner Entlassung aus der Armee (ohne Medaille, ohne Dank, ohne nichts. Einfach so. Ein Vietnam-Veteran wird nach geleistetem Dienst verabschiedet wie ein Elektriker. Er mußte sich sogar ein Verkehrsmittel zur nächsten Bus- oder Zugsstation suchen. Dann verließ er die Staaten. Der Undank hatte ihm die Heimat vollends vergraut, und das sollte System werden). David verbrachte eine Zeit lang in Asien, dann erst meinte er, die Zeit sei reif für eine bürgerliche Karriere. Also studierte er Jus und stieg ein in die Tretmühle. Er wußte binnen kurzem, wie der Hase in Kalifornien lief. Für eine Stunde nahm er 200,- Dollar. Dann erklannte er rechtzeitig, er hatte ein Herz. Das wollte er sich nicht zerfressen lassen. Also ließ er alles liegen und stehen und sagte der Heimat „Goodbye“. So kam er nach Amazonien. Er hatte Finanzen im Rücken, das machte es ihm leicht. Er fing auf Ground Zero an, bei den Kindern. Er gründete einen Kindergarten, den er „Granítos de la vída“ nannte, „Körnchen des Lebens“. Der Kindergarten war professionell gestaltet und binnem kurzen ausgebucht. Die Leiterin des Kindergartens, die er selbst ausgesucht hatte, heiratete er danach. Die übrigen Kindergärtnerinnen trugen Uniform. Später siedelte er in ein anderes Gebäude um und baute in ihm dieselbe Struktur auf, allerdings war es diesmal ein Beton- und nicht mehr wie zuvor ein romantisches Holzgebäude mit Vorbau. Aus einem unerfindlichen, von mir nicht nachgeforschten Grund schlief das Kindergartenprojekt auf einmal ein, auch vielleicht, wie man munkelte, weil die US-Spendengelder – in welcher Höhe auch immer – ausblieben. Doch das alles interessierte mich im Grunde nicht. David war vielmehr von Interesse, weil er zeitweise bei Agustin herumkrebste und dort mitfeierte. Sporadisch, nicht regelmäßig. Er war jedesmal eine Art Ehrengast. Gewisse Amerikaner schienen ihn zu kennen wie eine graue Eminenz. Agustin behandelte ihn immer zuvorkommend, wie immer, wenn er es mit Rechtsanwälten zu tun hatte. Doch von David war bekannt, er hatte Kanäle zur Regierung (ob zentral oder regional war müßig zu fragen) und hatte mit einem Alphabetisierungsprogramm sowie einem Waisenbetreungsprojekt in Amazonien begonnen. Vielleicht wußten die Amerikaner noch mehr von ihm. Egal. David trank also, wenn ich nachrechne, drei Mal Ayahauaca beim Chef, immer in Anwesenheit seiner (ehemaligen) Landsleute. Zuletzt mit seiner Frau Margie, der die Teilnahme wegen Fettleibigkeitsproblemen galt. Agustin setzte sich hernach zu ihr. Es war linkerhand von mir, und er redete ihr ins Gewissen: Kein Huhn mehr. Das wiederholte er auf erotische Weise mehrmals. „No pollo más. No rico pollo más! Dein Gesäß wird wie bei einem Nilpferd anschwellen und eines Tages explodieren…“ David trug seine neutrale Teilnahmsmiene. Er glaubte Agustin nicht und hielt generell wenig von ihm. Dazu waren seine Prinzipien zu straight. Er konnte sich mit den Slapstickmanieren des Hexers, die dieser sogar bei Krebskranken nicht ablegte, ganz und gar nicht anfreunden. Chaos war ihm abhold wie nur was. Genau dazu befragte ich ihn eines Abends bei unserem einzigen Hamburgerstand am Hauptplatz, wo er Stammgast war. David saß gerade mit irgendwem dort. Die Zeit zum Sitzen nahm er sich. Mal saß er mit Amerikanern, mal mit Tamshiyaceños. Er speiste doprt nach Herzenslust, bevorzugt mit Cola. „You like it here as well, don’t you, David?“ „Ja, klein, übersichtlich, mit Herz betrieben. und vor allem: sauber. Ein Tisch mit Glasplatte. Immerhin. Das hat Stil.“
Er war mir sympathisch. Das lag an seinem Ausspruch von der Plaza de Armas in Iquitos, einem Ausspruch wie jener von Hans Sutter, dem Produzenten der Filme Werner Herzogs, der bis heute im „Casa Fitzcarrald“, das er umgebaut hat, in der Avenida la Marina logiert. Sutter wie Peterson konstatierten es knorrig und im Ton unverbrüchlicher Sicherheit. „Ich halte von all dem hier überhaupt nichts. Die Dummen sind die „Gringos“, die von diesen verkleideten Kasperln betrogen werden wollen. Tragisch ist es mit den Kranken, die Heilung suchen.“
Das bewog mich schlußendlich, ihn im Jahre 2010 zu einer Privatzeremonie mit Ricardo Amaringo Benetillo, einem Shipibo, einzuladen. Ich erinnere mich mit tiefer Nostalgie. Wir lagen am Boden. Ricardo hatte es sich so ausbedungen: Keine Plastiksessel! Also lagen wir auf Matratzen auf dem Sandboden. Die Wirkung war ein sanftes Lercherl. „David, wie geht’s dir?“ „Blendend! Ich bin hier offenbar zum Tee eingeladen. Deine berühmte Shipibo-Medizin à la Kestenbetsa ist auch nur heiße Luft, Wolfgang.“ „Ja, tut mir wirklich leid, David, aber ich bin dir doppelt und dreifach dankbar, daß du überhaupt gekommen bist.“ „Keine Ursache, Wolfgang. Ich habe soeben ergötzlich geschlafen, und ich darf dir sagen, ich habe es genossen. Hier ist alles diskret. Keiner schulmeistert. Das zumindest nicht. Tut mir leid, daß ich deine Einladfung zum Frühstück nicht mehr annehmen werde können, aber ich muß morgen in aller Herrgottsfrühe los. Ein Termin.“
Es gab dann Schwierigkeiten rundum, hauptsächlich wegen Margie. Sie entpuppte sich als Geier. Lieh unverfroren Geld und erstattete es nicht zurück. Damit gerit David als Mann von Fach natürlich unter massiven Zugzwang, von dem er nicht wußte, wie sich ihm entziehen. Er hielt es schlußendlich mit leeren Versprechen und zu allerletzt, als alle Stricke (welche auch immer, doch zumindest ging es um Häuser und Barschaften) zu reißen drohten, mit einem Offenbarungseid: „Wolfgang, du hast genug Geld, du wirst es verkraften.“ Eine Offenbarung um Sieben Uhr morgens in El Huequito, eine Art Fingerzeig des Himmels. Diese Unverfrorenheit bedeutete mir immerhin, daß hier bereits gefährliche Gravitationskräfte am Wirken waren, nicht unähnlich jenen eines schwarzen Loches. Dann kamen Geschichten um Liebe und Vaterswchaft hinzu. Meine Gattin kommentierte mit Zweiwortsätzen, wenn ich einen Grunzer aus gegebenem Anlaß losließ.
Heuer sah ich ihn zum letzten Mal an einem Sonntag. David stand nahe der Einmündung der Colpa-Badestraße in die Dschungelstraße beim Friedhof, und spielte mit seinem Sohn, der vielleicht fünf war. David war siebzig. Eine vollkommen verlassene Szenerie. Absolut niemand in Sicht oder motorisiert in Bewegung. Göttliche Stille. Wir kommen dahergerauscht. David dreht sich nicht einmal nach uns um. Als hätten sie sich in einem Wildwestfilm materialisiert. Der gezeichnete Vater mit seinem Söhnchen, in Blickweite zu einem Wildwestfriedhof, mit zwei gellend kreischenden Bussarden im Geäst.
Dann kam unser Englisch-Lehrer David, der Mann aus Manchester, der entschlossen ist, hier zu sterben. Er lebt ohne Papiere hier. Er freundete sich mit David soso lala an und hielt mich bezüglich unseres zweiten Herrn Peterson (Scott Peterson, unser coltstarrender Cowboy, hat das Zeitliche ja bereits gesegnet) am Laufenden.
Vorige Woche dann die Hiobsbotschaft. David im Badezimmer seines Hauses in der scharfkantigen Duschkabine blutend aufgefunden. Hirnblutung. Ob kausal für den Sturz im Nachhinein egal. David halbseitig gelähmt. Das totale Fiasko. Vorgestern nochmal schlimmer: Er liegt bereits in Agonie. Sie werden ihn nicht mehr hierher ins Dorf bringen können. Und wenn, dann als letzten Weg. David Peterson, soviel steht fest, wird nicht im Boden der Schildkröteninsel seine letzte Ruhestätte finden.
Selbstmord mit System
Kürzlich war ich mit Freunden in Cusco und Randbezirken. Eine Konditionsübung, zugegeben. Die Heiligen Quellen von Tambomachay oberhalb des Labyrinths von Quenko liegen auf 3.800 Metern, das alles gleich am Tag nach der Ankunft, das entbehrt nicht eines gewissen Optimismus. An all diesen Stellen beobachtet man das gleiche Phänomen: Keine Spanier, ansonsten die halbe Welt (halt ohne Schwarzafrika). Es wird nett gequasselt und Selfies an Selfiestecken natürlich im Übermaß. Siehst du ein Grinsen, weißt du, es wird gerade ein Foto geschossen. Nirgendwo sitzt einer versunken, um eine Mapacho zu rauchen. Auch auffällig, die Älteren in der Heiligen Ciudadela nur mehr sporadisch eingestreut. Machu Picchu ist nur etwas für Konditionsstarke und Schwindelfreie. Natürlich stolperst du über eine buntgemischte Youngster-Gruppe von Amerikanern, die sich „Alle Fünf“ am Fließband geben, weil sie die eineinhalb Stunden hinauf zum Sonnentor geschafft haben. Der junge peruanische Führer, ein Beau vom Scheitel bis zur Sohle, hat sich natürlich perfekt an den Neuzeitslang dieser Vorreiter der Zivilsation angepaßt. „Do you have your wodda?“ Freilich, das alles ist ein Durchschleusen auf Hauptwegen, ohne große Stopps. Hinauf zum Gipfel des Huayna Picchu? Nur etwas für Schwindelfreie, wie gesagt, und Alpinerfahrene. In der Qual des Emporsteigens verschwinden alle Fragen. Das Ringen um Atem bläst einem akademische Fragen aus dem Sprachschatz. Eine Feststellung bleibt jedoch in den meisten: „Wie komme ich dazu, mir das anzutun? Hätte ich es vorher gewußt, welche Hatscherei mich hier erwartet, ich hätte es mir erspart. Aber nun gut, man muß halt einmal hier heroben gewesen sein, bei diesen Ruinen, die schon ziemlich spooky dahin-gloomen. Wie sie das geschafft haben und wozu, kann mir ziemlich egal sein, und wo diese Typen verscharrt sind, doch ebenso wohl auch, oder? Jedenfalls gutes Geschäft für die Peruaner. 2.000 Touristen Maximum, die da durchgeschleust werden. Für jeden 50,- Dollar, das sind 100.000,- grüne bucks, für das Heraufschippern nochmal 25,- Dollar, somit 50.000,-. Netter Reibach. Fragt sich nur, wie lange diese Irrsinnsstraße aus Kies, Schotter und Erde das aushalten soll? Man sehe doch nur den Felssturz. Es geht hier schwindelerregend hoch. Das schaffen nur die Benz-Busse. Habt ihr die Benz-Garage unten am Ortsausgang gesehen, Leute? Endlich mal keine peruanischen Harakiri-Busse. Deutsche Qualität.“
„Warum bauen sie keine Seilbahn. Ein österreichisches Unternehmen in Lizenz täte es allemal und diente dem Landschaftssschutz“, läßt einer meiner Gäste verlauten, „doch zu diesem Gedanken reicht es bei diesen Döseln scheinbar nicht. Man rechne doch einfach nur mal den Diesel aus, den sie hier pro Tag verpusten.“
The Show must go on. In Aguas Calientes schießen die Massageinstitute in den oberen Hanglagen wie Schwammerl aus dem Boden. Die Goldgräberstadt, in der es nur Restaurants gibt, vielleicht 300, und etwas weniger Unterkünfte. Kitsch as Kitsch can, alles blinkt, auch die Kirche. Die Christbäume aus Plastik werden in Peru bereits im November positioniert, samt Plastikdudelei. Ich glaube, brächte man heute einen hochrangigen Inka in diese gröbste aller Spukerscheinungen, es fehlte ihm nur knapp am Irrewerden.
Nicht zum ersten Mal frage ich mich, wie haben diese Leute damals, im 15.Jahrhundert, gelebt. Warum baggerten und buddelten auch sie nach Gold? Weil es das Sonnenlicht symbolisierte? Verhängnisvoll, kann ich nur sagen. Es bedeutete den Untergang des Imperiums. Die schlimmsten Halsabschneider der Geschichte kamen dahergetrampelt, über Ecuador, und wurdne bereits in Lambayeque von einer Delegation empfangen. Atahualpa entbot ihnen seine Grüsse und hatte Fässer voll Wasser zur Labung mitgebracht. Pizarro, der, zurecht, schlimmste Hurenbock der peruanischen Geschichte, dankte es dem Sonnenkönig mit Wortbruch und ließ ihn standrechtlich mit der Garrotte erdrosseln. „Wie schafften sie das?“ frage ich unseren engagierten, patriotischen Inkanachfahren. „Sie müssen wissen, die Inkas hatten nur einfache Waffen. Sie waren nicht kriegerisch gesinnt. Sie erreichten die Vergrößerung ihres Imperiums durch direkte Überzeugung, durch Argumente, durch Vorbild. Kein einziger der Millionen Inkas hätte jemals gedacht, daß ihr Gottesrepräsentant öffentlich von Außerirdischen erdrosselt werden könnte. Millionen waren wie gelähmt. Das Gold bedeutete ihnen nichts. Was diese Meuchelmörder an Gold stahlen, wollen wir nicht mehr befragen. All die goldenen Lamas mit den Aschen der Frauen der Inkas. All diese Idole…“
Zwei Tage später sind wir in der Kirche von Andahuaylillas. Erbaut ab 1570 von Inkasklaven. Bekannten sie sich nicht zum katholischen Glauben, wurden ihnen zuerst die Hände und danach der Kopf abgeschlagen. Öffentlich. Die Kirche von Andahuaylillas. Die pure dramatische Dekadenz. Tonnen von Gold verarbeitet. Fotographieren verboten, so wie die katholische Abteilung des Dominikanerordens, der den Sonnentempel Coricancha zur Gänze vereinnahmt hält und bis heute Eintrittsgeld für die Führung durch die Tempelruinen verlangt. „Fotographieren verboten!“, schreit die Concierge in der Kirche meinem Freund Ingo in den Rücken nach. Ich habe zum Glück kein Messer eingesteckt. Um etwas Dampf abzulassen, stelle ich ihr die Judasfrage: „Madame, Sie scheinen nicht zu realisieren, daß mein Freund kein Blitzlicht verwendet. Er besprüht auch nicht die 50 Minikameras, die wie ET’s mit ihren großen Augen um jede Ecke lugen. Wozu? Seien Sie doch so freundlich und erklären mir, wem gehört all dieses Gold?“ Antwort, wie aus der Pistole geschossen: „Niemandem!“ „Wunderbar“, kann ich mir nicht verhehlen festzustellen. Nachdem es sich hier um einen Jesuitenorden handelt, der diese Kirche betreibt, werde ich Papst Franziskus bitten, er möge die Kirche uns Franziskanern als Custodiat geben. Wir werden die Kirche umgestalten. Und Sie, gnädige Frau, seien Sie beruhigt, Sie werden Ihren Job nicht verlieren.“
Ein Schleier fällt von meinen Augen, endgültig. Vor ein paar Minuten waren wir oben bei den Terrassen von Tipón. Die Anlage dem Wassergott, dem Gott der Quellen geweiht. Der Gott, der der einen großen Mutter beiwohnt, Pachamama. Und noch ein paar Minuten zuvor waren wir in den Ruinen von Huari, wo um 700 nach Christus bis zu 40.000 Menschen in einer harmonisch strukturierten Stadt aus Adobe und Ziegeln wohnten. Ich sehe das blendende Licht, spüren die erfrischende Brise. Fernando, unser Führer, hat Tränen in den augen, als er das Drama um Atahualpa erzählt. Wortbruch, die schlimmste Sünde eines Mannes. Wie gesagt, kein Spanier weit und breit. Kein Iberer, den man fragen könnte, warum begleicht Telefónica nicht die 4-Milliarden-Steuerschuld, die sie seit Jahren gegenüber dem peruanischen Staat akkumuliert? Und warum nicht Repsol seine 2-Milliarden-Schuld? Alles gröbste Verbrecher. Halunken. Galgenvögel. Sie tragen die Lüge auf ihren Lippen. Atahualpa mußte gegenüber dem Jesuiten, der Pizarro begleitete, auf Knien seinem Glauben abschwören, wurde getauft und hernach erdrosselt.
Sehen Sie nicht, daß der Himmel über Cusco in Flammen steht? Und er wird in Flammen stehen die nächsten …“ „500!“ „Ja, danke, die nächsten 500 Jahre.“
„Warum meinten Sie 500, Landsmann?“
„Weil Elie Wiesel, der heuer gestorben ist, in Auschwitz von 1.000 Jahren sprach. Die Invasion hier war aber 1529.“ Heriberto grinst breit. Ein Blitzgneisser.
Den Mutigen gehört die Welt
Welche Welten gilt es heute noch zu erobern? Verstehe ich diese Frage ernsthaft und nicht als eine launisch-rethorische, so sehe ich, wenn überhaupt von „Eroberung“ die Rede sein darf – im örtlichen wie im moralischen Sinne -, so doch nur gewendet auf jene Welten, die in meiner unmittelbaren Nähe schlummern und von deren Existenz ich sehr wohl weiß, auch wenn ich ihr Vorhandensein beharrlich zu leugnen versuche. Ich leugne Welten, die mich, ich ahne es, als Leichtes zu verschlingen vermögen. Die inneren Welten. Es genügt, zu sagen, die innere Welt. Eine Welt ist bereits groß genug. Mir genügt diese Welt. Ich brauche schon nicht mehr das Sonnensystem, geschweige denn unsere Milchstraße oder jene unbekannten Welten davon jenseits. Es genügt mir die elementare Wucht der Leidenschaften. Es genügt mir bereits vollauf, Zeuge eines tödlichen Unfalls zu werden und zu beobachten, was mit mir und allen Beteiligten geschieht. Es genügt mir, als Sanitäter mitten ins Kampfgebiet hinein gerufen zu werden. so wie Tom Cruise in „Am Faden der Zeit“ habe ich es immer abgelehnt, einen Helm zu tragen. Im Krieg, selbst wenn es ein Bürgerkrieg (oder besser: ein Bruderkrieg) wie jener in Bosnien war, nehmen es alle Beteiligten hin, wenn einer der Ihren mit einem Blutsturz, der ihm aus dem Mund sprudelt, verröchelt. Bei einem Verkehrsunfall auf einer x-beliebigen Straße in Westeuropa ist es etwas Anderes. Hysterie greift reihum Platz. Noch schlimmer ist es bei Stromunfällen. Der Schwenkarm einer Betonmischmaschine gerät in die Oberleitung der Bundesbahn. Der Bediener der Steurpultes wird in hohem Bogen vom LKW geradezu gefetzt und bleibt rauchend liegen. Wenige Stunden später, in der stillen Kabine des Rettungswagens, eingehüllt in eine Aluminiumfolie, haucht er unbemerkt sein Leben aus. Er gehört nicht zu jener Population, die, von den Statistikern nüchtern erfaßt, aus unerfindlichen Gründen vermehrt zwischen Weihnachten und Silvester sterben. Von den 52 Wochen des Jahres zeitigt die stillste Woche des Jahres in der stillsten Zeit des Jahres die stillsten Toten, eben jene, die es vorziehen, sich in der stillsten Zeit am besten unbeobachtet von Kameras und falschen Erbschleichern davonzuschleichen. In jenen Momenten, in denen keiner zuschaut, womöglich mit Blick auf das EKG oder das EEG, das, wir kennen es, am Bildschirm zackenförmig mit diskreten Piepstönen dahingleitet, bis es sich zur durchgehenden Linie verdünnt und Elektroschockpulsatoren gefragt sind. Denn dieser Skandal, darf eben nicht sein, solange die Öffentlichkeit zusieht.
Während wir Überwachungskameras an allen Ecken und Enden vorfinden – in den USA sogar am „Häus’l“ – findet gleichzeitig an allen Ecken und Enden eine Bildabschirmung statt. Die Motive sind politische. Nichts von einem gänzlich pulverisierten Aleppo, das von zerfetzten Leichnamen nur so strotzt, und ebenso nichts von allen Opfern dieses teuflischen Terrors, die von LKW-Rädern zermalmt oder von Splittergranaten zerrissen werden. Diese Fotos, soviel steht fest, würden unseren verlogenen Diskurs endgültig stoppen. All diese Fotos in Facebook sind doch in allerhöchstem Maße Zeitsymptome. „Leute, ich bin noch am Leben!“ Dieser Spruch: „Leute, es grenzt an ein Wunder: Ich bin immer noch am Leben!“ (Copyright Hans Orsolics) versinnbildlicht sich tagtäglich. „Hier meine Zehen am Strand, hier mein Festmahl, hier mein Biergelage, hier meine Modeschau, hier mit meinem Kater, usw. usf.“ Manche sind dennoch etwas mutiger: „Hier mein Gipsfuß!“
Ich hatte mal einen Freund. Er war der Sohn einer bekannten Wiener Schauspielerin. Nennen wir ihn Xaver. Er war kein Reporter, doch Fotograph. Er hatte immer schon ein Auge für Ausnahmesituationen. Nichts ärgerte ihn mehr als die verlogenen Bilder von Kriegsschauplätzen. Er brachte das mit dem Beruf seiner Mutter in Verbindung. „Was bedeutet mir ein Drama auf der Bühne? Eine Verfremdung auf der Bühne. Selbst die brillianteste Shakespeare-Inszenierung ist nur ein selbstergötzender Abklatsch von dem, was in jedem von uns tobt, im Alltag. Was, Teufel nochmal, will ich denn im Wiener Burgtheater darstellen?“ Da verstand ich ihn. Wie auch immer, mein Freund packte seinen Rucksack und seine Kamera zusammen, als er hörte, in Slowenien, also nebenan, werde geschossen. Er fuhr mit seinem alten Mercedes hinunter, mitten ins Kriegsgebiet. Hinter der Windschutzscheibe hat er einen Kleber angebracht, „Presse“. „Presse“ auf Französisch, eben „Presse“. So raste er geradezu hinunter, direkt nach Laibach. Zuerst fuhr er noch auf Schleichwegen, doch sobald er in Laibach ankam, ließ er alle Vorsicht fallen. Er raste direkt auf das Flugfeld. Weiß der Teufel, was da in ihn gefahren war. Ich meine, er wußte, daß dieser Akt vorwitzig war. Es war ein Prostest. Xaver wollte aus Protest sterben. Ein Österreicher, der in Laibach auf dem Flugfeld des Flughafens in seinem alten grünen Mercedes gegen den Bruderkrieg protestiert. Ein Aberwitz. Ein Kampfflieger zerhackte ihn.
Auf der anderen Seite wußte ich aber auch von österreichischen Söldnern in diesem Bruderkrieg. Auf beiden Seiten. Keine Urösterreicher allerdings. Das nein. Nachkommen. Schwergewichtige, stiernackige Schlächtertypen, denen es egal war, ob sie in diesem Blutgeschäft eine Kugel abfingen. Hauptsache, sie hatten ihre 100.000,- Schilling. Sie hatten für alle Fälle eine letzte Kugel im Patronengurt aufgespart. Nie habe ich erfahren, was aus diesen geworden ist. Ich habe es auch später nie gesehen, in La Madre.
Morgen ist Stephani. Der erste christliche Märtyrer. Es geht Schlag auf Schlag. Jedes Jahr geht es so, doch mit dem Älterwerden der Geschichte werden die Dinge doch ein bißchen dräuender. Wir sollten nun mal ans Testament denken und auch unser Morgengebet erweitern. Sollte dies mein letzter Tag sein, so sei es. Sterben wie ein Narr, das doch das letzte, was ich mir in die stinkenden Schuhe schiben lassen möchte.
Besinnliche Weihnachten allen Freunden in Nah und Fern!
Stefani
Saulus von Tarsus war römischer Staatsbürger. Wir wissen nicht, wie er vom heutigen Adana, einer romantischen Küstenstadt in der Türkei, hinunter nach Palästina kam. Er war wohl ein Opportunist, der es in seiner Gier nach Aufstieg den römischen Statthaltern recht machen wollte. Zudem wußte er sich mit den Pharisäern zu arrangieren und ihnen in ihrer Furcht vor den feurigen Anhängern des angeblich von den Toten auferstandenen Nazaräners nach dem Mund zu reden. Saulus war nicht, wie Martin Scorsese ihn in „Die letzte Versuchung Christi“ in Gestalt von Harry Dean Stanton darstellt, hager und ausgezehrt, ein hochgewachsener Schlaks, nein, er war eher eine Mischung aus Sanguiniker und Choleriker, nicht größer als 1,70, ein gutgenährter Rollerball mit athletischen Waden. Eine Art Wildschwein, fähig, weite Strecken zurückzulegen. Er war in seiner Wohlgenährtheit in der ganzen Physiognomie von den Aposteln abstechend. Petrus, der ja, war großgewachsen, ein bärtiger Wuschelkopf, wie man sich Moses vorstellt oder ein wenig wie Ben Hur, von Charlton Heston gegeben. Sie alle waren zerzauste, bärtige Wuschelköpfe. Keiner rasierte sich. Sie stanken, sobald sie sich nicht wuschen. Sie hatten nur das Gewand am Leib. Saulus hingegen kam aus einem ganz anderen Eck. Er legte sein Leben strategisch an. Er wußte, nach Rom ist es zu weit. Karriere mache ich am einfachsten im brodelnden Unruheherd Jerusalem. Erst dort erfuhr er von der Existenz des Nazaräners und der, gelinde gesagt, Unruhe, die dieser in seiner Umtriebigkeit mit Worten und Taten gestiftet hatte. Saulus wußte, ein eiserner Besen mit römischem Ausweis war jetzt gefragt. Seinen Einstieg lieferte er mit der Assistenz bei der Steinigung eines dieser Verrückten, eines gewissen Stephanus. Dieser Typ, der die Zugehörigkeit zu dieser neuen, die Staatssicherheit gefährdenden, Sekte gar nicht ableugnete, starb, ohne sich zu wehren, verzückt zum Himmel gaffend. Offenkundig ein Verrückter. „Mit diesen Träumern sind wir schnell fertig“, dachte sich Saulus. „Egal, woran sie glauben. Wenn es ans Sterben geht, werden ihnen die Knie schlottern wie allen anderen Feiglingen auch.“ Saulus war bereit zum Mord. Er hatte gesehen, dem blutüberströmten Zusammenbrechen eines Verbrechers beizuwohnen und schlußendlich dessen Schädel unter dem letzten schweren Stein, dem Gnadenstoß, aufknacken zu hören, ohne Übelkeit zu verspüren, prädestinierte ihn zur Fortsetzung dieses Handwerkes. Außerhalb von Jerusalem war jede andere Tötungsmethode erlaubt, auch jene des Schwertes. Kurz und schmerzlos. „Das kriege ich hin“, dachte sich Saulus. Er war bereit. Das Autorisierungsschreiben mit Siegel im Wachs hatte er bereits im Wams. Es konnte losgehen nach Damaskus, nobel auf dem Pferd, das Muli oder den Esel hintennach. Er hatte einen Begleiter, einen Diener, der ihm zur Hand gehen mußte und für Rückendeckung sorgen sollte. Der Fortlauf der Ereignisse ist bekannt. Es kam nicht so wie geplant. Saulus mutierte zu Paulus, jenem Apostel, von dem die ältesten Zeugnisse der Christenheit, die berühmten Paulusbriefe, stammen. Saulus wurde vom Blitzstrahl Christi getroffen, fiel vom Pferd und erblindete. Doch er hörte Jesu Stimme überlaut im Ohr. „Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?“
Martin Scorsese wird diese Szene nicht mehr verfilmen, doch ich sehe sie deutlich vor mir. Eine Szene mitten in der glühenden Wüste. Kein Schatten. Gespenstische Stille. Kein künstliches Geräusch. Ein Anschlag wie aus dem Nichts, ohne Ankündigung. Keine daherrasende Drohne. Kein aufgepeitschter Sand. Keine Explosion. Kein Himmelsgrollen. Keine dunklen Wolken. Kein heraufziehendes Gewitter. Keine Geruchshalluzination, so als ob alles nach Schwefel röche. Nein. Das unmittelbare Aufbrechen des Himmels, also der Anwesenheit des menschgewordenen Gottes. Die Bibel beschreibt mit keinem Wort, was mit dem Reisegefährten passierte. Der Gefährte wird geradezu inexistent. Saulus hat ein tête-à-tête der gröbsten Art. Eines, das ihn billig das Leben kosten könnte. Er wird vom Pferd geschleudert. Er fällt nicht einfach so mal in einem Hitzekollaps vom Pferd oder weil er einen Brunnen halluziniert, zu dem er hinuntersteigen will. Nein. Er wird zu Boden geschleudert. Er bricht sich nicht das Genick. Das Pferd scheut nicht. Ein Huftritt würde genügen. Nein, keine Rede davon. Auch das Pferd ist plötzlich inexistent, aber ich sehe es deutlich vor mir. Das Pferd steht ganz ruhig. Ihm gilt der Schrecken nicht. Das Pferd ist ganz gottergebene Kreatur. Vielleicht lauscht es mit seinen Ohren dem, was da anhebt, nämlich eine todernste Frage aus dem Nirgendwo. Eine Stimme, die nicht die Luft als Transportmedium benötigt. Der aufbrechende Himmel eben.
Paulus nannte es danach immer sein „Bekehrungserlebnis“. Seine persönliche Begegnung mit dem Auferstandenen. Keiner zweifelte das später an, und erst recht nicht, als der Mann aus Tarsus in Rom seinen Kopf auf den Richtblock legte. In jenem Moment der Begegnung konnte der Christenverfolger nicht ahnen, daß auch er eines Tages, nach ungezählten Kilometern der Wanderung und der Schiffsfahrt, Christus sein Leben als Märtyrer hingeben würde. Zu einer Zeit, als Stefanus schon längst zu Asche zerfallen war, in einem Grab, das niemand jemals suchen und, glaubt man der Reliquienverehrung zu San Lorenzo fuori le mura in Rom, dennoch finden sollte.
(Zitat Wikipedia): Nach seiner Verteidigungsrede sah Stephanus auf und rief: „Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.“ Diese Identifikation Jesu mit dem in Dan 7,13 verheißenen Menschensohn erbitterte die Mitglieder des Synedriums dermaßen, dass sie Stephanus auf der Stelle packten und vor der Stadt steinigten. Stephanus befahl seinen Geist Jesus, sank in die Knie und rief: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ Auch durch diese Worte folgte Stephanus dem Vorbild Jesu, da auch dieser sterbend seinen Geist in die Hände seines Gottes gelegt und für seine Henker gebetet hatte: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Jene Tage damals waren herausfordernd. Und sie werden es wieder. Es kann ohne Vorwarnung geschehen. Ich kann ein zerknittertes, trauriges Gesicht wie Harry Dean Stanton zur Schau tragen und auf einer Benzinstation in der Wüste von Arizona herumirren. Ich kann längst meine Ideale und sogar die Existenz des Einen und Wahren ohne Bedauern vergessen haben. Und doch kann es mich überkommen. Wenn ich Pietät berücksichtige, vielleicht nicht am Locus, jedoch sehr wohl unter der Dusche. Ein Duschender, der zu weinen beginnt.
Johanni, 27.Dezember
(Zitat Wikipedia):
Nach dem gemeinsamen Zeugnis der vier kanonischen Evangelien war Johannes einer der zwölf Apostel, die Jesus erwählt hatte und gehörte zusammen mit Simon Petrus und Jakobus dem Älteren zum engsten Kreis der Jünger, der nach dem Zeugnis der Apostelgeschichte und des Apostels Paulus auch in der jungen Kirche weiter eine besondere Rolle spielte.
Johannes wird in den Evangelien als Sohn des Zebedäus und als Bruder von Jakobus dem Älteren vorgestellt. Johannes und Jakobus sollen von Beruf Fischer am See Gennesaret gewesen sein (Mk 1,19–21). Sie bekamen von Jesus den aramäischen Beinamen Boanerges, was das Markusevangelium als Donnersöhne übersetzt (Mk 3,17). Der christlichen Tradition zufolge soll der Name der Mutter der Zebedäussöhne Salome gelautet haben. Dies geht auf eine Auslegung von Mt 27,56 zurück, wo an Stelle der bei Mk 15,40 erwähnten „Salome“ von der „Mutter der Söhne Zebedäi“ die Rede ist.
Die früheste Erwähnung findet Johannes im um 50 entstandenen Galaterbrief, in dem Paulus auf das Ansehen hinweist, das Johannes nach Jakobus und Kephas (Petrus) als eine der drei „Säulen“ der jungen Kirche oder der Jerusalemer Gemeinde genieße Ἰάκωβος καὶ Κηφᾶς καὶ Ἰωάννης, οἱ δοκοῦντες στῦλοι εἶναι.(Gal 2,9)
Die Nähe Johannis zu Weihnachten ist beredtes Zeugnis für die Wertschätzung, die der Apostel von Früh an unter den Urchristen gewann. Das lag unter anderem daran, weil bekannt war, daß er der Jüngste unter den Zwölfen, dazu neben Petrus einer der Erstberufenen und überdies der Bruder jenes der 12 Apostel war, der als Erster als Märtyrer unter dem Schwert sterben sollte: Jakobus, der Wortspender des Jakobsweges. Und den Urchristen war zudem aus einem triftigen Grund viel gelegen: Er galt als unsterblich. Das direkte, schroffe Wort des Herrn an die übrigen, das Weiterleben dieses jungen Spundes solle sie nicht weiters kümmern, hatte sich bereits überliefert. Es war bekannt, er hatte auf Patmos gelebt und schließlich, dort, wo sich die Spuren aufzulösen schienen, in Ephesus, als Hochbetagter, als Heiliger in biblischem, völlig unzeitgemäßem Alter.
Johannes stand also neben der Gottesmutter auf Golgotha. Man kann sich die Szene nicht unähnlich zu jener in Mel Gibsons „Passion“ vorstellen. Eine apokalyptische, unheilsschwangere Szenerie. Apokalypse im wahrsten Sinne des Wortes, nervenaufreibend wie nichts mehr sonst in der Geschichte der Menschheit. Das, ohne das Sterben aller anderen Märtyrer zu verkleinern. Sterben ist immer etwas Göttliches, Heiliges. Doch es macht einen fundamentalen, einen planetenaufbrechenden Unterschied, ob einer von sieben Milliarden, ob ein Heiliger, ob ein Erleuchteter oder ob der menschgewordene Sohn Gottes, also ein Gott stirbt.
Das war das einzigartige Kardinalereignis in der Geschichte der Menschheit und wird es immer bleiben. Das ist das Herzstück des christlichen Glaubens. Der Sohn Gottes. Wegen dieses planetenerschütternden Skandals starben Millionen von Menschen und sterben heute weiterhin, werden ermordet wegen dieses ihres Glaubens.
Johannes, sein Bruder Jakobus und Petrus hatten bereits die Verklärung Christi am Berg Tabor erlebt, doch das alles, im Verbund mit dem Verbot des Herrn an sie, davon zu sprechen, wirkte in ihnen wie ein tiefer Schock durch etwas gänzlich unerklärbar Erfahrenes. Die Gegenwart des Herrn muß geradezu unerträglich gewesen sein. Dieser Mann war kein stinkender Ziegenhirte oder zerlumpter Fischer, kein von Sägespänen strotzender muskulöser Zimmermann, der den Meterstab zusammengelegt im Hosentaschenhalfter trug. Um diesen Mann zirkulierte, ja wabberte geradezu strahlendes Licht. Ein Wüstenstreuner kann sich niemals zu jenem Giganten hochschwingen, der zu drei Gelegenheiten Tote auferweckte. Die Gegenwart des Herrn war unerträglich. Die Menschen fielen vor ihm auf die Füße. Sie wanden sich geradezu wie Würmer im Staub. Die Wahnsinnigen, von Dämonen Besetzten und Unreinen liefen vor ihm davon. „Keinen Schritt weiter, Du! Ich weiß, wer Du bist! Komm mir keinen Schritt näher!“ Sie gellten und rissen wie Hyänen den Rachen auf, rollten mit ihren Augen.
Johannes war geschätzte Siebzehn, maximal, als ihn der Herr berief. Vielleicht war er auch erst Vierzehn. Warum er ihn berief, kann man nur als göttliche Vorsehung qualifizieren. Tatsache jedenfalls, er liebte den Herrn wie ein Kind. Er liegt auf seinem Schoß wie ein Kind. Völlig unprätentiös, in gänzlicher Hingabe, völliger Liebe. Er liebt den Meister mehr als seinen Vater Zebedäus. Er saugte alles von ihm auf, was er sah, hörte und spürte. Von dort her das ekstatische vierte Evangelium, so ganz anders als jene der drei Synoptiker Lukas, Markus und Matthäus.
Johannes findet als einziger die Kraft, vor Golgotha nicht davonzurennen. Er geht mit hinauf. Der schlimmste Albtraum, aus dem es kein Erwachen gibt. Ein unvorstellbar geschundene Kreatur, der das Fleisch buchstäblich in Fetzen von den Knochen hängt, und die immer noch nicht tot ist. Dieser Kreatur reißen sie den Leibrock vom Leib und nageln sie an den Querbalken, einen starken, gebogenen Ast. So richten sie den Stamm auf. Handlanger, die wissen, wie man diese Konstruktion aufrichtet, mit Seilen, und ins Bohrloch stürzt. Dort wird es mit Keilen abgesichert und fertig. Die Schergen feixen. Sie ziehen Grimassen. Sie freuen sich auf ihre Weise, diesem Menschen beim Sterben, seinem Martyrium zuzusehen. Die verursachte Qual ist Teil dieser Tötungsweise, die den Verbrechern, so wie diesen beiden Messerstechern daneben, vorbehalten bleibt. Das Stöhnen. Das Aufschreien beim Einhämmern der Nägel, gerade an den Fußfesseln. Ein unvorstellbarer Schmerz. Das pure Grauen. Ein riesiger Schrei, der über die Schädelstätte kreist. Ein tierischer Schrei geradezu. Der Mensch, der getötet wird, qualvoll, unter zynischem Grinsen. Vielleicht spucken sie ihn immer noch an. Ihr Schweiß fällt auf sein Gesicht, seine Beine oder seine Arme. Das alles stört sie nicht. Sie bringen hier ein Stück Dreck um. Das ist ihr Geschäft, ihre Arbeit. Ein Befehl, dem sie gehorchen. Tod am Kreuz. Also machen wir mal. Nicht zum ersten Mal. Lehrbuben werden angelernt.
Es herrscht pures Chaos unter dem Kreuz. Ein Kommen und Gehen. Jene, die den Mut finden, diesem Schauspiel aus der Nähe beizuwohnen, kommen zur Schädelstätte herauf. Als die Kreuze aufgerichtet sind, wird es etwas ruhiger. Eine Prozession. „Da also hängt er, der Besserwisser, der Gotteslästerer. Das hat er davon. Hätte er sich doch nicht mit dem Hohen Rat angelegt! Konnt er denn nicht kuschen. Und abgesehen davon: Er war verrückt. Ein Gotteslästerer eben. Einer, der sich für den Messias hielt, wo er doch nachsweislich der Sohn des Zimmermanns aus Nazareth samt Geschwistern war. Ein Irrer. Besser, ihn zu beseitigen. Er hat unser sensibles Agreement mit den Römern unheilvoll gefährdet. Seien wir froh, daß nicht mehr Porzellan zerbrochen wurde. Seinen Tod können wir allemal verkraften. Das Volk werden wir schnell wieder unter Kontrolle bekommen, jetzt, wo ihr Guru gleich verröcheln wird, dieser arme Hund. Ausgerechnet das wollte er sich einhandeln? Sehr ihn euch doch nur an: Unappetitlich zum Extrem. Ich hoffe, ich kann heute nacht gut schlafen. Dieser Anblick verdirbt einem doch jeden Appetit. Ich werde unten gleich in der nächsten Taverne einkehren und einen Humpen Wein zu mir nehmen. Das paßt gut, denn morgen ist Sabbath. Na gut, die Gesellschaft paßt zu ihm. Da die zwei Messerstecher. Horcht nur, was sie brabbeln.“ So die Kommentare der Kommentarbegierigen.
Andere weinen. Maria und Johannes blicken empor. Sie könnten seine Füsse berühren, doch da hocken die Schergen und würfeln. Keiner kann nähertreten. Das wäre der Tod. Versuchte Befreiung eines zum Tode Veruteilten. Sie blicken zu ihm empor, er zu ihnen herab. Er ist außer sich. Das war er zwar immer, doch jetzt ist es schreckliche Agonie, volles Menschsein. Wie Jesus von Nazareth an den Vorhang des Todes hintritt, ist einzigartig und im Grunde nicht nachvollziehbar. Denn er war kein Märtyrer. In diesen Minuten des Aufgehängt- und Angenageltseins kulminiert das göttliche Werk des Heilsbringers. Der Tod ist der Höhepunkt, sofern ich diesen Begriff verwenden darf. Die Überschreitung. Der Aufschrei. Der das Leiden der gesamten Menschheit zusammenfassende Aufschrei, das Opfer gegenüber dem Allmächtigen, der anwest. Ddieser Gott JHWH, der ständig, allüberall, anwest.
So wie die Direktorin der österreichischen Nonnen es vor wenigen Tagen nannte: „Gott ist unter den Rädern“. Sie meint die Getöteten des Berliner Christkindlmarktes. Wo war Gott bei diesem Anschlag? Hat er zugesehen? Das die nur allzu bekannte, immer wieder wiederholte Frage eines Teufels. Nein, Gott stirbt, das ist die Wahrheit. So wie er mit Jesus von Nazareth starb. Gott stirbt mit dem Menschen, aus Solidarität. Das fanden die Griechen lächerlich und wollten es im Grunde nie annehmen. Das war purer Irrsinn, der Widerspruch in sich. Ein sterblicher Gott kann kein Gott sein. Die Auferstehung blendeten sie aus.
Diese ganze Chose war zutiefst unverständlich. Wie kann ein Gott sterben? Wie kan er von den Toten auferstehen? Das alles heißt doch, der eigentliche Gott ist der Tod (so dargestellt in „Game of Thrones“: „Wer ist dein Gott?“ „Death!“ „Was ist dein Lebensmotto?“ „Nicht heute!“ Nur nicht heute sterben. Den Tod laß ich mir heute nicht in die Schuhe schieben.) Wenn sogar der Messias dem Tod Tribut zollt, ihn somit nicht ungeschehen machen kann, so beweist dies doch nur seine Inferiorität. Tod wie Leiden legen doch beredtes Zeugnis ab. Hier ist etwas faul im Staate Dänemark!
Und seine Auferstehung von den Toten? Ein Kunstgriff, meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir haben keinen Beweis dafür. Keinen! Sehen Sie das denn nicht? Sie wollen allen Ernstes behaupten, der Nazaräner wäre von den Toten auferstanden? Ein Kunstkniff. Die Stilisierung ihrer Gurus zu einem Übermenschen. Die erste Lüge einer nach Macht gierenden Sekte. Sehen Sie das denn nicht?
Und all die Märtyrer? All die Gläubigen bis auf den heutigen Tag?
Irre! Halten Sie ihr Maul, Sie Dreckskerl. Ich werde alle Christen ausrotten. Haben Sie mich verstanden? Ich werde den Glauben an diesen Herren mit Putz und Stingel ausrotten! Merken Sie sich das! Diese Irren und Verlogenen gehören ausgerottet, ganz zuvorderst die katholische Kirche, diese größte Verbrecherorganisation des Erdballs.
Der so spricht, obwohl es menschliche Sprache ist, ist kein Mensch.
Satan, als er Jesus prüfte, sprach ebenso menschliche Sprache, und war doch kein Mensch. Ist kein Mensch.
Die Schergen, die ihn kreuzigten, waren auch keine Menschen, so wie diese Meuchelmörder der ISIS, die ihren Gefangenen vor dem Zeugnis von Kindern, die zusehen müssen, die Köpfe abschneiden, auch keine Menschen sind. Ssie sind mutierte Teufel. Das ist die Wahrheit. (Doch davon später.)
Johannes hielt den Anblick aus. Dann starb der Sohn Gottes mit einem Seufzer. Dann durchstachen sie mit einer Lanze seine Seite. Blut und Wasser flossen heraus. Dann nahmen sie ihn vom Kreuze ab, wuschen seinen Leichnam, salbten ihn, wickelten ihn in Tücher und legten ihn in das von Nikodemus gespendete Felsengrab.
Und dann geschah eben das, was er angekündigt hatte. Und Johannes legte Zeugnis davon ab. Im Alter schrieb er die Apokalypse. In einem Alter, das nicht bezifferbar ist. Vielleicht schrieb er die Apokalypse nach hundert Jahren. Vielleicht nach 150 Jahren. Er schrieb, weil man ihm das Schreiben nicht verbieten konnte. Die Apokalypse. Der Weltenbrand. Das Kommen unseres Herrn am Ende aller Tage.
Ach, Sie Blödmann! Ein Ende aller Tage gibt es nicht! Merken Sie sich das! Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist, wir fallen in ein Schwarzes Loch. Na und? Sei’s d’rum.
Doch der Glaube spricht anders. „Selig die Nichtsehenden, die doch glauben.“
28.Dezember, Tag der unschuldigen Kinder
Kein größeres Glück als Kinder. „Keine Kinder zu haben ist ungesund und bringt kein Glück“, sagt man in Südamerika. Kinder bringen Freude ins Leben. Mein Schwiegervater Don Santiago lebt wegen seiner 40 Enkelkinder. Er wurde heuer 88. Seiner Gattin Eugenia geht es ähnlich. „Es ist so still im Haus. Man wird gleich ganz traurig, wenn die Kinder fehlen.“
Kinder bringen nicht nur Glück, sie lehren einen auch. Alles, was da von ihnen als kleinste Regung oder Wörtchen, unscheinbare Frage daherkommt, gereicht einem zur Lehre. Alles. Kinder sind unschuldig. Sie lehren einem somit in erster Instanz Unschuld. Was ist Unschuld? Unschuld ist Ehrlichkeit, aber noch mehr spontane, eben ehrliche Freude. Freude ist Unschuld. Freude am Leben. Glückseligkeit. Unschuld ist nicht Trauer, Terror, Angst. Ich finde, es gibt kein größeres Wort des Herrn als jenes, das er ausrief, als die Kinderschar ihm zuströmte. Er saß, so stelle ich es mir vor, bereits auf einem Schemel, einem Baumstunk, einem umgestülpten Boot oder einem knorrigen, gebogenen Ast. Wahrscheinlich unter einem Baum. Er war weiß gekleidet, rauher Stoff, und hatte Sandalen. Da die Kinder, inmitten der Menschenmenge. Die sind neugierig, reißen sich vom Griff der Eltern los, und rennen zu ihm hin oder machen zumindest Anstalten, sich ihm anzunähern. Da ruft er: „Lasset die Kinder zu mir kommen, denn ihrer ist das Himmelsreich!“
Sehen Sie, liebe Leserinnen und Leser: Solche Sätze kann man nicht erfinden. Ein Bibelerfinder oder Fälscher kann solche Sätze nicht erfinden. Dieser Ausspruch ist authentisch. Christus tat diesen Ausspruch. Dann schob er einen nach: „Werdet wie die Kinder!“
Ich habe das immer im vollen Ausmaß beherzigt. Wenn ich von irgend jemandem quasi als Beschwerde über einen anderen hörte: „Der ist ja noch ein Kind!“, dann antwortete ich immer: „Zum Glück! Zum Glück hat er sich etwas Kindliches bewahrt. Er hat sich ein kindliches Gemüt bewahrt.“ Genau das ist es, was ich in dieser Welt am meisten vermisse: Kindliche Augen. Ich sehe nur Teufelsfratzen, Bulldoggengesichter, kreischen Dämonen, bluttriefenden Geifer. Ich sehe nirgendwo Frieden. Ich sehe nirgendwo den huldvollen Blick des Pater Pio oder des Karol Wojtyła, oder den meiner verstorbenen Tanten, allesamt Schwestern meiner Mutter. Diese Frauen schämten sich nicht ihrer Tränen. Nie hörte ich ein Wort des Zischens oder des grausamen Über-den-Mund-Fahrens gegenüber einem Kind. Ja, zum Glück wissen manche Eltern noch, das Wichtigste, was das Kind braucht, ist bedingungslose Liebe. Alles andere kommt von selbst. Ja, alles andere kommt von selbst. Sogar die Intelligenz, der Forschergeist, der Mut, die Lebenskraft. Gib deinem Kind Muttermilch und Liebe, und es wird ein Bär, ein Riegel.
Die Kinder sind das höchste Gut. Sie sind der Sinn, die Zukunft, das Licht. Ja, das Kind bringt Licht in den Alltag. Durch die Kinder leuchtet das göttliche Licht. Wir haben keine größere Aufgabe als diese unsere Kinder zu schützen und zu behüten, zu umsorgen und zu lieben. Dann können wir uns in Ruhe hinlegen. Wenn wir für etwas gerichtet werden – und wir werden eines Tages gerichtet, sogar für unsere Worte -, so zuvorderst an dem, wie ging ich mit der zarten Kreatur um? Wie nahm ich dieses neue Leben in meine Hände? Und wenn es nicht mein Kind war, was tat ich Gutes für es? Für es, das Kind, so wie für den armen Lazarus.
„Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“
29. Dezember, die Heiligen des Tages
David
David, König von Israel (1004-965 v.Chr.) war der jüngste Sohn des Jesse, aus dessen Stamm einst – nach den alten Prophezeiungen – der Heiland geboren werden sollte. Schon in jungen Jahren kam er an den Hof von König Saul, den er mit seinem Zitherspiel erfreute. Bekannt ist vor allem Davids Kampf mit dem „Riesen“ Goliath, den er mit seiner Steinschleuder zu Boden streckte. Wegen seiner Popularität von König Saul gehasst, musste er fliehen, wurde aber nach dessen Tod einstimmig von allen israelitischen Stämmen zum König ausgerufen. Als Staatsmann wie als Feldherr zeigte der neue König große Begabung. Er machte das 1004 eroberte Jerusalem zur Hauptstadt und zum religiösen Mittelpunkt des Landes. Sein Privatleben war aber recht glücklos. Er hatte neun Frauen und zahlreiche Söhne, die einander bis aufs Messer bekämpften (Ein Harem gehörte nach der damaligen Auffassung zu den unumgänglichen Repräsentationspflichten eines orientalischen Herrschers.). Die politischen Erfolge wurden überschattet durch das Verbrechen am Feldherrn Urias, dessen Frau Bathseba David begehrte. Deshalb ließ er den Urias an die vorderste Stelle der Schlachtenreihe stellen, wo er fiel. Wegen dieses Vergehens wurde der König nicht für würdig befunden, den Tempel zu erbauen; das durfte erst sein Sohn Salomon. Bis zu seinem Lebensende bereute David diese Tat, denn er war trotz seiner Verfehlungen ein tiefreligiöser Mensch. Er starb im Alter von 70 Jahren, sein Grab war noch zur Zeit der Apostel bekannt.
Jesse (Isai)
Jesse (Isai) lebte um 1.000 vor Christi Geburt und war ein Enkel der Moabiterin Ruth und Vater von König David. Er sollte, wie die Schrift es voraussagte, Stammvater Jesu werden. Vom Propheten Isaias wurde der Messias als „Reis“ (Sprössling) aus der Wurzel Jesse angekündigt. – –
Jessica (Jiska) ist eine Frauengestalt aus dem Alten Testament. In der Genesis erscheint sie als eine Nichte Abrahams, den sie und ihr Bruder Lot auf seiner Wanderung von Ur in Chaldäa ins Gelobte Land Kanaan begleiten.
Jesse (Jessika, Jessica, Isai)
Jesse (Isai) aus Bethlehem vom Stamme Juda, Vater von König David, lebte um 1 000 vor Christus. Vom Propheten Isaias wird der Messias als „Reis“ (Sprössling) aus der Wurzel Jesse angekündigt. (Jessica)
Jonathan
Jonathan, der Sohn von König Saul, war ein guter und aufrichtiger Freund Davids. Er fiel in der letzten Schlacht seines Vaters gegen die Philister.
Tamara
Tamara ist eine Frauengestalt im Alten Testament. Von ihrem Gatten kinderlos zurückgelassen, heiratete sie, wie es nach jüdischem Gesetz üblich war, dessen Bruder. Doch weil sich dieser, er trug den Namen Onan, weigerte, mit ihr Kinder zu zeugen und diese Fähigkeit wirkungslos vergeudete, wurde er mit einem frühen Tod bestraft. Da die Frau aber ohne Nachkommenschaft ein schlimmes Los erwartete, verschleierte sie sich wie eine Tempelprotistuierte der Fruchtbarkeitsgöttin, verlockte ihren Schwiegervater zum Beischlaf, weil dieser der letzte Blutsverwandte ihres verstorbenen Gemahls war, und gebar Zwillingsknaben. Nun stand sie nicht mehr – verachtet und allein – ohne Nachkommenschaft da.
Thomas
Thomas Becket war als junger Mann ein enger Freund von König Heinrich II. von England und führte wie dieser ein ausgelassenes Leben. Als er aber zum Erzbischof von Canterbury ernannt wurde, änderte er sich vollkommen, ging in sich, wurde ein frommer Mann und verteidigte die Rechte der Kirche gegenüber dem König. Daher musste der Erzbischof vor dem Jugendfreund, der sich die Zusammenarbeit ganz anders vorgestellt hatte, nach Frankreich fliehen. Durch einen Scheinfrieden wurde Thomas Becket zurück-gelockt und von Vertrauten des Königs am 29.Dezember 1170 vor dem Altar der Kathedrale ermordet.
Kein Tag wie jeder andere. Es regnet in Strömen bereits die ganze Nacht durch. Amazoniens Boden verschluckt alles. Die Quebradas – Colpa, Pucayacu und Yanayacu – werden einen Meter anschwellen, sehr zum Vergnügen der Kinder. Auch Otorongos Bach, beim Durchqueren des Klosters nicht mehr als 300 Meter alt, wird wachsen, um vielleicht 30 Zentimeter. Es wird überall gluckern und quatschen. Frösche und Kröten erleben die erste Hochsaison. Das gibt ein bekömmliches Nachtkonzert. Im Dschungel selbst bilden sich viele Tümpel. Dort tummeln sich die Wildschweine. Wo Wildschweine, dort Jaguare. Die Tierwelt pflanzt sich fort, Añujes, Tapire, Majas, Dachs, Rhonzocco, die Alligatoren, die Schlangen. Nicht die Spinnen, denn die lieben es nicht naß. Die Jungen finden reichlich Nahrung. Und die Jäger, von denen es zum Glück nicht allzu viele gibt, bleiben wegen all des Wassers im Unterholz aus. Die Straße in den Dschungel wird abgebürstet. Das ist besser als wenn es nur nieseln würde. Dann saugt sich die Piste voll und wird im Schlamm unpassierbar. Die Kakaofirma, die jüngst an der Börse den Besitzer gewechselt hat – Der Multimillionär Dennis Melka hat an die Kolumbianer verkauft; was deren Absichten sind, werden wir noch sehen. Wir haben, auf Google Maps ersichtlich, 28 Quadratkilometer geschlägerten Urwald. Die Kakaobüsche wachsen bereits, das Unterholz beginnt in Rekordgeschwindigkeit zu wuchern, die gezählten mehrere hundert Arbeiter werden mit ihren Macheten Schwerarbeit zu verrichten haben – hält jedoch Wort und hält mir ihren Lastwagen, die Sand abladen, die Straße instand. Was aus der Firma wird, werden wir noch sehen. Dennis Melka hat auf jeden Fall einen Umweltprozeß, der sich gewaschen hat, am Hals. Den wird er mit Schmiergeldern beilegen und sich dann mit eingezogenem Schwanz trollen. Die Kolumbianer werden ihre eigene Politik verfolgen. Wahrscheinlich werden sie, nachdem sie realisiert haben, daß es in diesen Breitengraden, auf diesem Boden, bei diesem Wetter, in dieser Abgeschiedenheit mit Coca nichts zu holen gibt, an die chinesen verkaufen. Die Chinesen werden alles verwildern lassen, aber der Grund gehört ihnen, und darum geht es letztendlich. Um den Grund. Irgendwann werden die chinesen zu einer groß angelegten Grundstücksaktion ansetzen. Der Hektar, 10.000 Quadratmeter, wurde von den analphabetischen Bauern vor vier bis sechs Jahren an die Mafia zu 31,- Dollar verkauft, von Melka eine Grundstücksinvestition von nicht mehr als 100.000,- Dollar. Jetzt wird er, wenn er alles Gerät, und die Wohngebäude sowieso, an Ort und Stelle zurückläßt (die Kolumbianer haben in Chicago alles mit Putz und Stiungel gekauft) das Tausendfache bekommen haben, also für 28 Quadratkilometer runde 100 Millionen Dollar. Er hat 500 Arbeiter knappe 2 Jahre beschäftigt, Tagesauslagen pro Kopf nicht mehr als 10,- Dollar. 500 mal 10 mal 730 Tage = Aufgerundete 4 Millionen. Gerätschaften, Rechtsanwälte, Fachkräfte und „Coimas“ nochmals großzügige 6 Millionen, somit Gesamtauslagen 10 Millionen. Nettogewinn binnen zwei Jahren, nach Abzug aller „Steuern“ selbstverständlich: 90 Millionen Dollar. Ein typisches Drittweltprojekt. Wenn er im Hintergrund mit Optionsscheinen oder Langfristklauseln gearbeitet hat, vielleicht das Doppelte. Die Kolumbianer werden sich ihr Land wiederum das Hundertfache kosten lassen. Eine Untergrenze.
„Wem gehört all das Gold?“, fragte ich vor kurzem die Schalterdame am Eingang der von Inkasklaven erbauten „Kolonialkirche“ von Andahuaylillas. Antwort, wie aus der Pistole geschossen (sie war offenkundig darauf vorbereitet; kannte diese Frage verstörter Touristen): „Niemandem“. Wem also gehört die immense Selva östlich von Tamshiyacu? Antwort: „In 1.000 Jahren niemandem.“
Könnten wir den Lärm zurückschrauben, würde sich auch unsere Verwirrung senken, vielleicht sogar klären. Ja könnten wir so fiedlich schlafen wie die Kinder. Ihnen macht nicht einmal das eingeschaltete Licht etwas aus. Was für gesegnete Wesen! So etwas werde ich nie verstehen. Ein mir unzugängliches Können. Ein innerer Friede. Eine gigantische Toleranz. Es regnet immer noch. Man sagt, heute ist Donnerstag. doch mir kommt es so vor wie ein Sonntag im Jahre Schnee.
Ich wünsche Ihnen allen einen friedlichen Schlaf. Friedliches Dahinwerkeln. Frieden zuhause und im Auto. Frieden in den Schuhen und in der Unterwäsche. Frieden im Magen und im Unterleib. Frieden im Kopf. Der Himmel ist offen. Cecilio ist tot und David ebenso. Er bedeutete seiner Frau: „Stell die Maschine ab!“
Und Thomas Bernhard hätte heute wieder einmal seinen Namenstag gefeiert.
Silvester 2016
Der letzte Tag des Jahres nimmt eine Sonderstellung im Kalender ein, finde ich. Er ballt noch einmal vieles zusammen, was so im Laufe des Jahres geschehen ist. Auf die eine oder andere Weise werden wir angeleitet, „Adieu!“ zu sagen. Die neue Jahreszahl ist eine Zäsur. Auf der Nordhalbkugel, in den gemäßigten Breiten, folgt hernach die kälteste Jahreszeit des Jahres, die des Jänners.
Mit Silvester wird Schindluder sondergleichen getrieben, doch wem soll man dieses Treiben (als Sitte möchte ich es, bitte schön, nicht qualifizieren) verbieten? Dieses Böllern, Krachen, Abfeuern, Besaufen, Tanzen? Wem? Und darüber hinaus, was ist denn Silvester? Nur weil die sogenannte westliche Welt – das selbst bereits irreführend – im Jahre Schnee den Gregorianischen, also einen römisch-kirchlichen Kalender, zum Allgemeingut menschlicher Orientierung verkündete, bleibt Silvester – die Namensgebung wie das Datum – reine Willkür. Wer sollte denn im All eine Ziellinie markieren, vielleicht, wie in früheren Zeiten, sogar mit Zielschnur, einem Zwirnsfaden? Der Stadionlautsprecher verkündet: „Und die Siegerin lautet: Planet Erde. Sie hat es geschafft! Jetzt hat sie sich eine Ausschnaufpause verdient. Verständlich, daß ihre Beine zittern und sie sich auf die Tartanbahn legen muß. War doch eine ordentliche Strecke, die sie da wie eine Weltmeisterin runtergespult hat…“
Silvester ist Willkür, so wie der alljährliche Krawall, so wie das alljährliche Besäufnis, so wie die Ausgelassenheit. Und inmitten von all dem heuer – und das besonders in Köln, jeder kann sich das vorstellen, da fährt die Eisenbahn drüber. Die Polzei hat strikte Verhaltensregeln. Alle lugen nach Köln. Noch kein einziger hat den Mund aufgetan: „Und? Und was wird heuer mit Köln?“ Keiner spricht von Köln und nicht von den ungezählten unbekannten Mordlüsternen auf Deutschlands Strassen – der eine oder andere mit Tränen in den Augen. Er hat einen Verlust zu betrauern. In der Haustür dreht er sich um. Er wollte unter die Leute gehen. Bekannte will er nicht stören. Einige sind auf Urlaub. Wohin also? Er dreht in der Haustür um und geht schweren Schrittes zur Wohnung zurück. „Die ganze Welt ein Kasperltheater. Was soll ich da draußen?“ Hoffentlich passiert nichts Schlimmeres.
Die Inkas kannten Silvester nicht, den Sonnenhöchststand des 21.Dezember jedoch sehr wohl. Wie denn anders? Sie, die Meisterbauer und Sterngucker. Wer die Stätten der Inkas besucht, bleibt schweigend zurück. Und ein guter Führer, der in der Regel ein patriotischer, Kechua sprechender Führer ist, wird nicht mit Mutmaßungen hausieren gehen. Er läßt die Leute in Sacsayhuaman ausschwärmen. Sie können sich selbst ein Bild machen. Hier liegen tausende von Steinquadern in komplexer, irregulärer Verwobenheit aufeinander. Manche mehrere Tonnen schwer. Es waren gigantische Mauern. Heute stehen nur mehr die Grundfesten. Und wo sind die restlichen Blöcke hin? Alle von den macht- und goldtrunkenen Spaniern mittels ihrer Inkasklaven in die speiüblen Kathedralen und Kirchen von Cusco einverarbeitet? Das geht sich nicht aus. Die Kirchen in Cusco sind geschmacksverirrtes, dekadentes Kinderspielzeug, bestehend aus ein paar tausend Granitziegeln. Doch hier haben wir geschliffene Quader, manche sogar rundgeschliffene Eckzinnen, 15 Tonnen schwer.
Man braucht nur herumzugehen, egal wo. Die Menschen verschwenden Gedanken an ihre Selfies, an ihr Aussehen, an das Essen und anderes, doch nicht an die Zeit vor 500 Jahren. Sie gedenken beim Herumwandern auf der Plaza de Armas nicht Tupac Amarús, des letzten Inkaführers, der nach der ersten Invasionswelle nochmals die Seinen zu einer Revolution aufrütteln wollte. Doch die Seinen lagen moralisch darnieder. Der Aufstand wurde niedergeschlagen, Tupac Amarú sollte mit Pferden gevierteilt werden, allein, die Pferde wollten und konnten nicht. So enthaupteten sie ihn, natürlich öffentlich. Die Blutrunst der Spanier, direkt neben den Kirchen, so wie in Europa bei den Hexen- und Häretikerverbrennungen. Direkt neben der Kirche, in Anwesenheit eines geifernden, glotzenden Pfaffen – ich muß den Ausdruck hier gebrauchen -, der sich vielleicht an den Qualen der zu brennen Beginnenden labte. Das waren die wahren Verbrecher, die ihr Morden mit Lügen zudeckten.
Und das ist ein globales Problem und sogar ein individuelles Problem: Dieses von Lügen und Selbstgerechtigkeit zugedeckte Morden. In den Foren verschiedener Interneteinrichtungen wird verbal unsäglicher Mist abgeladen. Unbekannte Gesprächsteilnehmer in übelster Weise menschenverachtend niedergemacht, erst recht, wenn es sich um Themen des Glaubens handelt. Zeitweise habe ich beim Lesen solcher Kommentare – die ich nur wenige Minuten ertrage, aber ich stoße auf sie auch bei Kommentarseiten zu Musikclips, oft in amerikanisch – den Eindruck, hier urrasse ein Teufel. Systematische verbale Beleidigung. Das alles sagt mir, wir treten tatsächlich ein in eine Epoche der Barbarei. Überall liegen die Nerven und die korrekte Muttersprache blank. Die Angst, die im Hintergrund lauert, wartet auf eine Gelegenheit, sich mittels Gewalt ihrer Existenz zu versichern.
Silvester ist ein Unsinn. So sehe ich es. Kaum feierten wir Heiligabend, setzt das Kriegsinferno ein. Die heiligen drei Könige (6.Jänner) sind noch nicht einmal in Bethlehem angelangt, nein, aber wir schießen mit Raketen und laben uns an der Lüge des Neujahrskonzertes der Wiener Philharmoniker. Anstatt zwischen Heiligabend und Dreikönig in der stillsten Zeit des Jahres in uns zu gehen, labsalen wir uns an Gevölle, Krach, Tanz, der Vierschanzentournée und Unmengen von Sekt und Alkohol. Alle Jahre wieder die Verschleuderung eines Vermögens, die sprichwörtliche Verpulverung in der Luft. Haben wir das nötig? Haben wir es nötig, das alte Jahr zu vertreiben? Es auszukehren? Es vergessen machen zu lassen? Nur, vielleicht das ehernste Gesetz von allen, weil die Show weitergehen muß?
Es gibt keine Show. Bäume leben nicht in einer Show. Der Grönlandhai, die Entdeckung des heurigen Jahres, weil er bis zu 400 Jahre alt wird und damit der „Altersanführer“ unter allen Knorpeltieren ist, der Grönlandhai braucht keine Show. Er liebt kalte, dunkle, verschwiegene Gewässer. 2016, das war das Jahr, in welchem, zum allgemeinen Staunen, in der Antarktis in ihrem antarktischen Sommer, also jetzt, vor kurzem drei Pyramiden aus den ewigen Schnee- und Eiswehen auftauchten, jede von 400 Metern Seitenlänge und sicher nicht aus Sandstein gebaut, und auch sicher nicht von Pharao Qu’ephren vor 5.500 Jahren.
Das Jahr war reich an Überraschungen, lehrreichen Konflikten und nachdenklich stimmenden Begebenheiten. Ich hoffe, Sie alle, werte Damen und Herren, sind gesund. Danke, immer wieder, für den Besuch dieser Seite und Ihrer geschätzten Gewogenheit gegenüber unserer kleinen Arbeit.