Mein Glaube

Schon lange klopfe ich an deine Tür, die Fenster vergittert und die Tür verriegelt. Sag, bist du verreist, frage ich ganz dreist. GLAUBE steht an deinem Schild an deiner Tür. Meinst du mich mit diesem Wort, frage ich mich? Woran soll ich glauben, welch eine Frage? Ich setzte mich auf deine Veranda in deine Schaukel und beginne zu träumen. Ich frage mich, wer du wohl bist.

Bist du männlich oder weiblich oder gar beides?                                  

Bist du Licht oder Schatten oder gar beides?                                                                                                         

Bist du jung oder so alt wie ich? 

Wie klingt deine Stimme, wenn du zu mir sprichst?   

Woran soll ich glauben? Und warum?

Warum öffnest du mir nicht deine Tür, bin ich deiner nicht würdig? Ja, jetzt weiß ich, du bist nur ein Gefühl! Hab ich mich in etwas verrannt. Der Wind bläst mir Blüten in mein Gesicht, ganz zart beginne ich zu fühlen. Ja, ich lade dich ein, in meinem Tempel (Körper) mit mir zu wohnen, gemeinsam zu leben, lehre mich zu GLAUBEN in allen Facetten des Lebens, und darüber hinaus, und werde mein Lehrer. Ich versinke in meinen Gedanken. Was wird anders wenn ich GLAUBE !  Gib dich hin und lass es geschehen, so spricht der GLAUBE.

Da jetzt höre ich endlich deine Stimme ganz leise: “ Ich bin doch ganz nah und seit Anbeginn bei dir, nie hab ich dich verlassen und bleibe “ewiglich “!“

0 Antworten

  1. Was denn wirklich?

    Keiner hat eine Garantie, daß er brenzligen Situationen systematisch ausweichen kann. Was ab dem 8.Oktober morgens in Paradise, einer 26.000 Einwohner-Stadt (mehrheitlich bewohnt von Menschen des dritten Lebensabschnittes) 132 Kilometer nördlich von Sacramento, passierte, konnte keiner ahnen. Wie alle Überlebenden – Geflüchtete – einhellig berichten, war niemand vorbereitet. Was auch immer nach Mitternacht in der Nacht vom 7. auf 8.Oktober geschah, es entwickelte sich eine Feuersbrunst nie dagewesenen Ausmaßes und damit Schreckens. Innerhalb weniger Stunden verzeichnete die satellitengestütze Feuerüberwachung in Kalifornien mehrere Dutzend Brandherde. Sogar San Diego ganz im Süden war in diesen Wochen betroffen. Selbst der Luxusort Malibu, traditionelles Refugium der Privilegierten in den Küstenhügeln nordwestlich von Los Angeles, wurde von den Flammen hart geschlagen. Dutzende Anwesen mit Millionenwert fielen den Flammen zum Opfer. In Paradise selbst wurden 9.700 Anwesen gänzlich eingeäschert. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt geht man von 81 Toten und mindestens 600, wenn nicht gar tausend Vermißten aus. Die extreme Hitzeentwicklung, die Aluminiumfelgen an gänzlich ausgeglühten Autowracks komplett schmelzen, Häuser explodieren und Asphaltstraßen samt metallenen Leitplanken aufreißen ließ, erschwerte die Löscharbeiten massiv. Die Live-Bilder aus den einzelnen Höllennächten vermitteln dem Betrachter eine Ahnung von der Stärke dieser elementaren Gewalt des Feuers. Bereits seit Frühsommer 2018 züngeln Feuersbrünste in verschiedenen Teilen der Welt, so auch im August in Griechenland. In der Stadt Mati am Peloppones starben innerhalb einer Stunde 80 Menschen und brannten viele Gebäude und eine Reihe von Autos aus. Das direkt auf einer Klippe über dem Mittelmeer. Die Rauchmasse direkt über Mati, wie sie von Amateurfilmern abgelichtet wurde, wirkt wie eine drohende, so niemals gesehene Übermacht. Mitten im idyllischen griechischen Badesommer. Auch dort geschmolzene Aluminiumräder. Der Überfall in Griechenland geschah am helllichten Tag. Es gab nur die Flucht vor den mit Tornadogeschwindigkeit heranjagenden Flammen. Am Rand der Klippe war Ende. Manche stürzten in den Tod. Nur wenige fanden die rettende Stiege.

    Wenn das Inferno hereinbricht – so läßt sich rückblickend feststellen – gibt es nur Flucht oder Tod. Nur ganz wenige nehmen den Kampf mit der ungezähmten Feuersbrunst auf und scheuen Versengungen und Verbrennungen nicht. Wassereimer über Wassereimer, der Wasserschlauch am Hausdach. Wie Dämonen herumspringende Glutballen, mit Wucht weggeschleudert. Vieles wirkt unerklärlich. Insider sprechen von einer Agenda, mittels Laserwaffen über den Wolken und Chemtrails, die Brandbeschleuniger wie Aluminiumoxyd versprühen, in Szene gesetzt. Eine Agenda, die das Leerfegen weiter Landstriche vorsieht. Leerfegung.

    Das Leerfegen unserer Insel des Tonal, wie es Don Juan Matus nennt, ist für jeden schreckenerregend, denn nur die Allerwenigsten lassen sich zu einem solchen Gewaltakt, der titanische Selbstüberwindung, doch gleichzeitig Lebensrettung bedeutet, überreden. Bei jedem von uns ist es beinahe immer und immer wieder zu spät, wenn wir uns vor die Forderung nach einer Radikalabwendung von unserem häßlichen, giftig zetternden und spuckenden Selbst, einem fremden Biest, das sich unverblümt für unser alter Ego ausgibt, obwohl es genau weiß, daß es das ganz und gar nicht ist, gestellt sehen. Wir erkennen die Notwendigkeit der radikalen Abwendung von diesen unweigerlich zum Tode führenden, schon seit langem inhaltslos gewordenen Gewohnheiten, doch wir zappeln immer noch. Wir zappeln und trippeln am Fleck, bis die Feuerzungen durch die Hauswand hindurchlecken und unsere Hütte – und wir mit ihr – explodiert. Wir stehen sogar noch vor dem brüllenden Feuerelement unschlüssig und beißen uns auf die Lippen, denn wir halten dies alles für einen schlechten Scherz. Wir meinen, der, der uns den Tod zumutet, treibe doch nur einen schlechten Scherz mit uns. Anders kann es doch nicht sein. Alles brennt bereits lichterloh wie Fackeln. Auflodernde Bäume schießen in die Höhe und tauchen ein in bläuliches Licht. 2.000 Grad Fahrenheit (1.093° Celsius). Ehe wir es uns versehen, sind wir vielleicht sogar bereits eingeschlossen. Es bleibt nur mehr halsbrecherische Flucht durch den Feuerring. Doch wohin? Selbst die Highways werden attackiert. Die Wasser-Sprühaktionen der Helikopter wirken wie Zwergenmanöver. Alle stehen unter tiefem Schock. Derweilen braut sich, so als genüge nicht eine nationale Katastrophe, zu allem Überfluß in Tijuana ein Stampede zusammen, die über kurz oder lang losbrechen und Kinder als Schutzschilde mißbrauchen wird. Dieses Zusammenbrauen erschreckt mich sogar noch in 6.086 Kilometern Entfernung. Heute erschreckt mich Vieles. Vielleicht bin ich deshalb so zaghaft. So wie Ingmar Bergman rechne ich jeden Tag mit einer Katastrophe, die aus heiterem Himmel über mich hereinbrechen kann, und sei es in mein Arbeitszimmer bei offenem Fenster in Gestalt eines Amok laufenden, soll heißen: schwirrenden Vogelschwarms. Alfred Hitchcock, der Hintergründige, verstand von der Unwägbarkeit des Lebens anscheinend doch ein bißchen mehr als ich, der Siebengescheite, der, kaum fühlt er sich in die Enge gedrängt oder, schlimmer, umzingelt, mit seinem fundamentalistischen Rasenmäher über jede fremde Realitätsinterpretation hinwegfährt. „So etwas darf ja gar nicht sein!“, ruft der Zitternde mit bebender Stimme hinaus, und siehe da: kaum verschärft sich die Situation nochmals um ein paar Grad, beginne ich zu stammeln und zu weinen. So wie die amerikanischen Frauen auf dem Beifahrersitz fange auch ich entgeistert und mit panischem Herzschlag zu beten an, während mir der Schweiß in dicken Striemen hurtig von der Stirne perlt. „Oh my God!“ Doch der Schrecken nimmt streckenweise kein Ende. Mein Gatte – ja, jetzt weiß ich es endgültig: auf ihn ist Verlaß! – hält derweilen das Volant fest in der Hand. Er fährt in der Mitte der Straße. Alles in Rauch gebettet. Die Feuersbrunst rechts und links. Was, wenn sie quer über die Straße leckt? Hoffentlich halten die Reifen! Oh mein Gott, bitte laß die Reifen nicht platzen! Wieso, um alles in der Welt, haben wir uns nicht zeitgerecht einen Militärhummer zugelegt, einen mit Vollgummireifen, Stahlpanzerung und schußsicheren Scheiben?

    Während es in Kalifornien kocht und brodelt, kehrt anderswo frühzeitig der Winter ein. Und nicht lange wird es dauern, und ein romantisches Liebespaar wird nächtens, in einer stillen, sternenklaren Nacht, einen Ausflugsberg ein paar Kilometer außerhalb der Heimatstadt am Land erklimmen, und sie werden nach oben schauen, wie es jeder Mensch in dieser Situation tun würde, sie werden die Sterne sehen und die Sternbilder, und schließlich wird die junge Herzdame ausrufen: „Da ist er ja, der Große Bär! Siehst du ihn, Benedikt?“ „Großer Bär?“, antwortet verdutzt der Verlobte. „Charlotte, du meinst den Großen Wagen, der zum Nordpol weist.“ „Ja, genau den. Den Großen Bären, den niemand so wie den Polarbären ausrotten kann. Der Polarbär wird immer bestehen, denn wir werden ihn niemals erreichen. Und das ist gut so. Es ist gut, daß dem Menschen nur eine beschränkte Lebenszeit zukommt, und beschränkte Möglichkeiten. Gut, daß der Mensch nicht allmächtig ist. Wir wären sonst bereits morgen alle tot.“ „Wie weise meine Allerliebste zuweilen spricht“, denkt der junge Herr. „Eine einzigartige Winternacht hier heroben. Es hat sich ausgezahlt, die paar Schritte zu tun. Wirkt erfrischend und ist gesund. Außerdem: Im Jänner kommt die Bärenkälte. In der Wetterprognose haben sie prophezeit, das wird noch ein kalter und vielleicht sogar langer Winter. Zeit wird’s, damit endlich die ganzen Schädlinge absterben. Das ist schon lange nicht mehr feierlich. All die Waldungen, alles für die Fisch.“

    Derweilen flüchten sie aus Paradise. „Baby“, schluchzt die Chefin unter satten Tränen, die ihr aus der Tiefe emporsteigen, „wenn wir das überleben, ich verspreche dir, ich gehe dir nie mehr auf die Nerven, auch nicht im Bett. Baby, ich versprech dir das. Bring uns nur bitte heil aus dieser Hölle heraus. Oh my God, all has gone! Schau nur, kein einziges Haus, das noch steht. Von wo kommt nur all das Feuer her?“ Und sie hält ihr Telefon weiter krampfhaft fest, wie zum Schutz. Solange sie dokumentieren kann, wird der Tod nicht nach ihr greifen, sagt sie sich. Nur nicht wackeln! Das hier ist nicht zu glauben!

    Wochen später stirbt ein amerikanischer Missionar, ein Exzentriker, ein eingeschworener Einzelgänger, auf einer einsamen Insel im Golf von Bengalen, den Andamanen, die nur die doppelte Größe von Manhattan mißt. Getötet mit Pfeil und Bogen von einem urwüchsig lebenden, weltabgewandten Eingeborenen-Stamm, der dort seit 30.000 Jahren siedelt. Die Justiz hat somit ein Problem. Wir werden weiter davon berichten.

     

    Begrüßungsschild

     

     

     

Schreibe einen Kommentar

Weitere Artikel