Acht Jahre sind seitdem vergangen, als ich das erste Mal in den Dschungel ging. Inzwischen war ich acht Mal dort und gesamt davon 8 Monate. In den letzten Jahren habe ich ungefähr an 100 rituellen Ayahuasca Sitzungen teilgenommen. Auf der persönlichen Ebene glaube ich, auf dem langen und schwierigen Weg der Selbsterkenntnis (etwas) weitergekommen zu sein. Meine Kindheit aufgearbeitet zu haben, um die Vergangenheit  abzuschließen. Ich halte die Wirkung von Ayahuasca für die einer beschleunigten Psychoanalyse. Sie hat mir geholfen meine frühkindlichen Traumata  aufzuarbeiten und mein späteres Leben zu verstehen. Die Einnahme des Gebräus erfolgte immer innerhalb eines rituellen geschützten und geweihten Raumes wie dem Tempel von Otorongo mit Dr. Himmelbauer oder des jeweiligen Schamanen oder Ayahuascero.  Außerdem gibt es noch andere Elemente, die  Arbeit mit sich selbst oder des Lernenden. Diäten: zeitweises Verbot einiger Nahrungsmittel, sexuelle Enthaltsamkeit,  Zeiten der Isolation im Dschungel, Einnahme reinigender Pflanzen zum  Entgiften, Schweigegebot usw. All dies ist auch ein Teil der Vorbereitung, die der Curandero/a an sich selbst durchführt, um heilen zu können, aber gleichzeitig heilen wir uns selbst. Der Schamane nutzt seine körperliche Energie als hauptsächliches Element der Heilung. Aus diesem Grund muss er seinen Körper pflegen und gesund sein, um heilen zu können. Um all dies zu verstehen, muss man es von innen heraus erleben, wir überschreiten unser gewöhnliches Leben von Raum und Zeit, und sind bereit  zu akzeptieren, dass es in dieser magischen Welt ein lebendiges Wissen gibt das uns zugänglich ist. Die Heilkunst des peruanischen Urwalds enthält noch viele geheimnisvolle Botschaften für mich. Mein Weg in diese geheimnisvolle Welt begann ja erst 2010,  also erst vor Kurzem, deshalb weiß ich noch wenig darüber, wohin mich diese Kraftmedizin letztendlich führt oder was sie mich lehren möchte, ist auch noch unbekannt. Es gibt Dinge, die mit Worten nicht erklärbar sind, wie die Düfte, Geräusche, Farben und  Magie. Wenn der Schmetterling mir ins Ohr flüstert und meine Lippen küsst. Oder der Kolibri mir den Morgengruß bringt, wenn er in der aufgehenden Sonne  seine Runden um meine Casa zieht. Wenn die Eule des Nachts geheimnisvoll ruft und der Jaguar in der Vollmondnacht zu fauchen beginnt, oder der Waldgeist durch Otorongo stiefelt und an den Wänden rüttelt. Ich wohne zeitweilig in Otorongo, wo mir Dr. Himmelbauer westlich am Rande seiner Heileremitage einen Dschungeldurchlässigen  Minitempel  gebaut hat und ich in der Hängematte träumend in den Dschungel sehen kann. Empfindungen die nicht in Worte zu kleiden sind. Dies alles muss selbst gelebt und erlebt werden um es zu verstehen. Ich sehe, dass mich heute die magische Acht (8)  begleitet. „Die Unendlichkeit“.

 

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